von nasti1004 am 29.01.2019, 14:44 Uhr |
Hilfe Wutanfälle
Huhu ihr lieben,
Hoffe euch geht's gut?!
Sagt mal wie sieht's bei euch aus mit den Anfällen?
Wie reagiert ihr Zuhause oder in der Öffentlichkeit?
Meiner trotzt grad echt heftig, erst wenn ich ihn ins Zimmer bringe, reagiert er sich ab.Nicht länger wie eine Minute braucht er. Anders steigert er sich immer tiefer und tiefer rein.
Aber was mach ich draussen?
Ich vermeide momentan das Einkaufen mit ihm, weil's für mich ein Horror ist.
Ich hab das letzte mal den ganzen Einkaufswagen stehen lassen und bin heim, weil nix ging ausser doofe Blicke.
Lässt mal bitte hören.
Lg
Re: Hilfe Wutanfälle
Antwort von Sandi32 am 29.01.2019, 20:19 Uhr
Hi...
wutanfälle gehören dazu...das kenne ich vom großen...jetzt 4...Die erzieherin sagte mal, kinder können nicht immer lieb sein...das habe ich mir dann immer gesagt, und siehe da.... er hat sich super entwickelt...und er hat fast keine mehr, weil ich ihm alles erkläre und früher eben auch viel verständnis gezeigt habe...
Die Kleine jetzt hat auch schon welche, aber es hält sich noch in grenzen...kommt aber bestimmt noch....
Re: Hilfe Wutanfälle
Antwort von Lovie am 01.02.2019, 23:20 Uhr
Hä, du hast den Einkaufswagen mitsamt den Einkäufen einfach im Laden stehen lassen und bist nach Hause, weil dein Kind bockig war?
Und du bringst den zwerg echt wenn er "trotzt" in sein Zimmer? Erzähl mal, wie sieht so eine Situation aus? Warum trotzt er? Was tust du um das vorher schon abzufangen? Was passiert dann?
Re: Hilfe Wutanfälle
Antwort von tetris am 02.02.2019, 10:11 Uhr
Trotz gehört dazu und viele Einkaufende wissen es bedeutet ein Kind in der Trotzphase zu haben. Also einfach drüber stehen. Wenn man sein Kind durch den Trotz begleitet, erntet man eher Kommentare wie "ach ja das kenne ich" als böse Blicke.
Unsere Kleine trotzt bisher nur ganz mild.
Bei der Großen ging es mit 2.5 so richtig los.
Mein Ansatz ist das Kind durch den Anfall zu begleiten, das heißt für mich. Verständnis für den Wunsch zeigen, aber klar darin bleiben, dass er so nicht zu erfüllen ist.
Alternativen anbieten und wenn es nicht anders geht, halten bis der Anfall vorbei ist.
Später haben wir dann auch mal gefragt ob sie sich alleine beruhigen will, dann ist sie auch mal freiwillig ins Bett oder in ihr Zimmer geflohen.
Re: Hilfe Wutanfälle
Antwort von Lausemaus13 am 02.02.2019, 19:25 Uhr
Oh ja. Wut..... Wir haben hier auch eine richtige zornelse.
Kenne ich vom großen gar nicht. Wird noch ne echte Herausforderung für mich.
Aber ich steh da drüber
Re: Hilfe Wutanfälle
Antwort von nasti1004 am 03.02.2019, 8:09 Uhr
Ok z.B ein Spielzeug hat nicht funktioniert wie er wollte, trotz zeigen hat es nicht klappen wollen, dann nimmt er das Spielzeug und wirft es gegen mich.
Ich verwahren ihn dass er das nicht darf, dann macht er das nochmal, ich nehme das Spielzeug weg.
Dann geht's los, er schlägt mich oder fängt an seinen Kopf an Boden, Tisch oder gegen meinen Rücken zu hauen.
Desto mehr ich auf ihn Einrede (Ich schreie nie) umso länger macht er das und wird immer wütender.
Ich mach alles auf Augenhöhe "du darfst das nicht weil es Mama weh tut"
Ich glaube in dem Anfall hört er mir gar nicht zu.
Dann Schnapp ich ihn und bring ihn in sein Zimmer. "Wenn du aufhörst zu weinen hol ich dich wieder" ... komisch ist das er dann recht schnell aufhört. Das selbe Spiel haben wir auch wenn er mit anderen Kindern spielt nur dann schlägt er die.
Wirklich nicht länger als eine Minute ist er im Zimmer.
Eine Erzieherin meinte, er gehört zu den Kindern die ihr Rückzugsort brauchen um runterzukommen.
Ich weiss das diese Phase wichtig ist, nur wollt ich wissen wie außerhalb von zuhause damit umzugehen.
Re: Hilfe Wutanfälle
Antwort von Lovie am 03.02.2019, 12:35 Uhr
Dir ist schon klar, dass dein Kind einfach nicht anders kann?
Dass es seelisch grausam ist wie du handelst, indem du ihn weg sperrst.
Dass er gar nicht erfassen kann warum du quasselst und quasselst statt ihm zu helfen. Klar dass er da wütend wird.
Du erwartest deutlich zu viel von Deinem Sohn.
Re: Hilfe Wutanfälle
Antwort von nasti1004 am 03.02.2019, 17:43 Uhr
Ja du bist dann nur da um mich zu belehren anstatt mir Ratschläge zu geben wie ich sonst damit umgehen soll?
Denkst du nicht ich hab alles mögliche probiert... und es gibt wirklich Kinder die ein Rückzugort brauchen.
Ich bin an der Tür das weiss er und sobald er aufhört zu weinen, komm ich rein und wir kuscheln.
Re: Hilfe Wutanfälle
Antwort von Lovie am 03.02.2019, 19:20 Uhr
Ich empfehle dir das Buch "das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn".
Re: Hilfe Wutanfälle
Antwort von Oktoberkind2017 am 05.02.2019, 11:35 Uhr
Hallo liebe Nasti,
Dein kleiner Mann ist noch nicht mal ansatzweise dazu in der Lage zu verstehen, was es heißt 'du darfst das nicht, weil das Mama weh tut...' bspw. Ihm fehlt schlicht die Fähigkeit sich in andere hineinzuversetzen, Empathie. Das beginnt bei Kindern mit etwa 3 Jahren. Vorher können sie mit solchen Äußerungen nichts anfangen. Gar nichts. Genauso gut könntest du 'blablabla'sagen
Warum dein Sohn sich so schnell beruhigt wenn du ihn in sein Zimmer bringst ist die Tatsache, dass Kinder kooperieren wollen. Immer! Und dass sie jegliche Trennung ihrer Bezugsperson vermeiden wollen. Immer! Er fährt quasi das 'Notprogramm'. Schaltet seine Emotionen ab um wieder in Verbindung zu kommen. Was du machen kannst ist ihn in Ruhe zu lassen, aber im selben Raum zu bleiben. Immer in Verbindung bleiben! Auf Augenhöhe. Was bei meinem manchmal schon klappt ist, wenn ich ihn spiegel 'Du bist gerade so wütend! Mama erlaubt dir das nicht zu tun! Du bist so wütend, dass du Sachen werfen musst um deiner Wut Ausdruck zu verleihen!' Man kommt sich am Anfang merkwürdig vor, aber es ist eine Gewohnheitssache. Es funktioniert besser, je älter die Kinder werden. Ich empfehle dir allgemein Literatur zur gewaltfreier Kommunikation mit Kindern und auch das Buch vom Gewünschtesten Wunschkind.
Es gibt Kinder die werden noch wütender wenn man sie tröstet. Mein Sohn ist auch so einer der vor lauter Frust auch wenn er sich weh tut erstmal bloß keinen Trost haben will. Das ist so, weil Kinder in dem Alter nur eine Emotion zur gleichen Zeit wahrnehmen können. Wenn dein Sohn in Wut ist kann er überhaupt nicht auf deine Versuche reagieren ihn zu beruhigen oder deine Erklärungen. Er ist einfach wütend. Und das muss er sein dürfen. Ansonsten lernt er nur, dass seine Gefühle falsch sind, was langfristig seinem Selbstbewusstsein und -wertgefühl schadet.
Ich lege dir ans Herz dich mit der kindlichen emotionalen und kognitiven Entwicklung zu beschäftigen. Wenn man erstmal verstanden hat dass Kinder nicht trotzen um uns zu ärgern wird es viel einfacher hilfreich für das Kind auf solche Situationen zu reagieren.
Auch empfehlen kann ich Gordon Neufeld.
Alles Liebe!
Re: Hilfe Wutanfälle
Antwort von nasti1004 am 05.02.2019, 12:12 Uhr
Dankeschön für die liebevoll Erklärung.
Ich werde mir wirklich das Buch besorgen um seine Anfälle zu verstehen und anders zu handeln.
Danke dir
Re: Hilfe Wutanfälle
Antwort von Oktoberkind2017 am 05.02.2019, 16:44 Uhr
Gerne
Es gibt auch einen Online Blog vom Gewünschtesten Wunschkind. Einfach mal googlen da steht schon sehr viel drin
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