Tochter 2 Jahre trotzt nur bei Mama

Das sind ja im Grunde zwei Baustellen: das eine ist das übermäßige "Trotzen" speziell bei dir, das andere das "Trotzen" an sich (die Gänsefüßchen, weil ich den Begriff "trotzen" nicht mag).

Zum ersten Punkt: das ist völlig normal!
Wenn ein Baby geboren wird, kennt es erstmal nicht den Unterschied zwischen "ich" und "Mama". Nicht zuletzt deshalb, weil es ja auch noch gar kein "ich" kennt Das Baby nimmt sich selbst und die Hauptbezugsperson(en) (normalerweise also Mama und Papa) als irgendein symbiontisches Ganzes wahr.

Jetzt kommt deine Tochter in ein Alter, wo sie mehr und mehr realisiert, dass ihr zwei unterschiedliche Personen seid - und was für Konsequenzen das hat. Ihr habt jeder euren eigenen Körper, euren eigenen Willen, eure eigenen Bedürfnisse, Wünsche - die sich eben auch nicht unbedingt decken!
Das muss sie jetzt erstmal für sich selbst klar kriegen zu lernen, wo hört das "ich" auf, und wo fängt (z.B.) die "Mama" an.

Deine Tochter lernt ihr eigenes Selbst kennen und lernt, es gegen andere abzugrenzen - und es ist völlig logisch, dass sie das bei dir sehr viel intensiver tut bzw tun muss, weil die Bindung zwischen euch am engsten ist.

Es gibt darüber hinaus die Theorie, dass es auch ein Zeichen von Vertrauen ist: das Kind "trotz" nur bei Menschen, bei denen es sich sicher fühlt.
Auch wenn es anstrengend ist: versuche es positiv zu sehen - deine Tochter ist deshalb ausgerechnet bei dir so, weil du ihr sicherer Hafen bist!

Was das "Trotzen" an sich angeht - da könnte ich jetzt einen noch viel längeren Roman schreiben... das erspar ich dir lieber
Ich versuche, mich auf einige wenige Stichpunkte zu beschränken:

1. Kindern in dem Alter fangen gerade erst an, ihre Impulse (schreien, hauen etc) kontrollieren zu lernen. Das dauert. Lange! Viele viele Jahre...
Hat mit der neurologischen Entwicklung zu tun, dein Kind tut das nicht, um dich zu ärgern! Behalte das immer im Hinterkopf!

2. So stressig das auch ist: versuche, dir in so einer Situation klar zu machen, dass das Hirn deiner Tochter gerade in einer Ausnahmesituation ist, wo sie deine Hilfe braucht! Gibt ihr, soweit möglich, die Zeit, die sie braucht, um ihre Wut, ihren Frust, ihre Enttäuschung etc rauszulassen.
Sei für sie da, zeige Verständnis.

3. Es gibt viele Tipps und Tricks, wie man das entstehen von "Trotz"situationen
von vornherein vermeiden kann. Das wird nicht immer funktionieren (und ist auch gar nicht wünschenswert), aber es erleichtert den Alltag enorm, wenn man nicht um jeden Pups miteinander "kämpfen" muss. Es wäre jetzt aber einigermaßen müßig, alles, was mir dazu einfällt, "ins Blaue hinein" aufzulisten...
Wenn du magst, schildere doch mal eine sehr typische Situation, die immer wieder auftaucht.