Mal ein etwas längeres Update von uns.

Liebe Mamis,

wir hatten ja eigentlich schon immer Schlafprobleme, von Dezember bis vor kurzem war es sogar so schlimm, dass sie beim Einschlafen fast immer mordsmäßig geschrien hat, maximal 45 Minuten am Stück schlief (tags wie nachts), sich nicht mehr in den Schlaf stillen lassen wollte usw usw.
Ich war dann irgendwann verständlicherweise ziemlich fertig.
Am meißten belastet hat mich rückblickend, dass wir keinen Grund gefunden haben, keine Abhilfe schaffen konnten und ihr ständig Zäpfchen geschoben haben aus lauter Verzweiflung (Viburcol, Passiflora, an sehr schlimmen Tagen auch Paracetamol). Die Schmerzzäpfchen haben dann immer sehr fix Wirkung gezeigt und sie konnte auch mal 2-3 Stunden schlafen, so dass ich immer der Meinung war, dass sie Schmerzen haben muss. Wir waren einige Male beim Kia - nix zu finden. Es seien wohl die Zähne.
Anfang Januar waren wir dann auch beim Osteopathen. Blockaden wurden keine gefunden, aber es wurde festgestellt dass sie krasse Verspannungen im Nacken hat und deswegen immer nölig ist tagsüber weil sie den Kopf nicht in Bauchlage ablegen und Pause machen kann.
Wir haben dann verschiedene Übungen gezeigt bekommen, unter anderem sollten wir sie zum Einschlafen wieder Pucken und einfach nur da sein, ggf stillen, tragen ect.
Tagsüber sollte sie auf dem Bauch schlafen (Völlig utopisch!!)
Die ersten Tage waren wir total euphorisch, es klang ja auch alles total logisch was uns die Osteo erzählt hat. Natürlich wollten wir alles umsetzen, leider hat es unserer Lütten absolut nicht gefallen, einen Muskel zu dehnen der seit 6 Monaten verspannt ist!
Nach 3 Tagen hab ich gesagt jetzt ist Schluss, das kann nicht unser richtiger Weg sein wenn das Kind am Tag zig mal wegen dieser Übungen von mir zum Weinen gebracht wird und ich sie dann nicht mal vernünftig in den Schlaf stillen kann wenn sie gepuckt ist. Beim Pucken wurde sie nämlich erst ruhig und dann kurz vorm einschlafen richtig sauer und hat dagegen angekämpft.
Wir haben dann ein Light-Programm gefahren, die Übungen nur noch sehr sehr kurz gehalten, nicht mehr gepuckt... Zwischenzeitlich hab ich "Schlafen und Wachen" von William Sears gelesen und wurde in meinen Ansichten bestärkt. Familienbett und Attachment Parenting passt am besten zu unserer Familie und ich bin heilfroh, dass mein Mann nichts dagegen hat dass das Kinderbett leer steht!!
Wir haben dann aufgehört sie für die erste Runde in ihr Bett zu bringen und sie immer gleich ins Elternbett gelegt.

Und jetzt?
Ach, ich hoffe sehr dass ich nix verschreie, aber es geht uns gerade einfach nur richtig gut!!!
Ende Januar brach nach unfassbaren 15 Wochen Zahnungsschmerzen endlich der erste untere Schneidezahn durch.
Anfang Februar konnte sie sich selbst aufsetzen.
Letzten Sonntag hat sie krabbeln gelernt.
Gestern kam der 2. Zahn durch, ganz ohne Gezeter, Medikamente ect. Einfach so.
Und mein Leben ist um so vieles leichter geworden!

Kein Genöle mehr (dafür ab und zu panisches Gekreische wenn ich das Zimmer verlasse, aber ganz ehrlich, das ist mir lieber als dieses dauernörgeln wenn ich mal 2 Minuten nicht 100% aufmerksam auf sie gugge) weil sie sich jetzt viel besser selbst beschäftigen kann.
Gut, sie räumt jetzt natürlich an Sachen rum, die sie besser in Ruhe lassen sollte. (Letztes Mal die Kohlen für den Ofen im WZ verteilt während ich Wäsche aufgehängt hab, das Wasser vom Hund schön als Handbad benutzt usw usw) Brauch euch ja wohl nix davon erzählen, kennt ihr alle... klar ist das wiederrum mehr Arbeit.
Sie dreht sich im Schlaf auf den Bauch und wacht nicht mehr davon auf sondern schläft weiter!
Sie steht jetzt zu einer festen Zeit auf, schläft vormittags im Kiwa relativ problemlos 30 Minuten, lässt sich mittags wunderbar in den Schlaf stillen und ich kann dann aufstehen und sie schläft 2-3 Stunden, selten mit einer Stillunterbrechung dazwischen. In der Zeit krieg ich den Haushalt gewuppt und hab dann noch Zeit für mich! Ich bin ein ganz anderer Mensch seit ich am Tag mal in Ruhe ne Stunde fernsehen kann, Wahnsinn was das ausmacht!!
Abends stille ich sie auch im Bett und wenn sie satt ist, dreht sie sich um und schläft 90% innerhalb 10 Minuten allein ein, ich geh dann raus und sie schläft ruhig weiter bis wir auch ins Bett gehen. Manchmal muss ich noch ein bisschen singen, dann bleibe ich meißtens auch gleich liegen und schlafe mit ihr.
Aber: Ich kann jetzt tatsächlich auch abends wieder aufstehen und hab dann noch Zeit mit meinem Mann!
Der aufmerksame Leser wird feststellen, dass ich immer, wenn das Kind schläft, wieder aufstehe...! Das geht, und zwar weil, tatatatataaaaaaaaaaaaa die Kleine in 8 von 10 Nächten nur noch 1mal stillen will.
Gestern hat sie von 23:30 bis 5:30 geschlafen.
Ich hab jetzt keine Augenringe mehr, nur noch kleine Schatten (und die kann man überschminken ^^) und fühle mich zwar nicht vollkommen ausgeruht und erhohlt, aber ich krieche auch nicht mehr aufm Zahnfleisch.

Ich hoffe sehr, dass DIESE Phase jetzt mal einige Monate anhält ;-)

Und jetzt kommts... jetzt wo endlich alles besser wird... haltet mich für bekloppt aber ich wünsch mir ehrlich noch ein 2. Kind - und zwar bald...
(allerdings würde ich mir auch wünschen, dass dieses 2. Kind dann nicht 5 Monate lang Koliken und 3 Monate Zahnungsbeschwerden hat und wenigstens etwas besser schläft... ;-))

Liebe Grüße!