Rund um die Erziehung

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Geschrieben von buzzidil am 22.03.2011, 12:28 Uhr

Wer wurde "nach Jean Liedloff" erzogen oder erzieht sein Kind so?

Hallo

Mich interessiert, ob Kinder wirklich so anders werden,wenn sie wie in dem Buch von Jean Liedloff "erzogen" werden. Wer durfte das selber als Kind geniessen und habt ihr echt so keine Ängste, viel Selbstvertrauen und seid rundum glücklich :-) ? Oder wer erzieht sein Kind so? Ist es so anders als andere kinder?

Ich finde, es hat sehr gute Aspekte, aber da spielt doch auch die Umwelt eine grosse Rolle und dass wir auch nicht mehr so im Einklang mit der Natur leben. Dann ist später auch die Schule, usw. welche die kinder etwas formt. Odre wie seht ihr das?

Bin gespannt auf eure Erfahrungen..

 
12 Antworten:

Re: Erziehe meine Kinder so...

Antwort von Astrid am 22.03.2011, 13:43 Uhr

Hallo,

im Rahmen der Möglichkeiten, die man in unserer hochtechnisierten Leistungsgesellschaft hat, erziehe ich meine Kinder nach den Ideen von Jean Liedloff und ähnlicher Autoren. Beide Kinder habe ich zum Beispiel als Baby umhängen und auch sonst immer bei mir gehabt, auch nachts beim Schlafen. Sie durften bei uns im Familienbett (und später neben unserem Bett im eigenen) schlafen, so lange sie wollten (bis ca. 6 Jahre). Ich habe meine Kinder sehr lange gestillt und niemals schreien lassen. Sie durften schon früh alles ausprobieren, was nicht potentiell lebensgefährlich war: Auf Bäume klettern, früh ein (vorn abgerundetes) Messer benutzen zum Obstschneiden, unter Aufsicht eine Kerze anzünden, bei vielen Alltagsverrichtungen helfen usw. Ich habe ihnen auch schon ganz früh geholfen, Worte für Gefühle zu finden, was ich ganz wichtig finde.

Meine Tochter ist inzwischen 12, der Kleine knapp 6. Ich kann sehen, dass diese Erziehung, die vor allem das Ur- und Selbstvertrauen der Kinder stärken sollte, gut fruchtet: Beide Kinder sind zwar sehr unterschiedlich in ihrem Wesen (schüchtern, dünnhäutig bzw. temperamentvoll, kontaktfreudig), aber sichtlich glücklich und fröhlich. Sie können gut auf sich selbst achten und ihre Bedürfnisse gut wahrnehmen und aussprechen. Sie haben schon früh die Erzieherinnen im Kiga verblüfft, wenn sie ihre Befindlichkeit schon mit drei Jahren kund taten. Zum Beispiel weinte meine Tochter am ersten Kiga-Tag ein bisschen. Die Erzieherin sagte: "Aber du brauchst hier doch nicht zu weinen!", meine Tochter antwortete: "Für mich ist aber alles ganz neu hier. Da bin ich noch ein bisschen ängstlich, ist doch klar, oder?" Die erstaunte Erzieherin sagte, so etwas habe sie noch nie von einem dreijährigen Kind gehört.

Natürlich hat die Natur-Seligkeit, die Liedloff im Dschungel erlebt hat, bei uns ihre Grenzen: Der Leistungsdruck in der Schule kommt meinen Erziehungsidealen schon teilweise arg in die Quere. Meine Tochter geht aufs Gym und muss wegen G8 dort ganz schön fleißig sein. Da entsteht auch automatisch Druck, denn sie will ja dort auch bleiben, muss also in der Erprobungsstufe (5./6. Klasse) zeigen, dass sie gute Noten hat. Die hat sie auch. Trotzdem war sie teilweise ganz schön gestresst, weswegen ich sie letztes Jahr zu einem Kurs Autogenes Training für Kinder angemeldet hatte.

Und natürlich läuft nicht alles immer ideal und wie im Bilderbuch, auch wir Eltern sind manchmal genervt, gereizt und machen Fehler. Meine Tochter pubertiert gerade und fordert uns teilweise ganz schön heraus, aber das ist ja normal. Unter dem Strich bin ich bisher mit unserer Erziehung und auch dem Erfolg zufrieden. Das Wichtigste ist für mich, dass die Kinder sich geborgen fühlen, Kontakt zu ihren Gefühlen haben, auf sich achten können, liebevoll mit sich (und anderen) umgehen und gern auf der Welt sind - und das ist bisher so.

LG

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Re: Erziehe meine Kinder so...

Antwort von Jamu am 22.03.2011, 19:50 Uhr

Hm, so eine Erziehung hatte ich auch - und viele andere in meiner Kindheit. Aber dafür gab es keinen Namen!

Meine Eltern haben von Bginn an ganz normal mit mir gesprochen, sie haben immer alles erklärt was ich wissen wollte, sie hatten aber auch ihre wenigen Regeln und sie brauchten nur schräg schauen, das reichte wenn ich sie nicht beachtet hatte.
Meine Freunde und ich lebten ziemlich frei, unsere Eltern brauchten damals nie Obst holen bis auf Kiwis, denn es wuches alles mögliche an Bäumen und Sträuchern auf den Felder ringsherum und war frei zugänglich.

Wir wurden zwar nie als ERWACHSENE als Kinder behandelt aber auch nicht als Babys - wir waren halt kleiner und hatten auch Rechte.
Wir wurden nicht schreien gelassen und nicht gehauen.
Wir halfen mit beim Tisch decken, aufräumen, sauber machen und verdienten uns gerne mal 50 Pfennige beim Auto waschen auf der Straße dazu. Irgendwie waren wir viel ungezwungener und freier ... sicher lernten wir für die Schule - mal mehr mal weinger - auch wir bekamen ab und an Druck - aber unser damaliges Umfeld war einfach meilenweit von dem Stress wie heute entfernt ...

Meine Kinder versuche ich ähnlich zu erziehen.
Sie haben viel Phantasie, Spaß, einen riesen Garten zum verstecken, beobachten,spielen ...
Sie kennen unsere Regeln und wir ihre.
Ich möchte, dass sie ihre Kindheit genießen ... und schöpfe aus den 70 er Jahren einfach aus was möglich ist!

;-)

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Re: Wer wurde "nach Jean Liedloff" erzogen oder erzieht sein Kind so?

Antwort von bubumama am 22.03.2011, 21:21 Uhr

Hallo,

ja in einigen Punkten mache ich es schon so. Meine Kinder sind 7 und 2.

Zumindest jetzt beim zweiten Kind. Gestillt habe ich beide Kinder, solange sie wollten. Die Große hat sich allerdings bald selbst abgestillt, mit 14 Monaten etwa. Der Kleine ist schon 26 Monate und stillt noch immer....
Getragen habe ich die Große wenig bis gar nicht, den Kleinen hatte ich oft im Tuch.
Schreien lassen habe ich die Große aus Unwissenheit leider Gottes schon.... allerdings war sie nicht allein, ich hielt ihre Hand oder hatte sie im Arm.
Den Kleinen habe ich nie schreien lassen....
Im Elternbett schlief keiner von Beiden, das habe ich nicht praktiziert.

Ansonsten nehme ich meine Kinder und ihre Bedürfnisse schon sehr ernst. Ich achte auf Gefühle, will auch, dass sie auf Gefühle achten, vor allem auf die eigenen.
Sie durften immer schon sehr selbständig sein, alles selbst machen und ausprobieren.
Im Spiel viel Phantasie einbringen. Toben, Schreien und Lachen.
Sie lernen viel vom Selbsttun, mein Kleiner schmiert sich jeden Morgen sein Brot mit Nutella (gut über den Aufstrich ansich wollen wir nich reden...). Er sieht das bei der Großen. Auch die wurde von Anfang an zur Selbständigkeit erzogen.

Sie dürfen überall (so gut es geht) dabei sein, auch mal mitbestimmen (wo sie können) und immer ihre Meinung sagen und diese wird ernstgenommen.

Mehr Beispiele fallen mir grad nicht ein, aber das Buch "auf der Suche nach dem verlorenen Glück" ist mir in sehr guter Erinnerung geblieben. Ich habe selten so ein gutes Buch gelesen....

melli

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Re: Wer wurde "nach Jean Liedloff" erzogen oder erzieht sein Kind so?

Antwort von Christina mit Flo am 22.03.2011, 21:35 Uhr

Dazu benötige ich kein Buch oder einen Wissenschaftler.
Ich erziehe meine Kinder "nach Christina" und wie sollen sie lernen andere zu achten wenn sie noch nicht einmal sich selbst achten? Und auch das lernen sie nur wenn sie schon von anfang an geachtet werden.
Ausprobiert haben sie auch immer alles woran sie Interesse hatten und immer im Rahmen ihrer Möglichkeiten

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Re: @Christina: Solche Bücher sind trotzdem wichtig...

Antwort von Mijou am 23.03.2011, 11:11 Uhr

Hallo,

es ist gut, dass Du Deine Kinder achtest und ihnen beibringst, sich selbst zu achten. Da haben Deine Kinder Glück, dass Du eine gute Einstellung hast. Dies ist aber nicht selbstverständlich.

Deshalb muss ich mal gegen den Mythos reden, dass Mütter "instinktiv" wissen, wie man Kinder erzieht. Das ist nicht so, wie man im Alltag ständig sehen kann. Man weiß ja auch nicht instinktiv, wie man Auto fährt, sondern macht einen Führerschein. Wären Wissenschaftler und Bücher im Leben überflüssig, bräuchte auch niemand zur Schule zu gehen - man würde einfach alles irgendwie so von seinen Eltern beigebracht bekommen.

Bücher wie das von Jean Liedloff sind sehr hilfreich für Eltern, die oft unsicher sind, in welche Richtung ihre Erziehung eigentlich gehen soll. Und die allermeisten Eltern sind im Alltag bei vielen Problemen ja eher unsicher. Liedloff schildert, wie ein sog. "Naturvolk" in totaler Gelassenheit die Kinder erzieht, ohne sie in den Mittelpunkt zu stellen - und sie dabei bewusst auch nicht vor Gefahren schützt oder ihnen nachrennt, wenn sie weglaufen. Weil so schon die Kleinsten lernen, auf sich aufzupassen. Die Kinder am Amazonas dürfen mit Zwei eine scharfe Machete benutzen, dürfen schon im Krabbelalter auf tiefe Löcher zukrabbeln, ohne dass jemand aufsteht (weil sie nämlich nicht hineinfallen) und werden kaum beaufsichtigt. Seltsamerweise ist die Unfallquote sehr niedrig, keinem Kind ist im Forschungszeitraum auch nur das Geringste passiert.

Nicht alles davon ist auf uns übertragbar, aber man weiß hinterher einfach trotzdem mehr (und auch ein paar erstaunliche Dinge) über Kinder, und das ist immer spannend. Und es hilft irgendwo doch auch bei der eigenen Erziehung, wenn man mehr über Kinder weiß. Ich selbst mag deshalb zwar keine Erziehungsratgeber (so etwas hat Liedloff nicht geschrieben, sie be-schreibt nur), ich mag aber Bücher, in denen man die Welt aus Sicht der Kinder gezeigt bekommt - hier gibt es schon ein paar Aha-Erlebnisse und ein paar Dinge, die auch die überzeugteste Nicht-Lese-Mutter noch nicht weiß. Wer Bücher über Kinder von vornherein abtut, beraubt sich auch ein wenig selbst. Es gibt keinen Lebensbereich, indem Mehr-Wissen schadet (Ernährung, Bildung, Kultur etc.) - warum sollte dies bei Kindern nicht erst recht gelten...?

LG

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Schon komisch, wenn man sein Kind "nach" irgendwem...

Antwort von MM am 23.03.2011, 12:07 Uhr

... erzieht, anstatt so, wie man es selbst - durch EIGENES Nachdenken, Erfahrung und Gefühl usw. - für richtig hält... :-/

Klar kann es interessant sein, mal das eine oder andere zum Thema "Erziehung" zu lesen - aber doch nicht, um ein Dogma draus zu machen, nach dem man dann gehorsamst sein Kind erzieht! Sondern um sich Anregungen ¨für den EIGENEN Erziehungsstil zu holen.

Da sehe ich einen grossen Unterschied und würde lieber DARÜBER mal nachdenken!!!

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Jamu, aber das was Du beschreibst...

Antwort von MM am 23.03.2011, 12:10 Uhr

... finde ich recht "normal" (im positiven Sinne) und ich denke dafür braucht man kein Buch von Liedloff oder sonstwem.

Wobei ich absolut nichts gegen Bücher habe, im Gegenteil, war schon immer ein Bücherwurm und lese, was mir unterkommt - also auch mal was über "Erziehung"... ;-)

Was mich irritiert, wenn manche anscheinend eine Art Bibel oder Gebrauchsanleitung daraus machen und den eigenen Verstand/Erfahrung/Intuition mal eben abschalten - v.a. ersteren...

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Mijou, Du hast recht insofern...

Antwort von MM am 23.03.2011, 12:18 Uhr

... dass man Bücher nicht abtun sollte. Ich lese auch immer gerne etwas Interessantes, kreuz und quer zu allen möglichen Themen, also auch "Erziehung" etc.

ABER was mich beunruhigt, besonders auch hier im deutschen Forum (bin auch noch in tschechischen unterwegs) ist diese z.T. vorhandene unkritische/unselbständige Haltung - es kommt mir vor, als würde das alles, was in den Büchern als Wahrheit präsentiert wird, von manchen so einfach hingenommen, nicht mit den EIGNEN Erfahrungen, Meinungen usw. in Beziehung gesetzt und unter Verwendung EIGNER Denkprozesse ins EIGENE Leben integriert, sondern einfach versucht, quasi mechanisch etwas "nachzumachen".

Und das geht meiner Ansicht nach meist schief, ist unauthentisch und die Unsicherheit, von der Du sprichst (und recht hast!), ist immer noch da. Nur klammert man sich dann an solche (oder andere) Bücher wie an den rettenden Strohhalm.
Irgendwie nicht meine Vorstellung von eigenständigen, selbstbestimmten und denkfähigen Eltern...

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@ Mijou

Antwort von Christina mit Flo am 23.03.2011, 13:55 Uhr

Ich spreche ja solchen Büchern auch keine Bedeutung ab ;) Leider sind es die Eltern die es "nötig hätten" sich ein wenig mit Kindesentwicklung und insbesondere deren Seelenleben zu beschäftigen oft auch diejenigen die gar keine Gedanken an Bücher oder zusätzliche Bildung verschwenden :(
Ich mag den Ausdruck "Erziehen nach" so gar nicht, das klingt als würde 1:1 umgesetzt was in Büchern steht.
Ich bilde mich in keinem Bereich mehr weiter als Kinderntwicklung/Erziehung (bin Tagesmutti) und bin auch auf dieses Buch neugierig geworden und werde es mir besorgen und lesen Ich habe diesen von dir beschriebenen AHA-Effekt schon sehr oft gehabt.
Ich wünsche den Eltern die dieses und andere Bücher lesen dass sie vernünftig differenzieren können und die Erfahrungen/neu gewonnene Erkenntnisse auf ihr Leben anwenden und nicht versuchen 1:1 umzusetzen

Liebe Grüße Christina

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Re: Schon komisch, wenn man sein Kind "nach" irgendwem...

Antwort von Steffi528 am 23.03.2011, 14:30 Uhr

Ich unterschreibe bei Dir ;-)

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Re: Wer wurde "nach Jean Liedloff" erzogen oder erzieht sein Kind so?

Antwort von Mariano78 am 01.04.2011, 23:08 Uhr

Gerade bin ich beim Gogglen nach Informationen über Jean`s Tod (sie ist am 21.03. verstorben) auf dieses nicht mehr frische Posting gestoßen.
Ich lebte 78/79 anderthalb Jahre bei den Ashaninka-Indianern im peruanischen Amazonasgebiet und kam mit den gleichen Erfahrungen zurück. 1982 habe ich dann erstmals „The Continuum Concept“ gelesen. Ich war begeistert, weil jemand zu 90% die gleichen Erfahrungen gemacht hatte. Leider ist es aber immer nur beim telefonischem Kontakt geblieben. Meine Frau und ich haben also versucht, unsere Kinder ähnlich dem von Jean als Kontinuum bezeichneten Prinzip zu erziehen. Nach der Geburt des vierten Kindes hatte ich einen schweren Autounfall. Meine Frau musste beruflich einspringen, so dass Anja nicht die komplette Zuwendung bekam. Man merkt den Unterschied noch heute. Die anderen drei haben mehr Selbstbewusstsein und Sozialkompetenz. Anja ist heute sechzehn, sie ist in ihrem Verhalten immer noch etwas unsicherer, braucht mehr Zuwendung und steht auch schon mal in der Gefahr, ausgenutzt zu werden, weil sie sich schlechter abgrenzen kann.
Jean wird häufig zu dogmatisch interpretiert. Das war aber nicht ihre Absicht. Sie meinte nur, „die zivilisierten Menschen brauchen für alles eine Gebrauchsanweisung, auch fürs Nachdenken. Wir haben einfach das Vertrauen in unser Gefühl und in unseren Instinkt verloren.“
Unsere Glücksfähigkeit wird bestimmt durch das Maß an Sicherheit und Geborgenheit, das wir erfahren - sprich „Nestgefühl“. Die frühe Kindheit ist deshalb so wichtig, weil in dieser Zeit unsere Erfahrungswerte die neuronalen Netzwerke entsprechend ausbauen. Erlebt ein Säugling nach den neun Monaten intensivstem Kontakt mit der Mutter weiterhin intensiven Körperkontakt, fühlt er sich geborgen und kann Zuversicht entwickeln. Aber was passiert im umgekehrten Fall, was passiert, wenn er Hunger hat und nicht gestillt wird, was passiert, wenn er sich allein fühlt, schreit und nichts passiert?
Bei jedem Erlebnis werden erneut Nerven verschaltet und werden allmählich zur Denk- und Erwartungsautobahnen. Es liegt also an uns, mit welche Einstellung unsere Kinder ins Leben gehen.
Aber wie mache ich es dann richtig?????
„Hier ist mein Geheimnis. Es ist ganz einfach. Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. Die Menschen haben diese Wahrheit vergessen!“ (Der kleine Prinz – A. de Saint-Exypery)

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Re: Schon komisch, wenn man sein Kind "nach" irgendwem...

Antwort von Kati 23 am 26.07.2023, 13:22 Uhr

Stimmt und stimmt auch nicht.
Nach dem 3. Reich wurde leider noch sehr lange eine Geburts- und Babyzeit nach Stoppuhr gelehrt und auch durchgezogen in vielen Kliniken, den jungen Müttern nahegelegt auch daheim so zu machen.
"Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind" , später: "Die Mutter und ihr erstes Kind" der Ärztin Johanna Haarer ist leider ein weitverbreiteter Klassiker geworden. Letzte Auflage 1988.
Da wird entspannter Körperkontakt ignoriert (Haarers Rat: "Das Kind wird gefüttert, gebadet und trockengelegt, im Übrigen aber vollkommen in Ruhe gelassen"), stillen nach Uhrzeit gelehrt und empfohlen das Kind schreien zu lassen, das würde die Lungen stärken. Ziemlich das Gegenteil von Liedloff. Und tausendfach umgesetzt in der Nachkriegszeit. Da sind viel durchgegangen, denen danach der "mütterliche Instinkt" eventuell nicht mehr so recht zugänglich war.
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_deutsche_Mutter_und_ihr_erstes_Kind

Ich gratuliere allen, denen sich da die Fußnägel hochgerollt haben.
Gruß Kari

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