Geschrieben von Aprilbaby am 01.06.2017, 11:38 Uhr |
Depression
Gibt es hier Kinder/junge Jugendliche mit Depression? Ich könnte ein bisschen Austausch gut gebrauchen, denn ich laufe auf dem Zahnfleisch. Bei uns steht die Diagnose jetzt ungefähr ein Jahr, in Behandlung ist sie seit 7 Jahren und seit fast 10 Jahren spreche ich von Depression, aber keine glaubte mir :-(.
Re: Depression
Antwort von mareen283 am 01.06.2017, 15:10 Uhr
Liebe Aprilbaby,
es ist eine schlimme Diagnose für Deine Tochter - und für Euch.
Ich kenne nur entfernt eine Familie, deren Säugling eine Depression hatte. Aufgefallen war es durch eine Kontaktschwäche und eine Antriebsstörung.
Habe aber lange nichts mehr von der Familie gehört.
Ich hoffe, die Behandlung hilft bei Euch. Und der Sommer tut Euch gut!
Liebe Grüße, Marén
Re: Depression
Antwort von Nicole_Meyer am 01.06.2017, 20:47 Uhr
Ja, es ist ein Problem, dass sich immer noch - auch nicht unter Fachleuten - rumgesprochen hat, dass auch Kleinkinder / Kinder schon an Depressionen leiden können.
Und es ist doppelt schlimm, die Eltern und das Kind so leiden zu lassen UND die wichtige Frühphase zur Behandlung zu verpassen.
Ich wünsche Euch alles Gute!
Re: Depression - Danke für eure aufmunternden Worte! owt
Antwort von Aprilbaby am 03.06.2017, 12:55 Uhr
Danke
Re: Depression
Antwort von Hannah79 am 08.06.2017, 13:54 Uhr
Hallo Aprilbaby,
das ist ein heftiges Gepäck, welches ihr da schultern müsst.
Ein Kind mit Depressionen habe ich nicht. Dennoch wünsche ich dir weiterhin allen Mut und alle Kraft und Hoffnung um deinem Kind Rückhalt und Liebe zu geben. Ich habe viele Jugendliche mit psychiatrischen Diagnosen groß werden sehen. Diejenigen mit gutem und intaktem Elternhaus haben es als Erwachsene überdurchschnittlich häufiger geschafft die Kurve halbwegs zu bekommen als diejenigen, bei denen die familiäre Belastung anders war. Diese positiven Auswirkungen der Familie und auch von Therapie zeigt sich manchmal tatsächlich erst viele (!) Jahre später. Ich möchte dir das sagen, weil man sich daran vielleicht festhalten kann in Zeiten, in denen man das Gefühl hat, dass sich trotz aller Therapien nichts verbessert oder - gerade nun mit der Pubertät - sogar noch verschlimmert. Traue dich auch, deinem Kind sehr deutlich zu sagen und zu vermitteln, wie am Boden zerstört du wärest wenn es sich etwas antun würde. Das hält viele am Ende ab. Aber vielleicht und hoffentlich ist das ja auch kein Thema.
Ich wünsche dir und deiner Tochter von Herzen viel Kraft und Zuversicht.
LG,
Hannah
Re: Depression@Hannah
Antwort von Aprilbaby am 18.06.2017, 15:26 Uhr
Das tröstet mich sehr. Oft denken wir, wir drehen uns nur im Kreis, aber wir geben nicht auf. Sie weiss sicher, dass ich ihren Selbstmord nicht überleben würde :-(.
Re: Depression@Hannah
Antwort von Hannah79 am 19.06.2017, 16:34 Uhr
Das freut mich. Ich habe gezögert dir zu schreiben, weil ich eigentlich nicht in dieses Forum gehöre.
Und ja, das glaube ich dir sofort, dass es sehr sehr schwierig ist und man das Gefühl hat, man dreht sich im Kreis und man dringt nicht durch zu ihr. Das ist ja in gewissem Sinne auch manchmal so. Und die Pubertät verbessert das durchaus nicht. Das zehrt einen als Angehörige oft aus. Ich hoffe, du hast liebe Menschen, privat oder professionell, in deren Obhut du dich auch immer mal einfach nur um dich selber kümmern kannst. Bei denen du wütend sein darfst, traurig, verzweifelt oder der Sehnsucht nach Freude und Leichtigkeit ohne schlechtes Gewissen nachgeben kannst.
Jetzt in der Pubertät kann zu viel Kontrolle, z. B. im Sinne von "ich will nicht, dass du dir etwas antust" natürlich auch nerven. Aber immer wieder kleine Erinnerungen oder Karten für deine Tochter, dass du sie liebst, sie das wertvollste ist, es in einigen Jahren besser wird, ohne Erwartung einer Reaktion, das kann durchaus das Zünglein an der Waage sein.
Herzliche Grüße,
Hannah