zurück| Geschrieben von Mone82 am 25.06.2014, 17:05 Uhr |
Klasse überspringen - ja oder nein?
Hallo,
noch ca. 5 Wochen, dann muss bei uns eine Entscheidung fallen. Und ich bin mir sooooo unsicher.
In der ersten Klasse war mein Sohn komplett unterfordert, hat sich gelangweilt
Seit Ostern ist er in der zweiten Klasse (erst nur für Mathe, nach 2 Wochen dann komplett). Er kennt die neue Klasse also schon, hat auch neue Freunde.
Aber was ist jetzt der richtige Schritt? Bleibt er in der neuen Klasse und kommt somit nach den Sommerferien schon in die 3. oder bleibt er in der 1. Klasse (nach den Sommerferien dann in der 2.)? Wird ihm irgendwann das "Jahr" fehlen?
Stand/steht jemand von euch auch vor dieser Entscheidung und kann mir von seinen Erfahrungen berichten?
LG
Mone
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Re: Klasse überspringen - ja oder nein?
Antwort von luvi am 25.06.2014, 17:19 Uhr
Hallo,
ich würde das Kind überspringen lassen. Wenn Du ihn noch mal in die 2. Klasse schickst, wäre er ja wieder unterfordert. Er ist doch auch jetzt schon komplett in dieser Klasse.
Ehrlich, ich verstehe nicht, warum Du jetzt gerade wieder darüber nachdenkst. Wenn Du ihn nicht hättest überspringen lassen wollen, hättet Ihr Euch gar nicht auf das Experiment einlassen sollen.
Als ich noch Schülerin war, hatte ich eine Klassenkameradin, die eine Klasse übersprungen hatte. Sie hatte nie Probleme damit. Sie war gut in die Klasse integriert. Man hat ihr nicht angemerkt, dass sie ein Jahr jünger war, als die anderen, obwohl manche ja ca. 2 Jahre älter als sie waren.
Sie hatte allerdings auch recht offene Eltern, was das Weggehen uns so anbelangte. Sie durfte z.B. abends weggehen, obwohl sie erst 15 war. Ich denke, das war auch wichtig für sie, denn sonst wäre sie doch ziemlich ausgeschlossen gewesen.
Liebe Grüße
Luvi
Re: Klasse überspringen - ja oder nein?
Antwort von 3wildehühner am 25.06.2014, 17:48 Uhr
Wie kommt er denn jetzt in der 2. Klasse zurecht, also wie sind die Leistungen?
Und wie gefällt es ihm? Ist er jetzt ausgeglichener als vorher?
Wie sehen die Lehrer ihn?
Und-ein sehr wichtiger Punkt: Was will dein Sohn?
Bei meiner Mittleren stand der Sprung damals zur Debatte; leider wurde nur 1 Woche Probezeit gewährt und wir haben uns aus sozialen Gründen gegen den Sprung entschieden. Sie fand zwar den Unterricht besser, aber die Kinder in der 2. Klasse haben sie sehr geärgert, die Klasse war sehr groß, die Lehrerin nicht begeistert über ein zusätzliches Kind und die Kinder alle aus anderen Ortschaften. In der Parallelklasse hatte sie viele Freunde, aber ihre Schwester war dort drin und die Lehrer wollten die Beiden nicht in einer Klasse haben.
Es war dann der Anstoß, dass sie endlich etwas gefördert wurde und einen Förderplan bekam. Allerdings musste sie gar nichts tun, hat immer gequatscht, was von den Lehrern toleriert wurde, hatte nie Hausaufgaben, weil sie die immer in der Schule im Unterricht gemacht hat.
Sie hat die Grundschule mit einem glatten 1er Zeugnis verlassen.
Leider ist sie auf dem Gymnasium dann abgesackt (Schnitt jetzt 2,0 bis 2,2), denn sie tat anfangs NICHTS und jetzt nur das Allernötigste, manchmal schreibt sie auch aus Angst schlechtere Noten, weil sie immer noch Probleme hat, wenn sie merkt, dass sie einen kleinen Teil der Aufgabe nicht kann-sie hat das nicht gelernt.
Ich frage mich öfter, ob es richtig war, sie nicht springen zu lassen.
Anderseits ist sie super in ihrer Klassengemeinschaft integriert, ist mit allen Mädchen befreundet und auf 20 Geburtstagen im Jahr eingeladen-und sie ist ein Spätzünder-mit 13 interessiert sie sich überhaupt nicht für Jungen und körperlich ist sie noch kaum entwickelt.
Sie ist glücklich-und sagt, sie sei froh, dass sie nicht übersprungen hat.
Re: Klasse überspringen - ja oder nein?
Antwort von Mone82 am 25.06.2014, 18:07 Uhr
Ich denke jetzt darüber nach, weil wir noch mitten in der Testphase sind. Das ist hier die Regelung, erst mal 4 Wochen in der neuen Klasse, dann die Entscheidung.
Und wie soll man wissen, ob mein Sohn für ein Springen in Frage kommt, wenn man es nicht testet. Man kann ja nicht wissen, wie er sich in die neue Klasse einlebt.
Re: Klasse überspringen - ja oder nein?
Antwort von Mone82 am 25.06.2014, 18:16 Uhr
Er kommt eigentlich gut zurecht. Leistung kann man schlecht vergleichen, in der ersten Klasse hatte er nie Fehler (da wurde aber auch nicht auf die Rechtschreibung geachtet), jetzt hat er schon mal Fehler. Es ist nicht mehr selbstverständlich, dass er volle Punktzahl hat, er muss schon mal was tun dafür.
Es gefällt ihm, die Lehrer sehen kein Problem.
Das Problem bin wohl eher ich, ich möchte nicht, dass mein Sohn meine Entscheidung bereuen muss.
Re: Klasse überspringen - ja oder nein?
Antwort von krummenau am 25.06.2014, 18:42 Uhr
Ich glaube auch, daß am ehesten Du ein Problem damit hast und nicht Dein Sohn. Habe Dir übrigens im 1.Klasse-Forum länger geantwortet, kannst da ja mal lesen.
Nach dem, was ich hier noch zusätzlich lese, bin ich mehr denn je der Überzeugung, daß Du ihn springen lassen solltest.
LG von Silke
Re: Klasse überspringen - ja oder nein?
Antwort von 3wildehühner am 25.06.2014, 18:46 Uhr
Du kannst nie wissen, ob es richtig oder falsch war. Da du ja keine Glaskugel hast. Deshalb zweifle ich auch heute noch manchmal.
Ich finde wichtig, dass du deinen Sohn in die Entscheidung mit einbeziehst-ER muss damit leben. Da die Lehrer positiv sind und er sich wohlfühlt, würde ich es wohl versuchen.
Es ist ja gerade das Positive, dass er sich jetzt anstrengen muss, oder?
Ich persönlich finde, dass bei einem Sprung die Gesamtsituation stimmen sollte-gute Leistungen, positive Lehrer und eine gute Integration in die neue Klasse. DAs war bei uns nicht so-bei euch scheint es zu sein.
Ich würde ihn in die 3. Klasse mitgehen lassen!
Sollte es nicht klappen, kann er immer noch später eine Klasse wiederholen. Überspringen wird aber mit höheren Klassenstufen sicher schwieriger werden, da viele Lehrer demgegenüber nicht so aufgeschlossen sind.
Re: Klasse überspringen - ja oder nein?
Antwort von yartina am 25.06.2014, 19:13 Uhr
Prinzipiell ist es immer schwierig wenn man nicht alle Hintergründe weiß. Oder auch mla die Lehrerin dazu gehört hat.
Nachdem was und wie du hier aber über das Problem schreibst, klingt es für eher nach überspringen lassen!
Ich glaube nichts ist anstrengender, sowohl für Kind, Lehre und Eltern, als ein gelangweiltes Kind , durch Unterforderung.
Re: Klasse überspringen - ja oder nein?
Antwort von luvi am 25.06.2014, 22:31 Uhr
Hallo,
ich wollte Dich mit meinem Beitrag nicht angreifen.
Ich denke nur, man sollte sich vorher im Klaren darüber sein, was man macht, wenn sich das Kind in die Klasse integriert, und auch den Anforderungen gerecht wird.
Ich hatte bei Deinem Post den Eindruck, Deinem Sohn gefällt es in der neuen Klasse, und er kommt gut mit.
Dann wäre für mich klar, dass mein Kind in dieser Klasse bleibt. Natürlich auch, wenn es das möchte.
Was möchte denn Dein Sohn?
Ich würde ihn unbedingt in diese Entscheidung miteinbeziehen. Wieder zurück in die alte Klasse könnte für ihn auch als Scheitern erlebt werden.
Liebe Grüße
Luvi
Wir habens genauso gemacht
Antwort von Jana04 am 26.06.2014, 7:09 Uhr
Hallo,
unser Sohn ist im Halbjahr der 1. Klasse in die 2. gewechselt und dann mit in die 3. gegangen. Lt. Schule sollte er schon bei der Einschulung gleich in die 2. Klasse kommen, aber das fand ich nicht so toll. Wir haben dieses Überspringen nie bereut. Anfänglich hatte er Probleme so schnell von Druck auf Schreibschrift umzustellen, aber er hat nie Druck bekommen und nun klappt es super. Lt. Klassenlehrer war es das Beste, was wir tun konnten. Er ist super integriert, trotz ADHS/Autismusstörung und ist eine Bereicherung des Unterrichts mit seinem Wissen und Ideen.
Wenn die Lehrer es befürworten, mache es. Die kennensein Arbeitsverhalten am Besten...
VG und viel Glück
Jana
Re: Klasse überspringen - ja oder nein?
Antwort von Caot am 26.06.2014, 8:26 Uhr
Den wichtigsten Schritt habt ihr doch schon hinter euch. Jetzt müsst Ihr doch nur noch weitergehen. Warum die plötzliche Angst?
Man weiß generell immer erst hinterher ob man etwas richtig oder falsch gemacht hat. Das liegt an der fehlenden Fähigkeit etwas vorhersehen zu können. 
VG
Re: Klasse überspringen - ja oder nein?
Antwort von mama von joshua am tab am 26.06.2014, 8:54 Uhr
Er ist ja nun schon seit Ostern in der Klasse, also wuerde ich einen Sprung von diesen Dingen abhaengig machen:
-Kommt er gut mit, sind die Leistungen in Ordnung?
- Ist er in der Klasse gut integriert?
-will das Kind selbst den Sprung?
Wir hatten die Entscheidung damals drei Monate nach Beginn der zweiten Klayse zu treffen und ich weiss, welche Gecanken dir durch den Kopf gehen. Wir hatten uns fuer den Sprung in die 3. entschieden (Sohnemann war eine Woche probeweise in der Klasse), da war aber fuer uns susschlaggebend, dass ER unbedingt wollte. Man hat zu Hause am Verhalten gemerkt, dass er in der zweiten Klasse nicht mehr gluecklich ist.
Fuer uns war es im Nachhineingesehen die beste Entscheidung. Er ist nach wie vor Klassenbester, hat viele Freunde (halt alle mindestens 1,5 Jahre aelter) und haette auch direkt nach dem Ende der 3.Klasse in die 5. springen koenne. Das haben wir aber alle -er auch- abgelehnt, weil dann einfach der Altersunterschied zu gross ist und das spaeter Probleme geben koennte.
Danke...
Antwort von Mone82 am 26.06.2014, 9:08 Uhr
...für eure Antworten!
Warum die Angst? Wir wohnen noch nicht lange (fast 2 Jahre) hier und somit ist der Bekanntenkreis noch nicht so groß. Aber die, die ich kenne reagieren negativ auf das Springen. Das käme für sie überhaupt nicht in Frage, das wäre schlecht fürs Kind, soll er sich doch langweilen, es wird schon noch schnell genug schwer, etc.
Das verunsichert mich natürlich, wenn ich ständig einem "Wie kannst du nur??" gegenüber stehe.
Es ist einfach schön, auch mal zu hören, dass es so sicher richtig ist. Mein Gefühl sagt es mir ja auch und ich werde nie die leuchtenden Augen vergessen, als er das erste Mal vom Unterricht in der zweiten Klasse zurück kam (Das hat richtig Spaß gemacht!!!).
LG
Mone
Re: Danke...
Antwort von krummenau am 26.06.2014, 9:41 Uhr
Liebe Mone,
versuch mal, Dein Umfeld auszublenden. Hör auf Dein Kind, auf Dein Gefühl und nicht auf die Bekannten. Auch wenn Du länger dort wohnst und sich der Bekanntenkreis ausweitet, heißt das noch lange nicht, daß Du mehr Zuspruch bekommst, vielleicht im Gegenteil noch mehr Unverständnis.
Wir wohnen hier sehr ländlich, seit 1999, also "schon" seit 15 Jahren. Gelten immer noch als "neu zugezogen". Inzwischen ist mein Bekanntenkreis recht groß. Die Ablehnung auch.
Als ich meinen Sohn vorzeitig eingeschult habe, bekam ich von allen Seiten heftigen Gegenwind, die Erzieherinnen im Kiga konnten das gar nicht verstehen (so lange spielen lassen wie es geht, statt ein Jahr Kindheit zu rauben), die Kigamitmütter allemal nicht, zumal einige ihre Mußkinder gerne noch ein Jahr zurückgestellt hätten... Und da komme ich und liefere ein armes unschuldiges Kind ein Jahr früher als unbedingt nötig der bösen Schule aus.
Nur der Kinderarzt und die Amtsärztin haben mich bestärkt, der Schule war es egal, die haben ihn halt ein Jahr früher genommen, weil ich ihn angemeldet habe. Den Sprung haben dann Kinderarzt, Schule und Kinderpsychologe sehr unterstützt, aber von fast allen Seiten aus unserem privaten Umfeld wieder nur völliges Unverständnis und Geläster hinter dem Rücken. Klar, wenn jemand ein Kind hat, das mit dem Stoff kaum mithalten kann, und das sind hier nicht so wenige, kann der einfach nicht verstehen, daß ein Kind im Unterricht nicht mitmacht und schlechte Leistungen bringt, weil es ihm nicht schnell genug geht. Überforderung an der Schule ist nornmal, Unterforderung gibt es nicht. Denken die meisten hier. Damit habe ich mich inzwischen abgefunden, das wird sich wohl kaum noch ändern.
Ich habe mir schon lange abgewöhnt, auf diese Leute zu hören. Deren Kinder haben ihre Probleme, wir unsere, das sind unterschiedliche Probleme, deshalb können sie unsere Situation nicht nachvollziehen und wir ihre vielleicht auch nicht. Allerdings lästere ich dann nicht.
Wenn ich mal wieder Bestärkung brauche, gehe ich ins logios-Elternforum, da finde ich immer Parallelen und Verständnis. Das hilft, sich gegen Leute aus dem Umfeld abzuschottenl, die meinen, die Weisheit gepachtet zu haben.
Du wirst schon Deinen Weg gehen, ist manchmal schwer, aber die Kinder danken es einem (siehe leuchtende Augen...)
Laß Dich nicht verunsichern!
LG von Silke
Re: Danke...
Antwort von mama von joshua am tab am 26.06.2014, 10:23 Uhr
Vergiss die anderen.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass es bei uns auch einige gab (die man noch dazu nur fluechtig kannte), die dann erzaehlten man wuerde das Kind nicht mehr Kind sein lassen und dass das eine Quaelerei fuers Kind waere. Zeitgleich zum Wechsel kam dann noch die Kommunionvorbereitung hinzu (weil wir eben wollten dass er mit seiner Klasse zur Kommunion geht), was meinst du was wir uns da alles anhoeren mussten.
Als er dann die ersten Arbeiten mitschrieb und Einsen nach Hause brachte wurde gelaestert, wir wuerden unseren Sohn drillen und zum lernen zwingen, nur deshalb waere er so gut (was definitiv nicht der Fall ist). Und wenn man so schaut von wem diese Kommentare kommen, dann sind das ausschliesslich Eltern, deren Kinder in der Schule Probleme haben. Ich denke, da steckt auch Neid dahinter.
Letztendlich....als Sohnemann den ersten Tag in der neuen Klasse war, heimkam und meinte "Mama, heute durfte ich wirklich was lernen!" und abends gluecklich ins Bett ging (kein stundenlanges herumwaelzen im Bett, kein jammern dass alles so langeweilig ist) wussten wir, dass die Entscheidung fuer IHN richtig war.
Lass die anderen reden. DFuer hat der liebe Gott zwei Ohren vorgesehen. Ins eine rein, ins andere raus ;-)
Ach du liebe Güte......
Antwort von Caot am 26.06.2014, 11:03 Uhr
......ne Reingeschmeckte.
Das Problem bei einer kognitiven Begabung ist, dass man das nunmal so empfindet, als wäre das eigene Kind dann einfach dumm. Dagegen werden andere Begabungen im Sport oder in der Musik weniger als Konkurenz gesehen, denn das ist etwas wofür man etwas tun muss und wenn dass eigene Kind dann halt dazu keine Lust hat (es liegt ihr halt nicht) verbindet das (in der Regel) Frau mit weniger Konkurenz.
Immerhin hast du dich doch schon gewagt, denn der schwerste Schritt ist immer der erste Schritt. Jetzt geh einfach mal weiter, sonst werdet ihr nie wissen, ob dieser Weg richtig war. Erkennt man später der war es nicht, geht man halt zurück. Aber wenn ihr es nicht probiert und unschlüssig plötzlich stehen bleibt, obwohl ihr doch schon eine Weile geht, kann man es doch nicht beurteilen, oder? Also, lauft einfach weiter! Viele Wege führen nach Rom und ist es der nicht, kommt mit Sicherheit ein Abzweig.
Packt gute Wanderschuhe ein und einen guten wetterfesten Umhang und weiter Vorwärts Marsch!
Viel Erfolg!
Re: Klasse überspringen - ja oder nein?
Antwort von lotte_1753 am 26.06.2014, 14:16 Uhr
Kann Dir niemand aus der Ferne beantworten. Ich würde nur springen lassen, wenn ich sicher wäre, dass er auch in der nächsten Klasse zu den Klassenbesten gehören würde. War bei uns auch von der Schule gefordert. Gab es Klassenarbeiten in dem Probezeitraum?
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