zurück| Geschrieben von brandy456 am 02.11.2010, 20:19 Uhr |
Kuschelschule oder Eliteschule?
Hallo,
ich habe einmal eine Frage zur Wahl der Grundschule. Mein Sohn geht nächstes Jahr, wir hatten die Wahl zwischen zwei nahe liegenden Schulen und haben uns für eine kleine zweizügige entschieden. Dort ist alles recht gemütlich, viel 'neue Pädagogik', Elternarbeit etc. Die andere Schule ist auch nett, hat den Ruf, sehr gezielt und gut auf das Gymnasium vorzubereiten.
Nun bin ich schon bei einigen anderen Müttern, die von unserer Wahl der 'Kuschelschule' hörten, auf Unverständnis gestoßen. Die andere Schule wäre doch viel leistungsorientierter und für den Übergang zum Gymnsasium besser in der Vorbereitung. Natürlich gehen auch von der anderen Schule anschließend Kinder auf das Gymnasium, aber hier wird nicht in erster Linie leistungsorientiert gearbeitet, sondern jedes Kind soll mit Freude ans Lernen gerangeführt werden etc. Das Kind steht im Mittelpunkt.
Mittlerweile bin ich doch ziemlich verunsichert durch diese Aussagen. 'Verbaue' ich meinem Sohn nun schon die Zukunft...? Wie seht ihr das? Was ist Euch wichtig in Bezug auf die Wahl der Grundschule?
Beitrag beantworten
Re: Kuschelschule oder Eliteschule?
Antwort von sisyphos am 02.11.2010, 20:50 Uhr
hey,
ich persönlich glaube nicht an "jedes Kind soll mit Freude ans Lernen gerangeführt".
das kann bei einigen kindern funktionieren, bei meinen sicher nicht....
lg
Re: Kuschelschule oder Eliteschule?
Antwort von Ebba am 02.11.2010, 21:07 Uhr
Wenn Du jetzt verunsichert bist, was ich verstehen kann, dann frage doch mal bei den Gymnasien nach, ob die Kinder von der "Elitegrundschule" tatsächlich besser auf's Gymnasium vorbereitet sind.Ich mag da nicht so recht d'ran glauben. Alle Schulen kochen nur mit Wasser und müssen nach den Lehrplänen arbeiten.
Allerdings kann es eine Art Self-fullfilling prophecy für sein, dass mehr Kinder von der Schule X auf's Gymnasium kommen. Denn - wie Du ja schon selbst festgestellt hast, schulen v.a. Eltern, die ihre Kinder auf dem Gymnasium sehen (wollen) diese auf der "Eliteschule" ein. Die Kinder dort kommen also in aller Regel als bildungsnahen Haushalten und unterhalten von ihren Eltern die notwendige Unterstützung oder werden auf Teufel komm heraus gefordert.
Ähnliches trifft zB auf das Gymnasium zu, dass meine Tochter besucht. Die Schule gilt als sehr anspruchsvoll und hat sich auch die Begabtenförderung besonders auf ihre Fahne geschrieben. Der Durchschnitt der Abiturnoten liegt immer über dem Landesdurchschnitt. Es werden also v.a. Kinder dort angemeldet, die in der Grundschule sehr gute Noten hatten, sich schon dort als besonders leistungsbereit gezeigt haben. Der Notendurchschnitt der letzten Mathearbeit in Kl.7 lag bei 1,7. Das lag nun aber mit Sicherheit nicht (ausschließlich) an der guten Arbeit der Schule, sondern v.a. eben auch an der Zusammensetzung der Schülerschaft.
Ich glaube daher nicht, dass die Kinder in dieser Schule besser auf's Studium vorbereitet werden als in anderen Gymnasien.
Ich denke, Du solltest Dein Kind da einschulen, wo Du es gut aufgehoben glaubst. Ich glaube nicht, dass Du ihm Chancen nimmst, wenn es auf die angebliche "Kuschelschule" kommt.
Re: Kuschelschule oder Eliteschule?
Antwort von Kija am 02.11.2010, 21:35 Uhr
Vielleicht klappt es nicht, jedem Kind Freude am Lernen zu vermitteln, auch nicht in der "Kuschelschule". Es klappt aber sicher auch nicht, jedes Kind optimal vorbereitet zum Gymnasium zu schicken, auch nicht bei der "Eliteschule". Kinder, die leicht lernen, entwickeln vermutlich häufiger auch Freude am Lernen und kommen auch auf dem Gymnasium mit größerer Wahrscheinlichkeit gut klar. Fällt einem Kind das Lernen schwer, wird seine Freude daran vielleicht nicht ganz so groß sein und es wird womöglich nicht gut auf's Gymnasium vorbereitet, weil es eine andere Schulform besuchen wird.
Nicht, das alles durch die Anlagen des Kindes vorgegeben wäre, natürlich kann ein guter Lehrer auch Begeisterung für einzelne Themen oder insgesamt Ehrgeiz wecken und natürlich kann sehr ungeschicktes Vorgehen auch demotivierend wirken; aber die Wahl der "richtigen" Grundschule sichert in meinen Augen keine tolle Schulkarriere, genausowenig, wie man sie dem Kind durch die Wahl einer anderen als der bestdenkbaren Schule verbaut. Klar kann in den ersten Jahren viel schief laufen, einem Kind die Schule verleidet werden. Ob dein Kind aber zum Beispiel die Klassenlehrerin mag oder nicht, kannst du nicht durch Schulwahl bestimmen, nicht einmal, wenn du alle vorher alle kennengelernt hast und dein Kind sehr gut kennst.
Mach dich nicht schon vorher verrückt und vermittel vor allem dem Kind keinen Zweifel daran, das "seine" Schule, egal welche es ist, toll ist.
LG, Kija
Re: Kuschelschule oder Eliteschule?
Antwort von like am 02.11.2010, 23:14 Uhr
ein starkes Kind wird sowohl in der Kuschelschule klarkommen und 4 schöne Jahre haben, als auch sehr von der Eliteschule profitieren, in der es auf später besser vorbereitet wird und ebenfalls keine größere Mühe haben wird. Ein eher schwaches Kind wird in der Kuschleschule die Möglichkeit haben, seinen Fähigkeiten entsprechend zu wachsen und so wohl letzlich ein besseres Ergebnis erzielen als nach dem Besuch der Eliteschule, in de es evtl. untergeht, verunsichert wird, die Freude am Lernen verleirt.
Re: Kuschelschule oder Eliteschule?
Antwort von brandy456 am 03.11.2010, 7:47 Uhr
Das muss ich mir wirklich häufiger sagen! Danke! Es ist wirklich so, dass ich schon völlig kirre werde. Ich wünschte, man hätte keine Wahl .-)
Re: Kuschelschule oder Eliteschule?
Antwort von Ebba am 03.11.2010, 7:49 Uhr
Naja, die Frage ist doch, ob die Elitegrundschule wirklich eine ist oder eben auf Grund des Klientels, dass sie auf Grund ihres Rufs anzieht nur eine zu sein scheint. Wo sich viele leistungswillige und -starke Schüler versammeln braucht es keine besondere Förderung oder bes. gute Lehrer um davon viele auf's Gymn. zu bringen. Ein gutes Bsps. ist da auch die ehem. Grundschule meiner Tochter. Aufgrund des Einzugsgebietes sprachen selbst die wenigen Kinder mit Migrationshintergrund perfekt deutsch. Bei beinahe allen Kindern war mind. ein Elternteil Akademiker, in den anderen Fällen selbständige Handwerker u.ä. Aufgrund von Krankheit, Schwangerschaft oder Befristungen hatte unsere Tochtern 5 (!) verschiedene Klassenlehrer. Nicht gerade ideal. Aber, bis auf ein Kind haben alle Kinder eine mind. eingeschränkte Gynmn.Empfehlung erhalten. Aus der Nachbarklasse, ohne Lehrerwechsel 100%.
Re: Kuschelschule oder Eliteschule?
Antwort von brandy456 am 03.11.2010, 7:51 Uhr
Ja, das ist genau das, was ich auch denke. Ich weiß, mein Sohn hat in gewissen Bereichen Schwächen, Und ich glaube einfach, dass er in der 'Kuschelschule' irgendwo besser begleitet wird und so das nötige Selbstbewusstsein bekommt, um sich dann auch auf dem Gymnasium oder wo auch immer zurechtzufinden. Also, ich werde mich jetzt nicht mehr verunsichern lassen und gehe Gesprächen diesbezgl. mit anderen Müttern aus dem Weg 
Danke Euch für Euren Rat!
Kuschelschule - Geschmacksache; Eliteschule - gut für mindestens "mittelstarke" Kinder
Antwort von xandix am 03.11.2010, 16:32 Uhr
Hallo,
mein Sohn geht auf eine sog. Eliteschule (2. Klasse), in der besonderes Augenmerk darauf gerichtet wird, die Kinder auf das Gymnasium vorzubereiten; liegt auch noch ein bisschen am Ehrgeiz der jeweiligen Lehrkraft, aber im Grunde ist das das unausgesprochene Credo der Schule.
Da diese Schule die einzige am Ort ist, bevorzugen es manche Eltern ihre Kinder in Privatschulen auf Kuschelkurs zu schicken. Da das nicht so unser Ding ist, beschlossen wir seinerzeit unseren damals noch zu kuschelig-verspielten Sohn ein Jahr zurückzustellen und mit 7 in die Schule zu schicken. War damals eine goldrichtige Entscheidung, denn es wird schon was gefordert (jetzt gerade haben wir eine Woche Ferien - es gibt Hausaufgaben, ein Rechenspiel, das möglichst mehrmals in der Familie gespielt werden soll und jedes Kind hat von der Lehrerin ein Taschenbuch mitbekommen, das es bis zum Ende der Ferien gelesen haben muss). Die Frage, ob das zu hart ist oder ob Lernen Spaß bringen soll, stellt sich eigentlich mittlerweile nicht mehr, denn es hat sich bei den meisten Kindern jetzt schon eine relativ hohe Leistungsbereitschaft eingestellt, die dann in der Regel auch mit guten Leistungen belohnt wird, die den Kindern natürlich Freude machen - somit weiß man dann auch wofür man lernt.
Mir fällt auf, dass vor allem die mittelstarken Kinder sehr von diesem System profitieren, sie werden motiviert und mitgerissen; Was die schwachen Kinder angeht: es gab schon Umzüge von Familien, um den Kindern einen Wechsel in eine einfachere Schule zu ermöglichen.
So viel zu unserer Erfahrung mit einer "Eliteschule"
Viele Grüße
Re: Kuschelschule - Geschmacksache; Eliteschule - gut für mindestens "mittelstarke" Kinder
Antwort von sce am 03.11.2010, 22:08 Uhr
Hallo,
ich denke, ein guter Schulstart ist für ein Kind auch wichtig, und wenn der in der "Kuschelschule" quasi garantiert wird, ist das doch auch viel wert! Wenn ihr dann merkt, dass das Kind dort unterfordert ist, gibt es bestimmt noch Wege, dass es ein Schuljahr überspringt oder auf die Elite-Schule wechselt. Aber doch besser, als wenn es umgekehrt auf der Elite-Schule überfordert ist und dann unbewusst speichert, dass es für die Schule nicht gut genug ist...
Aber so schwer das Abwägen auch ist, das viele Für und Wider macht doch beruhigenderweise auch eins deutlich: egal, wie ihr euch entscheidet, beide Entscheidungen haben auf jeden Fall was Richtigers!
Ich drück euch ganz fest die Daumen,d ass ihr die für euch richtige Entscheidung trefft!
Viele Grüße, Eva
Frage zu Körpern??
Ich weiß auch nicht mehr was noch....
Abschreiben, Spicken,... Wann geht das los?
Punktzahl Aufsatz
Antolin
Vierte Klasse Grundschule Bayern - Noten berechnen ?
@wickimama nochmal zum Thema Ranzen lebt...
Schuhe......
Welches Waveboard?
