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Geschrieben von BlueJasmine am 14.03.2024, 21:05 Uhr

Entwicklungsgespräch

Wir hatten heute Entwicklungsgespräch (Sohnemann ist knapp 26 Monate alt) in unserer GTP und... joa, ich weiß auch nicht.

Kurz zu den Rahmenbedingungen:
Eigentlich ist es eine GTP mit 2 Tagesmüttern und 10 Kindern. Kurz bevor wir dort gestartet sind (August 2023), hat die eine Tagesmutter aufgehört, so dass wir im Grunde eine 1:4 Betreuung hatten, seit Januar eine 1:5 Betreuung. Es gab auch einen Wechsel der Tagesmutter. Die alte ist Anfang Dezember 2023 gegangen und eine neue hat übernommen.

Das Thema Mittagsschlaf war bei uns schwierig. Mein Sohn macht einfach keinen Mittagsschlaf mehr. Die alte Tagesmutter hatte damit massive Probleme (hat nicht in ihren Tagesplan gepasst), die neue ging damit entspannter um. Es stand im Raum, dass eine Springerin Mittags dazu kommt, damit eine sich um die schlafenden Kinder kümmert, die andere um meinen Sohn. Wurde dann doch erst einmal so probiert, dass die neue Tagesmutter es alleine versucht. Im Januar haben sie wegen der Eingewöhnung des neuen Kindes dann noch immer eine 2.Person in der Betreuung gehabt.

So, nun heute das Gespräch.
Neben den positiven Dingen ging es vor allem darum, dass mein Sohn zu sehr auf die aktuelle Tagesmutter fixiert wäre, sich schwer mit Veränderungen tut, zu sehr auf seinen Willen beharrt und der eigentliche Grund dafür ist, dass gerade 2 Personen 5 Kinder betreuen. (Was eigentlich nicht vorgesehen ist.) Wäre statt meinem Sohn ein anderes Kind da, würde eine Person reichen (mehr oder weniger O-Ton).

Als Beispiele haben sie u.a. angeführt:
- Bei der Eingewöhnung des neuen Kindes wäre mein Sohn sehr eifersüchtig gewesen und hätte die Tagesmutter aktiv in Beschlag genommen
- Als die Tagesmutter mal zwei der anderen Kinder auf dem Schoß hatte, hätte mein Sohn vehement mit schimpfenden Geschrei eingefordert, auch auf den Schoß genommen zu werden
- überhaupt würde er mit lautstarkem Schreien protestieren, wenn es nicht nach seinem Kopf geht
- Er hatte eine längere Phase, in der er vehement einen Einmalhandschuh mit sich herumgetragen hat - das wäre ein Zeichen von Unsicherheit und er hätte ihn zur Selbstregulierung gebraucht (allerdings war das mit dem Handschuh auch bei uns zu Hause so, er ist damit sogar abends eingeschlafen und ich weigere mich zu glauben, dass er sich bei uns zu Hause nicht sicher gefühlt hat )
- Sie hatten die Routine beim Anziehen zum Rausgehen geändert, womit mein Sohn gar nicht zurecht gekommen wäre (gleichzeitig wurde aber auch erzählt, dass es für ihn okay war, nachdem man ihm "die Hintergründe" erklärt hat)
- Er wollte eine Schere haben, die wohl oben in einem Regal liegt und hätte "stundenlang" deswegen geweint und immer wieder darauf gezeigt, im Grunde den ganzen Tag lang.
-Er macht Immer noch keinen Mittagsschlaf und ist wohl nicht ruhig genug um mit im Schlafraum zu sein, während die anderen versuchen einzuschlafen (mit nur einer Betreuungsperson geht es also nicht).

Sie haben aus den genannten Gründen den Eindruck, dass er Förderbedarf hat und ich soll ihn doch bitte in einem SPZ vorstellen, um das abzuklären. Und ich soll doch für die Kita mich gezielt nach kleinen Einrichtungen umgucken, am besten maximal 1:4 Betreuung, weil er mit größeren Gruppen nicht zurechtkommen würde.

So... keine Frage, ich werde es abklären lassen (mal sehen wie lange ich da auf einen Termin warten darf), aber diese Einschätzung verunsichert mich.
Ja, mein Sohn hat einen starken Willen, hält sich lange an ein und derselben Sache auf (Beispiel Schere) und hat den Jähzorn seines Opas abbekommen, aber er hat Null Probleme mit viel Gewusel (z.B. auf dem Spielplatz oder im Zoo) und geht aktiv auf andere Kinder zu, bedrängt diese in meinen Augen sogar teilweise, weil er andere Kinder eben so toll findet. Das, was mir heute erzählt wurde, deckt sich zu 80% Null mit meinen eigenen Beobachtungen.

Ich habe leider den Eindruck, dass es eigentlich darum geht, dass mein Sohn anstrengender als die anderen Kinder ist und der Gedanke hinter dem Förderungsaspekt auf eine Gleichschaltung abzielt.
Ich verstehe ja, dass es ein "Problem" in der Betreuungssituation ist, wenn er mit seinem Verhalten so übermäßig die Kapazitäten der Tagesmutter beansprucht, aber... Es fühlt sich für mich gerade an, als wolle man das Ziel verfolgen, den Charakter meines Sohns "neuzuprogrammieren" damit es keine Ausreißer mehr gibt.

Sorry, das ist jetzt sehr lang geworden. Wie gesagt: Ich werde ihn im SPZ vorstellen und wenn die Fachleute dort einen Förderbedarf feststellen, dann soll er die Förderung bekommen, die er braucht. Es fühlt sich aber gerade für mich ganz komisch an, weil es sich in vielem nicht mit meinen eigenen Beobachtungen übereinstimmt bzw. ich einige der kritisierten Dinge eher seinem Charakter zuschreiben würde.

Das musste ich mir jetzt einfach mal von der Seele schreiben.

 
29 Antworten:

Re: Entwicklungsgespräch

Antwort von rabe71 am 14.03.2024, 21:15 Uhr

Hallo,
es ist ja okay, abzuklären, ob es Förderbedarf gibt.
Aber was mich sehr wundert, dass es nicht okay sein soll, dass er so an der Tagesmutter hängt. Ich dachte, es wäre das Ziel, dass er eine Bindungsperson hat und Vertrauen fasst!!!

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Re: Entwicklungsgespräch

Antwort von BlueJasmine am 14.03.2024, 21:40 Uhr

Ja, aber er würde sie zu sehr beschlagnahmen - gibt ja noch vier andere Kinder, die sie betreuen muss

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Re: Entwicklungsgespräch

Antwort von Rachelffm am 14.03.2024, 21:51 Uhr

bei so gut wie allem was du da jetzt beschrieben hast, dachte ich mir nur "ja, kenn ich".
bisher hat aber noch niemand darin ein problem gesehen.

in der krippe hat er, weils nunmal möglich war, eben seine extrawurst bekommen. er durfte in nem extra bett im gruppenraum mit seiner lieblingserzieherin einschlafen, während die anderen kinder im schlafraum geschlafen haben.

auch ist er schnell eifersüchtig und hat dann im kiga die taktik entwickelt zu kratzen und zu petzen, damit er aufmerksamkeit bekommt. das haben wir aber in engem austausch mit der kita mittlerweile ganz gut in den griff bekommen.

im kiga hat er auch nur ca. 1 monat geschlafen und weil er da eben nicht die extrawurst mit 1:1 schlafbetreuung bekommt, schläft er da halt nicht. damit hat niemand ein problem.
da wir nachmittags oft länger autifahren, macht er da halt n power nap und das reicht ihm auch.

wenn er etwas möchte, kann er auch die ganze zeit nerven. mittlerweile hat er auch kapiert, dass es nix bringt und nicht nachgegeben wird.

zum thema abläufe, es wird doch ständig und überall gepredigt, dass routinen sicherheit geben und soooo wichtig sind. also von daher flnde ich es jetzt auch nicht ungewöhnlich, dass sich ein kind daran stört. weil im kiga immer zu erst die schuhe angezogen werden, besteht meiner jetzt auch drauf, dass die schuhe doch zu erst kommen und dann die jacke. kann ich mit leben.

uns wurde immer gesagt, dass das alles ganz normal ist und wir gemeinsam die themen meistern.

habe daher auch den eindruck, dass die es sich da nur einfach machen wollen. würde mir da auf gar keinen fall einen stempel aufdrücken lassen wollen.

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Re: Entwicklungsgespräch

Antwort von misssilence am 14.03.2024, 21:52 Uhr

Unsere große Tochter ist ähnlich (Ausprägung ist je Aspekt unterschiedlich) und wir haben auch schon vom Kindergarten von vier verschiedenen Erzieherinnen zu verstehen bekommen, dass sie nicht so bereitwillig "funktioniert" wie die anderen Kinder. Natürlich nicht mit genau diesen Worten, aber das war die Botschaft. In der Einrichtung sind 50 Kinder.

So viel Verständnis ich habe, aber so sehe ich in erster Linie die Verantwortung für das Verhalten in einer Betreuung bei den Betreuenden.

Du kannst natürlich ins SPZ. Aber lass dir nicht einreden, dass das alles völlig unnornal ist - denn es ist eigentlich altersadäquates Verhalten nach meinem Empfinden.

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Re: Entwicklungsgespräch

Antwort von BlueJasmine am 14.03.2024, 22:27 Uhr

Ich habe darin auch nie ein Problem gesehen, tue es immer noch nicht. So wie ich meinen Sohn zu Hause erlebe, empfinde ich ihn als gänzlich normal entwickelt (abgesehen vielleicht davon, dass er noch nicht spricht, aber das haben wir ärztlich im Blick).

Wenn man aber so etwas gesagt bekommt, mit Begriffen wie "extrem" dann fängt der Denkapparat an, zu rotieren.

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Re: Entwicklungsgespräch

Antwort von BlueJasmine am 14.03.2024, 22:31 Uhr

Nein, das lasse ich mir nicht einreden. Danke aber, dass du mir das bestätigst.

Ich denke auch, dass es eher ums "funktionieren" geht und mein Sohn besonders heraussticht, weil die anderen Kinder eben geschlossen besser "funktionieren".

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Re: Entwicklungsgespräch

Antwort von Felicis am 14.03.2024, 22:57 Uhr

Hört sich für mich auch normal an, und sehe da auch eher ein Qualitätsproblem der Einrichtung. Natürlich muss auf jedes Kind individuell Rücksicht genommen werden.

Der Betreuungsschlüssel passt für U3 nicht, aus meiner Sicht. In meinem Bundesland sind es 3 Erzieherinnen auf 10 Kinder. Die Ansicht, es würde nur eine Erzieherin für 10 Kinder reichen finde ich richtig schlimm. Krass. Die anderen Kinder tun mir auch leid. Ich würde schauen, dass mein Kind da weg kommt, wenn möglich. Er ist dort vielleicht wirklich unsicher.

"Jähzornig" ist das Verhalten nicht. Ganz normale Autonomiephase. Mit der PädagogInnen (!) umgehen können sollten.

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Re: Entwicklungsgespräch

Antwort von Belly-Monkey am 14.03.2024, 23:16 Uhr

Grundsätzlich stimme ich dir zu, aber da gab es ein Missverständnis.
Der Schlüssel ist nicht 1:10. Es ist eine Großtagespflege, in der sich 2 Tagesmütter die Räume teilen und eine Tagesmutter darf bis zu 5 Kinder betreuen. Also 1:5.

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Re: Entwicklungsgespräch

Antwort von StiflersMom am 14.03.2024, 23:31 Uhr

Das Kind ist über 2Jahre und spricht nicht und läuft mit Einmalhandschuhen rum. Das hört sich nach gesundem kind an.

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Re: Entwicklungsgespräch

Antwort von BlueJasmine am 14.03.2024, 23:54 Uhr

Danke für deinen unkonstruktiven Beitrag, der das Niveau von "das Kind hält keinen Augenkontakt, eindeutig Autismus" hat.

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Re: Entwicklungsgespräch

Antwort von Anke768 am 15.03.2024, 0:11 Uhr

Für mich liest sich das nach normalen Kleinkindverhalten (wenn auch im anstrengenden Bereich)...

Wie viele Kinder haben in dem Alter noch einen Schnuller oder sonst was, (meine Nichte hat ein Kuscheltier das immer mit muss, bei uns leider der Schnuller 27&26 Monate). Auf den Handschuh würde ich jetzt also nicht zu viel geben. Dass er so sehr an der Tagesmutter klammert würde mich auch hellhörig machen. Nicht im Sinne dass mit ihm was nicht stimmt sondern dass er wirklich einfach sehr verunsichert ist.

Kann man die Schere denn nicht einfach aus dem Blickfeld holen und gut? Er klingt nach einem anstrengenderem Kleinkind, aber ob das jetzt pathologisch ist weiß ich auch nicht.

Dass Kleinkinder Wutanfälle haben und dann schon mal Lautstark schreien ist doch auch normal oder nicht? Sonst müssten sowohl ich auch als einige Mütter in meinem Umfeld einen Termin im SPZ machen.

Ich weiß es ja nicht..... dass er mit dem Wechsel der Routine so schlecht klarkommt finde ich auch komisch aber gut.

Letztlich kannst nur du bzw die Leute im SPZ beurteilen was da los ist.

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Re: Entwicklungsgespräch

Antwort von Anke768 am 15.03.2024, 0:25 Uhr

Hatten deine Kinder denn nie irgendwelche Phasen?

Mit dem Handschuh ist "komisch" aber so sind sie halt. Und dass er nicht spricht muss erstmal nicht unnormal sein. Meiner spricht auch noch nicht, ich bin aber aktuell dabei alle Hebel in Bewegung zu setzen damit wir zur Logopädie überwiesen werden. Meiner geht im August in den Kiga und mir wäre es lieb wenn bis dahin ein sprachlicher Fortschritt zu sehen wäre..

An die Posterin: habt ihr euch mal bei einer Logopädin vorgestellt? Vermutlich ist er auch einfach krass unzufrieden weil er nicht verstanden wird. Eine Logopädin kann die Lage mMn besser einschätzen als mancher Kinderarzt und nimmt sich auch mehr Zeit.

Wir waren letztens da und sie hat sich den allgemeinen Entwicklungsstand meines Sohnes beguckt und wie es mit dem passiven Wortschatz aussieht. Reagiert er adäquat auf Aufforderungen etc? Sind die Kinder alle im gleichen Alter bei der Tagesmutter? Wir haben sogesehen den Vorteil dass mein Großer in einen Kiga mit offenem Konzept kommt. Er wird sich da vermutlich was bei den älteren Kindern abgucken können und motivierter sein sich sprachlich zu verständigen. Die Logopädin meinte zu uns, dass vieles bei Zweijährigen im Spiel noch nonverbal funktioniert, bei einem Dreijährigen aber schon nicht mehr.

Die Frau hat sich in den 45 Minuten Zeit genommen und mehr mit meinem Sohn beschäftigt als der Kia bei gefühlt allen Us zusammen.

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Re: Entwicklungsgespräch

Antwort von BlueJasmine am 15.03.2024, 4:30 Uhr

Danke für deine Antwort.

Das mit dem Handschuh mutet vielleicht "komisch" an, aber ganz ehrlich: In der GTP verwenden sie die Dinger beim Wickeln, bei meiner Mutter fliegen die auch herum (sie arbeitet im medizinischen Bereich) und beim Putzen benutze ich auch Handschuhe (wenn auch Mehrweg). Diese Phase, die übrigens 2 bis 3 Wochen gedauert hat, kam mMn nicht von Unbekannt.

Davon ab bin ich aber bei dir: Vielleicht würde es einfacher mit ihm werden, wenn er sich verständigen könnte.
Bei der U7 (Januar) wollte der KiA ihm noch 3 Monate geben. Wir haben also im April wieder einen Termin zur Kontrolle und wenn es bis dahin keine signifikanten Verbesserungen gibt, werden weitere Schritte eingeleitet (Pädaudiologe, Logopäde). Wobei ich mir den Pädaudiologen fast sparen wollen würde, weil mein Sohn einen extrem großen passiven Wortschatz besitzt und auch Zusammenhänge sehr gut versteht (das war einer der positiven Punkte im Entwicklungsgespräch) und ich es mir da schwer vorstellen kann, dass es an seinem Gehör liegt.

Zwei der Kinder sind in seinem Alter (einer 2 Monate älter, der andere 2 Monate jünger), die anderen beiden sind 3 und werden demnächst die GTP Richtung Kita verlassen. Wie alt die Kinder sein werden, die dan kommen, weiß ich natürlich nicht. Ich schätze aber wahrscheinlich eher jünger.

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Re: Entwicklungsgespräch

Antwort von BlueJasmine am 15.03.2024, 5:13 Uhr

Auch hier noch einmal Danke für deine Antwort.

Ganz ehrlich: Wenn ich mit meinem Sohn unterwegs bin und mir auf der Straße manch andere Kinder in seinem Alter anschaue, denke ich mir oft, dass ich Glück habe, so ein pflegeleichtes Kind zu haben. Natürlich kenne ich die Eigenheiten meines Sohns aber auch und weiß damit entspannt umzugehen (ist nun einmal unser Alltag).

Denn ja, dass er "Eigenarten" hat, ist nicht von der Hand zu weisen.
Die Schere außer Sichtweite zu tun bringt z.B bei ihm nichts. Gedanklich bleibt er trotzdem beim Gegenstand und merkt sich, wo man diesen "versteckt" hat. Zu Hause haben wir davon auch ein paar solcher Gegenstände und da kommt er immer mal wieder an und deutet auf das Versteck, weil er den Gegenstand haben möchte. Aus dem Auge, aus dem Sinn funktioniert bei ihm nicht.
Wenn ich ihm erkläre, warum er den Gegenstand nicht haben darf, ist es in 98% der Fälle auch gut (also kein Weinen, wiederholtes "Nachfragen" kann aber vorkommen). Bei einem stumpfen Nein wird dann eher herumgeschrien.

Die Anhänglichkeit zur Tagesmutter ist auch so ein zweischneidiges Schwert. Sie ist ein sehr herzlicher Mensch, der es auch den Kindern immer recht machen möchte, eher nachgibt als konsequent zu sein (sie ist keine Pädagogin, sondern hat "nur" diese Zusatzausbildung von der Stadt, die man machen muss, um als Tagesmutter arbeiten zu dürfen; sie ist eigentlich auch nur eine Springerin, die die Kinder von der alten Tagesmutter übernommen hat, bis eine neue reguläre Tagesmutter kommt). Ich habe auch schon den Eindruck, dass mein Sohn ihr Lieblingskind ist. Keine Ahnung, wie oft sie mir schon erzählt hat, dass mein Sohn sie ja so sehr liebt (nicht auf eine creepy Art, eher Oma-mäßig). Das wurde in dem Gespräch auch eingeräumt, dass man da die beidseitige Dynamik sieht, und es wurde in den Raum gestellt, ob es bei einer anderen Tagesmutter anders wäre. Trotzdem sei es ein "Problem".

Bezüglich der Routinen: Das ist ein Punkt, der mich total ratlos zurück lässt. Zu Hause haben wir gar kein Problem mit Routinewechseln. Eigentlich gibt es bei uns gar keine festen Routinen. Wenn wir uns fertig machen zum Rausgehen, ist es ihm völlig egal, ob wir die Schuhe im Flur oder im Wohnzimmer oder im.Schlafzimmer anziehen. Zuerst Jacke oder Mütze? Ist ihm egal. Beim zu Bett gehen zuerst Schlafanzug und dann Zähneputzen oder umgekehrt? Juckt ihn nicht. Ich kündige ihm an, was kommt und er macht es. Oder zeigt mir an, dass er lieber etwas anderes machen möchte.

Er gehört mMn zu den Kindern, die sich nicht einfach Erwachsenenentscheudungen ergeben, sondern diese hinterfragen und die Antwort darauf brauchen, um mit der Ansage selig zu werden. Und ganz ehrlich: Ich finde das prinzipiell positiv.

Aber das ist auch so etwas, das mich rückblickend auf das Gespräch ärgert. Da wird von der Jackengeschichte erzählt und im gleichen Moment erzählt, dass es dann gut war, als man es ihm erklärt hat. Da wird moniert, dass er sich lautstark beschwert, wenn man ihm irgendein Lätzchen anziehen will, erzählt dabei aber, dass es kein Problem ist, wenn er sich das Lätzchen selbst aussuchen darf. Sie wissen also, wie mein Sohn tickt, und wissen, was nötig ist, um Ausraster zu verhindern. Aber trotzdem ist es ein Problem, weil... ja, keine Ahnung, es dann eine oder zwei Minuten länger dauert als bei den anderen Kindern? Keine Ahnung.

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Re: Entwicklungsgespräch

Antwort von Anke768 am 15.03.2024, 5:29 Uhr

Aber das mit dem Lätzchen zB ist ja auch normal bei Zweijährigen, er ist doch nicht das erste Kind das die sehen...

Sehr komisch alles... Auch dass die Tagesmutter deinen Sohn dann so als Lieblingskind behandelt, sich dann aber wundert dass er so an ihr klebt.... Das soll dann seine Schuld sein.

Also da scheint echt einiges schief zu laufen.

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Re: Entwicklungsgespräch

Antwort von kia-ora am 15.03.2024, 5:56 Uhr

Tagesmütter arbeiten oft alleine und können sich die Kinder aussuchen (#hohe Nachfrage zu wenig Plätze). Da hat man natürlich lieber nen einfaches Kind.
Im Kindergarten sieht es anders aus. Die Erzieher sind zu zweit oder mehr und müssen mit den Kindern arbeiten, die ihnen der Träger zuteilt. Außerdem haben sie ne richtige Ausbildung.

Ich fürchte, dass spielt in eurem Fall auch gerade eine große Rolle.

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Re: Entwicklungsgespräch

Antwort von Ruto am 15.03.2024, 6:23 Uhr

Sehe ich auch so.
Die in der Regel deutlich bessere Ausbildung, viel mehr Einblick in den Alltag (ist halt ein Unterschied ob ich jedes Jahr ca 5 Kinder sehe, oder in einer anderen Einrichtung bis zu 50 täglich zu Gesicht bekomme), fehlende Auswahlmöglichkeiten, ...
In einer Kita wäre das Verhalten an manchen Stellen vielleicht genauso, aber es würde in einen ganz anderen Kontext gestellt werden.

Probiere es aus mit dem SPZ - kommt was raus, weißt du früh Bescheid, tut es das nicht, musst du keinen Gedanken mehr an das Thema verschwenden.

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Du musst ja eh zuerst zum Kinderarzt

Antwort von Caot am 15.03.2024, 7:58 Uhr

Einfach ins SPZ geht bei uns hier nicht. Dafür braucht es eine ÜW. Die bekommst Du beim betreuenden Kinderarzt. Der schaut ob das was Du erzählst ausreicht.

Geh einen Schritt nach dem anderen.

Was mir spontan in den Kopf schoss beim lesen, „was für eine gruselige Einrichtung“. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mein Kind da hingeben würde.
Mein Kind2 hat immer ein Stofftier mit sich herum geschleppt. Hat es halt gebraucht. Das als Mangel mir anzugeben sah keine der Betreuer:innen. Für mich hört sich, aus deinen Schilderungen, die Betreuung als lieblos an. Schema F um den Aufwand so gering wie möglich zu halten.

Von daher würde ich a) zuerst mit dem betreuenden Kinderarzt sprechen und b) mich nach einer anderen Betreuung umsehen. Ein Termin im SPZ dauert, je nach Wohnort, bis zu einem halben Jahr.

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Re: Entwicklungsgespräch

Antwort von BlueJasmine am 15.03.2024, 7:59 Uhr

Ja, auch so eine Sache... Die Tagesmutter selbst war bei dem Gespräch gar nicht dabei, sondern die Verwaltungschefin, die 2xmal die Woche da ist (weil es mit meinem Sohn ja nicht anders geht) und selbst eingestanden hat, dass ihre Beurteilungskompetenz lediglich darauf gründet, dass sie selbst Mutter ist. Und eine Springerin, die 2x die Woche da ist, aber ausgebildete Pädagogin ist.

Die mir mitgeteilten Einschätzungen sind das Ergebnis von intensivem Austausch.

Alles sehr suboptimal.

Ich habe für mich jetzt einfach beschlossen, dass das subjektive Einschätzungen ohne wirkliche Aussagekraft sind.
Die Möglichkeit, einen eventuellen Förderbedarf zu identifizieren, gebe ich meinem Sohn trotzdem. Kann ja nicht schaden.

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Re: Entwicklungsgespräch

Antwort von misssilence am 15.03.2024, 8:30 Uhr

Genau.

Und noch was anderes: gab es eine zweite Eingewöhnung nach dem TaMu Wechsel?

Unsere Tochter reagiert auch mit 3 J noch empfindlich auf Wechsel der Betreuungsperson und benötigt zumindest eine neue kleine Eingewöhnung (Papa bleibt einige Tage bis nach dem Frühstück für 1 Stunde).

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Re: Du musst ja eh zuerst zum Kinderarzt

Antwort von BlueJasmine am 15.03.2024, 8:34 Uhr

Ja, ist bei uns genauso. Das wird auch eine Weile dauern, bis wir einen Termin im SPZ haben werden. Den frühsten Kinderarzttermin, den wir jetzt bekommen konnten, ist der 15.04. . Ich gehe davon aus, dass wir erst zum Jahresende einen Termin bekommen werden.

So gruselig, wie es sich liest, ist es da aber nicht. Die Betreuungsleistung dort ist super, soweit ich das beurteilen kann. Mein Sohn geht gerne dort hin.
Die Art und Weise wie beurteilt wird, stößt mir jedoch gerade sehr negativ auf.

Es wird jetzt aber auch wieder einen Wechsel geben. Sie haben endlich eine neue "richtige" Tagesmutter bekommen. Ich klammere mich da ein wenig an die Hoffnung, dass sie da einen professionelleren Blick drauf hat.

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Re: Entwicklungsgespräch

Antwort von BlueJasmine am 15.03.2024, 8:40 Uhr

Nein, es gab keine Eingewöhnung im eigentlichen Sinne.
Sie haben es so gemacht, dass die alte und die neue Tagesmutter einen Monat zusammen die Kinder betreut haben, damit sich die Kinder an die neue gewöhnen können.

Das werden sie bei dem jetzt anstehenden Wechsel (ja, alles suboptimal) auch wieder so machen.

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Re: Entwicklungsgespräch

Antwort von NaduNaduNadu am 15.03.2024, 8:48 Uhr

SPZ musst du ein Anmeldeformular ausfüllen und dann in der Regel 14-24 Monate Warten mir Warteliste.

Aber von dein Schilderungen hört sich das für mich wie ein ganz normales Kind an

Ich Frage mich warum sie nicht kurz die Schere gemeinsam angucken oder benutzen können... Damit er nicht die ganze Zeit weiter heult... Finde ich persönlich nicht gut so...

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Re: Entwicklungsgespräch

Antwort von StiflersMom am 15.03.2024, 9:59 Uhr

Ich find das krass wie sehr du betonen musst,dass alles normal ist beim Kind.
Das allein finde ich komisch.
Aber ernsthaft, geh zum KiA und SpZ und lass es professionell abklären ohne auf ein Mutti Forum mit Leihen zu hören,die dein Kind nie gesehen haben.

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Re: Entwicklungsgespräch

Antwort von BlueJasmine am 15.03.2024, 10:15 Uhr

Ich betonen nicht, dass mein Kind normal sei (was auch immer "normal" heißen mag - da scheint ja jeder eine andere Definition zu haben). Ich betone, dass ich verunsichert bin, weil die Berichte aus dem Entwicklungsgespräch sich Null mit meinen eigenen Beobachtungen bzgl. meines Sohns decken und die Betreuungspersonen ein Verhalten für problematisch empfinden, das ich als altersentsprechend wahrgenommen hätte.

Und danke noch einmal für die Aufforderung es abklären zu lassen. Ich habe nirgendwo geschrieben, dass ich mich dagegen weigere. Ganz im Gegenteil.

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Re: Du musst ja eh zuerst zum Kinderarzt

Antwort von Chaka! am 15.03.2024, 12:42 Uhr

Ich hoffe, du wirst keinen Termin im SPZ bekommen
Den brauchen andere dringender. (Hier bei uns: Mindestens 1 Jahr Wartezeit, Kollegin mit offensichtlich autistischem Kind bekommt ewig keine Termine für die Diagnostik, also auch keine spezielle Autismus-Therapie...)

So wie du deinen Sohn beschreibst, ist er ein ganz normaler 2jähriger, vielleicht etwas willensstärker als andere, aber es ist ja der Job der KTPPs damit umzugehen. Gerade das ist doch pädagogische Arbeit. Es geht doch auch nicht darum, dass alle Kinder gleich sind, sondern sie darin zu unterstützen, zu gemeinschaftsfähigen Individuen zu werden. Das darf dein Kind aber eben auch noch lernen und muss es in seinem Alter noch nicht können.
Auch die "Eigenarten" wie z.B. Schere wollen, Ding mit sich herumtragen, sind doch altersgemäß.

Es ist gut, dass du einen Termin beim Kinderarzt hast. Vermutlich wird er deine eigene Wahrnehmung deines Kindes unterstützen.
Ihr müsstet doch eigentlich auch gerade erst (vor 2 Monaten) die U7 gehabt haben. Ist dem Kinderarzt dabei denn etwas aufgefallen, was förderbedürftig ist und abgeklärt werden müsste?

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Re: Du musst ja eh zuerst zum Kinderarzt

Antwort von BlueJasmine am 15.03.2024, 13:17 Uhr

Ganz ehrlich: Ich bin da ganz bei dir. Ich habe mich gestern noch nach SPZs in unserer Gegend umgeschaut und mir mal die Homepages dieser angeschaut. Da stehen "Krankheitsbilder" von denen wir meilenweit entfernt sind.
Da ist es mir fast peinlich, mit meinem Sohn und seinen "Auffälligkeiten" hinzugehen.

Ich bin mal gespannt, was der KiA dazu sagt. Bei der U7 war alles fein, abgesehen von seiner Sprachentwicklungsverzögerung. Da haben wir jetzt im April einen Kontrolltermin, der nun mit der SPZ Geschichte kombiniert wird

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Re: Entwicklungsgespräch

Antwort von Anke768 am 15.03.2024, 14:45 Uhr

Und deine Kinder sind perfekt?

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Re: Entwicklungsgespräch

Antwort von M und Ms am 15.03.2024, 18:00 Uhr

du bist immer der Knaller. Aber vermutlich ist man als Intensivkrankenschwester automatisch auch Sonderpädagogin.

Als Lehrerin erlebe ich so viele „gesunde“ Kinder, die meilenweit von einem I-Status entfernt sind und einfach Angewohnheiten oder auf gut deutsch Macken haben.

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