Keine Kraft mehr 😭

Hey ihr Lieben, ich muss einfach mal was loswerden...
Seit meiner ersten FG wussten mein Mann und ich erst recht, wie sehr wir uns Kinder wünschen. Lange hat es nicht geklappt, dann kam das Windei, Östrogendominanz, heftige Stimmungsschwankungen mit dem ein oder anderen Wutanfall, Zyklen zwischen 21 und 80 Tagen. Es war einfach der blanke Horror und ich war nicht mehr ich selbst. Ich stand unter dem Einfluss der ganzen Hormone, dem Stress und dem Druck der tickenden biologischen Uhr. Nun, fast 3 Jahre später ist es endlich an einen Punkt gelangt, an dem ich ein bereits lebensfähiges Baby in mir trage, mein Mann total verliebt auf die süßen Babysachen schaut, wann immer er an ihnen vorbei geht. Er ist bei jedem Termin, egal wie lang und spät, er fährt hin und her um Sachen zu erledigen. Er macht einfach alles. Der beste und liebevollste Support, den ich mir vorstellen kann. Er muntert mich immer auf, sagt mir, dass alles gut wird.
Aber so langsam habe ich keine Kraft mehr.
Mir war immer klar, dass in den meisten Fällen eine Schwangerschaft kein Zuckerschlecken ist. Ich habe sie mir jedoch nie so schlimm vorgestellt. Mittlerweile herrscht jeden Tag Angst, Anspannung und Stress. Die Ungewissheit über gewisse medizinische Probleme, das Unwissen, warum das Baby nun wirklich so klein ist (nur Plazenta oder doch Gene?) und ob er es schaffen wird. Meine Thrombozytopenie ist etwas Neues und Angsteinflößendes für mich. Es klingt total bescheuert, aber ich hab Angst die Geburt nicht zu überleben. Ich fühl mich dämlich, das zu schreiben, aber die Angst ist da. Dann liest man von kritischem Blutverlust, Hirnblutung etc. Weil alles kann und nichts muss. Ich hätte mir einfach gewünscht, etwas mehr Sicherheit zu haben.
Das Krankenhauspersonal ist super nett und hilfsbereit. Die Ärzte wissen über alles bescheid. Und dennoch fühle ich mich hilflos. Ich möchte einfach mit meinem Mann und unserem Kind wohlauf sein. Ohne all den Stress. Seid dankbar, wenn ihr nur kleinere Problemchen habt und versucht die Zeit zu genießen. Ich bin einfach nur froh, wenn der Horrortrip vorbei ist.
Ich frage mich mittlerweile, ob es die richtige Entscheidung war oder ob mein Körper mir 3 Jahre lang sagen wollte, dass er nicht für Nachwuchs gemacht ist. Ich liebe dieses Baby jetzt schon, rede mit ihm, streichle und creme den Bauch. Ich wünsche mir das so sehr, aber bitte ohne Angst.
Im Notfall brauche ich Transfusionen, PDA geht nicht, normale Geburt nur mit Medikamenten zum Aufbau der Blutplättchen. Der hohe Blutdruck (konstant) erhöht das Blutungsrisiko, ich schlafe schlecht, kann mich kaum bewegen durch die Wassereinlagerungen. Ich will das alles einfach nicht mehr. Bitte drückt mir die Daumen, dass ich das noch min 3 Wochen durchhalten kann und wir dann ohne Drama nach Hause können
Ich wünsche euch trotz allem einen schönen dritten Advent und viel Kraft für die kommenden Wochen