Geburtsvorbereitungskurs

Wir sind traumatisiert … vom ersten Geburtsvorbereitungskurs gestern

Ne, mal ehrlich - irgendwie bin ich enttäuscht und habe mir das ein wenig anders vorgestellt. Ich mach mir jetzt schon Sorgen um meinen Mann, für den wird das grausig, da bin ich mir sicher

Gestern waren Männer und Frauen beim ersten von 5 Terminen getrennt. Bei uns Frauen ging es zunächst um ein kurzes Kenenlernen & schmerzlindernde Übungen für Rücken & Co. (das war so ja noch ganz ok). Nach diversen albernen Spielchen (u.a. sollten wir uns zu zweit gegenüber stellen und beschreiben, wie wir die andere Schwangere so sehen, Körperhaltung usw.) und eine Minute lang die Arme ausgestreckt zur Seite kreisen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie hart es sein kann, eine Minute lang eine Wehe „auszuhalten“. Auch wenn ich die Intension dahinter durchaus nachvollziehen kann, war die Art und Weise derart plump und albern - puh, hab für sowas sehr sensible Antennen. Danach wurde in epischer Breite über alle möglichen Schwangerschaftsbeschwerden referiert. Die meisten von uns stehen aber recht kurz vor der Geburt, sodass es jetzt keine neuen Erkenntnisse zu gewinnen waren. Und dann hat sie den Mutterpass erklärt - jede Zeile / Abkürzung usw, ging sicherlich 45 Minuten. Auch das war mehr oder weniger gänzlich überflüssig, so spät in der Schwangerschaft.

Sie erzählte z.B. auch etwas über Einleitung. Bei ET+10 sei fast jede Frau „fällig“. Dabei sagte die Klinik hier vor einigen Wochen etwas völlig anderes, denn die halten nicht viel vom Stichtag und machen davon weitaus seltener Gebrauch - es sei denn der Gesundheitszustand erfordert es. Eine Info, die für Frauen, die hier entbinden, doch super relevant ist. Das habe ich dann berichtet.

Mein Mann hatte auch einen sehr sonderbaren Abend. Der Väterkreis ähnelte wohl eher einer Selbsthilfegruppe, wo es mehrheitlich um die Erfahrungen mit den eigenen Vätern und vergangene Erlebnisse ging, zum Teil super intim und persönlich - befremdlich für einen ersten Abend, auch wenn der Themeneinstieg garnicht so schlecht gewählt war. Aber es wurden u.a. auch Äußerungen getätigt wie „schaut bei der Geburt nicht so genau hin, was da passiert, sonst werdet ihr u.U. eure Frauen nachher nicht mehr so lieben können.“ Mein Mann ist 47, er wurde gefragt, ob er sich bewusst ist, dass sich sein Leben ändern wird und das Kind die Paarbeziehung durchaus beeinflusst. Er kam sich super albern vor. Er muss wohl geantwortet haben: „natürlich, ich habe ja nicht die letzten 47 Jahre auf einem Baum gelebt.“ Dafür lieb ich ihn ja

Die kommenden Kurse finden gemeinsam statt. Es wurde auch schon angekündigt, dass die Männer die Atemübungen, Beckenübungen usw. mitmachen müssen - sie sollen ruhig mal nachempfinden, wie es uns so geht.

Ich persönlich mag diesen Ansatz so garnicht. Der Mann ist nicht schwanger und muss auch nicht alles verstehen können - es reicht mir völlig, wenn er mir den Rücken frei hält und mich unterstützt. Und würde mir wünschen, sie würden im Kurs viel mehr in ihrer persönlichen Rolle und mit ihren Fragen und Anliegen abgeholt werden…

Zum Glück sind wir ein so wahnsinnig gutes Team, sodass wir uns noch jetzt gemeinsam über gestern aufregen & belustigen können. Und mein Mann ist super tapfer - das muss er in dem Falle auch wirklich sein

Augen zu und durch, würd ich mal sagen - aber ich hätte es mir irgendwie schöner und entspannter gewünscht Abbrechen kann man den Kurs nicht - denn man zahlt aus eigener Tasche, wenn man nicht mehr teilnimmt. Auch, wenn man frühzeitig entbindet oder aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr teilnehmen kann. Super Regel

Wie sind denn eure Kurse so?