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Geschrieben von Tanja30 am 10.06.2011, 11:45 Uhr

Stillsitzen und leiser reden

Hallo,
an den beiden Sachen habert es noch bei meiner 4 1/2-jährigen Tochter.
Findet der Kindergarten und ich auch.
Sie kann zwar auch mal ruhig malen und spielen. Aber im Allgemeinen ist sie sehr lebhaft und hat Hummeln im Hintern und ein zimlich lautes Organ.

Der Kindergarten will dran arbeiten und ich möchte ihr zu Hause auch dabei helfen. - Schon allein um Probleme in der Schule (in 2 Jahren) zu vermeiden. Ergo wäre lt. Kiga nicht erforderlich.

Könnt ihr mit Tipps geben, wie ich ihr helfen kann, stiller und konzentrierter zu werden?

Freue mich auf Eure Tipps.

 
11 Antworten:

Re: Ich sehe hier gar keinen Handlungsbedarf, weil...

Antwort von Hexhex am 10.06.2011, 12:04 Uhr

Hallo,

ich finde, man kann sich hier zwei Fragen stellen: Verhält Deine Tochter sich wirklich nicht richtig, nicht normal, muss sie verändert werden? Oder sind vielleicht die Erwartungen von den Erzieherinnen und Dir nicht realistisch und kindgerecht?

Denn kluge Entwicklungspsychologen betonen, dass es völlig normal ist, wenn Kinder im Vorschulalter impulsiv, stark bewegungsorientiert, unruhig und unkonzentriert sind. Das heißt nicht, dass sie im Schulalter auch noch so wären, sie entwickeln sich ja weiter. Deshalb wird ja auch mit 6 eingeschult und nicht mit 4.

Eure Situation klingt für mich ein bissel nach so einem typischen "Frauen-Ding". Kinder werden ja hierzulande jahrelang fast ausschließlich von Frauen erzogen - Müttern, Tagesmüttern, Erzieherinnen, Grundschul-Lehrerinnen. Und Frauen neigen dazu, Kinder zu "lieb" zu erziehen: Sie sollen ruhig und leise sein, kontrolliert, nicht zu wild, gesittet, höflich. Alles, was nichts ins Schema F passt, wird passend gemacht - oder quengelnd beklagt.

Ich finde, Du musst an Deiner Tochter überhaupt nichts verändern oder herumbiegen. Kinder sind eben unterschiedlich in ihrem Temperament, die einen sind stille Mäuse (was deren Eltern dann wiederum auch nicht gefällt), die anderen sind wilde Hummeln. Beides ist normal. Die Erzieherinnen wünschen sich natürlich liebe, leise Kinder - denn das schont Ohren und Nerven. Es kann aber kein Erziehungsziel sein, schön leise zu sein.

Deine Tochter klingt aufgeweckt, fröhlich und klug. Sie wird überhaupt keine Probleme haben in der Schule, denn mit sechs Jahren wird sie ihre Impulse schon viel besser im Griff haben. Bis dahin musst Du kein künstliches Problem schaffen, wo keines existiert, hu? Ich würde mir auch von den Erzieherinnen nicht einreden lassen, dass Deine Tochter nicht in Ordnung ist, so wie sie ist.

Vermittle ruhig auch Deiner Tochter, dass Du sie goldrichtig findest. Wenn Du sie ständig zum Ruhig- und Leisesein ermahnst, denkt sie: "Etwas stimmt nicht mit mir, ich bin so fröhlich, aber irgendwie scheint das falsch zu sein. Meine Mama findet mich nicht richtig, wie ich bin. Ich muss offenbar anders sein, wenn ich der Mama und den Erzieherinnen gefallen will." Was ist das für ein Gefühl für sie...?

LG

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unterschreibe ich !!!

Antwort von Tesafilm am 10.06.2011, 12:20 Uhr

Hexhex hat, so finde ich, absolut recht.

LG. Tesafilm

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Re: Stillsitzen und leiser reden

Antwort von anouschka78 am 10.06.2011, 14:26 Uhr

Meine 6. Klasse kann auch nicht still sitzen und leise reden

Mit 4,5 Jahren ist noch einige Zeit! 2 Jahre bis zur Schule sind lang! Lass sie sich austoben. Ist sie im Sportverein?

Anouschka (unterrichtet eine 6. Klasse)

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Re: Stillsitzen und leiser reden

Antwort von muddelkuddel am 10.06.2011, 19:12 Uhr

ich denke auch, dass muss sie gar nicht..
in der schule kommt noch früh genug der "gruppendruck", dann kann sie es gewiss auch. außerdem ist auch grundschule heutzutage stark auf bewegung ausgerichtet mit offenen unterrchtsformen etc.

mach dir da mal keinen stress.

kinder sollten übrigens mehr spielen und weniger "sitzlernen", das macht sie schlauer :-)

LG

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Re: unterschreibe ich nicht

Antwort von Suka73 am 10.06.2011, 19:15 Uhr

ich finde solche Pauschalantworten a la "bis zur Schule hat sich das gelegt, dann kann sie ihre Impulse steuern" sehr grenzwertig. Das ist so, als würde ich jetzt sagen: Dein Kind ist hyperaktiv... weil meiner genau so war und ebenfalls unter ADHS leidet.

Es fällt DIR auf, es fällt ANDEREN auf. Es FÄLLT auf, für den Moment sprengt sie also einen Rahmen, den von Dir und den vom Kindergarten. Ist es nur ein Problem im Kindergarten oder auch bei Euch daheim oder unterwegs, im Restaurant, beim Einkaufen, beim Busfahren?

Was das "laut sein" angeht - Ohren schon getestet? Bei meinem Sohn stellte sich nämlich dann eine Schwerhörigkeit heraus. Ich würds einfach mal überprüfen, nur, damit Ihr organisch was ausschließen könnt..

LG Sue

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Re: unterschreibe ich nicht

Antwort von Muddie2006 am 10.06.2011, 19:53 Uhr

Schließe mich Suka an. Wie schaut es ansonsten aus? Wie auffällig ist sie und ist es immer so? Die Ohren würde ich auch auf jeden Fall anschauen lassen! Lg

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Re: unterschreibe ich nicht

Antwort von Sume76 am 10.06.2011, 20:09 Uhr

Ich denke, das mit dem lauten Organ kann man ja abklären lassen, Hörtest usw., wenn sie sprachlich gut entwickelt ist und in diesem Bereich nicht andere Auffälligkeiten wie ständiges Nachffragenusw. hat, ist ja aber eine Schwerhörigkeit eher unwahrscheinlich.
Wenn der Kiga schon sagt eine Ergo wäre nicht erforderlich, kann es so schlimm nicht sein. Es gibt nun mal lebhaftere Kinder und weniger lebhafte. Entwicklungspsychologisch gesehen ist es tatsächlich so, dass 4jährige noch nicht die Konzentrationsspanne aufbringen müssen wie ein Schulkind, sonst würden sie ja schon in diesem Alter eingeschult. Ich unterrichte seit Jahren an einer Förderschule und wir sehen mit Erschrecken bei wie vielen Kindern eine Aufmerksamkeitsstörung oder ADHS diagnostiziert wird. Zu ADHS gehören noch viel mehr Symptome als Lebhaftigkeit. Oft genug wird sowas diagnostiziert, dass das Kind einen Namen hat und Eltern und Lehrer zufrieden sind, ist wirklich so.
Lass deine Kleine toben, dann wird sie danach auch genug ausgepowert sein um ruhigere Bewschäftigungen anzugehen. Stellen wir bei unseren Schülern und ich selbst bei meinem vierjährigen immer wieder fest.
LG Susanne

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Will mein Kind nicht umbiegen

Antwort von Tanja30 am 10.06.2011, 21:41 Uhr

Hallo,
danke für Eure Antworten/Meinungen.
Mir ist meine Tochter schon so lieber als ruhig und verschlossen.
Ich will sie nicht unbedingt umbiegen. Sie ist fröhlich und lebhaft, läßt sich nicht unterkriegen.
Der Kindergarten hat auch nicht gesagt, dass ich dagegen was tun soll.
Wenn möglich will ich sie unterstützen, damit sie in ihrem weiteren Leben gut/besser zurecht kommt.
Ohren wurden letztes Jahr - auch auf Anraten des Kiga (hat langsam gesprochen und auf Ansprache nicht reagiert) - geprüft. War alles in Ordnung (Sprache wurde von alleine schneller, sie reagiert inzwischen auch eher auf Ansprache).
Ich denke/hoffe, dass sich auch diese Punkte bei ihr im Laufe der Zeit geben. Ihr habt schon recht - in 2 Jahren kann sich viel ändern/verbessern.
Ich habe halt Bedenken, wenn es sich nicht ändern muss sie evtl. vor der Schule doch noch zur Ergo oder so. Will nach Möglichkeit alles so früh wie möglich vorher abklären.
Nebenbei:
Jetzt bekommt sie ihre erste Brille - das wurde schon mal vorab entdeckt.
Da bin ich froh.
Nich falsch verstehen: Ich renne nicht andauernt zu jedem Arzt, weil ich meine, meine Tochter wäre "falsch" in Ihrer Entwicklung.
Ich will nur, dass wenn sie irgendwas hat, es früh erkannt wird - wer will das nicht?
Danke nochmal - schönen Abend noch.

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Re: Stillsitzen und leiser reden

Antwort von Mi84 am 11.06.2011, 9:12 Uhr

Hallo,

ich finde es auch schwierig das mit "Sie hat ja noch Zeit und es wird sich geben" ab zu tun.
Wir hatten nämlich die Sit. vor einem Jahr (da war mein Sohn 4J.)...wir waren sogar bei ner Ergotherapeutischen Diagnostik und selbst die sagte "Das kann sich im kommenden Jahr noch alles ändern!"
Jetzt hatten wir vor kurzem wieder ein "Entwicklungs Gespräch" im Kiga und die "bemängeln" immernoch genau die selben Sachen und er fällt damit mittlerweile mehr und mehr auf. Er hat jetzt nur noch 1 Jahr das Wett zu machen...Es geht ja nicht darum das Kind zu verbiegen oder zu ändern, sondern es zu Unterstützen um ihm einen guten Start in die Schule zu ermöglichen. Wir haben selbst im Kiga jetzt schon die Problematik, das er an vielen Sachen einfach nicht teilnehmen kann (z.B. Fußballturnier) weil er nicht in der Lage ist sich darauf zu Konzentrieren...während des Spiels dann einfach mal weg geht oder urplötzlich dann keine Lust mehr hat...es strengt ihn zu sehr an. Gleichzeitig frustriert ihn das aber auch, weil alle seine gleichaltrigen Freunde daran teilnehmen. Und wenn man ihn da mit etwas spielerischer Therapie unterstützen kann, bin ich da absolut dafür.

Als Tipp...spielt deine Tochter gerne? Also Karten-/Brettspiele. Mein Sohn beherrscht jetzt mit 5 J. perfekt die Regeln von Mensch-Ärger-dich-nicht und MauMau. Auch das verrückte Labyrinth spielt er fast perfekt.
Das sind Sachen wo er sich stundenlang drauf konzentrieren kann. :)


LG Mi

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@Mi84: Danke

Antwort von Tanja30 am 11.06.2011, 10:46 Uhr

Danke,
endlich mal jemand, der mich versteht!!!
Jetzt im Sommer sind wir mehr draußen.
Sie soll ja ihrem Bewegungsdran ausleben.
Sie hat angefangen Fussball zu spielen - da hat sie Bewegung und lernt (hoffentlich) sich zu konzentrieren und ruhig zu sein.
Aber bei schlechtem Wetter versuche ich schon sie mit verschiedenen Spielen am Tisch zu halten. Mal geht's - mal nicht.
Ich finde meine Tochter lebhafter als viele andere Kinder - denke aber nicht, dass es extrem und wirklich behandlungsbedürftig ist.

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Re: @Mi84: Danke

Antwort von muddelkuddel am 11.06.2011, 18:35 Uhr

ich unterrichte ebenfalls an einer förderschule, kenne mich also etwas mit "auffälligkeiten" aus.

und eine 4 jährige muss sich eben nur 15minuten am stück konzentrieren können und sollte sich mehr bewegen als stillsitzen.

das sie aber schon minimale regeln kennen sollte und sich auch mal kurz (!) beherrschen, also keine sofortige bedürfnisbefriedigung anstrebt, setze ich aber als klar voraus.

ich halte nichts davon, kleinkinder über therapien etc in schubladen zu stecken und ihnen zu vermitteln "du bist nicht in ordnung"

was nicht in ordnung ist, ist das system - und das sollte man dem kind bewusst machen. anpassung schön und gut, aber niemals, wenn kind sich verbiegen muss.

und ich habe hier auch einen chaoten sitzen (bzw. nicht sitzen - eher laufen turnen randalieren), mit dem der kiga bei eintritt rettungslos überfordert war (genau wie ich auch manchmal)

aber er ist halt so, und er macht fortschritte (kleine, aber sie sind da)
ich kann aber jetz schon absehen, dass das system schule für ihn sehr sensibel ausgesucht werden muss - mehr kann ich ihm leider nicht helfen!

vielleicht müssen WIR (ich) uns davon lösen, dass wir es unseren kindern "mit gewalt" leicht machen können - sie müssen ihren weg alleine gehen.

und wilde chaoten haben evtl den steinigeren weg - was aber nicht heißt, dass es ein weniger guter weg ist

LG

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