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Geschrieben von Mama2020L am 01.03.2024, 13:33 Uhr

Nicht genug sozialisiert??

Hallo, mein Kind ist 4 Jahre alt und ein Einzelkind. Sie geht seit sie 2 Jahre alt ist. Leider spielt sie bis heute nicht wirklich mit anderen Kindern. Im Kindergarten spielt sie überwiegend alleine oder mit den Erziehern. Selten spielt sie mal kurz mit einem anderen Kind, aber das ist wirklich selten. Wenn wir Besuch haben von anderen Kindern aus dem privaten Umfeld, dann kann sie nur schwer damit umgehen, flippt schnell aus, weint manchmal die ganze Zeit. Sie freut sich immer auf die anderen Kindern aber trotzdem ist sie einfach nicht genügend sozialisiert. Jetzt mache ich mir sorgen, wie das weiter gehen soll. Gibt sich das von alleine durch den Kindergarten und auch private Treffen? Ich möchte nicht dass sie so unsozial ist und aufwächst. Und habe auch Angst dass ihr das schadet mit so wenig anderen Kindern... ist das überhaupt so dass es schaden kann? Kann mir jemand was dazu sagen, hat vllt Erfahrung oder so?

 
6 Antworten:

Re: Nicht genug sozialisiert??

Antwort von Rachelffm am 01.03.2024, 14:16 Uhr

das kann viele uhrsachen haben.

vlt. ist deine tochter auch einfach nur überfordert von den ganzen reizen.

haben denn die erzieher was in die richtung geäußert, dass du da was unternehmen solltest?

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Was Rachel schreibt, wäre auch meine 1. Idee

Antwort von emilie.d. am 01.03.2024, 15:02 Uhr

Dieses Video ist zwar gemacht, um zu zeigen, wie es Autisten geht, aber auch "normale" Kinder erleben das je nach Veranlagung abgeschwächt.

https://m.youtube.com/watch?v=aPknwW8mPAM

Ich würde das beim KiA mal erzählen und schauen, ob man z.B. Ergo (Psychomotorik Gruppen) bekommen kann. Dann hättest Du jemand Objektives, der genauer hinschauen kann, was Deine Tochter genau stresst, wenn z.B. Besuch da ist. Die Veränderung an sich, junge Kinder, die nicht berechenbar sind etc.

Ich bin selbst introvertiert und wehre mich wirklich dagegen, dass Menschen wie ich als unsozial dargestellt werden. Das trifft es einfach nicht. Große Gruppen sind für mich immer noch anstrengend. Ich liebe mein Team, meine Freunde, bin gern mit ihnen zusammen, lache, feiere. Aber ich war letztes WE rund 12h unterwegs mit Ihnen (wirklich toll), bin aber trotzdem mit Kopfweh völlig tot ins Bett gefallen (hab nix getrunken). Menschen-Oberload

Wir nehmen zuviele Reize wahr (was in vielen Bereichen ganz toll ist, kann echt ganz gut Menschen und ihre Emotionen lesen), aber es ist wie Marathonlaufen. Man braucht in großen Gruppen Strategien, die unauffällig sind und einem trotzdem die nötige Ruhe bringen.

Vielleicht geht es Deiner Tochter auch so. Introvertiert heißt nicht, dass man allein sein will.

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Re: Nicht genug sozialisiert??

Antwort von Lillimax am 03.03.2024, 11:00 Uhr

Hallo,

wenn sie fünf ist, würde ich nochmal mit den Erzieherinnen reden und mir dann vom Ki-Arzt ggf. Ergotherapie verschreiben lassen. Das Jahr vor der Schule ist sehr gut geeignet, um nochmal soziale Kompetenzen zu trainieren, falls da noch etwas Übungsbedarf besteht. Das dauert etwa ein Jahr.

Bei der Ergotherapie werden das Sozialverhalten und die Routine im Umgang mit anderen in Kleingruppen geübt, was intensiver ist und für das Kind angenehmer als die unübersichtliche Kindergartengruppe. Vor allem aber unter Anleitung einer Fachkraft und sehr spielerisch und schön (Kinder setzen z.B. gemeinsam kleine Aufgaben und Projekte um, spielen, turnen, helfen sich gegenseitig, kommunizieren miteinander usw.).

LG

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Re: Was Rachel schreibt, wäre auch meine 1. Idee

Antwort von Ruto am 03.03.2024, 11:13 Uhr

Noch eine Stimme hierfür.
Würde es ansprechen und ggf abklären, aber such beachten, dass es nun Mal Kinder gibt, denen zu große Gruppen Stress bereiten.
Falls es einfach an einem introvertierten Charakter liegt (bin selber auch introvertiert), würde ich mich auf vereinzelte Kinderkontakte konzentrieren. Also ein, zwei Kinder aussuchen, mit denen ihr euch ab und zu treffen könnt, anfangs in wahlweise vertrauensvoller Umgebung oder ganz offen auf einem Spielplatz, wo man schnell und unkompliziert raus kann.

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Re: Nicht genug sozialisiert??

Antwort von kea2 am 05.03.2024, 10:14 Uhr

Da Deine Tochter schon seit 2 Jahren im Kindergarten ist, würde ich vermuten, dass das nicht nur daran liegt, dass sie ein Einzelkind ist.

Auf jeden Fall scheint sie mit zu vielen Reizen überfordert zu sein.
Ich würde darauf tippen, dass Deine Tochter sehr wahrscheinlich hochsensibel ist.

Ein anderer Punkt wäre, dass vielleicht nicht die passenden Kinder mit Deiner Tochter spielen wollen.
Unsere Große (mittlerweile 16) wollte z.B. bis ca. 4 Jahre nur mit älteren Kindern spielen, weil die Gleichaltrigen ihr zu babyhaft waren. Die Großen in ihrer Gruppe haben gerne mit ihr gespielt, aber wenn die das nicht gewollt hätten, hätte sie auch lieber alleine gespielt oder mit den Erzieherinnen etwas gemacht.
Sie ist eigentlich überhaupt nicht unsozial, aber sehr intelligent, war immer sehr weit im Vergleich zu anderen Kindern und hat(te) auch sehr genaue Vorstellungen, was sie wollte/will und was nicht.

Ich würde versuchen, Kontakte in der Form zu knüpfen, dass Deine Tochter sich mit nur einem Kind aus dem Kindergarten, das ihr sympathisch ist, bei Euch zu Hause treffen kann.

Ehrlicherweise muss man sagen, dass das Problem auch in Richtung ADS ohne Hyperaktivität oder Autismus gehen kann, aber ich würde da bei einer 4-jährigen, bei der einem sonst nicht groß etwas auffällt, erstmal nicht von ausgehen, sondern beobachten, wie sie sich weiter entwickelt.

Um mal die ganzen Begriffe etwas einzuordnen.
Hochsensibilität ist eigentlich nur ein Charakterzug, den man aber sehr häufig bei ADSlern und Autisten vorfindet. Allen gemein ist die schnelle Überforderung durch Reize.
Da muss man aufpassen, dass man den Elefanten im Raum nicht übersieht, weil man lieber ein hochsensibles Kind, als eins mit ADS oder Autismus hätte.

"Introvertiert" geht auf eine Einteilung von Persönlichkeitstypen zurück.
Auch hier muss man aber aufpassen, dass man Störungen und Traumata etc. nicht ignoriert/übersieht, weil man einen Persönlichkeitstyp angenehmer findet, als das, was dem Verhalten bzw. den Problemen u.U. wirklich zugrunde liegt.
Auch die Träumer-ADSler und viele Autisten sind introvertiert.

Ich bin mir gerade nicht sicher, ob sich nicht sehr viele Menschen in die Tasche lügen, indem sie sich selbst als hochsensibel oder introvertiert bezeichnen, aber in Wirklichkeit undiagnostizierte ADSler und Autisten sind.
Bis vor nicht so wenigen Jahren wurde man nur diagnostiziert, wenn man auffällig hyperaktiv war oder Rainman. Da sind sehr viele durch's Raster gefallen.

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Re: Nicht genug sozialisiert??

Antwort von emilie.d. am 05.03.2024, 13:09 Uhr

"In die Tasche lügen" klingt so negativ. Findest Du das verwerflich? Wenn kein Leidensdruck da ist, finde ich es ziemlich egal, wie das "Kind" heißt, insbesondere bei Erwachsenen.

Zumal man als Außenstehender auch nicht weiß, ob jemand bewusst eine Diagnose verbirgt oder eben nie eine Diagnostik gemacht hat. Psychische Erkrankungen stigmatisieren. Ich war wegen PTB in Behandlung, da gehe ich in meinem Reallife nicht mit hausieren. Bei der Diagnostik haben sie bei mir ein Impostor-Syndrom gefunden. Auch das erzähle ich nicht rum.

Zumal die Grenzen, was pathologisch ist und was nicht, fließend sind. Eine Bekannte war bei drei Psychiatern, um eine ADHS Diagnose für ihren Sohn zu bekommen (zwei haben sie ihr nicht ausgestellt). Eine Freundin meines Sohnes hat definitiv ADS Züge. Aber keinen Leidensdruck, weil ihre Eltern viel für sie wegkompensieren, würde ich sagen. Kann mir schon vorstellen, dass sie einen Arzt finden würden, der die Diagnose ausstellt, wenn sie denn wollten.

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