Schlafen, einschlafen, durchschlafen

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Geschrieben von Jendriks_Mama am 23.03.2014, 23:16 Uhr

Mutmach-Beitrag

Huhuuu,

dies ist ein Mutmach-Beitrag für alle (alleinerziehenden oder auch nicht) Langzeit-Dauerstill-Familienbettmamas.

Jendrik kam im Dezember 2012 zur Welt, nach 5,5 Monaten Pumpen und Fläschchenfütterung konnte ich ihn endlich stillen. Den Durchbruch schafften wir, seit ich ihn aus dem Beistellbett aus- und in mein Bett einquartiert habe. "Im Schlaf" lernten wir stillen.

In den ersten Wochen nach seiner Geburt war unser kleiner Bär ein richtiges Anfängerbaby. Mit 18/19 Wochen jedoch änderte sich das schlagartig. Seitdem ist er ein 24-Stunden-Baby und nun auch ein forderndes Kleinkind.

Inzwischen ist der kleine Mann knapp 16 Monate alt und wird nach wie vor gestillt und familiengebettet. Beides aus voller Überzeugung!

Natürlich kostet es manchmal Nerven. Vor allem weil ich - wie oben schon angedeutet - so gut wie alleinerziehend bin, mein Studium irgendwie wuppen möchte und zwei Hunde habe, die umsorgt werden wollen. Darüber hinaus ist vor gut einem Jahr mein Vater verstorben und hinterließ meine Mutter ziemlich hoffnungs- und orientierungslos.

Ich habe das letzte Jahr quasi mit meinem Baby und schließlich Kleinstkind auf dem Arm/im Tuch/in der Trage verbracht. Wir waren kaum eine Minute getrennt. Abends ging ich mit ihm ins Bett und stillte ihn in den Schlaf, bei Bedarf während des Schlafes, schlich mich nur kurz raus um mit den Hunden zu gehen (der Vater war selbstverständlich in der Wohnung anwesend), danach legte ich mich wieder zu meinem kleinen Schatz. Jendrik wachte häufig auf und wenn er dann feststellte, dass ich nicht da bin, war er ganz verzweifelt. Ich bot ihm wirklich alle Nähe und Sicherheit, die er brauchte. Ich kenne Nächte, in denen das kleine Bündelchen alle halbe Stunde aufwacht um sich zu vergewissern, dass Mama (inklusive ihrer Brust) noch da ist. Ich kenne Nächte, in denen Albträume, Zähne und Bauchweh den Schlaf fies und jäh immer wieder unterbrechen. Ich kenne die Phasen, in denen der Knirps nachts um 03:00 Uhr plötzlich hellwach im Bett sitzt und bereit ist, die Welt zu erobern. Ich kenne es, regungslos und mit angehaltenem Atem neben dem kleinen Mann zu liegen, weil er es gerade nach Stunden geschafft hat, in den Schlaf zu finden und ich ihn nicht wecken möchte.

Seit einigen Tagen (seit er vermehrt läuft um genau zu sein) schläft Jendrik quasi durch. Und zwar wie ein Stein - acht bis zehn Stunden am Stück. Wenn er abends müde wird (zwischen 18:00 Uhr und 21:00 Uhr) legen wir uns ins Bett, ich stille ihn, irgendwann dockt er ab, dreht sich um und ratzt ein. Er schläft dann tief und fest, so dass ich bedenkenlos aufstehen kann. Wenn er doch einmal aufwacht (kam in den letzten Tagen insgesamt zweimal vor!) ist er nicht verängstigt sondern macht sich bemerkbar, so dass ich zu ihm ins Schlafzimmer gehen kann um ihm zu zeigen, dass ich noch da bin. Zwei - Dreimal nuckeln an der Brust reicht ihm um dann wieder einzuschlafen.

Ich sitze hier also im Wohnzimmer und weiß gar nicht so recht, was ich mit der gewonnenen Zeit anfangen soll (außer für eine Klausur zu lernen, die im April ansteht). Es ist ganz seltsam für mich und die innere "hab-acht-Haltung" ist noch nicht ganz abgeklungen.

Liebe, liebe Mamis, die ihr manchmal verzweifelt seid und an Schlaftrainings denkt, obwohl ihr euch unwohl damit fühlen würdet: haltet durch! Irgendwann kommt es von ganz alleine!

Liebe, liebe Mamis, die ihr euch manchmal von anderen Menschen "kluge" Ratschläge zum Schlafverhalten von Babies und Kleinkindern anhören dürft: ihr allein wisst, was das Richtige für euch ist!

Liebe, liebe Mamis, es kommen auch wieder ganz andere Zeiten. Ich bin mir der hohen Wahrscheinlichkeit bewusst, dass auch Jendrik wieder "schwierigere Phasen" haben wird. Aber jetzt genieße ich erst einmal diese Momente am Abend, die nur für MICH sind.

LG
Sarah mit Jendrik

P. S.: Jetzt schreiben vielleicht wieder einige, dass es hier so dargestellt würde, als sei die von mir praktizierte Vorgehensweise die einzig richtige und ich würde Eltern verurteilen, die Einschlaftrainings nutzen. Dazu folgendes:
1. Nein, ich möchte hier niemanden angreifen. Ich möchte nur ermutigen.
2. Ja, ich verurteile Schlafprogramme. Und zwar solche, die durchgezogen werden, obwohl sich dabei ALLE unwohl fühlen oder die zu Lasten des Babies gehen. Wer sich mit der sanften Vorgehensweise aus dem Buch "schlafen statt schreien" von Elizabeth Pantley anfreunden kann, dem sei der Erfolg von Herzen gewünscht und gegönnt!
3. Wer von vornherein ein zufriedenes, gut schlafendes Baby hatte KANN einfach nicht nachvollziehen, wie es sich mit einem Baby mit erhöhten Bedürfnissen anfühlt.

 
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