Februar 2024 Mamis

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Geschrieben von Atiz am 01.03.2024, 18:08 Uhr

Erfahrungen Wochenbett / Babyblues

Hey ihr Lieben,

ich melde mich jetzt auch mal aus dem Wochenbett. Wir haben schon seit dem 16.02. ausgekugelt.

Die Geburt war sehr anstrengend, aber ich würde jetzt nicht sagen, dass sie traumatisch war. Sie war nur einfach lang mit 20 Stunden.

Wir sind dann auch relativ zügig wieder ins eigene Bett und nur ein Tag im Krankenhaus geblieben. Nur ist es so, das ich tatsächlich mit dem Babyblues etwas zu kämpfen hatte / habe. Ich war so unglaublich müde und dadurch kam schnell bei mir die Überforderung, wie ich das alles schaffen soll mit einem neuen Menschen. Und das nun alles anders ist... Besonders am Abend kamen die Tränen, sobald die Sonne unterging.

Auch hat mir dieses direkte schock-verliebt-sein gefehlt. Versteht mich nicht falsch, ich bin begeistert von dem Kleinen, aber trotzdem hatte ich das Gefühl ihn noch nicht zu kennen. Das führte zu massiven Schuldgefühlen.

Meine Hebamme sagt, das ist völlig normal, aber ich habe das Gefühl, das wirklich wenig darüber gesprochen wird und ich wollte mal eure Erfahrungen hören.

Es wird tatsächlich täglich besser und stabiler, die tränenreichen Abende werden weniger und kürzer, aber es hat mir trotzdem große Angst gemacht. Insbesondere weil man immer von Wochenbett Depression hört.

Hattet ihr ähnliche Situationen?

 
5 Antworten:

Re: Erfahrungen Wochenbett / Babyblues

Antwort von Carrabea am 01.03.2024, 20:05 Uhr

Hey, fühl dich erstmal feste gedrückt

Allein bist du damit ganz sicher nicht. Bei meinem ersten Kind ging es mir ganz genauso: 29 Stunden Wehen, dann Kaiserschnitt wegen Geburtsstillstand. Keine große Liebe zum Kind, sondern erstmal erleichtert, dieses Gewicht loszusein. Dann auch schuldgefühle deswegen...

Dann zuhause auch viiiiel am Weinen und hadern gewesen, hatte nie Zeit für mich weil er sofort geweint hat, wenn ich ihn abgelegt habe, egal ob wach oder schlafend...

Aber mittlerweile liebe ich dieses Kind abgöttisch, die Zeit der Tränen ist auch vorbeigegangen (bis zu einem gewissen Grad sind es halt einfach die Hormone) und die Zeit heilt viele Wunden.

Seit 2 Wochen ist er einfach ein ganz toller großer Bruder!

Jetzt bei Kind 2 ist vieles ganz anders: Ich bin deutlich fitter, das Kind bisher absolut tiefenentspannt, lässt sich in der Regel gut ablegen, so dass ich auch viel mehr Zeit für mich, Haushalt oder Papierkram habe. Bin viel ausgeglichener dadurch.

Kann dir zwar nicht helfen, aber dir zumindest Hoffnung machen, dass es auch wieder besser wird!
Ob es bei dir normaler Rahmen oder mehr ist, weiß ich natürlich auch nicht, aber erstmal klingt es noch normal für mich.

Versuche, drüber zu reden, lass die Tränen zu und denk jeden Abend drüber nach, was den Tag über schön war oder besser war/leichter ging, als vorher und hangel dich so von Tag zu Tag

Ich glaube es war das Aprilforum, da wurde auch vor kurzem ein ähnlicher thread eröffnet

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Re: Erfahrungen Wochenbett / Babyblues

Antwort von Schröder am 01.03.2024, 22:33 Uhr

Herzlichen Glückwunsch zur Geburt.

Bei meiner ersten Tochter war ich so überrumpelt von der Schnelligkeit der Geburt das ich dachte "Wie das ist Kinderkriegen?! Davor haben alle so Angst?!"

Also im Grunde super wünschenswert und traumhaft. Doch ich hatte mein Mädchen im Arm und dachte "Und jetzt?" Da war nichts von 100% verknallt vom ersten Augenblick an.

Bei der zweiten war ich wie "eingefrostet" weil es ganz anders als von mir erwartet kein Junge war.
Im Ultraschall konnte man nie etwas sehen, also es gab keine Tendenz oder gar sicheres Geschlecht. Doch mein Kopf wollte einen Jungen.
Im Krankenhaus konnte ich sie nicht mit dem liebenden Auge anschauen.
Es war das Pflichtgefühl.

Das hat sich alles eingespielt doch es hat gedauert.

Dieses Liebe auf den 1. Blick hatte ich erst bei den anderen dreien.
Gib euch Zeit und nehme es einfach an wie es jetzt ist. Je mehr wir in den Kampf und Widerstand gehen umso präsenter ist es.

Alles Liebe für euch

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Re: Erfahrungen Wochenbett / Babyblues

Antwort von Feles am 02.03.2024, 0:05 Uhr

Wochenfluss, Tränen und Milch - diese drei Dinge laufen im Idealfall während des Wochenbetts. So ist es uns immer wieder gesagt worden. Gleichzeitig auch: Zu viel Weinen ist es erst, wenn man sich selbst und/oder das Baby nicht mehr versorgen kann.

Situationen, in denen ich überfordert bin, gibt es auch. Geweint habe ich einige Male, weil unser kleiner Mann einfach nicht aufhören wollte zu weinen. Oder ich schlicht nicht wusste, warum er denn eigentlich weint. Oder aus Müdigkeit... Überfordert sein ist in Ordnung. Die Frage ist immer, wie man damit umgeht.

Ich denke, du hast Recht. Es wird zu wenig offen darüber gesprochen. Um so bewundernswerter finde ich es, dass du es so direkt tust!

Schuldgefühle hatte ich auch das ein oder andere Mal. Meist wegen Kleinigkeiten, manchmal wegen ein paar Gedanken. Meine Erklärung ist inzwischen, dass die Hormone mir oft einen Streich spielen. "Aber das müsste doch einfacher sein" - "Du als Mama musst doch dein Baby beruhigen können" - "Bei Papa war er in 5 Minuten still und ist eingeschlafen. Du hast ne Stunde nichts erreicht. Du kannst das nicht" - "Dein Baby wird von deiner Milch nicht satt" - Das sind so Klassiker, die mal aufgetreten sind. Vor allem das Gefühl, dem Baby nicht gerecht werden zu können, löst ab und an Schuldgefühle aus. Aber ich akzeptiere das. Habe mich da etwas reingelesen und für mich einen Weg gefunden, damit klar zu kommen. Ich darf auch mal Nerven verlieren. Ich darf überfordert sein. Ich darf weinen. So wie das Baby auch. Das geht vorbei. In etwa so beruhige ich mich dann. Für mich klappt es.

Das andere Thema mit dem Schock - Verliebtsein ... Bei mir war das auch nicht so direkt der Fall. Ich bekam einen Kaiserschnitt und war sehr damit beschäftigt, nicht unter der Anästhesie zu kollabieren. Ergo sehr verkopft alles. Ich war emotional weder offen noch in der Lage, mich auf den kleinen Schatz wirklich einzulassen. Das haben wir später nachgeholt. Aber zunächst war das Gefühl des "Ist das gerade Wirklichkeit?" bzw. dieses "Ah, und das ist jetzt mein Kind." sehr vorherrschend. Auch das ist unter den entsprechenden Umständen häufiger der Fall. Gefühl sind nicht rational, sie sind einfach. Das zu akzeptieren war für mich der erste Schritt.

Was auch immer nun bei dir ansteht ... Ich wünsche dir, dass du für dich deinen Weg findest, mit den Gegebenheiten klar zu kommen. Dann kannst du die Zeit auch genießen

(Sorry für den langen Text... Danke an alle, die ihn gelesen haben)

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Re: Erfahrungen Wochenbett / Babyblues

Antwort von Atiz am 02.03.2024, 9:51 Uhr

Hey ihr Lieben,

Tausend dank für eure tollen Antworten. So ein Austausch mit Müttern ist so wunderbar für die Seele.

Es ist glaub ich immer schwierig, wenn die Erwartungshaltung einfach eine ganz andere ist. Dann kann einem sowas auch ordentlich aus der Bahn werfen.

Wir hangeln uns von Tag zu Tag und es kehrt immer mehr Gelächter und Leichtigkeit bei uns ein. Wir gehen auch jeden Tag spazieren, was mir glaub ich sehr gut tut.

Es sollte mehr darüber gesprochen werden, damit erste Mamas nicht so überrumpelt werden.

Ich schicke euch ganz viele dankbare Umarmungen

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Re: Erfahrungen Wochenbett / Babyblues

Antwort von Pflaume am 03.03.2024, 1:08 Uhr

Ich habe beim ersten Kind sooo viel geweint, nicht nur im Wochenbett sondern im ganzen ersten Jahr. Weinen ist ein gutes Ventil um Stress abzubauen. Es ist Quatsch, dass von uns erwartet wird, uns immer zusammen zu reißen. Erst wenn man nicht mehr weinen kann, weil man nichts mehr fühlt wird es kritisch.

Viele Grüße von der Pflaume

s war oft auch gutes Weinen. Einfach

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