Fragen zum Thema GV

Hallo aus dem Dezemberbus,

kann mich da nur Katha anschließen: Nach der gleichen Logik (wer die „ehelichen Pflichten“ über längere Zeit nicht voll umfänglich erfüllt, dessen Partner kann mit Verständnis für das Fremdgehen rechnen), müssten auch Frauen in Chemotherapie oder mit multipler Sklerose mit Verständnis dafür rechnen, dass der Partner sie betrügt.

Diese Vorstellung ist zutiefst unmoralisch. Nicht nur, wenn man sich formell geschworen hat, sich in Krankheit und Gesundheit etc., bis zum Tod, die Treue zu halten.

Dafür steht Partnerschaft, ganz genau, wie Katha gesagt hat.

Zwar ist Elternwerden keine Krankheit, aber wenn dem Partner z. B. so übel wäre, dass jede sexuelle Zärtlichkeit eine Zumutung ist, oder er extremen Schlafmangel hat, dann verlange ich von ihm doch kein „Funktionieren“, wenn ich ihn liebe und nicht will, dass er leidet.

Solange die emotionale Ebene stimmt, sind solche Zeiten in Partnerschaften kein Dealbreaker. Streit kann’s geben, klar, aber Untreue ist unter den Umständen (frische Elternschaft) ein Charaktermangel.

Viele Grüße!