Selbsterkenntnis

das ist so süß, wenn sie ihren Namen sagen

Ich weiß gar nicht mehr genau, wann das bei uns angefangen hat. Das war irgendwann um den ersten Geburtstag rum, da ist sie auch immer zu ihrem Spiegel gekrabbelt und hat auf ihr Spiegelbild gezeigt und ihren Namen gesagt. Ob sie sich auf Bildern auch erkennt, weiß ich nicht so genau, weil sie oft auch bei Baby-/Kleinkindbildern auf Plakate und Werbung in Prospekten meint sich zu sehen.

Seit kurzem sagt sie manchmal "ich" und "du", verwechselt das aber noch sehr oft. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass es zu den schwierigsten Erkenntnissen gehört, "ich" zu sagen und auch richtig zu verstehen. Das kann schon gut sein, immerhin ist die Subjektwerdung bei Erwachsenen auch oft noch nicht abgeschlossen. Von dem her, kann ich mir gut vorstellen, dass es ganz schön viel Zeit braucht, "ich" richtig anzuwenden. Anscheinend spüren wir Eltern das auch und vermeiden deshalb so lange die Personalpronomen.
Macht ihr das auch? Ganz lange habe ich immer nur "Komm zu Mama" gesagt oder "Jetzt müssen wir der L. noch das Gesicht waschen" statt "komm zu mir" und "jetzt müssen wir dein Gesicht noch waschen". Das ist ganz automatisch passiert.

Dass sie sich dann im Spiegel und auf Fotos erkennen können, muss eine gedankliche Meisterleistung sein. Wir sind es ja gewohnt, aber wie kommt man überhaupt zum ersten Mal auf den Gedanken, dass man selbst noch einmal auf einem Gegenstand abgebildet ist?

Die Kleinen sind so unglaublich schlau und schaffen so viel