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Geschrieben von Mucki+Ninchen am 10.01.2014, 10:28 Uhr

Schwieriges Thema für mich ... sorry, sehr sehr lang!

Hi zusammen,

ich muss mir mal was von der Seele schreiben, vielleicht könnt ihr mir helfen. Das ist jetzt etwas länger, aber ich wollte soviel wie möglich an Informationen mitgeben, damit hier möglichst wenig Missverständnisse auftreten.

Es geht um die Freundin meiner Tochter. Das Mädel ist 10 Jahre alt und vom Typ das Gegenteil meiner Tochter, sehr aufmerksamkeits"süchtig" und immer laut und wild und präsent. Aber auf eine andere Art auch wieder total lieb und offen und auch wenn sie mir mit der sehr lauten Art manchmal auf den Keks geht, bin ich froh, dass meine Tochter so eine Freundin hat. Die zwei sind so gegensätzlich, dass sie sich vor allem in der Klasse un beim gemeinsamen Turnverein gegenseitig total gut helfen oder ergänzen können.

So, die Eltern kenne ich auch. Sie sind ganz nett, aber halten sich aus allen schulischen Angelegenheiten raus. Sie reden die Grundschule auch sehr schlecht - was ich nun so gar nicht bestätigen kann, da für mein Kind genau diese Schule die Rettung war und alles wunderbar läuft. Der Vater ist sehr aufbrausend, das habe ich selbst erlebt und auch meine Tochter geht dort nicht mehr gern hin, weil der Vater sehr laut mit ihrer Freundin schimpft. Die Mutter ist etwas gemäßigter, aber auch sehr laut und schimpft auch viel, laut meiner Tochter. Vor allem üben sie beide viel Druck auf das Kind aus, sie muss wie die Schwestern zweimal die Woche bis 21:30 Uhr in eine weiter entfernte Stadt, da dort die Ballettschule ist - sie soll mal deutsche Meisterin werden. Das Kind ist davon genervt, das hat sie schon oft erzählt, aber die Eltern wollen das so. Sie sagen jetzt auch, dass das Kind hochbegabt ist und deshalb so schlecht in der Schule und die Lehrer sind alle auf der falschen Spur. Lauter solche Dinge wusste ich schon...

Bisher hat mich das aber wenig beschäftigt, jeder erzieht halt sein Kind anders und solange die Freundin immer fit und munter war, und fröhlich wirkte, machte ich mir auch keine Sorgen. Zumal noch 2 große Schwestern da sind, die beide sehr ruhig wirken.

Gestern aber holte ich das Mädel zum Turnen ab und als sie im Auto saß, entwickelte sich zwischen den Kindern ein Gespräch, was mich beunruhigt. Auf Nachfrage abends bekam ich heraus, dass meine Tochter das schon wusste, aber nichts sagen durfte, damit die Freundin keinen Ärger bekommt. Sie war ziemlich geknickt deswegen. Also es kam heraus, dass das Kind wohl oft geschlagen wird. "oft" und "geschlagen" sind natürlich dehnbare Begriffe, aber sie bekommt wohl immer (auch handgreiflichen) Ärger, wenn eine Schulnote nicht sooo gut ist, Hausaufgaben vergessen wurden, das Zimmer unordentlich ist und auch sonst oft. Und eben oft mit Schlägen.

Ich darf aber niemanden was sagen, sonst bekommt sie erst recht Ärger, sagte sie, als ich ihr meine Hilfe anbot.

Nun ist mein Konflikt da ... denn ich wurde auch als Kind geschlagen und kein Erwachsener hat mir geglaubt oder geholfen. Meine Eltern sagten immer, ich denke mir das aus. Insofern weiß ich wie es ist, wenn einem nicht geholfen wird, obwohl Leute davon wissen. Andersrum möchte ich nicht, dass sie noch mehr Ärger bekommt.

Meine Idee war jetzt, dass ich mich der Lehrerin anvertraue. Ihr traue ich zu, zum Einen zu unterscheiden, ob das Kind aufbauscht oder ob es wahr sein kann und zum Anderen auch ggf. in Kontakt mit den Eltern zu treten, ohne dass meine Tochter da mit reingezogen wird.

Kann ich das machen? Ich möchte einerseits nicht tatenlos rumstehen und andersrum aber natürlich auch nicht noch mehr Ärger fürs Kind. Wie gesagt, ich kenne die Situation zu gut und weiß, wie man sich dann fühlt. Ich habe einmal einer Lehrerin vertraut, sie kam zu uns nach Hause, meine Eltern spielten das übliche Spiel und danach gabs heftiges Verprügeln und viel, viel Ärger. Das Ganze muss also diplomatischer geregelt werden. Ich möchte einfach nichts übers Knie brechen sondern mir erstmal Rat holen.

Grundsätzlich glaube ich dem Mädchen übrigens aufgrund dessen, was ich auch vorher schon wusste.

Meine Befürchtung ist auch irgendwie, dass, wenn ich mich ans Jugendamt wende, auch wenig Diplomatie herrscht ... daher die Idee mit der Lehrerin.

Oder - hier sind ja auch Lehrerinnen - wie würdet ihr das sehen, wenn "ich" euch so etwas berichte über eine eurer Schülerinnen? Was würdet ihr dann unternehmen? Oder was nicht?

Ich bin mir bewusst, dass das ein brisantes Thema ist - Haudrauf und "da muss man soooofoooort das Kind retten" sind aber in meinen Augen nicht gut, deshalb frage ich euch. Wer hat Erfahrung mit so einer Situation?

Viele Grüße
M

 
20 Antworten:

Wie willst du das Diplomatisch regeln ohne das dem Kind wieder was handgreifliches

Antwort von Charlie+Lola am 10.01.2014, 10:35 Uhr

passiert?
In meinen Augen so erstmal nicht möglich.

Wenn du nicht erkannt werden möchtest, um auch vielleicht zu verhindern das deine Tochter mit reingezogen wird, kannst du anonym ans Jugendamt schreiben.

Die sind verpflichtet solchen Miteilungen nachzugehen.

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Das mit dem "diplomatisch" ...

Antwort von Mucki+Ninchen am 10.01.2014, 10:38 Uhr

... war auch blöd ausgedrückt, du hast recht!

Ich habe auch "Angst", dass wenn ich die Lehrerin anspreche, die Eltern dann eins + eins zusammenzählen, da meine Tochter auch die engste Freundin des Mädchens aus der Schule ist ... privat gibt es noch mehr Freundinnen, die wohnen in der direkten Nachbarschaft, aber gehen auf andere Schulen.

Anonym ans Jugendamt schreiben? Siehst du, daran habe ich nun gar nicht gedacht ... das wäre natürlich eine Möglichkeit.

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Da Du die Situation ja selber kennst:

Antwort von Sodapop am 10.01.2014, 10:42 Uhr

Wenn Du die Zeit zurückblickst. Was wäre besser gewesen? Wenn Dir die Leute geholfen hätten? Oder dann doch lieber die nach außen heile Welt aufrecht erhalten?

Was wäre gewesen, wenn sich jemand bei Dir aktiv eingemischt hätte? Was glaubst Du wäre passiert?

Grüße
Sodapop

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Tja, Sodapop

Antwort von Mucki+Ninchen am 10.01.2014, 10:48 Uhr

Genau die Frage stelle ich mir immer wieder!

Ich wäre gern ins Heim gegangen. Damals. Natürlich wusste ich nichts über Heime, es gab auch keine Kinderhotlines etc., aber ich wollte einfach nur weg.

Ob das die Lösung gewesen wäre, weiß ich nicht ...

Aber ich weiß, dass immer, wenn jemand "von außen" in der Familie das Thema ansprach, bekam ich richtig richtig Ärger. Insofern habe ich persönlich nie wieder darüber gesprochen und nur gewartet, bis ich abhauen konnte. Ich habe gar nicht mehr gewollt, dass jemand hilft, weil es vorher nicht geholfen hat.

Andersrum - hätte jemand meine Eltern bestraft für das, was sie mir antaten, wäre ich froh gewesen...

Ich glaube, "Ansprechen" und Hilfsangebote machen hätte bei mir nicht ausgereicht, es hätten nur drastische Maßnahmen geholfen.

Aber heutzutage dauert es ja, bis es dazu kommt. Und bis dahin macht jedes Einmischen von Außen alles nur noch Schlimmer fürs Kind - so ist irgendwie meine Befürchtung.

(Da fällt mir ein: Unser Jugendamt ist seit Jahren in den Schlagzeilen, weil 2 Kinder starben, in denen das Jugendamt versäumte zu handeln. Es ging auch um Pflegefamilien. Irgendwie fehlt mir hier das Vertrauen ... )

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Re: Tja, Sodapop

Antwort von Shanalou am 10.01.2014, 10:54 Uhr

Wie wäre es, wenn du zuerst mal mit dem Kind sprichst? Dann kannst du die Situation vielleicht etwas besser einschätzen. Und dann vielleicht auch besser eingreifen.

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Ich denke auch, dass dies ein gutes Vorgehen wäre...

Antwort von Sodapop am 10.01.2014, 11:00 Uhr

Erstmal Klarheit verschaffen. Vielleicht die Beziehung zu den Eltern intensivieren, um ein bischen hinter die Kulissen zu schauen.

Im zweiten Schritt dann vielleicht wirklich über die Lehrerin gehen.
Vielleicht kann diese im Unterricht - wie im untenstehenden Thread - das Thema "Kinderreichte" ansprechen, so dass ein guter unverfänglicher Einstieg gemacht werden kann.

Grüße
Sodapop

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Re: Schwieriges Thema für mich ... sorry, sehr sehr lang!

Antwort von Pamo am 10.01.2014, 11:00 Uhr

Ich würde persönlich zum Jugendamt gehen und dort detailliert berichten.

Weigere dich, deinen Namen zu nennen, wenn du anonym bleiben willst.

Du hast Angst, das Mädchen kriegt Ärger wenn du sprichst, aber du weisst auch, dass sie auf jeden Fall weiterhin "Ärger" hat wenn du nicht sprichst. Durch dein Eingreifen *kann* es eine Verbesserung geben.

Deine Eltern waren *wortfehlt*. Ich hoffe, du hast das verarbeitet.

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Pamo

Antwort von Mucki+Ninchen am 10.01.2014, 11:05 Uhr

"Deine Eltern waren *wortfehlt*." - Ja, inzwischen weiß ich das. Ich habe keinerlei Kontakt mehr.

"Ich hoffe, du hast das verarbeitet." - Ja, größtenteils. Aber das Erlebte beeinflusst mich immer wieder. Immerhin weiß ich jetzt, wer Schuldig war. Nämlich nicht ich als Kind.

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Gespräch und Kinderrechte

Antwort von Mucki+Ninchen am 10.01.2014, 11:09 Uhr

Mit dem Mädchen habe ich gestern noch kurz unter 4 Augen sprechen können - sie hat definitiv Angst vor den Reaktionen.

Aber ich werde sie einfach mal wieder zu uns einladen über Nacht, da ergeben sich dann doch andere Gespräche als bei so einem Turn-Trainingstermin. Du hast recht!

Zu den Kinderrechten: Das war recht "lustig". Als das Mädchen das erzählte, war das Erste, was meiner Tochter sagte: Aber K... , du hast doch auch Kinderrechte! Und kein Kind darf geschlagen werden. Weißt du noch, das haben wir bei Frau .... gelernt".

Das Thema ist in der Schule Ende letzten Jahres erst durchgenommen worden ... vielleicht auch jetzt die teilweise Öffnung des Mädchens?!

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ich denke auch das persönlich vermutlich die bessere Alternative ist.

Antwort von Charlie+Lola am 10.01.2014, 11:10 Uhr

ich weiß ja nicht wie klein die Stadt ist und ob man sich kennt..............aber zumindest hast du es persönlich vorgetragen.
Danach kannst du die Situation weiter überblicken und nochmals vorstellig werden beim Jugendamt wenn sich nichts tut.

Den Namen würde ich auch nicht erwähnen.
Und lass dich nicht abwimmeln, das JA ist verpflichtet jedem Hinweis nachzugehen.

lg

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Re: ich denke auch das persönlich vermutlich die bessere Alternative ist.

Antwort von RR am 10.01.2014, 11:53 Uhr

Hallo
ich würde mich auch anonym ans Jugendamt wenden.

Ansonsten denke ich aber, die werden sich das Kind mal ansehen bzw. ansehen lassen ob Verletzungen etc. festzustellen sind... Einige Kinder sind ja auch richtige "Märchentanten", die erzählen dir dann schonmal "Papa hat mir den Fuß gebrochen" ..... nachher stellt sich raus, dass Papa aus Versehen auf den Fuß des Kindes getreten war u. der Fuß dadurch "verletzt" war.... hab ich schon bei einer Freundin meines Sohnes erlebt.....

Über die Lehrerin gehen würde ich in dem Fall nicht, es hat ja nichts direkt mit der Schule zu tun u. das Kind hat sich ja auch nicht der Lehrerin geg. geöffnet.... nachher kommt raus, dass sie sich ggf. nur ein bisschen "wichtig" machen wollte u. daher deiner Tochter sagte "du darfst nix sagen"......

viele Grüße

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Re: Schwieriges Thema für mich ... sorry, sehr sehr lang!

Antwort von Kalleleo am 10.01.2014, 11:54 Uhr

Ich schliesse mich Pamo an.
Allerdings wäre für mich der Kinderschutzbund der bessere Ansprechpartner.
Das Jugendamt ist personell chronisch unterbesetzt.
Da verläuft manchmal ein guter Ansatz im Sande.
So die Erfahrung,die wir an der Schule machten.
Der Kinderschutzbund bleibt am Ball und ,das ist wichtig,er stützt Dich in deiner Wahrnehmung.

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Ich wäre da nicht so vorschnell.....

Antwort von Caot am 10.01.2014, 13:15 Uhr

Du hast geschrieben das Kind ist aufmerksamkeitssüchtig.....sie sei durchaus klug und hätte ältere Geschwister.

ich würde abwarten. Wenn Ihr Kontakt habt, würde ich das weiter und generell erst einmal beobachten.

Wenn Du Kontakt zu den Eltern hast, wird sich eine Gelegenheit finden das auch mal rauszubekommen. Kinder, die geschlagen werden, haben Angst, vor allem etwas falsch zu machen. Das kann man oft (nicht immer) gut beobachten. Wenn Du dort zum Kaffee trinken bist, dann beobachte doch mal.

ich würde im Moment weder zum Jugendamt noch zum Lehrer, noch zu einem anderen "Verein" gehen, sondern mich selber davon überzeugen und nicht gleich auf alles anspringen was Kinder erzählen.

Mich umringte mal die hlabe Lehrerschaft um mir mein Mitgleid auszusprechen. Ich war erstarrt und fragt nach. Da hatte mein Kind doch glatt erzählt, bei uns sei eingebrochen worden. Das muss es so perfekt hinbekommen haben, das alle an dieses Märchen geglaubt haben. Gott sei Dank war ich in Aufklärungsnähe.

Grüßle

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Re: Schwieriges Thema für mich ... sorry, sehr sehr lang!

Antwort von Silke11 am 10.01.2014, 14:03 Uhr

Wer schlägt? Die Mutter oder der Vater oder beide? Wenn nur der Vater, würde ich mich an die Mutter wenden, wenn ich einigermaßen guten Kontakt hätte und sagen, dass du Bescheid weißt und dass sie als Mutter die Pflicht hat, ihr Kind zu schützen und du an ihrer Stelle dazwischengehen würdest oder dich trennen würdest. Vielleicht gibt das einen Anstoß...

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Silke11 und Danke @alle

Antwort von Mucki+Ninchen am 10.01.2014, 14:43 Uhr

Es sind wohl beide, der Vater rastet aber am ehesten bei Schulangelegenheiten aus...so hörte ich das gestern raus. Vorsichtige Nachfragen hat sie aber größtenteils blockiert. Und ich kenne sie normalerweise als eine, die wirklich alles und jeden Kram erzählt - ob ausgedacht oder real. Gestern war es irgendwie anders. Vom Gefühl her.

Ich habe vorher schon selbst mitbekommen, dass der Vater (der das Kind morgens immer zum Treffpunkt bringt) sehr launisch ist und das Mädel oft wegen Kleinigkeiten anfährt. Sie ist halt sehr aufgedreht. Das kann einen sicher auch manchmal reizen, aber andersrum ist es seine Tochter. Er sollte damit umgehen können. Denke ich irgendwie.

Ich kenne die Mutter nicht besser als den Vater, ich war dort mehrmals zum Kaffeetrinken. Inzwischen seit einiger Zeit nicht mehr, da es mir dort insgesamt einfach zu laut und durcheinander ist. 1 Hund, 3 Katzen, 3 Kinder - dazu zwei sehr laut sprechende Erwachsene, mir liegt das nicht so. Ich meide (aber schon immer) sehr laute Situationen. Von daher ist mir auch klar, warum das Mädchen sehr aufgekratzt ist. Das allein ist ja auch nicht weiter wild.

@alle:

Erstmal wirklich vielen Dank für eure Meinungen und Einschätzungen! Ich denke, ich werde mich erstmal beim Kinderschutzbund beraten und parallel das Mädchen mal wieder zu uns einladen. Mal sehen, was ich noch herausbekomme, ohne sie "auszuhorchen". Wie schon geschrieben, mir geht es wegen meiner persönlichen Erfahrungen sehr nah und ich möchte unbedingt handeln, aber eben richtig und nicht unüberlegt.

Dem Mädchen glaube ich auf jeden Fall grundsätzlich, da ich auch das Elternhaus zumindest etwas kenne und den Druck, den die Eltern bezüglich des Tanzens machen. Es ist unwahrscheinlich, dass sie ansonsten total entspannt sind. Die Frage ist natürlich, wieviel vom Erzählten der Wahrheit entspricht und was vielleicht übertrieben ist. Aber mein Gefühl sagt mir, dass sie die Wahrheit erzählt.

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Re: Dann bliebe noch die Frage,

Antwort von Franke am 10.01.2014, 16:08 Uhr

ob Du oder jemand anders die älteren Schwestern mal ansprechen kann?

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Re: Silke11 und Danke @alle

Antwort von Pamo am 10.01.2014, 16:14 Uhr

bei so einer vertrackten Familiensituation mit potenziell aggressiven Eltern würde ich mich auf gar keinen Fall auf ein Gespräch mit den Eltern einlassen oder an ihr Gewissen appellieren, was weißt du denn wie das hinter verschlossenen Türen an die Kinder weiter gereicht wird? du weißt auch nicht ob die anderen Kinder nicht regelmäßig verdroschen werden!

ich habe ein Freundin die gemeinsam mit ihrer Schwester bis zum Alter von ca. 14 regelmäßig als Boxsack benutzt wurde, immerzu waren Lippen aufgeplatzt und der Körper war mit blauen Flecken übersäht

keiner hat geholfen, keiner wollte Ärger, keiner hat auch nur die Polizei/Jugendamt informiert. die Eltern streiten inzwischen alles ab und setzen auf die körperlichen Verletzungen nun auch noch Hohn oben drauf.

das würde ich den Profis überlassen - wie willst du als Laie überhaupt beurteilen?

Kinderschutzbund als bessere Adresse wie Jugendamt - prima!

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Re: Silke11 und Danke @alle

Antwort von Silke11 am 10.01.2014, 17:39 Uhr

naja, soweit ich weiß, wird das Jugendamt erst bei sichtbaren Verletzungen aktiv. Und der Kinderschutzbund kann gar nichts machen.

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Re: Wer rein gar nichts riskieren will, kann auch nichts bewirken!

Antwort von Astrid am 10.01.2014, 18:04 Uhr

Es ist keineswegs "vorschnell", dem Mädchen zu glauben. Mit zehn Jahren sind die Kinder aus dem Märchenalter längst heraus - sie wissen dann längst, dass es Folgen haben kann, wenn man erzählt, man würde geschlagen.

Ich glaube, das locker jedes zweite Kind auch heute noch geschlagen wird. Gesetz und Wirklichkeit sind hier sicher zweierlei. Da meist im Affekt geschlagen wird, reicht ein Gesetz sowieso nicht aus - es verschafft solchen Eltern ja nicht mehr Selbstkontrolle. Eigentlich wäre vielleicht eine Art verpflichtender "Elternführerschein" in der Schwangerschaft gut, wo Eltern im Vorfeld über alltägliche Überforderungssituationen usw. aufgeklärt werden und erfahren, wo man sich da Hilfe holen kann. Aber das ist ein anderes Thema...

Zum jetzigen Problem: Wenn Du rein gar nichts riskieren willst, wirst Du auch rein gar nichts bewirken - schlechtes Bauchgefühl inklusive. Du willst nicht, dass der Verdacht auf Dein Kind fällt, dass die andere Familie blamiert wird vom JA, dass Du in ein schräges Licht bei der Lehrerin kommst, dass Dein Kind Nachteile haben könnte - das ist total nachvollziehbar. Trotzdem: Wenn man etwas erreichen will, muss man auch mal ein klitzekleines Bisschen wagen, oder?

Ich persönlich würde irgendetwas machen, die Möglichkeiten fände ich alle ungefähr gleich gut. Du kannst die Lehrerin ansprechen, Du kannst auch anonym ans JA schreiben. Wenn Du sehr mutig bist, sprichst Du die Mutter des betreffenden Mädchens selbst an und sagst: "Also, ich habe da etwas gehört, das kann ich mir gar nicht vorstellen. Ist denn da was dran...?"

LG

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Re: Wer rein gar nichts riskieren will, kann auch nichts bewirken!

Antwort von Daffy am 11.01.2014, 12:01 Uhr

>Wenn Du sehr mutig bist, sprichst Du die Mutter des betreffenden Mädchens selbst an und sagst: "Also, ich habe da etwas gehört, das kann ich mir gar nicht vorstellen. Ist denn da was dran...?"

Das klingt nicht mutig, sondern doof - wenn die Antwort der Mutter ein böser Blick und "Natürlich nicht!", was dann? Und was dann dem Mädchen passiert, kann ich mir lebhaft vorstellen.

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