September 2017 Mamis

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Geschrieben von ka_tharina, 17. SSW am 31.03.2017, 15:59 Uhr

Im Kindergarten vegetarisch

Hallo ihr Lieben,

ich habe schon länger nichts mehr geschrieben aber immer artig mit gelesen. Aktuell beschäftigt mich ein Thema bezüglich meines Sohnes. Und da hier einige mit Kindern sind und auch der ein oder andere Vegetarier an Bord ist dachte ich, vielleicht habt ihr eine Idee.

Also: Ich esse seit ca 16 Jahren kein Fleisch. Mein Sohn (2) hat auch noch nie welches bekommen. Die Frage stellte sich: wie läuft das im Kindergarten. Seit letztem September geht er dort hin. Es wird Vorort gekocht und der Essensplan sieht wirklich immer ansprechend aus. Es gibt nicht täglich Fleisch. Bei beispielsweise Bolognese nimmt die Köchin einen Teil der Sauce ab bevor sie das Fleisch dazu gibt. Wirklich toll, dass unser Wunsch so berücksichtigt wird. Extrawürste gibt es nicht. Sprich: wenn da Bratwürste stehen gibt es keine Tofuwurst. Mitbringen darf ich nichts. Bisher hat das super funktioniert. Jetzt kommt das was ich schon befürchtet habe. Mein Sohn möchte immer häufiger auch von den Fischstäbchen oder Ähnlichem etwas haben. Irgendwie verständlich. Nun befinde ich mich in einem moralischem Dilemma. Es geht mir nicht darum, dass mein Sohn auf immer unter meiner Fuchtel auf Fleisch verzichtet. Am liebsten wäre mir er würde selber entscheiden. Das setzt aber voraus, dass er versteht woher Fleisch stammt. Dafür ist er einfach zu klein. Ich möchte irgendwie nicht, dass er nichtsahnend Fleisch isst und gleichzeitig die süßen Tiere in den Büchern als liebens- und schützenswerte Lebewesen kennen lernt. Diese Doppelmoral ist mir sehr fern. Andererseits tut es mir total leid wenn er als einziger in der Gruppe verzichten soll. Das fühlt sich für ihn doch wie eine Strafe an wenn er den Hintergrund nicht versteht.

Habt ihr Ideen? Ich habe den Eindruck wie ich es mache, es wird sich falsch anfühlen.

Ich möchte hier keine Grundsatz Debatte über das Essen oder Nicht-Essen von Fleisch anstoßen. Ich weiß, dass da jeder seinen eigenen Standpunkt hat. :)

 
9 Antworten:

Re: Im Kindergarten vegetarisch

Antwort von Wildkind am 31.03.2017, 16:20 Uhr

Ich finde das auch etwas schwierig, wenn ich mich in deine Situation versetze. Vom Gefühl her würde ich ihn dort schon essen und kosten lassen, aber behutsam auch mit der Aufklärung beginnen. Er versteht das sicher nicht in Gänze und irgendwann wird dann mal der Punkt kommen, an dem es wirklich Klick macht.
Ich selbst bin Fleischesser, wenn auch nicht so oft. Meine Tochter - bald 5 - hat von Beginn an auch welches bekommen. Dennoch klären wir oft mit ihr, woher es kommt. Wie eben auch Milch, Honig und Eier.

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Re: Im Kindergarten vegetarisch

Antwort von Katl_80, 17. SSW am 31.03.2017, 16:25 Uhr

Ich kann verstehen, dass du dich in einem Dilemma befindest.
Ich esse Fleisch, kann die Überzeugung von Vegetariern aber sehr gut nachvollziehen!
Meine Tochter ist jetzt 6 und ich glaube, so langsam versteht sie, was Fleisch ist. Wir sprechen sehr offen über sowas - zumal wir viele Freunde und Verwandte haben, die vegetarisch essen.

Mit 2 Jahren versteht dein Sohn aber nur, dass er etwas nicht haben darf, was die anderen Kinder dürfen.

Ein Vorschlag wäre, dass du ihn das im KiGa ausprobieren lässt, ihm aber immer am Nachmittag sagst, dass das Fisch/ Fleisch war, was er zu Mittag gegessen hat.
Wenn er etwas älter ist und du merkst, dass er dieses Essen nun auch wirklich mit dem Tier in Verbindung bringt, dann kannst du ihm deine Überzeugung verdeutlichen und ihm genau erklären, warum du es ganz schade findest, dass Menschen Tiere essen. Und da du es ihm ja eh freistellen möchtest, kannst du ihm sagen, dass du es schön fändest, wenn er sich dir anschließen würde, es aber auch okay wäre, wenn er weiter Fleisch isst.

Dieses Verstehen darfst du aber wirklich erst in einigen Jahren erwarten!

LG, Kati

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Re: Im Kindergarten vegetarisch

Antwort von gespenst am 31.03.2017, 16:35 Uhr

Hallo!
Ich kenne die Situation gut.
Mein Mann und ich sind Vegetarier und wir kaufen oder kochen kein Fleisch, auch nicht für die Kinder.
Im Kindergarten wissen die Erzieherinnen Bescheid und unser Konsens ist, dass die Kinder selbst entscheiden dürfen, was sie dort essen.
Mein Großer (5) rührt Fleisch nicht an, er versteht die Philosophie hinter vegetarischer Ernährung und will nichts mit Bratwürsten und Co zu tun haben.
Der Jüngere (3) versteht theoretisch auch, warum wir das nicht essen, wenn auch noch nicht ganz so differenziert wie sein Bruder, und isst im Kindergarten trotzdem fleißig ALLES mit. Theoretisch könnte es natürlich sein, dass er, wenn er älter wird und mehr versteht, auch kein Fleisch mehr will, aber eigentlich glaube ich, dass er Fleischesser bleibt.
Für mich ist beides okay.
Genauso wie dir war es mir aber wichtig, dass die Kinder genau wissen, was da auf dem Teller liegt. Ich habe da nie ein Blatt vor den Mund genommen und ihnen auch schon mit zwei klipp und klar gesagt, dass ein Schnitzel aus einem toten Schwein gemacht wird, das extra dafür getötet wird und wir das deshalb nicht essen. Wieso auch nicht?

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Re: Im Kindergarten vegetarisch

Antwort von Ljanka am 31.03.2017, 16:53 Uhr

Hallo
Ich kann verstehen dass dich das beschäftigt.
Selber bin ich zwar bekennender Fleischesser aber ich finde es sehr sehr wichtig gerade auch den Kindern zu erklären wo das herkommt und was Fleisch wirklich ist.
Da ich selber am Bauernhof aufgewachsen bin kann ich da differenzieren aber es ist meiner Meinung nach wichtig das die Menschen den Wert schätzen lernen immerhin ist es trotzdem ein Lebewesen und ich bekomme die Krise wenn jemand dann einfach die Lebensmittel nicht verkocht und wegwirft.
Ich würde dein Kind als Kompromiss im KIGA Fleisch essen lassen aber ihm auch jetzt schon erklären was das ist und woraus es gemacht wird. Vielleicht versteht er dann irgendwann eure Überzeugung und hört von selber auf. Wenn nicht dann soll er "auswärts" Fleisch essen aber zu Hause nicht.

Mein Wunsch Gedanke wäre immer dass die kleinen schon im Kindergarten lernen wie man mit Lebensmittel umgehen sollte damit das gut für die Menschheit und auch für die Umwelt ist. Für mich gehört da Fleisch in Maßen (vom Bauern in der Umgebung) einfach dazu verstehe aber auch jeden der das nicht möchte.

Hui das war jetzt viel Text ich hoffe du fühlst dich jetzt nicht beleehrt


LG

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Re: Im Kindergarten vegetarisch

Antwort von Muffin2014 am 31.03.2017, 17:20 Uhr

Ich kann das sooo gut verstehen!!
Bei uns ist es ähnlich und ich weiß auch nicht wie ich das handhaben soll. Mein Kleiner (auch 2) liebt Tiere und ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn er fleisch ist. Zum Glück ist er bei der Oma/ Tagesmutter und sie ist selbst Vegetarierin und macht nichts mit Fleisch.
Aber der Papa isst es und gibt ihm auch welches ab. Zum Glück isst er es nichts so gerne, aber mir tut das immer sehr leid, wenn er dann seine Geliebte Kuh z.b. Isst.

Sag bescheid, wenn du ne Lösung gefunden hast! Denn um sich die eigene Meinung zu bilden, sind sie wirklich noch zu klein.

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Re: Im Kindergarten vegetarisch

Antwort von nel76, 16. SSW am 31.03.2017, 18:16 Uhr

Ich kann dir nur von uns erzählen, wir sind aber keine Vegetarier (Essen nur Fleischreduziert). Mein Sohn (4 J.) hat Zöiakie. Er muss dauernd verzichten, da Gluten praktisch überall vorhanden ist. Es ist schwierig, auch für uns als Eltern ihn dauernd "enttäuschen" zu müssen.. das darfst du nicht, dies darfst du nicht usw. Für deinen Sohn ist das sicher auch noch schwer zu verstehen. In der Kita achten sie darauf, dass er nichts glutenhaltiges bekommt, sie kochen für ihn separat. Aber nach den Sommerferien kommt er in den Kindergarten und da haben sie uns schon gesagt, dass sie nicht extra glutenfreies kochen werden. Ich muss ihm dann sein Essen vorkochen und mitgeben. Eine blöde Situation, wenn alle Kinder das gleiche essen und er darf nicht. So ähnlich geht es deinem kleinen dann auch. Schlimm finde ich, dass du nichts mitgeben darfst. Ist für mich unverständlich. Aber ja, so ist es dann halt.

Wäre es eine Option, dass er dort Fleisch essen darf und du ihm, wenn er älter ist erklärst woher das Fleisch kommt usw. und er dann selbst entscheidet? Oder würdest du dich dann schlecht fühlen, wenn er etwas isst, was er später evtl. bereut?

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Re: Im Kindergarten vegetarisch

Antwort von -nela- am 01.04.2017, 4:26 Uhr

Lass ihn essen - alles andere wäre für ihn in dem Alter noch ein Verbot für etwas, was er gar nicht falsch gemacht hat.

Erkläre ihm immer mal wieder, woher das Fleisch kommt - aber auf neutrale Art und nicht auf eine Art, die ihm direkt ein "schlechtes gewissen" macht weil er Fleisch isst..... sowas kann sich beim Essen auch manchmal negativ auswirken (im schlimmsten fall Essstörungen etc)

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Re: Im Kindergarten vegetarisch

Antwort von ka_tharina, 17. SSW am 01.04.2017, 5:00 Uhr

Lieben Dank euch für die Antworten! Ich hatte schon befürchtet, dass das Thema niemanden interessiert. Das scheint ja wirklich ein Thema unter den Vegetariern zu sein. Bisher kam ich übrigens noch gar nicht in die Situation meinem Sohn etwas über die Herkunft von Fleisch zu berichten da es in meinem Leben einfach keinerlei Rolle spielt. Zu Hause gibt es keins. Bei den Omas auch nicht. Und außerhalb ksufe ich eher mal was beim Bäcker. Ich fürchte ich muss einen Kompromiss machen. Ich werde am Montag sagen, dass mein Sohn gerne weiter als Vegetarier geführt werden soll. Sprich, im Auflauf hat er eben keinen Schinken. Das merkt er sowieso nicht. Wenn nun wirklich Kartoffelbrei mit Würstchen auf dem Tisch stehen und er Würste essen möchte, dann soll er das machen. Ich möchte aber nicht, dass es ihm angeboten wird. Bei Gummibärchen musste ich auch schon ein Nachsehen haben. Davon werden an Karneval haufenweise geworfen. Die habe ich ihm auch nicht entrissen und vom Gelatine erzählt. Über die Wahrheit von Fleisch werde ich ihn auf Nachfrage oder wenn es sich ergibt aufklären.

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Re: Im Kindergarten vegetarisch

Antwort von ka_tharina am 01.04.2017, 5:10 Uhr

Oh das tut mur leid. Das ist eine wahnsinnig schwierige Unverträglichkeit, finde ich. Bei meiner Tante bekomme ich das mit. Und dein Sohn muss immer mit dieser Sonderrolle leben und umgehen. Das stelle ich mir sehr schwierig vor für ein Kind. (Und für dich)

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