Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von niccolleen am 29.05.2014, 13:53 Uhr

3-jaehriger nach Autounfall

Hi,

mein Kind wurde vor 2 Wochen von einem Auto niedergefuehrt, er wird Ende Juni 3 Jahre alt. Physisch war ausser halt Schrammen und Prellungen ein Oberschenkel gebrochen und psychisch natuerlich ein massiver Schock. Er ist erst mit so einem Strecksystem an beiden Beinen eine Woche lang aufgehaengt gewesen, und dann, als sich zeigte, dass er zu alt fuer dieses System ist, doch eine OP durchgefuehrt worden. Er hat jetzt zwei Pins, also Naegelartige Dinger vom Knie durch den ganzen Oberschenkel, und das ganze sollte voll belastbar sein. Das nur ganz wertfrei zur Erklaerung, ausgeweint hab ich mich eh schon im Stillforum ;-)

Meine beiden dringenden Fragen, falls mir da wer helfen kann:

Vom Spital wir etwas Druck gemacht, da er schon laengst wieder auf den Beinen sein sollte. Er ist ein gemuetlicher und hat vom Moment des Unfalls keinen Versuch gemacht, irgendwie zu Bewegung zu kommen. Ausserdem hat es mit diesem Haengesystem fast eine Woche gedauert, bis die Muskeln wirklich lockergelassen haben und er sich quasi von seinem Bein losgeloest hat mental. Dazu kommen halt noch die Schmerzen von der OP und den Narben etc. Also fuer mich jetzt nicht so verwunderlich, aber die Aerzte haben halt viel Erfahrung und es sind jetzt 9 Tage nach der OP und das sollte schoen langsam auch nciht mehr wehtun. Ihm scheint aber jede Mikrobewegung des Beins hoellisch wehzutun, Kontrolle war aber ok, nur Belastungsroentgen konnte eben noch keines gemacht werden, da er noch immer nicht belastet hat. Er rutscht maximal auf seinem Popo zentimeterweise durch die Gegend. Jedes Hochheben etc. ist eine Qual fuer ihn, die Beine sind ja fast immer in der selben Position.
Was mache ich denn da? Physio wird in dem Alter noch nicht gemacht, weil kleine Kinder einen natuerlichen Bewegungsdrang haben und sich sehr gut und schnell selbst wieder mobilisieren koennen, zuerst vielleicht mit knien und krabbeln, etc. Bei uns noch nichtmal ansatzweise der Fall, und der Operateur haette ihn gern schon 1-2 Tage nach der OP gehen gesehen. Dazu hat allerdings sogar die Chefoberaerztin gemeint, das war bissl optimistisch. Macht es Sinn, irgendwelche Gehhilfen zu konstruieren und ihn intensiver zu motivieren, oder ist es wirklich besser, ihn das alles in seiner eigenen Zeit machen zu lassen? Wie ist in dem Alter die Geschichte mit Muskelschwund und Heilung ohne Bewegung? Er findet sich so furchtbar schnell ab mit allem, z.B. jetzt, dass er halt nicht ueberallhin kann und nicht mit Dreirad fahren oder aufs Schaukelpferd kann, oder zu seinen Spielsachen hingehen, etc. Ich bin total unsicher, wie ich mich da richtig verhalten soll. Eigentlich ist er ein sehr froehlicher, quirliger, und sehr sportlicher Typ, der aber auch gut ruhig sitzen und lesen oder was machen kann.

Die zweite Frage:
Was mache ich mit seiner Seele?
Er tut mir furchtbar leid. Er hat sich natuerlich sehr veraendert seit dem Unfall. Er ist ernster geworden, er laesst mich nicht mehr sehr an sich heran, er ist extrem schreckhaft geworden und hat Angst vor jeder Person ausserhalb der Familie. Es ist insofern schon viel besser geworden, als er wieder schlafen kann, die Alptraeume abnehmen und er wieder lachen und bloedeln, und auch essen kann. Ich denke, es wird langsam wieder. Trotzdem habe ich das dringende Gefuehl, dass er ganz gut irgendeine Unterstuetzung gebrauchen kann. Er hat so eine Bachbluetenmischung bekokmmen, da ist aber auch Rescue drin, und das macht furchtbare anhaltende Schrei- und Weinanfaelle. Das kenne ich schon von meiner Tochter, deshalb bin ich mit Rescue sehr vorsichtig geworden und in seinem Fall werde ich die jetzt wieder absetzen. Sobald alles verheilt ist, werde ich auch zur Osteopathin gehen, die hat bei beiden Kindern schon Wunder gewirkt. Fuer meine Tochter (5) ist das zur Zeit ja auch nicht so einfach alles. Ausserdem haben wir eine "Zaubercreme", Traumeel von Heel, die scheint nicht so schlecht zu sein. Er muss ja auch nicht mit Medikamenten vollgepumpt werden, wenn auch nur Bachblueten oder homoeopathische, faellt euch noch was ein, was ich tun kann?

Danke, lg
niki

 
11 Antworten:

Re: 3-jaehriger nach Autounfall

Antwort von IngeA am 29.05.2014, 14:19 Uhr

Hallo,

schwimmt er gerne? Dann würde ich es mal damit versuchen (vorrausgesetzt die Wunden sind verheilt).
Dann: hat er wirklich Schmerzen, oder traut er sich einfach nicht das Bein zu belasten?
Wenn er Schmerzen hat, ist es klar dass er das Bein nicht belastet, dann braucht er ne Schmerztherapie.
Kann auch sein, dass die Schmerzen entstehen, weil er "weiß" dass es jetzt gleich weh tut und deshalb die Muskulatur verkrampft.
Dass er psychisch noch sehr belastet ist, ist normal, da könnten ihm viell. ein paar Sitzungen bei einem Psychotherapeuten/Traumatherapeuten helfen. Ob das jetzt schon sein muss oder sinnvoll ist, kann ich aber natürlich nicht beurteilen, da würde ich mich eher von den Therapeuten oder Caritas etc. beraten lassen.

LG Inge

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Re: 3-jaehriger nach Autounfall

Antwort von SimplySingle am 29.05.2014, 16:43 Uhr

Hallo!
Die Kleine einer Freundin hatte sich das Schienbein mit knapp 3 Jahren gebrochen gehabt. Sie durfte es 3 Wochen lang überhaupt nicht belasten. Hatte eine Gips drum herum...

Als er ab war war es ich so, dass sie sich nicht traute das Bein "normal" zu belasten. Nur wenn sie abgelenkt war ging es.

Ich würde mir eine zweite Meinung einholen. Vielleicht tut ihm ja doch noch etwas weh.

Das er einen ganz schönen Schrecken hat ist klar, würde auch versuchen eine Therapie mit ihm zu machen.

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Re: 3-jaehriger nach Autounfall

Antwort von Princess01 am 29.05.2014, 17:32 Uhr

Ich würde schon versuchen eine Physiopraxis zu finden die ihm da helfen kann und vor allem einen Kinderpsychologen zu Rate ziehen. Ebenso bringt euch eine Reha vielleicht was(Ansprechpartner hier die Rentenstelle, wenn möglich auch selber vorsprechen).
Gute Besserung und viel Kraft!

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Re: 3-jaehriger nach Autounfall

Antwort von mf4 am 29.05.2014, 19:07 Uhr

Physio halte ich für unbedingt notwendig. Wenn er die Muskeln nicht anstrengt dann gibts vielleicht Reizstrom (falls man das bei kleinen Kindern auch macht?)

Die Angst zu bewegen kenne ich und das fühlt sich dann an als kann man es nicht, als hätte der Kopf verlernt welcher Muskel wie funktioniert. Ich war schon ein großes Kind, als ich das nach einer OP erlebt habe.

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Re: 3-jaehriger nach Autounfall

Antwort von niccolleen am 29.05.2014, 22:17 Uhr

Ja das glaube ich auch und das kenne ich von meinen eigenen Bruch im Mittelfussknochen, dass man verlernt, wie die Bewegung eigentlich ging.

Physio machen die noch nicht in dem Alter.

Mit Psychotherapie moechte ich lieber noch warten, er hat zur Zeit so grosse Angst vor fremden Menschen, dann mit ihm wohin gehen, wo er der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit ist... das moechte ich ihm nicht antun.

Zweite Meinung ist gut, werd ich machen.

Doch, er hat schon noch Schmerzen, ich habe aber das Gefuehl, dass mittlerweile die psychische Barriere langsam ueberwiegt. Und ja, oft weint er schon, bevor man ihn hochhebt. Verkrampfen tut er dabei nix, das Bein baumelt nur, er hat noch gar keine Muskeln da angespannt.

Was meint ihr mit "Schmerztherapie", einfach immer einen Pegel an Ibuprofen geben? Der kann doch nicht immer unter Drogen sein, ausserdem schlaeft er darauf immer ein. Und es tut ja nur bei Bewegung oder Belastung weh. Wenn er nur sitzt, tuts nicht mehr weh.

Danke fuer eure Tipps!

lg
niki

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Re: 3-jaehriger nach Autounfall

Antwort von amadeus_hates_music am 29.05.2014, 23:00 Uhr

Finde einen Arzt oder Orthopaeden mit Interferenzstrom oder einem anderen Mittelfrequenten Wechsestrom. Der nimmt ihm sofort die Schmerzen und beschleunigt die Knochenheilung um ca 50%. Ausserdem setzt es den Stoffwechsel so hoch, das es nicht zur Atrophie des Muskels kommt. Die Pins sind bei der Stromform auch kein Problem. Der Strom selber kribbelt ein bischen, aber nicht unangenehm. Notfalls kann man sich die Geraete auch leihen fuer zu Hause. Wenn du mehr wissen magst schreib mir eine PN LG und gute Besserung!

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Re: 3-jaehriger nach Autounfall

Antwort von niccolleen am 30.05.2014, 0:15 Uhr

Danke fuer den Tipp, ist das die vielzitierte Physikalische Therapie?
Wird das wirklcih auch bei so kleinen Kindern gemacht?
Ich werde mich diesbezueglich jedefalls mal erkundigen.

lg
niki

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Re: 3-jaehriger nach Autounfall

Antwort von Princess01 am 30.05.2014, 12:51 Uhr

Physio wird sogar bei Babys gemacht! Bitte erkundige dich danach, denn auch Krankengymnastik ist schon für 3 jährige und je länger du wartest desto schlimmer wird es.

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Re: 3-jaehriger nach Autounfall

Antwort von Fredda am 31.05.2014, 8:58 Uhr

Pn kommt

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Re: 3-jaehriger nach Autounfall

Antwort von amadeus_hates_music am 02.06.2014, 23:29 Uhr

Ja, das ist ein Teil davon. Das wird selbstverständlich auch schon bei den ganz Kleinen gemacht! Laß dir da nichts Anderes erzählen! Ich habe das mal eine Weile auf der orthopädischen Kinderstation gemacht, das geht super! Wenn du zur unterstützenden Argumentation bei deinem verschreibenden Arzt eine Studie zum Thema Knochenheilung brauchst, schreib mir eine PN, dann mail ich dir das gerne zu.

Gute Besserung dem kleinen Mann, ahm

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Re: 3-jaehriger nach Autounfall

Antwort von niccolleen am 03.06.2014, 8:25 Uhr

Danke, ich hab gestern nochmal gefragt, sie machen das nicht bei so kleinen.

lg
niki

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