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Geschrieben von mama.frosch am 16.06.2009, 17:10 Uhr

@kalle

was hat dir die psychologin gesagt was du stattdessen sagen sollst wenn du deiner tochter nicth sagen solltest dass ihre mama im himmel sei??
das würde mich ja mal interessieren...

 
6 Antworten:

Re: @mama.frosch

Antwort von Kalle05 am 17.06.2009, 7:44 Uhr

Ich soll sagen, wie es ist, im Grab.

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Re: @mama.frosch

Antwort von Flups am 17.06.2009, 9:04 Uhr

Puh, das find ich heftig für so ein kleines Kind.
Ich erinnere mich, dass meine Kinder das Thema Tod um das vierte Lebensjahr oft und viel thematisiert haben und das es ihnen schwerfiel. Wieviel schwerer muss es für ein Kind sein, das seine Mutter verloren hat? Da kann ich mir vorstellen, dass es ein großer Trost ist, zu wissen, dass die Seele im Himmel (oder sonstwo, je nach Glaubensart) weiter existiert.

Aber die blosse und doch recht kalte Vorstellung eines Grabes finde ich so kalt und ohne jeden Trost.

Komische Psychologen.

LG
Flups

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Re: @mama.frosch

Antwort von Kalle05 am 17.06.2009, 9:12 Uhr

Es war auch noch einer von einem Verein für Trauerbegleitung, also der müsste sich auskennen. Aber Cristina kommt mit der Vorstellung besser zurecht.

Am Anfang war es schwer, weil sie immer gesagt hat, Mama kommt wieder und ich ihr immer wieder sagen musste, dass Mama nicht mehr kommt.

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vor allem,

Antwort von mama.frosch am 17.06.2009, 11:25 Uhr

weil "im grab" als alleinige erklärung nicht stimmt.

der KÖRPER liegt im grab. aber ein mensch ist ja nun mal mehr als sein körper und mit einer solchen erklärung tritt man sämtlichen anhängern einer religion sehr auf die füße. ein kinderglauben ist für mich nicht falscher oder richtiger als ein jeglicher anderer - es ist eben ein GLAUBEN und selbst wer glaubt, dass nach dem tod alles aus ist GLAUBT etwas. weil wir es nicth wissen.

komische psychologin.

wir haben unserem sohn erzählt dass der körper von der oma zu krank und vor allem zu schwer war um ihn mitzunehmen und dass deshalb ihre seele in den himmel geflogen ist, sie dort einen neuen gesunden körper bekommt und auf einem stern sitzt. diese vorstellung tat ihm sehr gut. ach ja, und dass das verbrennen der oma nicht mehr wehtat (war ihr wunsch, verbrannt zu werden) weil er nur noch eine hülle war, so wie kleider die man auszieht.

diese psychologin hat wohl noch nie davon gehört, dass vorstellungskraft und die fähigkeit, in der phantasie dinge zu einem guten ende zu bringen große heilkraft hat (und nebenbei bemerkt in bestimmten verfahren auch therapeutisch eingesetzt wird).

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Re: vor allem,

Antwort von Kalle05 am 17.06.2009, 12:09 Uhr

Meine Frau ist auch verbrannt worden, aus den einem Grund, dass wenn ich umziehe ich sie mitnehmen kann, ich wusste ja nicht, ob ich in der Schweiz bleibe.

Ich habe festgestellt, dass für Cristina die Vorstellung, Mama ist im Himmel und wacht über sie, ihr das besser tut. Sie kommuniziert sogar mit ihr da oben. Cristina war auch bei der Beerdigung dabei, meine Patentante, die selber früh ihren Mann verloren hatte und kurz vor der Geburt ihre Tochter kümmerte sich um sie. Nur beim Abschied lief Cristina neben mir. Cristina konnte aber auch mit der Beerdigung nicht viel anfangen und ihr genau sagen, da in der Urne liegt die Mama konnte ich nicht. Aber sie merkte sehr genau, wie es mir ging. In der Zeit vom Tod bis zur Beerdigung und teilweise danach, kam Cristina oft zu mir und sagte so Sachen wie, ich sei ihr Held, sie hat mich lieb und immer wieder schmusen, was wir heute noch fast täglich machen. Auch ist sie sehr schnell weg von der Windel gekommen. Sie hat nur einmal ins Bett gemacht.
Schwer war es dann, wenn Cristina sagte, dass Mama morgen wieder kommt und ich ihr sagen musste, dass es so nicht ist, da hat mir die Vorstellung vom Himmel meist geholfen.
Schwer ist auch, wenn Cristina ihre Ohrenschmerzen hatte und sie instinktiv nach Mama rief und sie sie nicht trösten konnte. Natürlich hab ich den Part übernommen, aber irgendwie ist es nicht dasselbe.

Ich habe auch am Anfang immer ein Passbild der Mama rumliegen gehabt, Cristina hat das immer wieder genommen und überall mitgenommen, jetzt ist es leider weg, irgendwo abgelegt.

Im allgemeinen verarbeitet sie den Verlust richtig, sie redet darüber und ich höre ihr einfach zu.

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Re: vor allem,

Antwort von +emfut+ am 17.06.2009, 12:48 Uhr

Ich finde es richtig, wie Du das machst. Und ich würde mir von keinem Psychologen MEINEN Glauben absprechen lassen. Denn: Ich habe meinen Kindern immer nur das vermittelt, was ich auch selber glaube. Und ich habe ihnen immer vermittelt, daß es ein Glaube ist, daß ich es nicht weiß.

Meine Oma starb, als Fumi etwa 9 war und Temi 4. Das ist natürlich nicht so nah, wie eine eigene Mutter. Aber sie haben Gina-Oma gekannt, oft besucht, und hatten eine Beziehung zu ihr.

Ich habe den Kindern gesagt, daß keiner weiß, was passiert, wenn man tot ist. Aber daß ICH glaube, daß Omas Seele weiterlebt und bei Gott ist. Und daß ICH mir vorstelle, daß diese Seele irgendwo oben ist und auf uns achtet. Daß andere Menschen andere Vorstellungen haben, aber ICH stelle mir das so vor.

Einerseits denke ich, daß die Tatsache, daß ICH es so glaube und für wahr halte, ihnen auch die Kraft gab, das selber so zu glauben. Andererseits wissen sie, daß sie eigene Vorstellungen entwickeln dürfen.

Ich lüge meine Kinder nicht an, niemals. Und für mich wäre es eine Lüge, wenn ich sagen würde: "Oma liegt im Grab!" MEINE Wahrheit sieht anders aus, und die gebe ich weiter.

Gruß,
Elisabeth.

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