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Geschrieben von bojangles am 29.12.2014, 22:18 Uhr

Zwangserkrankung

Hallo,
es ist mir sehr sehr peinlich es zuzugeben dass ich unter einer Zwangskrankheit leide. Es ist auch nichts Frauen-Typisches aber ich wollte gerne mal mit „normalen“ Frauen korrespondieren als nur mit gleichgesinnten.
Ich schäme mich so sehr, aber ich kann auch nichts dafür dass ich daran erkrankt bin.

Ich beneide Euch alle um Euer normales Leben, es kann sich niemand vorstellen was für eine Qual diese Krankheit mit sich bringt.

Es ist mir zwar auch peinlich aber ich hätte mal eine Frage an Euch, wie „normale“ damit umgehen, aber bitte lacht mich nicht aus oder denkt die ist irre, es drängt sich mir eben einfach auf.

Also es ist so:
Bei uns wohnt gegenüber ein älterer Herr der die Krankheit Parkinson hat, er zittert unheimlich sehr. Eigentlich kommt kaum jemand zu ihm und soweit ich das mitbekomme wird da halt auch nicht saubergemacht. Einmal stand ich an der Eingangstür und habe ein aufgetürmtes Häufchen Dreck gesehen (so wie zusammengekehrt).

Nun habe ich mir gedacht wenn er groß auf Toilette geht, wer weiß was da so runterfällt, ist ja schon bei normalen Menschen so (hab des öfteren so winzige Mini-Papierwürstchen auf anderen Toiletten-Böden gesehen und dachte früher immer was das ist? –passiert halt beim abputzen).
Der nächste Gedanke war, wenn er das nun an seinen Schuhen hat und dann geht er immer damit auf den Flur, wir kreuzen seinen Weg und ich trage das in meine Wohnung.

Solange es trocken draussen war, sind wir auch mal mit Schuhen in die Wohnung. Bei Matsch-Wetter nun nicht unbedingt ausser ich muß dringend auf Toilette wenn ich von draussen komme.

Nun denke ich dass ich den Schmutz von seiner Wohnung in meine getragen habe. Man kommt ja ständig mit seinem eignen Boden in Berührung, es fällt was runter, man setzt sich mal auf Boden, man stellt was runter und später auf Stuhl oder Tisch.
Nun habe ich das Gefühl oder den Gedanken ich habe das alles mittlerweile in meiner Wohnung verteilt und finde das sehr ekelig.
Vor allem mein Kind kugelt ständig am Fußboden herum und spielt dort.

Bitte verurteilt mich nicht, ich mache mir schon selbst genug Vorwürfe und Gedanken.
Ich weiß dass es eine große Palette gibt was Menschen für normal halten. Was der eine für sauber hält, denkt der andere es wäre unhygienisch. Aber mich interessieren einfach die Meinungen anderer, nicht die von Zwangskranken, die denken fast alle gleich.

Habt bitte etwas Verständnis, es ist mir nicht leicht gefallen dies zu schreiben.
Aber vielen Dank wenn ihr dennoch antwortet!

bojangles

 
14 Antworten:

Re: Zwangserkrankung

Antwort von katja13 am 29.12.2014, 23:24 Uhr

Ich sehe da jetzt keinen Zwang bei dir. Außer Ekel? Was für wiederkehrende Handlungen?
Und wenn du so seltsame Gedanken hast, zieht euch konsequent die Schuhe an der Tür aus ( machen ja auch ohne solche Gedanken die meisten) und fertig.

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Re: Zwangserkrankung

Antwort von bojangles am 30.12.2014, 0:21 Uhr

Leider ist es so dass aktuell wenn etwas runterfällt, ich es abwische und dergleichen. Ich merke wie es über Hand nimmt.
Und in den letzten Wochen und Monaten sind wir ja munter mit den Schuhen in die Wohnung also habe ich die ganze Zeit den "Schmutz" verteilt, nur jetzt überkommt mich eben der Ekel dass nun alles "verseucht" ist.
Ich mag manche Sachen nicht anfassen usw.
Also ich leide insgesamt schon schwer unter Zwängen und es kommt halt immer wieder was neues dazu.
Mich interessiert halt, hätten andere Menschen auch solche Gedanken und wenn würde ihnen das was ausmachen oder denken sie "das bringt mich nicht um" oder sagt man das gehört eben zum leben.

Schließlich passiert so was fast in jedem Haushalt. Früher dachte ich auch bei uns im Büro, was liegt denn da immer am Toilettenboden, klar beim Popo abwischen entstehen manchmal so Papierwürstchen, wenn man die mit feuchten Papier nicht wegwischt fallen sie runter oder bleiben erstmal zwischen den Pobacken hängen, ein String ist dann noch unterstützend dass es dort nicht bleibt. Klingt alles blöd ist aber so, ist halt menschlich.

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Re: Zwangserkrankung

Antwort von tequila sunrise am 30.12.2014, 1:51 Uhr

Ganz wichtig ! Vielleicht hilft dir dieser Gedanke : dein Kind braucht diesen Schmutz, um gesund aufwachsen zu können. Wir alle sind Teil dieses Ökosystems. Versuche dir klarzumachen, dass eure Körper die Auseinandersetzung mit diesen Keimen brauchen wie die Luft zumAtmen. Menschen, die in keimarmen Umgebungen aufwachsen haben ein hohes Risiko, an Allegien, Asthma, chronischen Leiden zu erkranken, im vergleich zu bspw Bauernhofkindern. Lasst den armen Nachbarn mal außen vor. In eurer Wohnung finden sich sicher mehr Bakterien von der Straße als vom armen Nachbarn. Bakterien überleben nicht lange außerhalb ihres Mediums. Sie sterben z.B. am Badboden/Klopapier relativ schnell ab. Dein Spülschwamm trägt mehr Keime als die Toilette, auch nachgewiesen.
Ich bin Biologin ;-) wenn die zwangsgedanken überhand nehmen, hol dir Hilfe. Das ist keine Schande :)

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Re: Zwangserkrankung

Antwort von somane am 30.12.2014, 5:52 Uhr

bei uns fallen nie papierwürstchen zu boden, ich hab das auch sonst noch nie beobachtet! hol/leih dir einen dampfreiniger und dampfe alles ab, erst saugen natürlich! danach konsequent die schuhe ausziehen! lg und p.s. ich habe keine zwangserkrankung, haushalte aber sehr gründlich, muss immer jeden dreck sofort wegputzen, ist manchmal schon eine belastung! in letzter zeit ekle ich lich davor, einkaufswagen anzufassen, tu es aber natürlich trotzdem ganz normal

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Re: Zwangserkrankung

Antwort von bojangles am 30.12.2014, 10:26 Uhr

Das mit den Bakterien ist mir schon klar, dass man sie zum leben braucht. Aber ich habe noch nicht mal Angst vor Bakterien oder Vieren es ist einfach so ein übermächtiger Ekel den ich fast nicht aushalten kann.
Alles kann man halt auch nicht sauber machen. Mein Kind spielt immer mit den Barbiepuppen und da liegen dann zig Kleider und Kleinstutensilien herum da würde ich in hundert Jahren noch putzen.
Irgendwie muß ich es ohne wischen machen, aber das auszuhalten ist so schwierig.
Aber wie würdet ihr handeln, wenn ihr dort wohnt? Hättet ihr auch Gedanken in meine Richtung oder eher nicht?

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Re: Zwangserkrankung

Antwort von Mibu am 30.12.2014, 11:36 Uhr

Hallo,

wenn Deine Gedanken in erster Linie vom Zwang gesteuert werden, solltest Du Dir professionelle Hilfe holen.
Ich hatte vor einigen Jahren eine Krankheitsphobie, die ich mittels Verhaltenstherapie gut in den Griff bekommen habe.
Ich hatte es weniger mit Viren und Bakterien, sondern eher mit dem Thema MS und Fibromyalgie, da ich immer wieder starke Rückenprobleme habe und hatte.
Dadurch geriet ich auch regelmäßig in einen Kreislauf aus Zwangsgedanken und Angst.
Es gibt auch sehr gute Literatur zu den Themen Angst, Panik und Zwang.
Ich habe es mittlerweile geschafft, gut mit meiner Situation umzugehen und lebe (fast) normal.

Mimi

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nein, diese gedanken hätte ich nicht

Antwort von Leewja am 30.12.2014, 12:16 Uhr

mit deinen schuhen läufst du auf der straße rum, ich möchte deine ekelgefühle jetzzt nichte xplizit verstärken, aber da gibts so einiges mehr, wo man sorge haben KÖNNTE.

die sehr hypothetische vrostellung von EVENTUELL vorhandenen fäkalverschmutzten klopapierresten, die dann "durchlaufen" werden, das ist schon sehr "zwanghaft".

da kannst du ja nichts für, aber du solltest dich behandeln lassen. zwangserkrankungen sind schlimm und quälend udn werden oft immer schlimmer, wenn man nichts tut.

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Re: Zwangserkrankung

Antwort von Pamo am 31.12.2014, 8:17 Uhr

Wie Leewja schreibt: Deine Gedanken an die Verteilung von Dreck sind insgesamt nicht verkehrt. Schuhe ausziehen ist ein Muss und zudem moechte ich nicht mit quasi nichtreinigbaren Teppichboeden leben. Deine Fixierung auf verseuchtes Klopapier und daraus resultierende Kontamination von Spielsachen klingt aber wirklich zwanghaft.

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Re: Zwangserkrankung

Antwort von binesonnenschein am 31.12.2014, 13:41 Uhr

Deine Frage ist, ob ich solche Gedanken habe? Nein! Ich denke darüber überhaupt gar nicht nach!

Ich bin mit Kiwa unterwegs, Tag für Tag. Was meinst du mit was der Niwa unterwegs alles in Berührung kommt! Und meist schiebe ich den Kiwa in den Eingangsbereich der Wohnung weil ich ihn dort leichter auspacken kann. Erst danach stell ich ihn raus. Und die Schuhe ziehen wir auch in diesem Bereich aus. Trotzdem wische ich dort vielleicht alle paar Wochen mal. Ich kehre und sauge lieber.

Meine 3 Kinder sind alle gesund und das ist das normale Maß an Keimen, was man so an sich hat. Geld, Handläufe, Türklinken, handys sind viel verkeimter. Wo will man da anfangen und aufhören mit putzen?

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Re: Zwangserkrankung

Antwort von bojangles am 31.12.2014, 14:26 Uhr

Danke für Eure Meinungen.
Für mich ist es sehr hilfreich was andere über Situationen denken, die für mich ein Problem darstellen.
Ich merke selbst, da ich keine Angst vor Keimen etc. habe, dass es was anderes sein muß, dass diesen Ekel usw. auslöst.
Mir ist auch klar dass draussen noch mehr ekeliges ist und das Bakterien zum leben gehören.
Mir tut es richtig gut zu lesen, wie ihr so "normal" lebt, es ist ein kleiner Ansporn für mich.
Danke!

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Re: Zwangserkrankung

Antwort von kanja am 31.12.2014, 16:09 Uhr

Mal eine Frage:

Ihr lauft mit den Straßenschuhen in der Wohnung herum? ??

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Re: Zwangserkrankung

Antwort von Bookworm am 31.12.2014, 21:38 Uhr

Wenn ich Einiges hier so lese bin ich wohl eher Zwanghaft NICHT-schmutzempflindlich

Wir laufen auch ab und zu mit Straßenschuhen durchs Haus (ohne Teppichboden btw.) Aber wir haben sowieso einen Hund, das ist für Vielputzer wahrscheinlich eh ein No-go.

Meine Kinder haben keinerlei Allergien,ich habe zwei Bekannte deren Söhne haben alles mögliche (Neurodermitis, Asthma), sie putzen auch ständig.

Die Assoziationen der AP hätte oder hatte ich nie. Ich stelle es mir total anstrengend vor (das meine ich ganz ehrlich, nicht ironisch oder böse)

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Re: Zwangserkrankung

Antwort von Pamo am 02.01.2015, 13:10 Uhr

Nein.

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Re: Zwangserkrankung

Antwort von Maggy2021 am 26.01.2022, 20:26 Uhr

Hallo bojangles,

ich wollte fragen, wie es Dir inzwischen geht und ob Du Deine Zwänge besiegen konntest.
LG!

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