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Geschrieben von Hexhex am 14.02.2009, 11:57 Uhr

Nintendo und Co killen das natürliche Spiel... (Achtung, länger)

Hallo,

je mehr die Kleinen sich schon vollstopfen mit diesen toten, virtuellen Bildern, desto mehr bleiben ihr Spieltrieb und ihre Phantasie auf der Strecke. Diese Bilder überdecken im Gehirn nämlich alle anderen, echten Erfahrungsbilder. Kinder im Vorschulalter sollten deshalb noch gar nicht am PC oder mit dem Nintendo spielen. Wir haben einen Jungen in der Nachbarschaft, der auch mit vier Jahren mit Computerspielen anfing. Er ist heute 10 Jahre alt. Er ist das ärmste Kind, das ich kenne: Er spielt fast niemals draußen, auch nicht im Sommer und bei schönem Wetter. Er macht keinen Sport, hat keine Hobbys, liest nichts. Er hat leider auch keine Freunde, weil man mit ihm nicht phantasievoll spielen kann, das merken auch die anderen Kinder. Er wirkt traurig und antriebslos, obwohl er ursprünglich ein aufgeweckter, lieber Kerl war. Er wird nur lebhaft, wenn er von seinem neuesten Playstation-Spiel erzählen kann, dann leuchten seine Augen.

Dieser begabte und aufgeweckte Junge hat so gut wie keine Kindheit. Wenn er erwachsen ist, wird es kaum etwas geben, woran er sich gern erinnern wird. Man erinnert sich nämlich nur an echte Erlebnisse, an wirkliche Erfolge, an Freundschaften und kleine Abenteuer, nicht an Schein-Erlebnisse in irgendwelchen künstlichen PC-Welten.

Ich weiß, dieser Junge ist ein eher schlimmer Fall, aber leider überhaupt keine Seltenheit. Und auch bei ihm hat es klein angefangen: Er saß mit vier viel vor dem PC und hatte keine Lust, selbst zu spielen, genau wie Deiner. Außerhalb des PCs gab es für ihn auch nur Langeweile. Das ist das erste, wichtige Warnzeichen!

Dein Kleiner braucht echtes Leben und echte Erlebnisse. Tu Nintendo und PC-Spiele in den Schrank, schließ ab und lass sie in Vergessenheit geraten. Hocke Dich mit Deinem Sohn hin und fangt ein Spiel an (egal ob mit Autos, Playmobil, Kinderküche oder auch einer Bastelei aus bunter Pappe etc.). Nach einer Weile klinkst Du Dich unauffällig aus. Auf diese Weise klappt es bei meinem Sohn (dreieinhalb) oft, dass er allein weiterspielt. Die Jungs brauchen halt manchmal etwas Starthilfe, um ins Spiel zu kommen.

Wichtig ist es auch, täglich draußen mit dem Kind zu sein, zu toben, Laufrad zu fahren etc. Gut ist auch eine Turngruppe in einem Sportverein.
Es muss nix Spektakuläres oder Tolles sein, was Dein Sohn macht. Hauptsache, es ist RICHTIGES Leben, echte Erfahrungen, echtes Fühlen, Sehen, Hören, echte Erfolgserlebnisse - weißte, was ich meine?

Wegen Deiner Kleinen, die viel schreit: Vielleicht langweilt sie sich? Unternimmst Du viel mit ihr, das zum Alter passt? Hat sie ständig die Möglichkeit, zu krabbeln und zu laufen (falls sie schon läuft), die Wohnung zu erkunden, sich zu bewegen, sich zu erproben? Buggy, Auto, Bett und Tisch bieten diese Gelegenheit ja nicht. Es kann sein, dass ich mich irre, aber ich glaube, Bewegung wird bei Euch bisher vielleicht nicht groß genug geschrieben, oder? Nimm doch beide z.B. zweimal die Woche mit in eine Spiel- oder Turngruppe beim Turnverein, das wäre ein Anfang.

Liebe Grüße,

Hex

 
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