Rund ums Kleinkind - Forum

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Geschrieben von emilie.d. am 02.06.2018, 13:36 Uhr

Huhu ich bin neu hier und bitte jetzt auch mal um Erfahrungsaustausch :)

Temperament ist angeboren und wird durch die Lebensumstände beeinflusst. Ob Dein Kleiner schüchtern aufgrund seiner Erkrankungsgeschichte ist oder aufgrund seiner Veranlagung, ist im Prinzip wurscht. Mit beidem geht man gleichermaßen um.

Kinder entwickeln mitnichten größeres Selbstbewusstsein, in dem man sie überspitzt ausgedrückt ins kalte Wasser schmeißt und allein strampeln lässt. Die Kunst der Erziehung ist es tatsächlich, im richtigen Moment loszulassen.

So wie es sich für mich liest, würde ich Dir raten, so weiterzumachen wie bisher. Geh mit Deinem Kleinen raus, lass ihn immer wieder die Erfahrung machen, dass er vor anderen Kindern, Sandkästen etc. keine Angst haben muss. Sichere ihn wie Du das tust durch Deine Anwesenheit, Deine Hand, Deine köperliche Nähe ab. Bleib ruhig, lächle ihn an, lenk ihn ab, wenn Du merkst, er wird unsicher. Du bist seine Versicherung, sein Fels. Und wenn Du merkst, Situationen überfordern ihn, dann nimm ihn raus. Hör auf Deinen Mutterinstinkt. Keiner kennt Deinen Kleinen so gut wie Du.

Es ist übrigens immens wichtig, insbesondere in der Arbeitswelt, dass es reflektierte, vorsichtig veranlagte Kinder wie Deinen Kleinen auch gibt. Ich habe Mal einen wissenschaftlichen Vortrag gehört, wo der Chef der AG ein Bild von einer Entengruppe gezeigt hat, die eine vielbefahrene Straße überqueren, um zu illustrieren, welche Charaktere er sich als Mitarbeiter wünscht. Natürlich braucht man die, die mutig voranrennen und die Gefahren ignorieren, weil man sonst nie den Schritt über die Straße wagen würde. Aber man braucht auch die, die eben erstmal stehen bleiben, beobachten, sich der Gefahren überhaupt bewusst sind.

Wie gesagt, am Selbstbewusstsein arbeiten und beibringen, dass vieles im Leben eben nicht gefährlich ist, damit Dein Kleiner sich das irgendwann traut. Je mehr Selbstbewusstsein, desto eher wird er selbst Deine Hand loslassen. Jede Herausforderung, die er meistert, wird ihn stolzmachen und ihn bestärken, neues auszuprobieren. Aber dabei eben nicht im übertragenen Sinne absaufen lassen, denn jedes 'Ertrinken' wirft ihn erstmal wieder zurück.

Ich würde auch vor anderen immer wieder klarmachen, dass nichts falsch daran ist, schüchtern zu sein. Kinder haben ganz feine Antennen und auch wenn er sprachlich nicht alles versteht, wird er schon mitbekommen, wenn Verwandschaft und Co ihren Senf dazugeben. Es ist ganz wichtig für Kinder, dass sie spüren, dass Eltern sie so mögen und lieben, wie sie sind. Wenn negative Kommentare kommen, weil Du mit Deinem Kleinen mitgehst, kannst Du ja z.B. erwidern, dass Dein Kind 3ben vorsichtiger ist, dafür aber eben nicht bei erster Gelegenheit in einem Teich oder in einer Regentonne ersäuft, weil die so einladend aussahen. So etwas schauen sich Kinder ab und können das, wenn sie älter sind, dann auch selbst erwidern.

 
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