Oh mann, jetzt mach ich mir schon so langsam Gedanken...

Hallo Zusammen,

mich interessieren Eure Meinungen...ich werde gerade echt von sorgenvollen Gedanken geplagt und ich weiß, dass das in der 32. Ssw natürlich zu früh ist. Vielleicht hilft mir ein Austausch mit Euch. Ich bin für Mitte Juni ausgerechnet. Mir wurde kürzlich vom Pränataldiagnostiker (ich musste nochmal wegen meiner SSW-Diabetes hin) gesagt, dass ich mich vermutlich auf einen weiteren Kaiserschnitt einstellen müsste, weil die Kleine so groß ist und auch die erste Geburt schon ein KS wurde wegen Geburtsstillstand. Nach dem ersten KS habe ich körperlich echt lange gebraucht (ca. 3 Wochen), bis ich mich davon so erholt hatte, dass ich mal am Stück eine Stunde spazieren gehen konnte.

In der jetzigen Situation hab ich echt Sorge. Wenn es ein KS wird, werde ich sicher wieder 5 Tage im Krankenhaus liegen. Stand heute darf ich keinen Besuch empfangen, auch nicht von meinem Mann. Nach dem letzten KS konnte ich erst am 3. Tag mein Kind selbst wickeln. Wenn das jetzt wieder so ist, werde ich die ganze Zeit Sorge haben, mein Kind irgendeinem Infektionsrisiko auszusetzen. Ich hatte sogar schon überlegt, die Kleine nach den U´s meinem Mann direkt mitzugeben - zusammen mit abgepumpter Milch. Klingt skurril ich weiß... Vermutlich mach ich es auch nicht und werde versuchen, mich zusammenzureißen und schneller auf die Beine zu kommen. Was meint ihr? Ich hatte auch überlegt, den KS dann jetzt auch zu planen, weil ich nicht schon wieder 23 Stunden da liegen will, um am Ende dann doch in den OP zu müssen.

Aber jetzt kommt meine nächste Sorge: Dann komme ich nach Hause. Mein Partner wird dann noch eine Woche zuhause bleiben können und dann noch zwei Wochen arbeiten müssen, bis er seinen 1. Elternmonat nimmt. Ich weiß gerade nicht, wie ich diese zwei Wochen, die er arbeitet, mit einem Säugling, einer schmerzenden Naht und einem fast 3jährigen Kleinkind schaffen soll. Meine Mutter kann keinen Urlaub nehmen und meine Schwiegermutter wird auch nicht komplett einspringen können. Ich möchte auch die Gefahrenquellen so gering wie möglich halten. Als die Welt noch heile und normal war, wäre mein Sohn normalerweise in den zwei Wochen ganz normal zur Kita gegangen, mein Mann hätte ihn morgens gefahren und nachmittags abgeholt. Die Kleine hätte sich akklimatisieren und eingewöhnen können und mein Sohn hätte seinen geregelten Tagesablauf und seine Freunde zum Spielen gehabt. Aber selbst, wenn die Kita offen sein sollte, würde ich ihn da nicht rein geben. Zu groß ist die Angst, dass er sich den Virus da holt und uns mit nach Hause bringt, ohne dass wir es merken. Wie seht ihr das? Vielleicht habt ihr ja eine ähnliche Situation im Juni. Ich kann ihm ja kaum erklären, wenn er nach Hause kommt, dass er seiner Schwester nicht zu nah kommen darf...aus welchem Grund auch immer und egal wie kindgerecht die Erklärung wäre..was wäre das für ein trauriges Kennenlernen unter den Geschwistern. Also bleibt er zuhause. Aber ich weiß einfach nicht, wie ich das körperlich packen soll. Kennenlernen und umsorgen der Kleinen, beschäftigen des Großen, kochen... was denkt Ihr dazu?

Gerade eben hab ich zu meinem Mann gesagt: Schatz, egal wie - wir werden das schaffen, auch wenn hier keiner unterstützen kann aus welchen Gründen auch immer. Vielleicht muss ich mich einfach mehr zusammenreißen. Beim ersten KS hatten wir ein Familienzimmer, alles war gut, ich konnte mich fallenlassen und mich auf meinen Mann verlassen, der zu Beginn super übernommen hat, als ich mich noch kaum im Krankenhausbett drehen konnte. Es ist jetzt einfach eine andere Situation. Und vielleicht schaffe ich es auch früher als beim ersten Mal, weil meine Mutterinstinkte mich dazu bringen, mich aufzuraffen und den Schmerz auszuhalten, damit ich für die Kleine da sein kann? Sehr pathetisch gerade, ich weiß... Vielleicht habt ihr auch Erfahrungen dazu - also zu den Superkräften von Mamis, die sich unerwarteter Weise entwickeln.

Btw: habt ihr irgendwo schon valide Artikel dazu gelesen, wie schädlich das Virus für Säuglinge ist? Wie ausgeprägt ist das Immunsystem hierfür?

Und wie werdet ihr Euch mit Euren Familien verhalten? Ich hatte nicht vor, die Kleine jemandem außer uns auf den Arm zu geben. Außer vielleicht mit Mundschutz und gewaschenen Händen...aber ich bin noch nicht sicher, weil ich nicht greifen kann, wie gefährlich das alles für ein Neugeborenes ist.

Mitte Mai habe ich mein Gespräch in der Klinik...keine Ahnung, ob zu dem Zeitpunkt eine Empfehlung ausgesprochen werden kann, ob besser KS oder durchaus auch spontane Entbindung. Auf letztere hatte ich eigentlich gehofft, um schnell rauszukommen und wieder auf den Beinen zu sein. Obwohl das ja auch nicht gesagt sein muss. Jedenfalls weiß ich, dass ich natürlich noch etwas Zeit habe für all die Sorgengedanken. Aber ich muss sie einfach jetzt schon loswerden...

Boar sorry für diesen superlangen Text...Danke fürs Lesen und für Eure Meinungen.