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Geschrieben von Buttermilch am 16.06.2009, 9:34 Uhr

Hilfe - mein Kind ist lieber bei "Fremden"

Hallo,

ich hoffe Ihr könnt mir helfen und ein paar Tipps geben:

Meine Tochter wird in zwei Monaten 3 Jahre alt und ein sehr lebhaftes Kind. Ich weiß mir derzeit nicht mehr zu helfen, da ich innerlich gerade an ihrer Art zerbreche.
Im Kindergarten gibt es einige Mütter, die sie sehr gerne hat. Sobald sie diese sieht, bin ich Luft für sie und muss mitansehen, wie sie von diesen auf den Arm genommen wird und mir hinterher erklärt mit welcher Mama sie gekuschelt hat.
Beispiel 1: Ich hole sie gemeinsam mit ihrem Bruder (3 Monate) ab. Sie sieht mich kommen, ruft laut Mama und kommt in meine Richtung gelaufen. Kurz bevor sie bei mir ist küsst sie ihren Bruder im Maxi-Cosi und macht dann kehrt und rennt zu einer anderen Mama ans Bein, hält sich dort fest und kuschelt mit ihr. Mit mir will sie dann nicht mitkommen. Die andere Mama lacht, freut sich und meint meine Tochter sei ja auch so süß, man könnte meinen es wäre ihr Kind. Da musste ich dann schon schwer schlucken.

Beispiel 2: Ich bringe sie in den Kindergarten und eine andere Mutter kommt auch zeitgleich mit und bringt ihren Sohn. Meine Tochter beachtet mich nicht mehr, hat nur noch Augen für die andere Mama und rennt dieser durch den ganzen Kindergarten hinterher. Ich kann sie noch nicht mal an die Hand nehmen, ohne dass ich mit Geschrei rechnen muss.

Beispiel 3: Wir waren auf einem Kindergartenfest und dort gab es verschiedene Spiele für die Eltern mit ihren Kindern. Meine Tochter ist ständig zu den anderen Müttern gerannt, hat sich von diesen auf den Arm nehmen lassen und wollte nur bei diesen mitspielen. Mein Mann und ich hatten das Nachsehen.

Schon als kleines Kind ist sie gerne zu anderen gegange. Muss dazusagen, dass ich als sie 4 Monate alt war wieder Vollzeit angefangen habe zu arbeiten und auch am Wochenende wenig Zeit für sie hatte. Sie ist mehr oder weniger bei Oma und Opa aufgewachsen und eben ein sehr willensstarkes Kind. Zu wenig Liebe hat sie dort auf keinen Fall bekommen.

Ich sehe immer wieder wie in einen Spiegel und habe selbst zu meiner Mutter ein sehr gestörtes Verhältnis. Davor habe ich eben nun viel Angst. Wenn sie so zu anderen Müttern geht, dann tut das sehr weh. Ich reagiere in der Zwischenzeit auch relativ aggressiv ihr gegenüber (auch bedingt durch Schlafmangel, Hausbau und ihren 3 Monate alten Bruder). Habe keine Lust mich mit ihr auseinanderzusetzen, da ich den Eindruck habe, sie will meine Gegenwart nicht.
Es ist auch kein bestimmter Frauentyp auf den sie abfährt, sondern sehr unterschiedliche Mütter.

Wie kann ich am besten mit dieser Situation umgehen? Ich kenne kein anderes Kind, das so ist.

Viele Grüße
Buttermilch

 
14 Antworten:

Re: Hilfe - mein Kind ist lieber bei "Fremden"

Antwort von Gabn am 16.06.2009, 9:58 Uhr

Hallo,
also das dir das wehtut ist verständlich, ginge jeder Mama so.
Aber so wie Du schreibst, das die Kleine schon mit 4 Monaten praktisch bei Oma und Opa aufwuchs und Du auch am WE nicht viel Zeit für sie hattest, ist es wohl so, dass die Hauptbezugsperson eben leider nicht Du warst und auch derzeit nicht bist (sein kannst), eben wegen der derzeitigen Belastung durch Hausbau und neues Baby.

Aber trotz allem : wenn Du ihr nun aggressiv ihr gegenüber wirst macht es das nur noch schlimmer. Auch sie hat derzeit viel zu verkraften (das neue Geschwisterchen, der Stress w/hausbau) und sie ist erst gerade mal 3 Jahre alt.
Wenn es irgendwie geht, dann versuche trotz allem Stress irgendwie Zeit nur mit ihr zu verbringen, (vielleicht das Baby mal zu den Grosseltern bringen und mal 3 Stunden mit ihr in den Zoo oder ähnliches) oder auch in der Woche mal schauen, dass Du sie vielleicht ins Bett bringst und nochmal mit ihr kuschelst (Papa einspannen). Sicher ist der Zeitpunkt nicht gerade günstig aber Du musst versuchen, dass ihr wieder einen Bezug zueinander aufbaut.
Und vielleicht ist es auch möglich, durch Unterstützung Familie/Freunde) dass DU auch mal ein paar Stunden Energie tanken kannst, also Zeit nur für Dich hast (und wenn es nur mal 1 Stunde ist in der Du in der Badewanne liegst), denn nur wenn Du entspannt bist, kannst Du auch entspannt mit der Kleinen sein.

Ich wünsche Dir viel Kraft und alles Gute !!

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Re: Hilfe - mein Kind ist lieber bei "Fremden"

Antwort von Linda761 am 16.06.2009, 9:58 Uhr

Hallo,

so wie Du es schilderst hat Deine Tochter eine gestörte Bindung zu Dir (und ggf. auch zu Deinem Mann). Ihr solltet schleunigst eine Familientherapie machen und das in Ordnung bringen. Auch das gestörte Verhältnis zu Deiner Mutter solltest Du aufarbeiten.

Die gestörte Bindung hat nichts damit zu tun, dass Du früh gearbeitet hast. Wohl aber damit, dass Du generell zu wenig Zeit für Dein Kind hast und nicht genug auf es eingehen kannst. Du schreibst im ganzen Posting nur von Deinen Gefühlen. Aber was ist denn mit den Gefühlen Deiner Tochter? Du hast offensichtlich keine Ahnung, wie es in ihr aussieht. Das wird nicht erst kürzlich so gekommen sein, sondern sich von Geburt an so entwickelt haben.

Wenn Du die Liebe Deines Kindes willst, musst Du als erstes lernen, Dich auf es einzulassen. Deine Bedürfnisse und Gefühle musst Du auch mal an die zweite Stelle stellen können.

LG
Linda

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Re: Hilfe - mein Kind ist lieber bei "Fremden"

Antwort von Stryla am 16.06.2009, 10:31 Uhr

Wie ist es wenn Dein Kind krank ist oder müde?
Also sie hat Schmerzen, ist lustlos, will kuscheln und ihr geht noch kurz in den Supermarkt eine Kleinigkeit kaufen. Logischerweise will sie auf den Arm, da sie echt zu fertig ist um zu gehen oder spass zu haben.

Will sie da auch zu jeder anderen fremden Person auf den Arm? Oder doch lieber bei Mama kuscheln?

Wenn in solchen Situation die Mama her muss, oder wenn die Mama nicht da ist, dann halt der Papa, Opa egal wer, dann ist beim Kind alles normal!!
Wenn es den Kinder gut geht, wollen sie die Welt umarmen. Geht es ihne schlecht muss es die Mama sein. In dem Fall ist Dein Kleines einfach extrovertiert. Nimm es so hin. Es ist alles in Ordnung.

Ein Problem ist nur, wenn sie bei Krankheiten sich auf einmal an eine fremde Mutter klammern würde wenn Du dabei bist. Also versuche Dich mal zu erinnern wie das bei Krankheiten ist.
Meiner geht auch gerne wenn er gut drauf ist zu anderen Frauen, auch Müttern auf den Arm (um dann auch zwicken üben zu können :-), die rennen weg, er hinterher), aber sobald er müde ist, oder krank, oder jemand kommt den er nicht mag, rennt er zu mir.

Also schau erstmal auf diesen Aspekt. Wenn sie bei Krankheiten auch so offen ist, dann weiss ich erstmal keine Antwort, aber dann würde ich mir auch gedanken machen, bzw. erstmal schauen, zu wen von den Vertrauten Leuten sie gehen würde.

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Nachtrag

Antwort von Stryla am 16.06.2009, 10:37 Uhr

Sei jetzt nicht aggressiv gegen sie , sondern liebe sie. Sie muss ja jetzt auch noch einen Bruder verdauen.
.

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Re: Hilfe - mein Kind ist lieber bei "Fremden"

Antwort von schnecke1 am 16.06.2009, 10:51 Uhr

Wie war denn so die Geburt von Deiner Tochter? Wie war die Bindung dann zwischen Euch? Ist da vielleicht irgendwie schon eine Störung? Bei uns war das so, da hat eine Osteopathin geholfen. Such die "Fehler" bei Dir, denn Dein Kind spiegelt oft nur Dich selber wieder. Z.B: wenn ich mich aufreg über irgndewelchen Blödsinn, den Mika anstellt, merkt er das sofort und macht weiter und lacht noch drüber. Je ruhiger Du mir Deinem Kind umgehst, umso mehr bekommst Du auch zurück. Es ist manchmal schwierig und es tut natürlich verdammt weh, wenn das Kind lieber zu anderen Müttern geht, aber vielleicht ist da einfach soooo viel Sympathie der Seelen, dass es einfach stimmig ist. Mein Sohn geht auch gern zu der Mutter seiner Freundin. Aber Lilly kommt auch gern zu mir. Haben oft Kindertausch, wenn wir zusammen sind. Lilly ist bei mir, Mika bei der anderen Mutter. ;-) Es gibt auch eine Bindung zu einer Freundin von mir, wenn die da ist, dann sind wir abgeschrieben. ;-)

Evtl würde Dir auch eine Heilpraktikerin helfen, einfach mit DIR selber klar zu kommen.

Viel Kraft und Erfolg!

Anja

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Re: Keine Panik - ihr Verhalten zeigt im Gegenteil gerade, wie sehr sie Dich liebt!

Antwort von Astrid am 16.06.2009, 12:05 Uhr

Hallo,

Deine Kleine ist von ihrer Veranlagung her extrem kontaktfreudig und sozial eingestellt. Ich kenne das von meinem Sohn: Während meine Tochter sehr zurückhaltend und schüchtern ist, geht er total offen auf alle Erwachsenen zu, sogar auf Fremde. Er liebt es ebenfalls besonders, von anderen Frauen und Müttern in unserem Bekannten- und Freundeskreis wahrgenommen zu werden, er spricht sie von sich aus an, setzt sich neben sie, quatscht sie voll, sagt sogar ab und zu versehentlich "Mama" zu ihnen, wenn er etwas erzählen will. Dies alles heißt aber nicht, dass er sie nun lieben oder gar mehr lieben würde als mich. Er genießt einfach Kontakt, Aufmerksamkeit, Zuwendung.

Ich nehme das nicht persönlich, denn es hat nichts mit mir, sondern mit seinem Temperament zu tun. Ich bleibe gelassen, freu' mich über seine Kontaktfreude (ein extrem zurückhaltendes und scheues Kind macht viel mehr Probleme und Sorgen!) und höre über die versehentlichen "Mamas" einfach hinweg.

Du musst aufpassen, dass Du Deine eigene Problematik nicht in Deine Tochter hinein interpretierst! Im letzten Absatz hast Du schon geschrieben, wo der Hase sprichwörtlich im Pfeffer liegt: Im Verhältnis zu Deiner eigenen Mutter. Du musst aber bedenken: Du bist NICHT Deine Mutter, und Du bist auch nicht WIE Deine Mutter. Du magst zwar hier und da unvermeidliche Ähnlichkeiten haben oder gelegentlich mal reagieren wie sie. Trotzdem bist Du ein völlig anderer Mensch! Vermische nicht Deine persönlichen seelischen Themen mit der (grundsätzlich wirklich begrüßenswerten) Kontaktfreude Deiner Tochter, hu? Das ist ganz wichtig. Ihr Verhalten hat gar nichts mit Dir zu tun! Sie genießt einfach die Aufmerksamkeit anderer Frauen. Befreie Dich auch ein wenig von Deiner Eifersucht auf die anderen Mütter, sie ist völlig unberechtigt und Fehl am Platz.

Guck mal: Das Verhalten Deiner Kleinen ist sogar für Dich ein positives Feedback und ein gutes Zeichen, dass Du alles richtig machst. Denn auch für ein kontaktfreudiges Kind gilt: Nur, wenn es der eigenen Mama sehr vertraut, mit ihr - als wichtigstem Menschen und als erste Bezugsperson - gute Erfahrungen gemacht hat, nur dann kann es so offen, freudig, ohne Vorbehalte sein, wie es gern möchte! DU bist die feste Basis, auf der Deine Tochter steht, und auf der sie sich offenbar so wohl fühlt, dass sie auch den Kontakt zu anderen richtig genießen kann. Sie traut sich sogar, Dich ab und zu mal gar nicht zu beachten, weil sie sich Deiner Liebe und Anwesenheit so total sicher ist. Ein Kind, das eine gestörte Beziehung zu seiner Mutter hat, könnte dies alles nicht! Es würde eher klammern, wäre unsicher, ohne Vertrauen in andere usw.

Langer Rede kurzer Sinn: Hör' auf, das Verhalten Deiner Kleinen persönlich zu nehmen und auch noch als Ablehnung zu interpretieren. Damit liegst Du ganz ehrlich total schief! Freu' Dich darüber, dass sie sich bei Dir so sicher und geliebt fühlt, dass sie so toll und so offen den Kontakt zu anderen genießen kann! Mit Eurer Beziehung ist alles völlig in Ordnung, eh?

Liebe Grüße,

A.

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Re: Keine Panik - ihr Verhalten zeigt im Gegenteil gerade, wie sehr sie Dich liebt!

Antwort von Linda761 am 16.06.2009, 12:19 Uhr

Hallo Astrid,

das sehe ich anders, da ein Mädchen bei der Tagesmutter meiner Tochter sich ähnlich verhält. Und da stimmt definitiv etwas im Verhältnis zur Mutter nicht (diese ist beruflich sehr eingespannt, die Kleine ist sehr lange in verschiedenen Betreuungen, außerdem ist die Mutter eher autoritär).

Meine sehr kontaktfreudigen Kinder kommen immer sofort zu mir wenn ich sie aus der Betreuung abhole. Sie gehen dann auch wieder spielen, aber sie wollen schon, dass ich sie erstmal gebührend begrüße. Ich finde es auch völlig normal, wenn Kinder zu anderen Erwachsenen gehen. Wenn sie sich aber jeder anderen Mutti direkt körperlich aufdrängen (d.h. sie umarmen o.ä.) finde ich das bedenklich. Vor allem, wenn sie das bei der eigenen Mutter nicht machen.

LG
Linda

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stell deine frage mal bei dr. posth ein

Antwort von mama.frosch am 16.06.2009, 16:19 Uhr

wenn deine tochter letztlich so distanzlos gegenüber fremden ist ist das m.e. keine altersgerechte entwicklung und auch nicht ein ausdruck der liebe. eher einer möglicherweise schwachen oder unsicheren bindung.

ich könnte mir vorstellen dass bei dir oder euch innerlich einiges im argen liegt und frage mich, wie es dir wohl damit geht, dass deine tochter letztlich die letzten jahre bei deiner mehr oder weniger verhassten mutter (wofür du deine gründe haben wirst) aufgewachsen ist.

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PS @ Buttermilch

Antwort von Linda761 am 16.06.2009, 16:42 Uhr

Ich habe mir das Postig nochmal durchgelesen. Besonders die Sätze

"Ich weiß mir derzeit nicht mehr zu helfen, da ich innerlich gerade an ihrer Art zerbreche."

"Wenn sie so zu anderen Müttern geht, dann tut das sehr weh. Ich reagiere in der Zwischenzeit auch relativ aggressiv ihr gegenüber (auch bedingt durch Schlafmangel, Hausbau und ihren 3 Monate alten Bruder). Habe keine Lust mich mit ihr auseinanderzusetzen, da ich den Eindruck habe, sie will meine Gegenwart nicht."

stoßen mir sehr übel auf. Es handelt sich um ein noch nicht mal 3-jähriges Mädchen. Du dagegen bist eine erwachsene Frau. Eure Interaktion muss von Dir gesteuert werden. Sie verletzt Dich nicht absichtlich. Sie verhält sich so wie sie eben ist und fühlt sich von Dir zurückgestoßen. Denn sie merkt sehr wohl, wenn Du gekränkt bist, sie kann aber nicht einordnen wieso. Ihr solltet DRINGEND eine Therapie machen!

LG
Linda

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Re: Hilfe - mein Kind ist lieber bei "Fremden"

Antwort von stella_die_erste am 16.06.2009, 17:15 Uhr

"Muss dazusagen, dass ich als sie 4 Monate alt war wieder Vollzeit angefangen habe zu arbeiten und auch am Wochenende wenig Zeit für sie hatte. Sie ist mehr oder weniger bei Oma und Opa aufgewachsen"

Ehrlich gesagt, würde ich mich da nicht wundern..

War das Kind geplant?


Stella

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Re: Beziehung zur Tochter klären...

Antwort von Hexhex am 17.06.2009, 10:15 Uhr

Hallo,

ich finde Astrids Beitrag schon ganz gut, aber ich glaube, man kann Deine Tochter vielleicht doch nicht mit ihrem Sohn vergleichen.

Vorab mal ein Lob: Ich finde es gut, dass Du Dir über die Beziehung zu Deiner Tochter und über ihr auffälliges Verhalten Gedanken machst. Und dass Du ehrlich zugibst, dass es sicher auch etwas mit Deiner eigenen Kindheit zu tun hat. Das ist sehr wichtig, viel wert und überhaupt die Voraussetzung, dass Du etwas verändern kannst.

Du schreibst, Deine Tochter habe von den Großeltern ausreichend Liebe bekommen. Das ist gut und wichtig. Aber hat sie auch von DIR ausreichend Liebe bekommen? Liebe bedeutet: Sich fürs Kind Zeit nehmen, viel zusammen machen, wissen, was das Kind innerlich beschäftigt, es ganz genau ansehen und schauen, wie es ihm geht oder welche seelischen Themen es gerade beschäftigen. All dies scheint bei Euch zu kurz gekommen zu sein, da Du ja leider auch am Wochenende nicht genug Zeit für Deine Kleine hattest.

Woher soll Deine Tochter nun eine enge, liebe- und vertrauensvolle Beziehung zu Dir haben? Wie und wann hätte sie die entwickeln können, wenn Du als Mutter nicht wirklich stattgefunden hast...? Du wiederholst tatsächlich offenbar die Fehler Deiner Mutter, wenn auch vielleicht auf andere Weise: Auch Du hast nicht wirklich eine Beziehung zu Deinem Kind, oder? Du magst dafür viele äußere Gründe anführen können, warum Du für Dein Kind absolut keine Zeit hattest. Aber sind das wirklich die Gründe? Oder bist Du einer engen Verbunden heit mit Deiner Tochter vielleicht auch aus dem Weg gegangen. Wer eine enge, liebevolle Beziehung zu seinem Kind will, schafft das unter allen Umständen!

Sieh ab jetzt einfach mal nicht nur Deine eigene Problematik, sondern schau' Dein Kind an. Verbringe viel Zeit mit Deiner Tochter. Führe ein Insbettgeh-Ritual ein, bei dem Ihr Euch nochmal über den vergangenen Tag unterhaltet, was sie alles erlebt hat, was besonders schön (oder nicht schön) war. Achte darauf, dass sie täglich etwas exklusive Mama-Zeit mit Dir hat, in der der Vater oder jemand anders das Baby hütet.

Definiere für Dich selbst mal ganz persönlich, wie eine gute Beziehung zu Deiner Tochter aussehen soll. Halte fest, was für Dich unbedingt dazu gehört. Schreibe es vielleicht sogar auf, zum Beispiel in einem Brief an Deine Tochter (den sie nicht lesen soll, es ist nur für Dich). Frage Dich, wie Du selbst als Kind Dir Deine Mutter gewünscht hättest. Sei die Mutter, die Du selbst gern gehabt hättest! Das kostet Mühe und Einsatz, und es ist anstrengend. Auch wird der Erfolg sich nicht von heute auf morgen einstellen. Tu's trotzdem, damit Du Deine Tochter nicht verlierst, wie Deine Mutter und Du Euch verloren habt, hu?

Auch ich würde einfach mal einen kostenlosen Termin zur Erziehungs- oder Familienberatung wahrnehmen. Da ist nix dabei, das geht völlig easy. Beratungen bieten u.a. die Caritas, die Diakonie und auch der Kinderschutzbund an. Ruf' doch einfach heute gleich mal dort an, ja?

Alles Liebe,

Hexe

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Re: Hilfe - mein Kind ist lieber bei "Fremden"

Antwort von Buttermilch am 17.06.2009, 12:16 Uhr

Ich danke Euch erstmal für Eure zahlreichen Antworten, die auch sehr unterschiedlicher Natur sind.
Zunächst: Ja, die Kleine war ein absolutes Wunschkind. Aber aus diversen Gründen habe ich dann eben wieder angefangen zu arbeiten und das eben sehr sehr viel. Sicherlich zuviel. Und sie ist nicht bei meiner Mutter aufgewachsen, sondern bei meinen (relativ alten) Schwiegereltern.....aber all das kann ich leider nicht mehr ändern. Auch wenn ich jetzt vieles anders machen würde.

Sie geht auch nicht zu jedem Fremden, sondern hat etwa 4 Mütter, die sie magisch anziehen und von denen sie Aufmerksamkeit möchte. Ich denke es ist richtig, wenn ich sage, dass unsere Beziehung nicht sooo intensiv ist und ich häufig von ihr einfach nur genervt war (ob der vielen Arbeit). Ich nehme mir nun täglich 1 h Zeit, in der sie bestimmen darf was wir machen und muss den Umgang mit ihr auch erst wieder "lernen". Das mit der Therapie behalte ich im HInterkopf und wenn es sich nicht ändert, werde ich das auch versuchen.

LG Buttermilch

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Re: Hilfe - mein Kind ist lieber bei "Fremden"

Antwort von Stillmami_1974 am 17.06.2009, 19:55 Uhr

Hallo!
Also die ganze Situation und Dein Verhalten, Dein Verhältnis zu Deinem Kind ist irgendwie...wie soll ich sagen...nicht "richtig".

Da Deine Kleine bei den Großeltern aufwuchs, sind Oma und Opa wohl die Hauptbezugspersonen. Besteht denn noch Kontakt zu den Großeltern???
Ich denke, daß Deine Kleine "bindungsverwirrt" ist.

Bindung wurde wohl in erster Linie zu den Großeltern aufgebaut, aber dann seid ihr als Eltern natürlich auch für sie da gewesen. Es war wohl schwierig für die Kleine, klar zu unterscheiden! Für die Kleine haben Oma und Opa die Elternrolle übernommen. Sie wurde dann aber dennoch von ihnen "im Stich gelassen", wenn sie bei Mama und Papa war.

...Deine Kleine war ein Wunschkind???
Sorry. Aber das kann ich mir nicht vorstellen.
Dann hättet ihr doch ALLES erdenkliche dafür tun müssen, daß die Zuständigkeiten trotz früher Fremdbetreuung für das Kind klar sind!!!!
Sprich: jede freie Minute in euer Kind "investieren" usw.

Du schreibst, daß Du Dir nun täglich 1 Stunde gezielt Zeit nimmst...

...entschuldige, daß ich mich so hart ausdrücke. Aber jeder Tierhalter nimmt sich mehr Zeit für sein Haustier...

Ich würde an Deiner Stelle einmal GANZ fest in Dich gehen! WIE wichtig ist Dir denn DEIN (!!!) Kind!!!?!??!
Sind Hausbau und Job wichtiger???

Was ist überhaupt mit dem Papa????
Und was ist mit dem kleinen Bruder? Wo wächst er denn auf?

Ich würde professionelle Hilfe aufsuchen...

Gruß,
Sandra

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Nachtrag

Antwort von Stillmami_1974 am 17.06.2009, 19:59 Uhr

Bei uns im Kindergarten gab es ein Mädel, welches zeitgleich mit unserer Tochter ihren 1. Tag dort hatte.

Sie ist wohl ein sehr kontaktfreudiges und offensives Mädchen.
Auf jeden Fall war von Trennungsschmerz keine Rede. Die Mutter konnte ihre Tochter gleich am ersten Tag alleine dort lassen. Ohne Tränen.

Das Mädel ist auch gleich ganz offen zu allen Betreuern und den anderen Müttern zugegangen. Unter anderem auch zu mir. Ich hab das Kind noch nie zuvor gesehen. Sie lief auf mich zu, umarmte mich und wollte auf meinen Arm.

"Nett" oder "süß" fand ich das in dem Moment nicht.
Im Gegenteil. Dieses Verhalten fühlte sich einfach nur "falsch" an...

Gruß,
S.

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