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Geschrieben von tanzmit am 08.01.2017, 12:23 Uhr

Mal von der anderen Seite

Hallo.
Hier mal von einer betroffenen Mutter.
Mein erstes Kind kam ad hoc mit Geburt des zweiten 45 Stunden in den KiGa, weil das zweite sich überraschend als schwerstbehindert herausstellte und ganz lange weder klar war, was dahinter steckt noch ob es lange überleben wird (hat es, und die Diagnose war nur halb so dramatisch).

Erst ging es ganz gut, gut eingelebt und alles. Allerdings defenitiv kein Engel, sehr wild und zu groß und stark für sein Alter. Dazu keinen Anschluss gefunden, da erst deutlich nach der üblichen Eingewöhnungszeit reingekommen. Da war die Maus fast zwei. Dann gab es Druck und Schimpfe von den Erzieherinnen, weil mit 3 nicht ganz trocken, auch gegenüber dem Kind. Und Ärger, weil wir bei einem Platz bis 16:30 das Kind nicht wie im Dorf üblich um 15, sondern 16:15 abholen. Folglich mussten die Erzieher länger bleiben.
Dann gab es für erfolgreiche Toilettengänge ein Stickerheft. Das war noch nicht lange vorbei, da fing im Beisein des Kindes ein Heft an, in das "Vergehen" eingetragen wurden. "Hat beim Mittagessen einen dritten Teller haben wollen" "Hat seine Brote in den Mund gestopft und geschlungen" "Kinder a und b sagen, Kind x hat das und das getan" (letzteres teilweise mit mündlicher Auskunft anderer Eltern, dass unser Kind gerade ganz woanders war).
Aber eben auch berechtigte Vorwürfe, wo geschlagen oder gebissen wurde. Inzwischen war das Kind 3. Dann wurde als "Lösung" unser Kind für braves Verhalten ignoriert, für unartiges durfte es einzeln eine halbe Stunde mit einer Erzieherin seine Lieblingsspiele spielen. Zeitgleich bekam der Kindergarten immer größere Bauchweh mit Blick auf die versprochene Aufnahme des zweiten Kindes. Unser erstes hat sich ganz schnell zum Beschützer des zweiten aufgeschwungen und liebte es heiß und innig. War auch immer dem ersten GANZ wichtig, dass die Kindergärtnerinnen immer wieder bestätigen, dass im Sommer sein Geschwisterchen auch in den gleichen KiGa darf. Dann wurde (in unserem Beisein) deutlich dem dreijährigen! Kind gesagt, Nein, wir WOLLEN dein Geschwisterchen nicht. Da wurde es dann von "nur noch Streit mit einem einzigen, auch sehr wilden Kind" wieder schlimmer. Ohne vorheriges Gespräch plötzlich Meldung beim Jugendamt wegen Aggression und (geschlossen aus unserer Art, sich zu kleiden mit Rock statt Hose bei mir und ohne Schminke oder Schmuck ) Verdacht auf Zugehörigkeit zu einer unbekannten Sekte. (Hätte ggf ein Blick auf die Anmeldung geklärt, gerade bei einem kirchlichen KiGa.)

Jugendamt hat sich kaputtgelacht. Kind völlig normal. Ebenso Psychologe. Letzterer bemängelte , dass der KiGa eigentlich erst externe Beratung hätte in Anspruch nehmen müssen, um ggf schief gelaufene Prozesse zu sehen.
Letzten Endes Wechsel beider Kinder in einen integrativen KiGa. Und siehe da, NICHTS mehr. Wild ja, aber völlig normal.

Meist ist das Verhalten der Kinder den Eltern furchtbar peinlich, manchmal beschränkt sich das Verhalten auf den Kindergarten. Versuch mal das Gespräch mit den Eltern zu finden, vielleicht kann man auch mal eine externe Erziehungsberatung für den KiGa erwähnen. Wichtig ist für die Kinder eine einheitliche Linie, dass die nicht für Fehlverhalten belohnt werden. Kein Kind in dem Alter ist, wie man unser Kind (ebenfalls in seinem Beisein) von Grund auf böse und grausam, irgendwas steht immer dahinter. Manchmal hilft es, wenn das aggressive Kind und das eigene sich außerhalb des KiGa auf dem Spielplatz treffen. Häufig finden die keinen Anschluss und wollen doch eigentlich nur auch mitspielen. Vielleicht ist das ein Versuch wert?

 
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