Chronisch kranke und behinderte Kinder

Hilfe für chronisch kranke und behinderte Kinder

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Saarlandmami am 04.07.2009, 21:01 Uhr

Lautapraxie

Huhu,

ich bin auf der Suche nach Erfahrungsaustausch mit anderen betroffenen Familien... Bei meiner Tochter (schon 5) wurde eine schwere Sprachentwicklungsverzögerung mit Lautapraxie festgestellt. Selbst bekannte Laute kann sie nicht zielgerichtet auf andere Buchstaben-Kombinationen anwenden. Die Mundmotorik ist schwer gestört, obwohl wir schon seit mehr als einem Jahr in Logopädischer Behandlung sind.

Sind hier noch andere Betroffene?

 
6 Antworten:

Re: Lautapraxie

Antwort von phifeha am 04.07.2009, 21:20 Uhr

Hallo Saarlandmami,
so direkt betroffen sind wir sogesehen nicht, aber ich kann deine Sorge um deine Tochter verstehen.
Falls du diese Seite noch nicht kennst:

www.rehakids.de

dann schau doch mal dort, da findest du sicherlich Betroffene.

Alles Gute....

lg phi,
(Philipp (soziale Auffälligkeiten, stottert) 04/00, Felix (HLHS) *29.11.01 + 05.12.01, Hannah (gesund) 02/03, Zoé ( Diagnose: stark entwicklungsverzögert, taktile Wahrnehmungsstörungen,autistische Züge) 06/07)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Lautapraxie

Antwort von 4hamänner am 04.07.2009, 21:34 Uhr

Hallo,

bei meinem Sohn Sebastian (gerade 6 Jahre) besteht jetzt die Verdachtsdiagbnose verbale Entwicklungsdyspraxie. Da er noch andere Behinderungen hat (Tetraparese, schlaffer Rumpf), wurde die "Entwicklungsverzögerung" im bereich des Sprechens lange darauf geschoben. Aber im Laufe des letzten Jahres kam dann schon in der Logopädie der Verdacht auf, dass es nicht allein ein motorisches Problem ist. Wir fanden es schon immer albern, wenn wir im SPZ nach Doppelsilben gefragt wurden. Unser Sohn hat nie die "normale" Entwicklung durchgemacht.

Er spricht seit 1,5 Jahren 5 Worte (ich, auf, Essen, Ende und Mama). Die erhoffte Sprachexplosion blieb aus. Dank der Logo spricht er jetzt auch noch Papa (mit seiner Hand oder einem Arm am Mund für das P - ein Fremder würde es wahrscheinlich nicht verstehen) und er benutzt die Laute A und M zur Kommunikation. Gebärden sind für ihn auch schwierig, da baut er aber auch einige mit ein.

Typisch ist, dass er Laute, die er in den Worten sauber spricht (e, i) nicht einzeln sprechen kann. Und Worte, deren Laute er kann (Oma, Opa), er nicht sprechen kann. Auch tauchen (sehr selten) "Eintagsfliegen" auf. Er spricht dann (ohne dass er vorher nachgedacht hat) Worte (im adequaten Zusammenhang). Kann sie aber schon kurze Zeit später nicht mehr produzieren.

Was die Mundmotorik betrifft, hat er sehr große Fortschritte gemacht. Bis zum Alter von ca. 4 Jahren, konnte er nicht kauen. Er hat eine Empfindungsschwäche im Mund, so dass er nur dicke Flüssigkeiten trinken konnte ohne sich zu verschlucken. Auch bleiben immerwieder Essensreste im Mund, so dass er immer "nachtrinken" muss. Heute möchte er kauen. Er ist stolz bei McDonalds und Co Essen zu gehen (ich füttere ihn - aber sonst isst er ganz normal). Bei Fleisch reicht es, wenn wir es in kleine Stücke schneiden. Er trinkt immer noch gern aus der Flasche (weil er auch gern dabei liegt), kann aber auch schon ganz gut mit Strohhalm trinken. Milchshake ist gerade besonders angesagt.

Leider findet man im Netz nicht sehr viel dazu, wenn du aber nach Rehakids verbale Entwicklungsdyspraxie googelst, findest du dort ein Forum zu dem Thema, bei dem auch eine Logopädin mitschreibt und einiges erklärt hat. Dort finden sich auch andere Betroffene. Empfohlen werden dort Therapien nach McGinnes, Taktkin und Prompten. Es gibt eine Rehaklinik in Werscherberg, die dafür empfohlen wird und die Logopädin Frau Iven bietet Therapiewochen an, die ebenfalls empfohlen werden. Unsere Logopädin hat uns beides empfohlen.

Ich hoffe, erstmal ein paar Fragen beantwortet zu haben. Gerne schreibe ich dir noch mehr, frag einfach ;-).

LG
Anja

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Lautapraxie

Antwort von Saarlandmami am 05.07.2009, 16:47 Uhr

Huhu, danke diese Seite hab ich nach langer Google-suche auch entdeckt.

Ich werd da mal reinschauen..

Danke

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Lautapraxie

Antwort von Saarlandmami am 05.07.2009, 16:58 Uhr

Danke,

ich hab ja lange gedacht, dass wir mit dem Problem alleine sind. Aber es sind doch mehr Kinder betroffen als man denkt.

Im Rahmen der Frühförderung wurde ja der allgemeine Entwicklungsstand getestet. P. war auch Frühchen und hatte als Säugling 2 schwere Bauch-Ops. Erst mit 3 Jahren kam der Verdacht auf, das etwas mit der aktiven Sprache (passiver Wortschatz altersgemäß). Nach "Einschulung" in Kiga und einer erfolgten Polypen-OP dachte auch jeder daran, das jetzt die Sprache explodieren wird, tat sie aber nicht... Es folgte ein Logopädie-Marathon. Leider konnte die erste Therapeutin mit P. Schwierigkeiten nicht umgehen, diese hat viel "Schuld" bei uns gesucht, z.B. das P. keine Sprache braucht, weil sie von uns aller erlaubt bekommt und ohne Worte auskommt. Nach langer Odyssee waren wir in der Pädaudiologie, wo die dortige Logopädin uns auch viel erklärt hat. Sie empfahl auch die Methode nach McGinnes und die Einführung von Sprechzeichen, damit andere P. auch verstehen können.

Unsere jetzige Logopädin hier vor Ort nimmt sich sehr viel Zeit, beobachtet viel im Spiel und nach und nach wird die aktive verständliche Sprache mehr. Aber irgendwie scheinen bekannte Laute nicht immer verfügbar zu sein, P. kann sie also nicht immer zielgerichtet einsetzen.

Deshalb wurde auch eine Auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung (AWVS) festgestellt. Weil wir finde, das P. nicht alle Laute hören kann, damit sie sie auch verwenden kann.

Auf die empfohlene Seite bei Reha-Kids werde ich schauen und dort entspr. Posten.

Danke aber erstmal

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Lautapraxie

Antwort von susu75 am 06.07.2009, 21:14 Uhr

Hallo!
Wenn noch eine AWVS dazu kommt ist es natürlich doppelt schwer.
Bei einer Apraxie/Dyspraxie mit gestörter Mundmotorik würde ich zusätzlich mal eine Therapeutin zu Rate ziehen, die nach Cranio Sacral und/oder Castillo Morales behandelt. Häufig gibt es motorische Blockaden, die die gezielten Bewegungen zusätzlich erschweren. Sind diese gelöst, kann man oft erhebliche Fortschritte erzielen!
Kannst Dich gerne an mich wende, wenn Du weitere Fragen hast

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Lautapraxie

Antwort von Saarlandmami am 04.08.2009, 14:23 Uhr

Huhu,

danke für deine Antwort. Leider kann ich mit diesen Begriffen nix anfangen. An wen sollen wir uns wenden? Unsere Tochter bekommt schon Logo, Ergotherapie und ab September Afi (Integrative Massnahme im KIga)

Muss das übern KiArzt laufen?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Hilfe für chronisch kranke und behinderte Kinder
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.