Wie es Mats & mir so ergangen ist 💙

Ihr Lieben,

es kehrt etwas Ruhe ein - wir erholen uns langsam

Ihr habt es ja schon so ein bisschen rausgelesen. Die Einleitung war für mich keine so schöne Erfahrung. Wer darüber lieber nix hören möchte, sollte lieber nicht weiter lesen

Wir wurden Mittwoch Mittag stationär aufgenommen. Mittwoch Abend, letztlich wurde von 19 Uhr auf 21.30 Uhr verschoben, wurde der Ballonkatheter gelegt. Und wenig später, etwas mehr als eine halbe Stunde, ging der Wahnsinn auch schon los. Ich war kaum in meinem Zimmer, hatte mich gemütlich aufs Bett gelegt, verfiel mein Körper sogleich in ziemlich feste Wehen. Es hat nicht lange gedauert, dass ich nur noch im Stehen unterwegs war und mich im Flur bereits an die Stangen klammern musste. Die Wehen kamen direkt im 2-3 Minuten-Takt und haben mich quasi überrannt. Bis 1:30 Uhr hielt ich es aus, wurde dann in den Kreißsaal zur Entspannung geschickt. Die bekam ich auch - in der Wanne. Die Wehen ließen mir dann mit einem 6-Minuten-Takt etwas mehr Ruhe. Schlussendlich begleitet mich der Prozess aber durch die ganze Nacht. Morgens 7:30 Uhr wurde der Katheter gezogen - mit ihm ließen auch die Stärke der Wehen nach, blieben aber im Rhythmus, aber besser auszuhalten.

Ich sollte kurz durchatmen, etwas essen, mich frisch machen & dann startete 10 Uhr die Runde 2 mit Gel. Die Wehen wurden wieder etwas stärker, aber noch aushaltbar. Mittlerweile war immerhin der Mumu weich, aber erst auf 1,5 cm geöffnet. Gegen 17 Uhr gab es dann die 2. Dosis und der Wahnsinn begann von vorn. Wieder überrannte mich ein extremer „Wehensturm“, extrem heftig und im kurzen Takt. Manchmal sogar ohne Pause dazwischen. Ich sollte nochmal auf Station, oder spazieren gehen. Dann sind bei mir alle Dämme gebrochen - ich hatte immerhin seit fast 22 Stunden zu dem Zeitpunkt Wehen, und konnte die neue Welle kaum noch veratmen. Hab drum gebeten, in die Wanne zu dürfen, das wurde dann auch gemacht. Aber auch dort : ich konnte die Wehen nicht mehr veratmen, die haben mich derart überrollt und waren so heftig, dass ich eine PDA gefordert hab. Erst nach Schichtwechsel wurde mein Wunsch endlich erhört. Die neue Hebamme war großartig und hat mich endlich in meiner Notlage ernst genommen - so ging es dann ganz schnell: bekam erst einmal Wehenblocker, und dann die PDA. Selbst damit auf höchster Dosis musste ich die folgenden Wehen noch veratmen, z.T. auch vertonen.

Und dann war auch klar, warum: der Arzt brachte ein Schallgerät mit, um zu gucken, wie es „aussieht“. Mats drehte sich verzweifelt am Eingang des Beckens im Kreis. Der MuMu war komplett geöffnet, er kam aber einfach nicht durch das Becken. Unter der PDA versuchten wir dann noch im halben Handstand, Mats seinen Kopf nochmal heraus zu kriegen & dann durch bestimmte Lage nochmal „neu“ zu starten. Dann wurden aber mit jeder weiteren Wehe die Herztöne vom kleinen Mann schlechter. Es standen immer mehr Leute um mich herum. Bis uns schließlich zum Kaiserschnitt geraten wurde - 27 Stunden nach den ersten Wehen.

Ja! Das machen wir! Sofort! Und so lag ich schon weniger Minuten später auf dem OP Tisch & es ging los. Wir durften nachher mit erleben, wie unser kleiner Schatz heraus gehoben wurde. Das Köpfchen sichtlich gezeichnet von seinen Versuchen durchs Becken zu gelangen. Er brauchte auch noch kurz Atemhilfe für seinen Start ins Leben. Aber dann war er da- und bei Mami & Papi brachen nach den Erlebnissen dann auch die letzten Dämme

Wir sind ok, wir haben es irgendwie geschafft. Aber wir sind auch wirklich bedient mit dem, was wir da erleben mussten.

Schlussendlich bin ich vor allem dem Hebammen-Team dankbar, die uns durch den letzten Wahnsinn der Geburt geleitet und so toll unterstützt haben. Das waren wirklich so wahnsinnig tolle Menschen!

Und nun sind wir dankbar für das Glück, was hier gerade neben mir liegt und kuscheln uns in das neue aufregende gemeinsame Leben