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Geschrieben von handundfuß am 23.11.2011, 9:45 Uhr

starke Ängste und Komplexe (lang)

Hallo,

ich suche nach ersten Tipps, wohin ich mich wenden kann.
Einerseits bin ich zwar langjährig am Rande der Überlastung oder drüber, aber das ist es vermutlich nicht (nur).
Möchte meine Lage schildern und hoffe, dass jemand mir raten kann, wo ich erste Hilfe kriegen kann.

Ich habe durch mein Elternhaus massive Probleme mit mir selbst, weiß nicht, wer ich bin, was ich will usw. Ich ´musste´ Werte übernehmen, die nicht meine sind, habe die Pubertät irgendwie übersprungen und stehe nun in meinem Leben vor der Wand.
Bin inzwischen absolut antriebslos, ängstlich usw.

Nur die Kinder zwingen mich, nicht hinzuschmeissen.

Arbeit: Ich bin mein eigener Herr, und ich habe einfach keine Kraft mehr und lasse es im Moment.
Das kann aber nicht lange gut gehen, Ersparnisse halten nicht ewig, und ich bin alleinerziehend mit mehreren Kindern. Vater zahlt und kümmert sich nicht.

Die einfachsten Dinge traue ich mir nicht zu, weil ich einen extremen Minderwertigkeitskomplex oder sowas habe.
Bsp. Kehrwoche im Treppenhaus: Ich lasse es lieber ganz, aus Angst, dass ich es falsch mache.
Ärger für den offensichtlichen Fehler ist mir lieber, als Kritik an einer Sache, die ich erledigt habe.

Es kommt, s.o., aus meinem Elternhaus.
Sehr streng erzogen, Spaß war verboten, Fehler durften nicht passieren, oberste Maxime: Das Leben ist hart und man MUSS perfekter sein als einfach nur perfekt.
:(

Egal was man macht, es könnte besser sein.
Soweit ich mich erinnere, gab es keinerlei körperliche Nähe, d.h. gekuschelt wurde bsp. nicht, und auch für mich relevantes, wie Baby emotional und empathisch versorgen, fand nicht statt. Alle vier Stunden füttern, dazwischen alleine lassen. Egal, was los war!
Ich durfte mir sehr lange und sehr ausgiebig ´die Lungen kräftigen´. :(

Entscheidungen kann ich so gut wie keine treffen, aus Angst, sie könnten falsch sein. Wer sich perfekt entscheidet, hat keine negativen Konsequenzen zu befürchten, nur wer nicht perfekt entscheiden kann, auf den lauern negative Konsequenzen geradezu!
Das ist gelerntes Verhalten.

Ich hasse diese lähmenden Gedankenspiralen, die sich bei jeder Kleinigkeit in meinem Kopf drehen und mir Entscheidungen so unendlich schwer machen.

Beim Aufräumen habe ich bsp. Probleme, weil ich es nicht perfekt hinbekommen kann. Besser hierhin oder dorthin, was darf weg, was wird nicht weggeschmissen (z.B. leere Gläser, Schals, Hausschuhe, Kinderbastelkram, altes Spielzeug, alte Kinderklamotten), vorher nochmal säubern oder kann ich es so lassen usw. usf.???
Kleidung kaufen kann ich so gut wie gar nicht, weil ich mich nicht entscheiden kann, und trage fast nur Geschenktes oder von Großtanten Geerbtes. Bestimmte Pläne mache ich nie, bsp. Urlaub, weil ich das bestimmt nicht kann, traue mich nur im Akutfall zum Arzt, weil ich denke, dass bestimmte chronische Probleme - Gelenke - doch nicht so schlimm sind und ich noch warten muss.
Nicht mal zum Joggen traue ich mich, obwohl ich weiß, dass es besonders mir gut tut. Aber welcher Zeitpunkt ist der richtige? Wenn die Kinder vormittags nicht da sind? Dann sollte ich Geld verdienen! Wenn die Kinder nachmittags da sind? Dann muss ich mich um die Kinder kümmern! (sie können mal kurz alleine bleiben, aber das nutze ich ausschließlich, wenn ich dringend arbeiten muss) Wenn sie im Bett sind? Dann bin ich zu müde!
Die Konsequenz meiner Entscheidung fürchte ich, weil sie negativ sein wird. :(

Einladungen von Freunden auf Partys bsp. nehme ich nie wahr, weil ich sie nicht blamieren will durch meine Furchtbarkeit. Finde es auch schade, dass ich es mir nicht traue, aber durch unangenehme Erlebnisse im Elternhaus, irgendwie wie Hypnose, kann ich nicht mehr auf Partys gehen. Schaffe ich nicht.
Hadere dann schon mit mir. Aber ich schaffe es nicht.

Das sind die kleinen Entscheidungen, die ich schon nicht schaffe.

Bitte stellt euch meine Jobsuche vor, ich mag nämlich angestellt arbeiten und suche einen festen Job!
Ich bin hochqualifiziert, sagen meine Zeugnisse, allerdings traue ich mir maximal Bewerbungen zu auf Praktikantenstellen. Und die schicke ich nicht ab, ich traue es mir nicht.
:(
Aber ich weiß doch, dass es hier bald zum Eklat kommt, bin inzwischen gefühlsmäßig fast voll gelähmt, unfähig zu allem.
Liege nicht im Bett, hatte das aber auch schon mal.

Eigentlich müsste ich mich vom Elternhaus lösen, kann es aber nicht, weil ´man das nicht macht, die armen kranken Eltern im Stich lassen´. Ich versorge sie, sie sind sehr krank und jetzt wirklich sehr abhängig von mir, trotzdem oder deswegen gibt es unzählige offene und verdeckte Machtkämpfe.


Puh, lang! :)

Wo kriege ich Hilfe, wer kann mir in den Hintern treten und mich auf ´meinen eigenen Lebenskurs´ bringen?


Ich traue mir auch nicht, irgendwo bei Experten anzurufen, weil dann ´alle lachen weil ich dort falsch bin´. Und leisten kann ich mir zudem keinen ... :(

 
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