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Geschrieben von lucalara am 03.12.2010, 14:08 Uhr

Entwicklungstest IQ

Hallo,

unser Kleiner wird im Jan. 3 und hat einen seltenen Gendefekt, Epilepsie, Asthma, ist entwicklungsverzögert usw....

Wir hatten nun im SPZ die erste umfassende Entwicklungsdiagnostik. Er bekommt ja schon seit seinem 11 Lebensmonat Frühförderung und KG.Nun wollten wir hinsichtlich auf die Wahl des Kiga eine genaue Entwicklungsdiagnostik durchführen.
Es wurde ein Baylaytest gemacht und er ist genau 1,5 Jahre hinterher IQ von 48.
Es ist uns schon vorher klar gewesen, dass unser Süßer geistig behindert ist, ist eben so mit dem Gendefekt.
Doch nun haben wir es schwarz auf weiß bestätigt und das ist doch nicht so leicht wie ich dachte es locker anzunehmen.
Klar er ist noch sehr jung und da ist ein IQ noch nicht so aussagekräftig, doch ich weiß, was er kann und wie lange er Dinge erlernt. Ich denke, dass der IQ schon seinem Entwicklungsstand nahe kommt. An dem Testtag hatte er wirklich die beste Form und war super gelaunt, mehr ging einfach nicht. Wir sind froh, dass der Test überhaupt auswertbar war, weil das an manchen Tage bestimmt nicht ginge. Da ist seine Konzentration eine Kathastrophe. Aber da hat er super mitgemacht!
Doch trotzdem wissen, wir dass es viel schlimmeres gibt und wir freuen uns über Fortschritte und die macht er definitiv . Er wird seinen Weg gehen.

Wie ginge es euch? Es doch ein Unterschied mit einem "Verdacht auf" oder doch Schwarz auf Weiß Diagnose!
Gab es bei jemandem ähnliche Werte und wie entwickeln sich Eure Kinder jetzt? Wir würden gerne wissen, wie so seine Möglichkeiten liegen. Was kann er erlernen? Klar ist es unterschiedlich, aber ich würde mich über andere Erfahrungswerte freuen.

LG Johanna

 
5 Antworten:

Re: Entwicklungstest IQ

Antwort von krummenau am 03.12.2010, 17:12 Uhr

Wenn Ihr eine Diagnose "schwarz auf weiß" habt, muß das natürlich erstmal verdaut werden. Andererseits kann eine gesicherte Diagnose, die Ihr vorlegen könnt, jetzt oder später manche Dinge für Euch erleichtern, z.B. bei der Beantragung eines Schwerbehindertenausweises, für irgendwelche Hilfen, die Euch dann zustehen (bei reinem Verdacht aber nicht oder viel härter erkämpft werden müßten). Und an sich ändert die gesicherte Diagnose nichts an Deinem Kind, das ist immer noch genauso wie vor der Diagnose. Du kennst seine Schwächen aber auch seine potentiale am besten - und freust Dich über jeden Fortschritt. Das zählt doch ganz viel. Ich lese oft Deine Beiträge, in denen immer sehr stark rüberkommt, wie viel Dir Deine Kinder bedeuten und wie lieb Du sie hast. Ein Kind mit "nur Verdacht auf" kann sich auch sehr ungünstig entwickeln, ein Kind, das an sich gar nichts nachweisbares hat, große Probleme machen, und ein Kind mit einer "gesicherten Diagnose" trotzdem ganz tolle Fortschritte machen - selbst bei identischem Krankheitsbild entwickelt sich der eine so und der andere so. Da stecken wir alle nicht drin. Und die besten Chancen hat ein Kind, das sich sicher in seiner Familie aufgehoben fühlt. Das tut Euere Kleiner bestimmt, er wird sicher seinen Weg machen, und wenn er eben anders ist als der Weg von einem "Durchschnittskind", dann ist das eben so. Begleite ihn auf seinem Weg, freue Dich mit ihm, über ihn, bestärke ihn und vergleiche nicht damit, was Kinder in dem Alter eigentlich können müßten. Vergleiche ihn mit sich selber, dann siehst Du, daß er sich entwickelt.
Wir hatten von Anfang an eine feste Diagnose, nämlich Klumpfüße, also eine Körperbehinderung, das war ein großer Schock bei der Geburt. Ich hätte nie gedacht, daß mein Sohn, jetzt 8 1/2 Jahre, trotzdem so unbeschwert aufwachsen würde. Bestimmte Dinge kann er nicht so gut oder darf sie wegen der Füße nicht machen (im sportlichen Bereich), muß Nachts noch Schienen tragen, hatte lange Krankengymnastik. Wir haben ihm alles ganz offen erklärt, er weiß, daß er in diesem Punkt anders ist, und ist trotzdem ein glücklciehr Mensch. Das wünsche ich Dir auch für Deinen Kleinen.
LG von Silke und Julian

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Re: Entwicklungstest IQ

Antwort von 4hamänner am 04.12.2010, 0:02 Uhr

Hallo Johanna,

das mit dem schwarz - auf - weiß ging mir beim SBA genauso. Als ich da die 100 laß, dachte ich erst das kann nicht stimmen. Für mich war die 100 gleichbedeutend mit Maximum und das entsprach für mich einem Behinderten, bei dem gar nichts "geht". Also mit Beatmung, bettlägerig ...

Dann wurde mir klar, dass es erstens nur eine Zahl auf dem Papier ist, die ja schließlich nichts an meinem Kind ändert und auch keine Aussage über seine Zukunft treffen kann. Und etwas später wurde mir klar, dass es eine Aussage über die Selbständigkeit ist.

Bei einem IQ-Test ist es ähnlich. Zum einen ist ein Test in diesem Alter sehr unzuverlässig. Zum anderen war zu diesem Zeitpunkt ein solcher Wert zu erwarten. Du schreibst, dass er 1,5 Jahre hinterher ist. Der IQ ist das Verhältnis von Entwicklungsalter und Lebensalter. Diese Tests sind aber nicht "kulturfrei". Es wird erwartet, dass ein Kind in einem bestimmten Alter Dinge von uns Erwachsenen gelernt hat. Bei unseren Kindern sind aber ganz andere Sachen wichtig, sie müssen ganz ander Dinge lernen. Da fallen manchmal andere "normale" Sachen unter den Tisch.

Wenn man die Therorie des Entwicklungs - IQ sich weiter durch den Kopf gehen lässt, bedeutet er (wenn man annimmt, dass der IQ gleichbleibt), dass der Abstand immer weiter wächst und das Kind im Alter von 16 auf dem Stand eines 8-jährigen ist. Wenn man aber annimmt, dass er eine schwere Zeit hatte, in der er sich nicht oder nur kaum entwickeln konnte (BNS) und das jetzt überwunden oder zumindest besser ist, dann muss er sich ja besser als bisher entwickeln. Es ist vielleicht nicht zu erwarten, dass er etwas aufholt, aber vielleicht wird der Abstand nicht noch größer.

Intelligenz ist nichts festes, sie ist vielmehr - in einem gewissen Grad und besonders in diesem Alter - etwas lernbares. Der Kleine bekommt Frühförderung und ihr beschäftigt auch mit ihm - sicher auch auf seinem Niveau. Weckt sein Interesse an der Umwelt, das ist für die Entwicklung der Intelligenz wichtig. Ihr könnt vielleicht auch zusammen mit den Therapeuten an seiner Konzentration und Handlungsplanung arbeiten. Wenn er die Therapien gut mitmacht und sie ihm vielleicht auch Spaß machen, könntet ihr Ergo noch in Betracht ziehen.

Und ich würde, falls nicht wirklich nötig, auf Intelligenztests mindestens bis zu Schulfrage verzichten (die Frühförderung macht ja auch jährlich einen Entwicklungsbericht). Bei uns wurde von der Frühförderung die Münchner Entwicklungsskala verwendet und die Ergebnisse waren immer katastrophal. In dem einen Jahr sagten alle, die Sebastian kannten (Therapeuten, Erzieher ...), dass er sich enorm entwickelt hat (nicht körperlich). Im Test kam raus, dass er sich praktisch gar nicht entwickelt hätte und auf dem Stand eines 1 jährigen wäre (da war er 4)!

Also erstmal abwarten, versucht das ganze zu verdauen und weit nach hinten zu schieben. Dann kann es wieder um das Kind gehen und nicht mehr um eine Zahl :-)

Liebe Grüße
Anja

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Habt ihr denn auch für die einzelnen Skalen Werte bekommen?

Antwort von 4hamänner am 04.12.2010, 0:24 Uhr

Ich hab den Bayley-Test grad noch nachgeschlagen, der Test hat verschiedene Skalen: Motorik, Kognition evt. noch 2 weitere. Das euer Sohnemann motorische Defizite hat ist ja unumstritten, war denn der Wert jetzt über alles oder nur für Kognition?

Liebe Grüße
Anja

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Re: Habt ihr denn auch für die einzelnen Skalen Werte bekommen?

Antwort von lucalara am 04.12.2010, 7:20 Uhr

Danke Euch allen für den lieben Zuspruch!!! Ich sehe es auch so, dass er dieses Jahr so viele Fortschritte gemacht hat und nur das zählt. Es ist nur eine Zahl und er ist noch so jung, dass sich noch vieles ändern kann.
Dieses Jahr hat er laufen gelernt im August, er spricht seine ersten Worte und kann nun einige wichtige Bedürfnisse äußern, in dem er richtig geziehlt deutet. Es sind so viele Kleinigkeiten.....doch für uns Meilenschritte!

Die genauen Werte bekomme ich noch, aber die Ärztin hat gemeint, dass er besonders feinmotorisch sich sehr gut gemacht hat, da ist er auf dem Stand eines 2,5 jährigen, dafür grobmotorisch schlechter, so dass das sich wieder ausgleicht. Die Sprache ist natürlich auch sehr weit zurück, aber das gehört ja auch zum Intelligenzalter dazu. Die Kognition trifft soweit ich das richtig verstanden habe darauf hin. Dinge die er sprachlich nicht sagen konnte, kann er auch kognitiv nicht begreifen. Viele Dinge, die er sogar erlernt, verlernt er wieder. Wir haben 1,5 Jahre für das "winke winke" gebraucht. Momentan üben wir das Klatschen in die HÄnde und Kuckuck, einfache Nachahmungen, was sich echt schwierig gestalltet.

Die Ärztin meinte, dass die Entwicklung es zeigen wird und da ist ja wirklich noch alles drin, je nachdem wie die Entwicklung verläuft. Von schwer geistig behindert bis vielleicht lernbehindert. Ganz Aufholen wird schwer...., da seine Aufnahmefähigkeit und Verarbeitungsgeschwindigkeit doch stark eingeschränkt ist. Dazu die Epi, die Anfälle ( leider wird er wohl nie anfallsfrei) die Hammermedis, die Hyperaktivität.

Unser Ziel ist, dass er selbstständig wie möglich wird und vielleicht irgendwann lesen lernt, darauf werden wir hinarbeiten, je nach seinen Möglichkeiten. In kleinen Schritten, eins nach dem anderem.

Zu den Testungen jedes Jahr müssen wir hin, da das Jugendamt dies möchte. JA ist Vormund, da unser Süßer ja unser Pflegekind ist.

Heute geht es mir schon besser und ändern können wir daran jetzt großartig auch nichts. Wir können nur Förderung und viel Liebe geben. Damit hat er die besten Bedingungen.

Danke Euch für das Mut machen und ich sehe es nun wirklich gelassener!

LG Johanna

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Re: Entwicklungstest IQ

Antwort von B9805 am 06.12.2010, 18:43 Uhr

Hallo,

ja also bei uns war das etwas anders.
Wir waren mit unserem Sohn beim IQ weil wir vermuten das unsere ADHS haben könnte.
Da sagte man uns das ein Lernbehinderung nicht auszuschließen sei wir aber erst mal die heilpädagogische Föderung machen sollen und in einem halben Jahr wieder kommen.
So nun hat die Heipädogogin vor kurzen eine Test gemacht und sein IQ Wert liegt bei 115 ( gut über normalem Wert).
Unser hat sich immer unter Wert verkauft und ist eigentlich ziemlich schlau.
Ihn hat alles gelangweilt und daher könnte auch das zappelige und unruhige Verhalten her kommen.
Aber es war erst echt nen Schock für mich als die Lernbehinderung im Raum stand.
Ich wünsch euch alles Gute

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