Rund um die Erziehung

Rund um die Erziehung

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Verwirrt123 am 02.04.2019, 16:30 Uhr

Konsequenz statt Strafe

Ich finde diesen Zugang, dass es nur noch Konsequenzen, die mit der "Tat" in Verbindung stehen, geben darf, aber keine Strafen etwas merkwürdig. Nicht jede Handlung meiner Kinder, die ich nicht will, hat eine logische Konsequenz.

Wenn mein 2jähriger etwas werfen will und ich nehme es ihm weg, sucht er sich halt was anderes zum Werfen. Es geht ja ums Werfen, nicht um das Ding, das geworfen wird. Ihm einen Ball zu geben, also quasi eine Alternative anzubieten, bringt auch nichts. Dann wirft er den Ball und schnappt sich das nächste Trumm, das eben nicht geworfen werden soll. Irgendwann muss ich etwas tun, das ihn zum Aufhören bringt, also drohe ich eine Strafe an. Das wirkt meistens.

Oder wenn er im Auto "Auto fahren" will, sich also auf den Fahrersitz setzt, obwohl ich ihm gesagt habe, er soll das nicht tun, weil wir es eilig haben oder seine Schuhe schmutzig sind. Er versteht mich ganz genau und macht es trotzdem. Was soll dann sein? Ihn einfach vom Fahrersitz zu nehmen und in seinen Sitz zu stopfen ist ja ganz klar, aber was soll da die logische Konsequenz sein? Es gibt keine, vor allem wenn ich gerade zum Einkaufen oder in den Kindergarten will und nicht zu einem Playdate für ihn. Also bleibt nur eine Strafe oder zumindest das Androhen einer Strafe.

Oder wenn er zum 20stigen Mal seine Schwester haut. Einfach so, weil es ihn grad freut, ganz ohne Zusammenhang zu irgendwas, was ich als Konsequenz hernehmen könnte.

Von diesen Beispielen gibt es dutzende. Und ich sehe auch nicht ein, warum ich mir immer so viele Gedanken machen soll, was da jetzt dazu passen würde. Ich erwarte von meinen Kindern (zumindest grundsätzlich), dass sie folgen. Und wenn sie das nicht tun, wird gestraft. Und selbst mein 2jähriger versteht das ganz genau. Wobei ich die Einschränkung mache, dass es nichts bringt, wenn es zu lange her ist. Aber direkt danach ist ihm der Zusammenhang völlig klar, auch wenn es nicht zusammenpasst.

 
195 Antworten:

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Musikerin am 02.04.2019, 16:37 Uhr

Ich denke ähnlich wie du.
Aber: was möchtest du uns genau sagen?
Meiner Meinung nach werden die Kinder heutzutage eher verzogen als erzogen.
Mein Sohn ist kaum älter wie deiner und natürlich verstehen die kleinen Zusammenhänge. Warum die meisten Eltern den kleinen dies kaum zutrauen ist mir auch ein Rätsel.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Monroe am 02.04.2019, 16:39 Uhr

Was drohst du denn einem 2 Jährigen für Strafe an, die dann auch noch wirkt?

Und nein,an braucht nicht immer eine Konsequenz. Bei vielen Kindern reicht es auch, wenn man erklärt, warum es etwas nicht tun soll und was es stattdessen tun kann.
Logische Konsequenzen würde ich auch sparsam dosieren. Wichtig ist doch in erster Linie, dass sie verstehen, was in Ordnung ist und was nicht. Und da hilft nunmal nur erklären und nicht wegnehmen.
Einfach wegnehmen wäre ohnehin Quatsch, Konversation muß ja dabei erfolgen.
Aber wenn es gar nicht anders geht,das Kind sich nicht mit Erklärungen vom Tun abbringen lässt, Ablenken und Alternativen nix bringen, dann drohtan eben alles wegzunehmen, womit das Kind werfen will.
Soweit muß es ja mit ein bisschen Einfühlungsvermögen gar nicht erst kommen (behaupte ich Mal, mein jüngstes Kind ist allerdings auch Recht friedlich und einsichtig)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von niccolleen am 02.04.2019, 16:40 Uhr

Im Prinzip ist es doch egal, wie man es nennen will. Man tut halt etwas, dass die Tat am besten nicht wieder passiert oder passieren kann.
Ich persoenlich bin gegen Strafen- oder Belohnungssysteme. Ich kenne das nur zu gut aus meiner Eigenen Kindheit. Bei Strafen geht es nicht mehr um die Sache, da geht es nur noch darum, wie mache ich es gescheiter, dass ich naechstes Mal nicht mehr erwischt werde, dass ich keine STrafe abkassiere, dass ich es wo mache, wo man mich eben nicht mehr sieht, etc. Das ist doch nicht Sinn der Sache. Ebenso mache ich etwas doch nicht nur deshalb richtig, damit ich Bestaetigung und Lob bekomme, sondern weil es richtig ist, weil ich etwas schaffe, worauf ich stolz sein kann, weil ich etwas lerne, wodurch ich etwas kann oder sonstwas.
lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Monroe am 02.04.2019, 16:44 Uhr

Und... Wie kann es überhaupt dazu kommen, dass ein Kind ein anderes Kind 20mal Haut,bevor was passiert? Da würde ich eher ansetzen als an Strafen zu feilen.

Die logische Konsequenz, wenn er sich trotz Verbot auf den Fahrersitz setzt, ist doch einfach das Verfrachten in den Kindersitz. Auch da Frage ich mich aber, wie ein kleines Kind da allein hinkommt.
Und warum man es nicht gleich in den Kindersitz lenkt,nur die Autotür öffnet, durch die es auf direktem Wege zum Kindersitz gelangt.

Und nochmal die Frage,: was wäre dann die Strafe? Was kann man da androhen?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Mutti69 am 02.04.2019, 17:33 Uhr

„Ich erwarte von meinen Kindern (zumindest grundsätzlich), dass sie folgen. Und wenn sie das nicht tun, wird gestraft.“

Kinder brauchen Grenzen, Regeln, Rituale und Vorbilder. Natürlich läuft man nicht den ganzen Tag verkopft neben dem Kind her und kreiert Strafen die einen Bezug haben.

Aber entwickelt man denn nicht eine gewisse Weitsicht? Man weiß, das Kind stiefelt gerne mit Schuhen auf dem Fahrersitz, warum ändert man dann den Ablauf nicht? Damit es erst gar nicht dazu kommt? Die logische Konsequenz ist also: „Du darfst nicht mehr alleine einsteigen, Du gehst direkt in den Kindersitz.“.

Das Kind haut 20 mal auf den Kopf der Schwester. Warum lässt man das 17 mal zu, 3 mal müsste reichen um zu reagieren und da wäre übrigens die logische Konsequenz, dann kann er eben nicht mit der Schwester spielen.

Aber bezogen auf deinen - für mich sehr hart wirkenden Satz, den ich oben zitiert habe, wie sehen denn bei dir die „Strafen“ aus?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von cube am 02.04.2019, 17:50 Uhr

Vielleicht zB dass er eben Spielzeug nur noch ins einem Zimmer haben darf, damit er im Wohnzimmer/Küche etc nichts zum werfen hat?
Kind darf eben nicht mehr alleine ins Auto einsteigen, sondern wird sofort von dir in den Kindersitz verfrachtet.
Er haut seine Schwester - dann darf er eben mal eine Zeit nur direkt bei dir spielen.

Kind matscht mit seinem Essen - Essen ist beendet.
Kind zieht sich nicht an - dann gehr er halt im Schlafanzug zum Kiga.
Kind putz sich abends nicht die Zähne - dann ist halt keine Zeit mehr zum Vorlesen, weil man diese Zeit mit Nicht-Zähneputzen verbracht hat (Sanduhr hilft ungemein um anzuzeigen, wann man die Nase voll hat)
Kind hört bei einem Besuch nicht auf Quatsch zu machen - dann fährt man halt vorzeitig nach Hause

usw

es ist nicht sooo schwer, sich logische Konsequenzen zu überlegen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Monroe am 02.04.2019, 17:57 Uhr

Genau!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Susanne.75 am 02.04.2019, 18:37 Uhr

Ich frag mich, was denn deine Strafen gebracht haben, wenn dein Kind sich offenbar regelmäßig trotzdem so benimmt, wie du es beschreibst.

Oft bieten sich doch logische Konsequenzen sofort an, ohne dass man drüber nachdenkt. So versteht ein Kind einfach auch besser, dass es mit seinem Verhalten eben genau sein Erwünschtes nicht erreicht und wählt das nächste mal einen anderen (besseren) Weg.
Und sich für den dann auf Dauer zu entscheiden, das ist das Ergebnis von Erziehung.

Es gibt auch ausreichend Dinge, die man eben einfach nur erklärt ohne Konsequenzen, bis sie irgendwann verstanden sind. Manches erklärt man halt öfter. Der Vorteil ist, dass das Kind sich dann richtig verhalten kann, weil es verstanden hat, nicht weil es Angst vor Strafe hat. Dann wirkt die Erziehung auch, wenn man nicht daneben steht.

Wir wohnen nahe der Grundschule. Morgens sehe ich mal das eine oder andere Kind, das aus Spaß auf die Straße springt und immer vor nahenden Autos wurde auf den Fußweg hüpft und wieder zurück.
Diese Kinder dürfen das garantiert nicht, aber Mama oder Papa sehen es ja nicht, um zu strafen. Offensichtlich haben sie zwar Regeln aufgestellt gekriegt, diese oder den Grund dafür aber nicht verstanden. Vermutlich würden sie ne Strafe kassieren, das wissen die bestimmt, aber Mama sieht's ja nicht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von kirshinka am 02.04.2019, 18:40 Uhr

Ach ja - macht euch eure kleinen Angsthasen!

In dem Alter muss man halt alles 100 mal sagen - ist so - aber dann verstehen sie es auch und unterlassen es, weil sie es verstanden haben, nicht weil sie Angst haben.
War bei meiner Tochter so!

Angst ist niemals ein guter Erzieher.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von kirshinka am 02.04.2019, 18:48 Uhr

Ganz genau so!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Perspektiven am 02.04.2019, 20:18 Uhr

Ich möchte hier nicht näher auf die einzelnen Themen eingehen.

Es gibt die neue Familienkonferenz von Thomas Gordon mit dem Untertitel "Kinder erziehen ohne zu strafen". Hier geht es um die Selbstdisziplin, die durch eine bestimmte Methode anerzogen werden kann.

Normalerweise ist hier keine Werbung erlaubt, aber ich bin durch den Beitrag von Verwirrt123 automatisch in diese Richtung gekommen. Es geht um ihr Thema.
Ich verkaufe keine Bücher.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Baerchie90 am 02.04.2019, 20:23 Uhr

Ich verstehe den Unterschied zwischen einer Strafe und einer Konsequenz ehrlich gesagt immer noch nicht. Ja, es gibt da diese Definition, dass Konsequenzen eben mit dem Vergehen im Bezug stehen, während die Strafen das halt nicht tun, glaube aber nicht, dass es für die Kinder einen Unterschied macht.

Mein Sohn ist damals gerne weggelaufen, was in Straßennähe natürlich schnell gefährlich werden kann. Meine "natürliche Konsequenz" war, dass er dann getragen wird oder an der Hand laufen muss, was wie ich finde eine sehr naheliegende Geschichte ist. Dennoch hat er sich jedes mal aufs neue mit Händen und Füßen gewehrt, als hätte ich sonst was mit ihm vorgehabt. Das war definitiv eine Strafe für ihn, weil er in dem Moment einfach übergangen wurde, egal wie plausibel die "Konsequenz" auch immer für alle anderen in dem Moment auch sein mag, bei ihm kam es als Strafe an.

Ich denke, dass sich "Konsequenz" einfach "schöner" anhört, als "Strafe".
"Ich bestrafe mein Kind. Wenn es nicht ordentlich isst, bestrafe ich es, indem ich das Essen wegnehme."
Oder:
"Nein, hier gibt es keine Strafen. Wenn mein Kind anfängt mit dem Essen zu spielen, dann stelle ich das Essen weg. Das ist die natürliche Konsequenz."

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Verwirrt123 am 02.04.2019, 20:57 Uhr

Hab jetzt nicht alles im Detail gelesen, aber ganz grundsätzlich:

1) Da ich weder ein Polizeiauto noch eine Limo habe, gibt es keine physische Barriere zwischen Fahrgastraum und Vordersitz. Mein Zwerg kann also einfach vorklettern. Und da ich noch zwei andere Kinder habe, schaffe ich es nicht immer, ihn gleich in seinen Sitz zu schnallen.

2) Ich prügle meine Kinder nicht. Sie müssen auch keine Liegestütze machen und nicht das Klo putzen. Aber es gibt dann eben keine Nachspeise, kein Eis, kein Betthupferl, das Lieblingsspielzeug kommt für einen halben Tag in den Kasten, usw. Wobei ich dazu sagen muss, es bleibt oft bei der Androhung der Strafe, wenn die „Untat“ dann zu lange her ist.

3) Ich bin durchaus der Meinung, dass ich der Chef meiner Kinder bin und diese zu folgen haben. Das heißt nicht, dass ich ihnen keine Freiräume lasse und sie nicht die Möglichkeit haben, sich zu entfalten. Aber wenn ich sage, jetzt werden die Jacken angezogen, will ich das nicht 20 Minuten diskutieren. Und wenn es Zeit ist den Pyjama anzuziehen, habe ich nicht jeden Abend Lust, fangen zu spielen. Und wenn ich dann das Betthupferl verbiete, dürfen sie ruhig wissen, dass das jetzt nicht daran liegt, dass keine Zeit mehr ist, sondern weil Mama jetzt sauer ist. Ich glaube, das ist der feine Unterschied zwischen Strafe und Konsequenz. Konsequenz hat so den Beigeschmack, dass ich dagegen nichts machen kann. ZB, wenn du dich jetzt nicht anziehst, haben wir keine Zeit mehr ein Buch anzuschauen. Falsch. Es heißt in meiner Welt, wenn du dich jetzt nicht anziehst, ist Mama sauer und darum darfst du das Buch nicht anschauen.

Ich halte nichts von diesem ganzen „ich erziehe mein Kind nicht, ich begleite es“. Und auch wenn ich nicht mehr in der Zeit groß geworden bin, in der es die Prügelstrafe oder die „gesunde Watsche“ noch gegeben hat, glaube ich nicht, dass Kinder einen psychischen Knacks davon tragen, wenn sie von ihren Eltern mitbekommen, dass sie es manchmal zu weit getrieben haben.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Monroe am 02.04.2019, 21:02 Uhr

Naja eine Strafe ist es in dem Moment wahrscheinlich für das Kind. Zumindest unangenehm, wenn es an der Straße nicht rennen darf. Aber so setzt man Regeln durch. Man ermöglicht dem Kind keinen Verstoß dagegen. Auch einem 2 Jährigem erklärt man immer, warum. Sie werden es wahrscheinlich nicht komplett erfassen können, warum man das möchte und warum es anders gefährlich ist. Aber sie lernen zu verstehen, dass Mama da keinen Widerspruch duldet und es keinesfalls jemals passieren wird, dass das Kind an der Straße weg läuft.
Und weil sie nicht an die Hand möchten, "spuren" sie eben. Das Verstehen der Sache kommt später durch das Erklären.
An geeigneten Stellen kann das Kind ja rennen nach Herzenslust. "Hier musst du an der Hand bleiben, wenn wir auf dem Spielplatz sind, kannst du rennen soviel du magst" wäre dann meine Erklärung dazu.

Werfen würde ich auch nie komplett unterbinden. Nur eben mit geeigneten Geschossen darf geworfen werden. Das können Kinder verstehen. Mit einem Ball aus. Dem Bällebad kann ein 2 Jähriger keinen Schäden anrichten. Mit Bauklötzen, Matchbox Autos und Tassen aber sehr wohl. Also biete ich eine ungefährliche Alternative an.

Essen wegnehmen finde ich auch fragwürdig. Kinder erkunden das Essen, das heißt aber nicht zwingend, dass sie auch satt sind. Essen, Schlafen und Erziehung passt für mich auch nicht zusammen. Essen und Schlafen sind Grundbedürfnisse, die keiner Erziehung benötigen. Später dann das ordentliche Sitzen bei Tisch und der richtige Einsatz von Besteck. Aber bestimmt NICHT bei einem 2 Jährigen. Und um die geht es ja gerade.
Und da IST es eben normal, dass sie auch im Essen spielen und nicht alles SOFORT im Mund landet.

Der Unterschied zwischen Konsequenz und Strafe ist einfach der, dass es einen Zusammenhang gibt und die Konsequenz sofort erfolgt. Eine Strafe steht in keinem Zusammenhang damit. Früher war es nicht selten Prügel, die die Kinder bei Ungehorsam erwartete. Heute ist es so ein Quatsch wie 5 Minuten im Flur sitzen, weil das Kind etwas kaputtgemacht hat oder was geworfen hat. Das macht keinen Sinn und hat keinen Zusammenhang mit der Tat. Auch Stubenarrest, Androhen von "wenn du jetzt nicht...darfst du nachher nicht den Sandmann gucken/morgen nicht zu Oma/sage ich deine Verabredung ab" das ist einfach unlogisch und bringt nichts.
Eine Konsequenz hindert das Kind nur daran weiter das zu tun, was es tut und sich selbst oder anderen Schäden zuzufügen bzw etwas kaputt zu machen. Mehr nicht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Perspektiven am 02.04.2019, 21:11 Uhr

Konsequenz bedeutet nach meinem Verständniss, dass ich in einem verleichbaren Verhalten nicht heute so und morgen anders reagiere.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von cube am 02.04.2019, 21:14 Uhr

Jede Mutter (und auch Vater) wird dir da zustimmen, dass Kinder sehr wohl merken dürfen, dass Mama sauer ist. Und klar ist nicht ausnahmslos jede Konsequenz gut durchdacht - auch ich habe schon mal in heller Wut einfach nur gesagt, Kind möge bitte jetzt augenblicklich einfach mal in sein Zimmer gehen, weil ich sonst gleich ausflippe.
Aber: Strafe ist ein Mittel der Macht. Sie hat gar nicht den Sinn, eine Art Verständnis für das Fehlverhalten herzustellen - sie ist einfach Ausdruck deiner Macht, alles tun zu können, was du willst und Kind dagegen nichts tun kann.
Eine Konsequenz steht eben in Zusammenhang mit dem "Fehlverhalten" - dass du sauer bist, merkt Kind trotzdem. Erstens an deiner Art und zweitens daran, dass die angekündigte Konsequenz eben wirklich durchgezogen wird.
Sie lässt das Kind aber nicht machtlos gegenüber deiner Willkür zB für immer noch nicht umgezogen sein das Lieblingskuscheltier abgenommen zu bekommen. Und das liegt daran, dass eine Konsequenz immer gleich bleibt.
Eine Strafe nicht - mal ist das Kuscheltier weg, mal gibt es kein Betthupferl mehr. Wie es der Mama halt gerade einfällt - und das ist Macht ausspielen und Kinder immer in der Angst/Ungewissheit zu lassen, was du wohl als Strafe verhängst.

Im Übrigen gilt das nicht nur bei Kindern. Bei Erwachsenen nennt man sowas auch Kontrolle über einen anderen ausüben indem man den anderen unwissend darüber lässt, was er wohl diesmal tun wird. Funktioniert halt auch nur, wenn einer der beiden sich nicht wirklich wehren kann, weil psychisch unterlegen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Sille74 am 02.04.2019, 21:26 Uhr

Nicht, dass es ein Missverständnis gibt ... auch ich finde es richtig, ab einem gewissen Altee einem Kind, das mit dem Essen rummatscht, das Essen wegzunehmen und das Essen für beendet zu erklären. Aber wieso sollte das, v.a. aus Kindersicht, (die einzige) logische Konsequenz sein? Genau so gut (folgerichtig) könnte man als Elternteil mitmatschen, das Kind weiter essen lassen oder was auch immer ... Das ist doch nur deswegen "folgerichtiger" als die anderen Reaktionen, weil WIR, die Eltern, gerne hätten, dass nicht rumgematscht wird und das Matschen aufhört, wenn das Essen weg ist. Von daher bin ich mir wie unten Baerchi nicht so sicher, ob es für das Kind in seinem kindlichen Denken und Fühlen so einen riesen Unterschied macht, ob jetzt das Essen weg ist oder ab jetzt Fernsehverbot verhängt ist oder so etwas in der Art. Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich zur Ansicht, dass das Entscheidende wohl die flankierende (kind- bzw. altersgerechte) Erklärung zur Konsequenz (Strafe!?) ist. Warum ist mir das erwünschte Verhalten so wichtig, dass ich zu solchen "Konsequenzen" greife?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Perspektiven am 02.04.2019, 21:32 Uhr

Ich muss hier zustimmen, Strafe ist ein Ausdruck von Macht.

Macht und Liebe lässt sich nach meiner Erfahrung nicht vereinbaren.

Der Staat übt z. B. Macht aus, indem er straft. Es besteht der unausgesprochene Wunsch, dass die Androhung von Strafe auch prävetiv wirken sollte, aber das kann sie nicht, weil sie erst wirkt, wenn eine unerwünschte Tat bereits ausgeübt und bewiesen wurde.
Sie macht damit aber von sich aus keinen anständigen Menschen (Resozialisation).

Ein Kind, das bestraft wurde, entwickelt und behält ein ungutes Gefühl gegenüber den Eltern und flüchtet ins Versteck. Damit kann das Vertrauen zwischen Kind und Eltern nachhaltig gestört sein.

Ich bin gegen Strafe, weil sie nicht gut tun kann. Sie belastet eher die Beziehungen.

Kinder sollten eher lernen, Verantwortung zu übernehmen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von cube am 02.04.2019, 21:43 Uhr

Klar will ich mit der Konsequenz ein unerwünschtes Verhalten unterbinden.
Matscht Kind nun aber im Essen (obwohl es altersgemäß aus der Phase raus ist) und ich verbiete TV ist das nicht zielführend.
Weil: eigentlich will Kind ja essen, es provoziert nur mit der Matscherei. Beende ich nun das essen für das Kind, hat es eben gar nichts gewonnen mit seinem Vergalten, ja sich sogar selbst geschadet - es gibt nichts mehr zum Matschen/Provozieren und auch nichts mehr zum Essen. Und Letzteres wollte es ja eigentlich schon. Darin liegt die Konsequenz bei dem Beispiel "Essen beenden".
Sage ich nun "es gibt kein TV", das Essen bleibt aber stehen - kann Kind weiter provozieren und auch essen.
Sage ich "Essen ist beendet und es gibt kein TV" - bestrafe ich das Kind sogar doppelt. einmal mit der logischen Konsequenz (die ja schon beinhaltet, dass es eben evt. auch noch nicht satt ist) und zusätzlich noch mit einer willkürlichen Strafe wie TV-Entzug.

Und mutmaßlich wird der TV-Entzug eben nicht immer das Mittel der Wahl sein - beim nächsten Mal ist es eben der Kuscheltierentzug oder keine Gute-Nacht-Geschichte. Diese Willkür ist eben Macht ausüben.

Das Wort Konsequenz bedeutet aber eben nicht nur "Folgerichtigkeit", sondern auch "Unbeirrbarkeit" im Sinne von gradlinigem (immer gleichem) Handeln.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Na ja ... rein theoretisch könnte man auch für ...

Antwort von Sille74 am 02.04.2019, 21:52 Uhr

... mit dem Essen rummatschen jedes Mal "Kuscheltierentzug" und für Trödeln immer "Süßigkeitenverbot" nehmen. Dann weiß das Kind auch, woran es ist ... Und warum lässt die sog. Konsequenz "Essen weg" das Kind nicht machtlos? Was hat es denn da mehr in der Hand? Klar, es kann es ,assen, mkt dem Essen rumzumatschen, weil es weiß, Essen ist sonst weg. Aber was ist da anders als an den pösen "Strafen"? Dann lässt das Kind das Matschen halt, weil es weiß, dass sonst ein Ungemach droht ...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenzen beinhalten aber idR eine Wahl

Antwort von cube am 02.04.2019, 22:10 Uhr

ZB Spielzeug werfen: hört es auf, darf es das Spielzeug behalten und ebena uch TV schauen wie vereinbart.
Der TV-Entzug geht aber idR dennoch mit dem wegnehmen des Spielzeugs einher.
Das Kind hat nun eben nicht die Wahl bzw. die Möglichkeit, eine eigene Entscheidung zu seinen Gunsten zu treffen.
Ebenso beim essen matschen: es kann selbst entscheiden, ob es weiter essen kann und sein Kuscheltier behalten oder - beides verlieren. Denn idR wird man kaum das Kuscheltier wegnehmen, das Essen aber weiterhin stehen lassen.
Und darum geht es ja auch: das Kind soll merken, das es mit der in unseren Augen richtigen Entscheidung auch eine gute Entscheidung für sich trifft.
Die Strafe lässt das meistens gar nicht zu.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Verwirrt123 am 02.04.2019, 22:16 Uhr

Aber natürlich übe ich Macht über mein Kind aus. Jeder Elternteil tut das. Ich bin nicht das gleichberechtigte Gegenüber meines Kindes. Ich gebe die Regeln vor und mein Kind hat diese zu befolgen - ganz vereinfacht ausgedrückt. Und ich glaube nicht, dass ein Kind weniger versteht, nur weil die Konsequenz seines Handelns öfter eine andere ist. Ich mache meinem Kind zB klar, dass es nicht mit dem Essen matschen darf. Ob die Konsequenz daraus ist, dass das Essen wegkommt, es nicht Fernsehen darf oder keine Nachspeise bekommt, ist doch egal. Tatsache ist, jedes Mal wenn das Kind mit dem Essen matscht, passiert etwas unangenehmes für das Kind. Das muss nicht jedes Mal dasselbe sein, damit das Kind das mit dem Essen matschen in Verbindung bringen kann. Es weiß trotzdem dass ich das nicht will.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Perspektiven am 02.04.2019, 22:40 Uhr

Wozu will das die Mama nicht?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Sterntaler-2016 am 02.04.2019, 23:12 Uhr

Also mein Sohn (knapp 3) kriegt die Auto Türe schneller auf als ich gucken kann und sitzt auf dem fahrersitz

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Sterntaler-2016 am 02.04.2019, 23:14 Uhr

Ganz toll geschrieben! Genau so sehe ich das auch

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von DK-Ursel am 02.04.2019, 23:29 Uhr

Hej!

Naja, klar üben wir Elter n Macht aus, klar sitzen wir am längeren Hebel, und genau das soll auch so sein - sonst kämen Kinder als fertige Erwachsene auf die Welt.
Die Frage ist nun, wie wir ihnen beiobringen, Erwachsene zu werden, Menschen, die für ihr Handeln enstehen und eben auchdie konsequenzen ihres Tins (er)tragen.
Durch Strafe?
Zugegeben - fast überall wird im Strafvollzug so gehandelt:
Mord - lebenslänglich - Totschlag entsprechende Anzahl Jahre, Diebstahl dito usw.
Dabei ist zu beachten,daß diese Strafen weitgehend für Erwachsene sind,die die Chance hatten, die Konsequenzen (!!) tragbaren,aber auch fehlerhaften Verhaltens einzusehen und zu lernen.
Ich denke aber, daß wir weder kleine Strafgefangene wollen noch unsere Kinder, die sich fehlverhalten, als (Klein)Kriminelle betrachten - sie lerne n ja noch.
Und bei Strafe, wie Du es oft beschreibst im AP, lernen sie das, was letztendlich ein Gefangener Krimineller lernen soll:
Bei Nichtbeachten der Regeln droht Strafe - Haft, Geldbuße etc.
Folgerichtig schreibst Du auch:
" Ich erwarte von meinen Kindern (zumindest grundsätzlich), dass sie folgen. Und wenn sie das nicht tun, wird gestraft. "

ICH habe versucht, einen Kindern bezubringen, sich richtig zu verhalten,weil es ihnen und ihren Mitmenschen guttut.
da kommen die vielen Beispiele aus den Vorschreiberinnen rein: der verschwundene Teller Beim Matschen läßt die Wahl, ob ich essen oder hungern will.
Das verschwundene Kuscheltier nicht.

Natürlich kann man Kindern in diesem Alter noch nicht alles erklären und muß oft handeln oder ihrem Handeln vorgreifen, aber mir ist lieber, sie lernen den Zusammenhang zwischen blödem Tun = blöde Folge als die durchaus auch gangbare Machart blöde Handlung - blöde Strafe.
Daß es immer noch Verbrecher gibt, liegt auch daran, daß die glauben, nicht erwischt zu werden (ein durchaus nachgewiesenes Motiv gegen die Todesstrafe, die schreckt eben keinen ab.)
Strafen sind nicht bei Müttern zumindest zudem äußerst unberechenbar - war sie letztes mal der Verlust des geliebten Kuscheltiers beim Matschen, istes diesmal evtl. nur der Verlust des Nachtischs. Wer weiß so genau, was das Kind nun wirklich schrecklicher findet?
Die Konsequenz: Kein Essen,wenn das Essen zweckentfremdet wird - ist eindeutig, berechenbar für Kind - und sofort wirksam...
Ein Kind,d as andere haut oder ärgert, wird von diesen entfernt - ich bin durchaus mit meiner schreienden (=bereuenden) Tochter aus dem Musikunterricht bzw. einem Kindekronzert gegangen, obwohl mir das Herz blutete, weil - virher angemahnt - die kogische Folge für ("andere stören" bei uns heißt: wir gehen, wo wir nicht stören.
Kind klüngelt beim Zubettgehen - dann ist leider keine zeit fürs Abendritual mehr,die Gute-Nachtgeschichte ist nur kurz.
Statt vorher Strafe und Drohnung gab´s prositive Versprechen:
Wenn wir uns mit dem Einkaufen beeilen und schnell wieder zuhause sind, können wir noch...
Sich zsammen auf etwas freuen, gemeinsam etwas dafür tun, daß es erreicht wird, ist schöner als Drill, Strafandrohung, saure Pflicht und Zwang.
es geht nicht immer ohne, aber mir klingt das bei mir so, als seien für Dich Kleinigkeiten wichtig, bei denen die Kinder spuren müssen.
Aber eins ist mal sicher:
mit lkeinen Kindern KANN man eben nicht immer so planen wie ohne --- da muß man manchmal auch fünfe gerade sein lassen und nicht, wie es mir bei Dir scheint, Prinzipien durchdrücken, nur weil das jetzt nach Mutters Kopf gehen soll.
Plan den Einkauf anders, wenn es jetzt noch nicht mit Kind geht .- samstags, wenn der Vater drauf aufpassen kann - oder wenn Ihr Zeit habt.
(Meine Einkäufe mit Kind waren absolut nicht stressig, eben weil wir Zeit hatten - mit Planung geht das - das hat Spaß gemacht, Kind hat gelernt ,geholfen, wir sind zwischendurch "Labyrinth im kleinen Park gelaufen, wo Kind den Weg bestimmen durfte...Ja, das hat Zeit gekostet,abe res watr genaos viel tolle Qualitättszeit wie ein Vormittag im schwimmbad, Zoo oder sonstwo - wir wearen zusammen,e rledigten Erwachsenendinge auf Kindniveau und hatten Spaß.)

Kind sitzt auf dem Fahrersitz (Wie kommt ein 2j. allein ins Auto? -schließ es doch zu! Meine kleinen Kinder hätte ich da nie allein reingelassen! Zweijährige wurden hinten auf ihren Kindersitz geschnallt gut ist. - Schnallt Kind sich ab - rechts ran, warten - tja, leider ist danach dann keine mehr Zeit

Kinder können Erwachsenenziele noch nicht einsehen und schon gar nicht gut finden. Strafe ändert daran nichts - im Gegenteil.
Aber wir können, auch ohne uns viel zu vernbiegen, doch helfen,daß unsere Dinge dem Kind auch eni bißchen mehr Spaß machen und leichter fallen.
Denn so ein kleines Kind möchte eine fröhliche Mutter lieber als eine, die nur meckert, droht und straft Nutz das aus - schon ist viel Streß und negative Stimmung raus.
Und mit einer positiveren Grundeinstellung weiner, die dem Kind lieber den Weg zeigt als ein funktionierendes Kind für das eigene bequemere Leben möchte, geht das auch leichter!

Dann gibt es nur noch wenige Anlässe, wo man wirklich mal sauer sein kann - ob Strafen bei so kleinen Menschen wirklich helfen, bezweifele ich dennoch: Ihr Leben ist im Jetzt und nun, die Strafe später steht in keinem Zusammenhang zum Jetzt.

Irgendwie gruselt mich Dein AP - aber vielleicht kommt es auch nur falsch rüber. Ich hoffe es, für Dich und Dein Kind.
Gruß Ursel, DK

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Monroe am 03.04.2019, 5:08 Uhr

Hier geht es aber um einen 2 Jährigen. Ich habe 3 Kinder und es klappt. Da helfen Rituale.
Und Kompromisse. Kinder sprechen ja. Und ein 2 Jähriger kündigt fast immer freudig an, was er tun möchte.
Wenn das Kind künftig, dass es "Auto fahren" möchte, erzählt man ihm, dass man jetzt los muß, er aber gerne später nach dem Termin oder am nächsten Tag wieder auf den Fahrersitz darf und meistens klappt doch sowas. Vielleicht mit etwas Trotz.
Das Kind hat so aber schnell den Bogen raus. Wenn es stressig ist, alle zu einem Termin müssen, kann ich nicht Auto fahren.
Und das ist ja das, wo man Hinwill. Zu selbst denkenden Kindern, die Hintergründe erblicken und danach entscheiden.

Und ganz unabhängig davon, was ein Kind KANN, muß es doch genauso wissen, was es DARF. und da helfen eben Regeln, Rituale etc PP.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Mutti69 am 03.04.2019, 8:52 Uhr

Ich kann das nachvollziehen was du schreibst. Wir sind Eltern, wir sind erwachsen und wir ordnen uns die Welt, so dass wir sozialverträglich und hoffentlich glücklich leben können.

Bei deiner Sicht der Dinge, fehlt mir aber das Quentchen Verständnis für die kleine Kinderseele, die ohne Grenzen und ohne Wissen unsere Welt betritt.
Ein kleines Kind macht Dinge nicht, weil es einen Regelbruch begehen WILL. Ein kleines Kind lernt aus der Konfrontation, den Reaktionen des Umfeldes...testet aus, was geht, was geht nicht.

Wofür will man also überhaupt „Strafen“? Es geht doch darum dem Kind beizubringen, Werte zu achten, Rücksicht zu nehmen, sich sicher und sozial in seiner Umwelt zu bewegen...um wiederum ein glückliches Leben führen zu können. Das Kind lernt beständig aus der Kontinuität und tatsächlich dem konsequenten Handeln der Bezugspersonen.
Mein Kind hat also gelernt milde zu sein, sich auch in die Gegenseite hinein zu versetzen, Handlungsoptionen abzuwägen und dann erst handelt er konsequent und mit Durchsetzungsvermögen. Ziel erreicht, ich bin mega stolz auf ihn...und das ohne einen einzigen Nachtischentzug oder eine ähnliche Strafmaßnahme.

Und ja, auch ich versuche authentisch zu sein. Wenn ich sauer bin, dann sage ich das auch. Völlig legitim.

Unterm Strich will ich eigentlich nur sagen: wenn du Kinder großziehst, die ehrlich, sozial und glücklich ihr Leben selbständig bestreiten können, dann ist doch alles gut.
Ich persönlich gehe diesen Weg nicht, denke aber nicht, dass der Output schlechter ist. Im Gegenteil ;-)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Perspektiven am 03.04.2019, 9:09 Uhr

Ja, Verständnis für die kleine Kinderseele ist der Schlüssel zur Harmonie im Familienleben.
" .... auch in die Gegenseite hinein zu versetzen ....". Damit erreicht man mehr ohne Stress.

Ich kann das von Mutti69 hier geschriebene unterschreiben. Man könnte sich das an die Wand hängen.

Strafendes Handeln erzeugt eher Trotz.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Sterntaler-2016 am 03.04.2019, 9:25 Uhr

Also mein Sohn hat nicht immer freudig angekündigt wenn er was angestellt hat. Und manche Kinder können sich mit 2 eben noch nicht so gut ausdrücken...
Und in dem Alter wird eben einfach noch ausprobiert ob das nein immer noch gilt.
Man kann auch übermäßig den moralapostel spielen...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe Nachtrag

Antwort von Perspektiven am 03.04.2019, 9:28 Uhr

Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, in der die autoritäre Erziehung normal war. Es wurde auch geschlagen.
Jedes Mal, wenn ich das gespürt hatte, war ich auf meine Eltern wütend. Es kann dadurch eine Art Hass-Liebe entstehen. Sie tut aber für ein gesundes Seelenleben nicht gut.

Das ist wohl auch der Grund, dass ich mich mit der niederlagenlosen Methode der Konfliktbewältigung beschäftigt habe. Mir ging es ähnlich wie Thomas Gordon, vom dem diese Methode kommt. Sie entsteht aus eigenem Erleben und dem Wunsch nach Harmonie.

Thomas Gordon hat seine Ausbildung als Psychologe dazu genutzt um andern Menschen zu helfen.

In meiner gelegentlichen Kinderbetreuung nutze ich diese und weitere Methoden im Umgang mit Kindern. Sie zeigen mir auf natürliche Weise, ob das ihnen gut tut. Bei dieser Gelegenheit ist es mir gelungen das einfühlsame Beobachten als erste Kontaktkommunikation und ohne Problembesitz in der Praxis zu entwickeln. Ich bin all denen dankbar, die mir den Schlüssel dazu gegeben haben.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von basis am 03.04.2019, 9:42 Uhr

Es muss funktionieren und ich finde, es gibt keinen universellen Weg, denn es muss zu zu Kind und Situation passen. Und das schließt das Alter genauso wie den Charakter mit ein. Einem 1-Jährigen Kind brauch ich nicht erklären, dass es unhöflich ist, mit dem Essen rumzumatschen. Das ist ihm - zu Recht - egal. Einem 4-Jährigen kann ich das durchaus langsam mal klarmachen.

Klar, kann ich jetzt aus Konsequenz den Teller wegnehmen und das Essen beenden. Erscheint logisch, empathisch genug und zielgerichtet. Bei meinem Großen hat das aber z.B. nie funktioniert. Der stand halt egal ob 1, 2, 3 oder 4 Jahre alt da, hat die Schultern gezuckt nach dem Motto "mir doch egal" und ist spielen gegangen. Und fünf Stunden später, um 1 Uhr nachts hatte er dann Hunger, war wach - richtig wach - und mit ihm der Rest der Familie. Wer ist da gestraft? Eher nicht das Kind.

Ich finde solche Diskussionen müßig, denn sie passen nie auf jeden und nie auf jede Situation. Ja, ich finde auch "Konsequenzen", die im Endeffekt genauso Strafen sind, nur schöner heißen, auch besser, wenn sie zur Handlung des Kindes passen. Aber nicht immer ist diese Konsequenz dann in irgend einer Weise für das Kind tatsächlich negativ und wenn das in der einen Familie so halt nicht funktioniert, wie in der anderen, weil das Kind eben nicht das gleiche ist, dann muss diese Familie schauen, wie sie das für sich lösen kann.

Und wenn es für sie so funktioniert, dass "wenn Du jetzt nicht anständig isst, dann gibt's nachher kein Fernsehen" ist, dann ist das so. Und dann finde ich das okay, wenn die Familie es so geregelt bekommt. Das Argument "Essen wird ja dann auch noch weggenommen", lasse ich persönlich nicht gelten, denn wo steht denn, dass dem so ist? Wenn ich meinem Kind so etwas androhe, dann kann es doch vielleicht auch tatsächlich weiter rummatschen und das Essen behalten. Konsequenz folgt dann später. Unschön, würde ich nicht so machen, aber es ist durchaus eine mögliche Alternative. Und "konsequent" ist sie rein technisch genauso wie das Wegnehmen des Essens. Außer, dass hier die dahinter stehende Strafe lediglich das Kind treffen wird.

Und wer sagt, dass Essensentzug keine Strafe ist, redet sich auch irgendwie nur was schön.

Wie gesagt, ich will keine "Strafen", die ohne Zusammenhang zur Tat stehen, schönreden. Aber ich finde die Absolutheit von "Konsequenzen", mit der hier einige propagandieren zu stoisch. Und überhaupt zwischen Konsequenzen und Strafen zu unterscheiden ist Wortklauberei. Denn die allermeisten Konsequenzen sind im Endeffekt eine Strafe. Der einzige Unterschied, an dem hier festgemacht wird, was was ist, ist doch der direkte Zusammenhang zur Tat, nicht die konkrete, direkte Auswirkung aufs Kind durch die Umsetzung.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Kinder erkennen diesen Unterschied sowieso nicht!

Antwort von Banu28 am 03.04.2019, 9:44 Uhr

Hallo,

jüngst kam genau zu diesem Thema eine TV-Doku. Wissenschaftler konnten zeigen, dass Kinder den Unterschied zwischen Konsequenz und Strafe überhaupt nicht wahrnehmen. Sie empfinden beides als elterliche Rache. Der feine Unterschied zwischen beidem ist also eher eine typisch erwachsene Kopfgeburt. Kinder fühlen sich dagegen auch durch „logische Folgen“ bestraft und haben dieselben Gefühle von Demütigung und Abwertung, die sie auch bei Strafen empfinden.

Auch das - gut verkäufliche - Konzept „Kinder lernen aus den Folgen“ bietet also keine echte Lösung für die alltäglichen Konflikte mit dem Kind. Das ist ja der Haken an absolut allen Erziehungskonzepten: Sie funktionieren nur gelegentlich, wenn überhaupt. In erster Linie haben die Autoren kommerzielle Interessen, denn einfache Lösungen verkaufen sich bei Eltern wie warme Semmeln.

Die einzige Art Bücher über Kinder, die wirklich funktionieren, sind solche, die die typischen Entwicklungsschritte von Kindern beschreiben. Und darauf basierende dann erklären, wie man ihnen gerecht wird. Beispiele dafür sind: „Dein kompetentes Kind“ von Jesper Juul, „Auf der Suche nach dem verlorenen Glück“ von Jean Liedloff, oder „Wenn die Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln...“ von Ursula Neumann.

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Perspektiven am 03.04.2019, 9:47 Uhr

Zum Beispiel Kind auf dem Fahrersitz. Das Kind sieht das von uns Erwachsenen und möcht das auch erleben.

Unser 2-Jähriger Enkelsohn saß auch auf dem Fahrersitz in unserem Auto. Brumm brumm, das Auto fährt.
Ich habe dafür Verständnis gehabt und einige Minuten gewartet, weil ich keinen festen Termin hatte. In dieser Zeit war das Kind mit dem Erkunden fertig und stieg aus.

Knöpfe zum Verstellen sind interessant. So musste ich, bevor ich los fuhr, danach sehen.
Dass ist für mich kein Problem.

Vielleicht brauchen wir als Eltern auch ein bisschen Gelassenheit.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich versuchs mal anders zu erklären

Antwort von cube am 03.04.2019, 9:53 Uhr

Ja, du übst Macht über dein Kind aus. Das tun wir alle, da wir über einen Erfahrungsschatz verfügen, den wir zu Gunsten unseres Kindes einsetzen wollen/müssen.
Die Frage ist nun: warum übst du diese Macht aus?
- weil dein Kind dir gehorchen soll
oder
- weil du dein Kind zu einem entscheidungsfähigen, selbstbestimmten Menschen erziehen möchtest, das Konsequenzen abwägen kann und mit diesen dann auch leben

Deshalb unterscheidet man in der Entwicklungspsychologie auch zwischen Bestimmungs- (liegt beiden Eltern) und Entscheidungsmacht (sollte so oft wie möglich bei den Kindern liegen).
Bspl.: ich entscheide, dass im Winter nur lange Sachen angezogen werden - Kind darf aber entscheiden, welche langen Sachen

Regeln/Grenzen erkennen und einhalten - ist ja letztendlich der Grund, weswegen wir Macht ausüben wollen/müssen.
Es gibt
- gesellschaftliche Regeln/allgemeiner Konsens
- Sicherheitsregeln (Straßenverkehr zB)
- persönliche Grenzen aus denen Regeln erfolgen.

Alle kann ich aber sinnvoll begründen. Sobald ich das nicht kann, ist es Willkür bzw. müsste ich mich fragen, warum will ich das denn überhaupt?

Eine persönliche Grenze kann zB sein, dass ich abends ab 20 Uhr "Feierabend" haben möchte - weil auch ich Zeit nur für mich brauche.
Daher kann Kind nun wählen zwischen Zähneputzen ohne Rumkaspern und Geschichte lesen - oder rumkaspern und keine Geschichte mehr lesen.
Erstaunlicherweise kann unser Kind mit 6,5 diese Entscheidung durch eben logische Konsequenzen statt willkürlicher Strafen treffen. Er macht weiter Quatsch und hat Spaß dabei. Mir ist das egal - denn komme was da wolle, um 20 Uhr ist Sense.
Zwar wird gefragt, aber schon so "jetzt ist es zu spät zum Lesen, oder?". "Ja, heute kann ich nicht mehr vorlesen". "Ach man ... ok".
Kind hat also selbst entschieden/abgewägt, dass im Quatsch machen gerade wichtiger ist und nimmt die bekannte! weil immer gleiche! Konsequenz ohne Theater hin. Und entscheidet beim nächsten Mal vielleicht anders - je nach dem, was ihm gerade wichtiger ist. Meine Regeln "20 Uhr Feierabend" ist damit eingehalten.

"Hör jetzt auf rumzualbern, sonst ist dein Kuscheltier weg" lässt dem Kind keinen Raum, eine echte Entscheidung zu treffen in dem es irgendetwas abwägen und präferieren kann. Es macht, was Mama will, weil es ansonsten den Kürzeren zieht. Das ist nicht Entscheiden, sondern gezwungen werden, um weiteren negativen Dingen zu entgehen.

Konsequenzen aufzeigen hat auch für Eltern einen enormen Vorteil: sie müssen sich gar nicht aufregen. Denn egal wie Kind entscheidet, die von mir festgelegte Regel (20 Uhr Sense) wird eh eingehalten.

Das setzt aber voraus, das Eltern sich selbst hinterfragen. Was sind ihre Beweggründe, bestimmte Dinge zu wollen? Was ist ihnen als übergeordnetes Ziel wichtig?
Gehorsam ("Zähneputzen jetzt! Sonst ...") oder eben ab x Uhr Feierabend zu haben.

Ja, früher war das anders. Und gerne von diesen Kindern, die jetzt selber Eltern sind, kommentiert mit "hat mir auch nicht geschadet". Doch, hat es.
1. wird die eigene Erziehung nicht hinterfragt - weil das die Eltern damals schon jedwede Wehrhaftigkeit ausgetrieben haben
2. mussten diese Eltern als Kinder eine Entschuldigung für das willkürliche Strafen ihrer Eltern finden. Eltern sollen beschützen - nun aber strafen sie und wenden vielleicht sogar Liebesenentzug an ("du bist ein böses Kind, böse Kinder mag ich nicht, geh in dein Zimmer"). Das Kind liebt aber seine Eltern - wie kann es jemanden lieben, der ihn so behandelt? Indem es sich selbst einredet, diese Behandlung verdient zu haben. Und deshalb hören wir heute so oft "die Backpfeifen waren auch immer verdient"/"ich wusste immer, warum ich eine gewatscht bekommen habe"/"meine Eltern mussten mich ja ignorieren, so wie ich mich verhalten habe".

So, wie du es schreibst, hört es sich für mich zumindest so an, als ob du weniger daran interessierst bist, dein Kind zu einem selbstständig handelnden Menschen zu erziehen, als mehr darum, deinen Willen durchzusetzen. Und damit begibst du dich ehrlich gesagt sogar auf das Niveau deiner Kinder. Genau das, was du ja eigentlich nicht willst, oder?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kinder erkennen diesen Unterschied sowieso nicht!

Antwort von cube am 03.04.2019, 9:55 Uhr

Und genau diese Bücher basieren eben nicht auf Strafe, sondern auf Konsequenzen und dem Erkennen, dass das Kind einen nicht herumkommandieren will, sondern seine eigene Persönlichkeit entwickeln möchte.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

genau DAS meinte ich

Antwort von DK-Ursel am 03.04.2019, 10:04 Uhr

in meinem Beitrag unten (gestern Abend) auch - danke für die bessere Formulierung, cube!


Gruß Ursel, DK

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kinder erkennen diesen Unterschied sowieso nicht!

Antwort von Perspektiven am 03.04.2019, 10:12 Uhr

Zum letzen Absatz: die vorgeschlagenen Bücher sind wirklich nützlich.

Aber auch hier gilt der Grundsatz:
Was für einen Menschen absolut und einzig ist, ist in der Gemeinschaft relativ.
Denn, jeder Mensch ist einzigartig.
Das spürt man besonders, wenn man mehrere Kinder hat.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kinder erkennen diesen Unterschied sowieso nicht! Nachtrag

Antwort von Perspektiven am 03.04.2019, 10:26 Uhr

Ich habe das Buch "Grenzen, Nähe, Respekt" von Jesper Juul gelesen. Es basiert auf dem Buch „Dein kompetentes Kind“. Es gibt hier Hinweise darauf.
Einiges basiert auch auf Thomas Gordon. Das ist indirekt erkennbar. Hier geht es um Methoden bzw. Werkzeuge zur erfolgreichen Kommunikation.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Monroe am 03.04.2019, 10:42 Uhr

Meine Kinder haben auch nicht immer angekündigt, wenn sie was angestellt hatten.
Aber es kam oft eine Ankündigung wie etwa "ich Autofahren" oder "ich mache das".
Ich Frage mich dennoch weiterhin, wie es das 2Jährige der AP allein auf den Fahrersitz schafft und wie alt die anderen Kinder sind.

Moralaposteleien kann ich gerade nicht erkennen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Monroe am 03.04.2019, 10:50 Uhr

Mit Essen erziehen (bist du lieb,bekommst duNachtisch, wenn nicht, nicht) halte ich für äußerst fragwürdig

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Perspektiven am 03.04.2019, 10:52 Uhr

Ein 2-Jähriges Kind kann allein auf den Fahrersitz. Wir haben einen Golf-plus. Die Sitze sind etwas höher als beim normalen Golf. Unser 2-Jähriges Enkelkind ist von außen allein darauf gekrabbelt. Da nimmt es auch jede Anstrengung in Kauf.
"Mein Auto." gesagt und angedeutet: Ich fahre jetzt.
Das ist ein typisches Nachmachen von Erwachsenen.
Das sollte ich nicht verbieten oder das Kind einfach herausholen. Es würde sich am Lenkrad festkrallen. Das Interesse wird auch mal befriedigt sein.
Zugegeben, ich befand mich nicht in Zeitdruck und wollte auch in dieser Situation das Kind weiter kennen lernen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von cube am 03.04.2019, 10:58 Uhr

Ist es auch - weil hier emotionaler Druck aufgebaut wird.
Lieb sein hat ja etwas mit "lieb gehabt werden" zu tun und heißt im Klartext nichts anderes als "wenn du xy tust, hat Mama dich lieb - dann gibts auch Nachtisch". Wenn du xy nicht tust, hat Mama dich nicht lieb und dann gibts auch keine Nachtisch".
Davon ab: was ist denn "lieb sein"? Hier wird die eigentliche Erwartungshaltung "hör auf mit dem Essen zu matschen" zB völlig schwammig und damit für das Kind gar nicht greifbar umschrieben.
"lieb sein" kann alles heißen und setzt das Kind enorm unter Druck, irgendeiner nicht klar formulierten Erwartung gerecht werden zu müssen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von niccolleen am 03.04.2019, 11:02 Uhr

"Ich verstehe den Unterschied zwischen einer Strafe und einer Konsequenz ehrlich gesagt immer noch nicht. "

Es ist schlicht und einfach eine Definitionsfrage.

Manche verstehen unter einer Konsequenz nichts anderes als eine Strafe.
In diesem Forum machen viele den Unterschied Strafe= unangemessen, nicht im Zusammenhang mit der "Tat", Konsequenz: angemessen, im direkten Zusammenhang mit der Tat.
Fuer andere wiederum oder in anderen Situationen ist eine Konsequenz einfach eine logische Folge, u.U. auch ohne mein elterliches Einwirken. Z.b. das Hupen eines Autofahrers beim Ueber die Strasse gehen, das Anziehen boeser Blicke im Geschaeft, das Zurueckhauen durch ein anderes Kind,...

Im Fall vom Kind am Fahrersitz waere bei mir die Konsequenz ohne viel zu Ueberlegen oder Erklaeren, einfach Hand anlegen. Also nicht Gewalt natuerlich, aber meine Haende wuerden das Kind ganz einfach schnell wieder vom Fahrersitz heben.
In dem Alter ist Erklaeren wichtig als Begleitumstand fuer eine langfristige Wirkung, aber fuer den Akutfall meist recht nutzlos, weil man in dem Alter einfach noch nicht die verbale Kommunikation als Hauptkommunikation hat. Da sind Beruehrungen gefragt. Ich weiss nicht, ob die Anfangsposterin Beruehrungen vermeidet. Nach 17x hauen kommt mir das fast so vor.

lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von niccolleen am 03.04.2019, 11:05 Uhr

"Ich bin durchaus der Meinung, dass ich der Chef meiner Kinder bin und diese zu folgen haben."

Viel Spass. Jahrelange Machtkaempfe mit Kulmination in der Pubertaet sind vorprogrammiert... Das Chef und Untergebenen-Prinzip innerhalb der Familie ist traurig fuers Potenzial aller Beteiligten.

lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von niccolleen am 03.04.2019, 11:08 Uhr

Ja ja und nochmals Ja!

Wobei ich bei einer Sache der Threadstarterin zustimme: Klar gibt es in genug Situationen auch das Argument, etwas zu machen oder unterlassen, weil es die Mama oder irgendwen anderen stoert und aus sonst keinem anderen Grund.

lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich versuchs mal anders zu erklären

Antwort von Schniesenase am 03.04.2019, 11:09 Uhr

Schön geschrieben! Genauso sehe ich das auch. :-)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von niccolleen am 03.04.2019, 11:12 Uhr

Hier moechte ich mich auch verlustfrei anschliessen!!
lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Schniesenase am 03.04.2019, 11:16 Uhr

Grundsätzlich stimme ich da zu, allerdings können die meisten Eltern heute sich nicht so viel Gelassenheit leisten, weil das Leben oft sehr eng getaktet ist. Das war früher bei vielen Familien anders. Es lohnt sich schon, die eigene Taktung mal daraufhin zu überprüfen, ob es Ballast gibt, den man zu Gunsten von mehr Gelassenheit und Erkundungszeit für die Kinder auch abwerfen könnte.

Aber um bei diesem Beispiel zu bleiben, wenn ich einen Termin habe, und mein Kind will Autofahren spielen, verweise ich darauf, dass das JETZT nicht geht, aber beim Zurückkommen oder am nächsten Tag oder am Wochenende, UND ich komme von selbst verlässlich darauf zurück und biete es von selbst an, wenn der angekündigte Termin da ist. Bei uns hat das immer sehr gut funktioniert. Ich möchte behaupten, das ist auch eine Frage der Veranlagung des Kindes, aber auch besonders der Verlässlichkeit der Eltern, Versprochenes auch wahr werden zu lassen.

Hier gibt es keine Strafen. Meine Tochter wäre auch ziemlich erschüttert darüber. Sie ist 7 und sehr verständig. Man kann alles mit ihr klären, vereinbaren, diskutieren, und - ja - wenn Zeit dafür ist, dann darf und soll sie auch ihre Argumente nennen. Manchmal hat sie super Ideen! Selbstwirksamkeit macht stark, Ohnmacht oder Machtlosigkeit macht schwach bzw. erzeugt Rebellen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich versuchs mal anders zu erklären

Antwort von niccolleen am 03.04.2019, 11:17 Uhr

Ganz abgesehen davon, dass es auch Regeln der "Kriegsfuehrung" gibt, und Kuscheltier wegnehmen ist einfach gegen diese Regeln. Mama ist boese/sauer, und der einzige Vertraute, der bedingungslos auf seiner Seite ist, wird weggenommen. Das ist wirklich boese.

lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von niccolleen am 03.04.2019, 11:23 Uhr

Seh ich auch so, deshalb finde ich auch Begriffe wie "brav" und "schlimm" sehr unpassend. Man bezieht sich nicht auf die Tat, sondern urteilt, was man IST, wer man sein sollte und das man als PERSON in Ungnade gefallen ist, und nicht, wie man moechte, dass man sich VERHAELT, und dass rein das VERHALTEN fehl am Platz war.

Aber was Monroe sagen wollte, dem stimme ich auch vorbehaltlos zu. Essen als Konsequenz erzieht im schlechteren Fall Diabetiker im besseren Fall Uebergewicht, da sich das durch den Rest des Lebens zieht, dass man sich in unangenehmen Situationen mit Essen und Suessigkeiten selbst belohnt, anstatt Wege aus der Misere erkennen zu lernen.

lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von niccolleen am 03.04.2019, 11:27 Uhr

"UND ich komme von selbst verlässlich darauf zurück und biete es von selbst an, wenn der angekündigte Termin da ist. "

Genau das war mir auch immer wichtig, und ich sehe, dass es sinnvoll ist!
Meine Kinder sind jetzt 7 und 10, und wenn ich sage, "geht jetzt nicht - spaeter", dann akzeptieren sie das meistens widerstandslos, weil sie wissen, dass "spaeter" auch wirklich kommt.

lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kinder erkennen diesen Unterschied sowieso nicht! Nachtrag

Antwort von Maxikid am 03.04.2019, 11:46 Uhr

Und es gibt Kinder, so wie meine kleine Tochter, da müssen ganz andere Methoden herhalten. Die passende Methode für alle Kinder gibt es nicht....

LG maxikid

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Also wenn es hier wirklich Mütter gibt

Antwort von Verwirrt123 am 03.04.2019, 12:21 Uhr

die noch nie ihr Kind angeschrien oder bestraft haben, fress ich einen Besen. Die Eltern/Kind-Beziehung funktioniert nun mal nicht friktionsfrei. Die Zwerge machen einen manchmal wahnsinnig und auch als Mutter ist man nur ein Mensch mit Nerven, der selbige manchmal weghaut.

Also bitte, ja, wenn ich meinem Sohn schon fünfmal was erklärt habe bzw. ihm was weggenommen habe, was er nicht haben soll (ich greife meine Kinder übrigens sehr gerne an, weil das irgendwo vorgekommen ist), dann kommt es vor, dass ich sage, ok, dann gibt es heute kein Eis, kein Fernsehen, kein... Und plötzlich ist er ganz friedlich und brav und folgt. Und dann soll mir einer erzählen, dass das nicht funktioniert. Doch, tut es. Und ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen, dass sich mein Sohn in diesem Moment nicht ungeliebt fühlt. Sondern er merkt einfach, dass er es jetzt zu weit getrieben hat.

Und wer es schafft, bei drei kleinen Kindern immer ruhig, liebevoll, gerecht und pädagogisch wertvoll zu sein/zu handeln, vor dem ziehe ich meinen Hut. Ganz ehrlich.

Ich finde immer noch, nach all den Beiträgen, dass Eltern, die glauben sie strafen nicht, sich in die Tasche lügen. Es macht für die Kinder schlicht keinen Unterschied, ob es für die Eltern eine "logische Konsequenz" oder eine Strafe ist. Woher soll ein 2 oder auch 4jähriger den Unterschied kennen? Ich finde auch das mit dem Liebesentzug ein wenig weit hergeholt. Meine Kinder wissen, dass ich sie über alles liebe, weil ich es ihnen zig Mal am Tag auf unterschiedlichste Weise zeige. Wenn sie dann gleich an meiner Liebe zweifeln, weil sie mal kein Eis essen dürfen (bzw. das sogar nur angedroht wird), nur weil es keinen inneren Zusammenhang zwischen der von mir nicht gewünschten Tat und dem Eis gibt oder sie in dem Moment keine Wahlmöglichkeit haben, habe ich größere Probleme als Kinder, die mir nicht folgen.

Ich versuche sehr wohl, meine Kinder zu verständigen und selbst denkenen Menschen zu erziehen. Aber auch hier gilt meiner Meinung nach, was ich zur Liebe geschrieben habe. Wichtig sind der Großteil der Zeit, nicht die paar Mal, wo eine Situation eskaliert. Ich erkläre, ich zeige, ich leite an, ich lebe vor, ich lobe. Und manchmal zucke ich aus und schreie oder strafe. Wenn mich das zu einer schlechten Mutter macht oder dazu führt, dass meine Kinder Angsthasen oder unselbständig werden oder sich nicht geliebt fühlen, dann muss ich sie wohl zu Adoption freigeben.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Perspektiven am 03.04.2019, 12:26 Uhr

Beim ersten Absatz meine ich eine typische Du-Botschaft erkannt zu haben.
Eine Person wird verurteilt. Die Sache (Verhalten) wird nicht angesprochen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kinder erkennen diesen Unterschied sowieso nicht! Nachtrag

Antwort von Perspektiven am 03.04.2019, 12:31 Uhr

Die Methoden z. B. von Gordon können allgemein angewendet werden. Hier geht es um eine grundsätzliche Art der Kommunikation.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Super-Muttis ;-)

Antwort von cube am 03.04.2019, 12:32 Uhr

Da ja schnell mal der Eindruck entsteht, hier wären nur selbsterklärte Super-Muttis am Werk, die alles richtig machen - Nein! das ist ganz sicher nicht so. Niemand macht alles immer richtig, handelt jederzeit nur um Sinne des Kindes und hat dementsprechend auch ein Kind, dass total super immer das macht, was gerade angesagt ist.
Ich wage aber mal zu behaupten, dass viele (die meisten?) hier sich einfach bemühen, "richtig" zu erziehen mit Blick auf das Kind.
Selbstverständlich wird man auch mal laut, hat gerade nicht die Nerven, steht vor einer verfahrenen Situation und wendet eben auch mal "wenn du jetzt nicht ..., dann ...!" an.
Entscheidend finde ich nicht, alles perfekt zu machen (wie grausig), sondern fähig zu sein, sich auch mal selbst in Frage zu stellen. Seine eigenen Motive kritisch zu hinterfragen.
Ich habe für mich selbst eine bestimmte Vorstellung (Wunsch) davon, wie ich mein Kind erziehen möchte bzw. was ich mir wünsche, wie es mal durchs Leben gehen können soll.
In verfahrenen Situationen frage ich mich dann eben: was passiert da eigentlich? Wie kommt es dazu und was kann ich tun, um es wieder in bessere Bahnen zu lenken? Denn mein Kind kann das noch nicht. Ich bin mir auch nicht zu schade, mich mal zu entschuldigen und auch nicht, mein mich vorher zur Weißglut treibendes Kind hinterher zu trösten, weil es selber auch total überfordert war.
Ich behaupte mal, Kinder erkennen dieses Bemühen und können dann auch gut mit den "Ausrutscher" umgehen - es macht die Eltern ja nun auch ein Stück weit authentisch, menschlich.
Und wenn wir hier diskutieren geht es nicht darum zu beweisen, wie toll man selber ist - sondern um das, was wir versuchen aus grundsätzlicher Überzeugung umzusetzen - ohne Garantie darauf, dass es tagtäglich auch so super gelingt, wie man es gerne hätte.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Also wenn es hier wirklich Mütter gibt

Antwort von Maxikid am 03.04.2019, 12:37 Uhr

Ich habe 2 Mädels, fast 11 und fast 14. Die Große ist sehr lieb und wenn man sie um etwas bittet, wird es auch erledigt, oder man erklärt ihr warum dieses und jenes gerade nicht geht.

Bei der Kleinen, ja das sieht das alles schon ganz anders aus. Was sie nicht möchte kann zum stundenlangen Schreien und heulen führen. Auch wird sich nie an Abmachungen gehalten. Erklärungen, warum das so oder so ist, werden nicht akzeptiert. Sie muss immer, wirklich immer, erst den "Schmerz, die Schimpfe" erfahren. Selbst, wenn sie das dann in ihrem Zeugnis stehen hat....nö, ist doch alles super........Sie hätte auf eine noch bessere Sportschule ab der 5. Klasse gehen können, aber aufgrund des schlechtes Textes im Zeugnis, ist es halt eine andere geworden. Aber, dass lässt sie ja kalt...
Zur Zeit liegen meine Nerven gerade wirklich wieder sehr blank.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kinder erkennen diesen Unterschied sowieso nicht! Nachtrag

Antwort von basis am 03.04.2019, 12:40 Uhr

Und bei manchen funktioniert diese Art der Kommunikation eben nicht. Wir haben diese ganzen Ich-Botschaften und hast-Du-nicht-gesehen Zeug auch in den Kursen der Kundenkommunikation. Klingt immer alles toll und wie gut man damit vorwärts kommt. Und dann hat man Kunden, die das einfach nur lächerlich, künstlich, dämlich und blöd finden und das ganze funktioniert nicht mehr.

Genauso gibt es Kinder, die solche Art der Kommunikation nicht greifen, nicht BEgreifen und eben auch nicht damit umgehen können. Kommunikation muss auf den Gegenüber zugeschnitten sein. Es gibt keine universell gültige, immer funktionierende Art von Kommunikation. Mit jemanden, der keinerlei Empathieempfinden hat z.B. auf empathischer Ebene Kommunuzieren zu wollen ist eben Quatsch.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kinder erkennen diesen Unterschied sowieso nicht! Nachtrag

Antwort von Maxikid am 03.04.2019, 12:42 Uhr

Genau, meine Kinder reagieren auf diese ganzen Methoden nämlich überhaupt nicht....

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich versuchs mal anders zu erklären

Antwort von Verwirrt123 am 03.04.2019, 12:43 Uhr

Ok, nehmen wir dein Beispiel. Das Kind kaspert rum am Abend. Aber es muss ja auch irgendwann ins Bett gehen. Dh vorher den Pyjama anziehen, Gesicht waschen, Zähne putzen, was halt so ansteht. Es stellt sich also nicht die Frage, ist nach dem Rumkaspern noch Zeit was zu lesen, sondern ist das Kind bereit fürs Bett, wenn es Zeit für schlafen ist. Wie ist also vorzugehen, wenn sich das Kind einfach nicht bettfertig machen, sondern rumkaspern will? Da kann ich nicht sagen, ok, wenn du jetzt rumkaspern willst, gehst du halt später ins Bett und bist morgen müde. Sondern dann muss ich durchsetzen, dass sich das Kind bettfertig macht. Zumindest sehe ich das so. Es gibt Enscheidungen, die kann ich dem Kind überlassen (rumkaspern oder lesen) und solche, die ich für das Kind treffen muss (wann wird ins Bett gegangen). Und ein 2 oder 4jähriger gibt auch nicht ab 20:00 Ruhe, nur weil du es so willst. Mit 6,5 ist es ja ein ganz anderes Spiel. Mit meiner fast 5jährigen hab ich diese Probleme auch nicht mehr, da brauch ich meine Strafandrohungen nur noch sehr selten.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Also wenn es hier wirklich Mütter gibt

Antwort von Perspektiven am 03.04.2019, 12:47 Uhr

Sie sind keine schlechte Mutter, bestimmt nicht!

Aufgefallen ist mir: "Und wer es schafft, bei drei kleinen Kindern immer ruhig, liebevoll, gerecht und pädagogisch wertvoll zu sein/zu handeln, vor dem ziehe ich meinen Hut. Ganz ehrlich."

Dazu braucht man vielleicht Überwindung. Für die dazu notwendige Umgangsart Vorbereitung.

Gefühle darf man den Kindern zeigen, aber als Ich-Botschaft. Ich mache das und es kommt gut an. Bei Kindern berücksichtigt man auch deren Empfindlichkeit soweit wie möglich.

Ich erlebe hier immer wieder, es scheint so auszusehen, dass alle Welt meint, die perfekten Eltern scheinen vom Himmel zu fallen, so wie man sagt: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Was also beruflich gilt, könnte auch in der wichtigen Aufgabe Erziehung oder Beziehung gelten.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Gegenfrage

Antwort von cube am 03.04.2019, 12:58 Uhr

Wenn dein Kind 5 x etwas in die Finger bekommen kann, was er nicht haben soll - warum hast du es nicht einfach nach dem 2. mal weggelegt?
Ein 2,5 jähriger wird dir never ever gehorchen, nur weil du es sagst - es würde aber deinen Wunsch in Verbindung mit der Konsequenz "dann kommt es außer Reichweite" sehr wohl auf Dauer verstehen können. Wenn du ihm vielleicht auch noch kurz und knapp erklärst, warum du das nicht willst.
Ich glaube, da erwartest du ein bisschen zu viel Verständnis für deine Wünsche. Lässt du das Ding liegen und erwartest, dass er dir gehorcht, bringst du dein Kind in eine Situation, in der es nur verlieren kann in seinem Alter.
Niemand sagt, dass 3 kleine Kinder nicht anstrengend sind und erwartet von dir, zu jeder Zeit auf jedes Kind perfekt eingehen zu können.

Wenn ich als Eltern das Gefühl hätte, mein Kind hört grundsätzlich nur, wenn ich ihm eine Strafe androhe, würde ich persönlich mich tatsächlich fragen, was es hakt.

Und ja, ich bleibe dabei - es gibt einen Unterschied zwischen "Strafe" und "Konsequenz". Wenn das "in die Tasche lügen ist" muss ich sagen, dann lüge ich gerne weiter :-) Denn bisher sind wir damit gut gefahren.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Gegenfrage

Antwort von Verwirrt123 am 03.04.2019, 13:16 Uhr

Es ist mir schon klar, dass mir ein Zwerg nicht einfach folgt, weil ich so lieb drum bitte. Und mir ist der Weg, es ihm wegzunehmen auch schon eingefallen. Und es gibt die Momente, da hört er dann auch auf. Und dann gibt es die Momente, da sucht er sich einfach was anderes. Eben Beispiel werfen. Er nimmt ein Spielzeug und wirft es. Ich erkläre ihm, dass es kaputt gehen kann und ich das nicht will. Manchmal reicht das. Manchmal nicht, dann tut er es wieder. Ich nehme das Spielzeug weg (und gebe ihm manchmal stattdessen einen Ball). Blöderweise liegt aber sehr viel Spielzeug herum. An seinen "mühsamen" Tagen nimmt er sich einfach was anderes. Und dann noch was anderes. Und irgendwann kommt der Punkt, wo ich sage (auch lauter), du hörst jetzt sofort auf oder ... Und das wirkt dann meistens.

Oder Auto fahren. Ich nehme ihn vom Fahrersitz und setze ihn in seinen Kindersitz (nach zig Versuchen, ihm zu erklären, dass wir es eilig haben und er später fahren kann). Er wehrt sich nach Kräften (und er ist ziemlich stark), windet sich und schreit. Ich will ihm nicht wehtun. Also muss ich ihn irgendwann auch anschreien, weil er mich sonst nicht hört.

Oder mein anderes Beispiel von weiter oben (zu deiner Schlafen gehen Geschichte): Das Kind kaspert rum am Abend. Aber es muss ja auch irgendwann ins Bett gehen. Dh vorher den Pyjama anziehen, Gesicht waschen, Zähne putzen, was halt so ansteht. Es stellt sich also nicht die Frage, ist nach dem Rumkaspern noch Zeit was zu lesen, sondern ist das Kind bereit fürs Bett, wenn es Zeit für schlafen ist. Wie ist also vorzugehen, wenn sich das Kind einfach nicht bettfertig machen, sondern rumkaspern will? Da kann ich nicht sagen, ok, wenn du jetzt rumkaspern willst, gehst du halt später ins Bett und bist morgen müde. Sondern dann muss ich durchsetzen, dass sich das Kind bettfertig macht. Zumindest sehe ich das so. Es gibt Enscheidungen, die kann ich dem Kind überlassen (rumkaspern oder lesen) und solche, die ich für das Kind treffen muss (wann wird ins Bett gegangen). Und ein 2 oder 4jähriger gibt auch nicht ab 20:00 Ruhe, nur weil du es so willst. Mit 6,5 ist es ja ein ganz anderes Spiel. Mit meiner fast 5jährigen hab ich diese Probleme auch nicht mehr, da brauch ich meine Strafandrohungen nur noch sehr selten.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Den Grundstein dafür legt man ja schon früher

Antwort von cube am 03.04.2019, 13:21 Uhr

idR genau in dem Alter der Selbstbehauptungsphase ("Trotz-Phase").
Ja, das war anstrengend. Da mussten wir manchmal seeehr viel Geduld aufbringen. Wir haben erklärt (kindgerecht, also eher kurz, leicht verständlich), Zeit gelassen, der Aufforderung nachzukommen bzw. mit zu machen. Auch mal etwas überlegt, wie man das ganze etwas witziger gestalten könnte und so weiter. Immer im Hinterkopf, dass Kind ja erst mal begreifen muss, warum es das nun tun soll bzw. das es wirklich sein muss. zB Zähneputzen.
Klar hat das auch mal lange gedauert - da war dann eben die Ansage "ohne Zähenputzen geht es nicht ins Bett - kommen wir zu spät ins Bett, kann ich nicht mehr vorlesen".
Wie gesagt: Kind bekam auch immer wieder erklärt, warum Zähneputzen wichtig ist. Und hat eben gemerkt, wir geben nicht nach.
Wir blieben auch mal 45 Min. im Bad bis das erledigt war. Und ich kann dir versichern, 45 Min. kam genau einmal vor und Kind hat gemerkt, wie wichtig (uns) das ist.
Und davon profitieren wir eben heute. Grundsätzlich hat unser Kind nämlich offenbar verstanden, warum Zähneputzen wichtig ist und gemacht werden muss.
Hat er heute mal keine Lust dazu und nölt/zickt ist meine Antwort dazu "ok, sind DEINE Zähne die kaputt gehen - DEINE Entscheidung". Garniert mit der Ansage, dass ich jetzt auch nicht länger warte oder "bitte bitte" sagen werde.
Er putzt dann immer.
Ich bilde mir zumindest ein, dass wir damals - mit sicher sehr viel mehr Aufwand und nerven als durch nur Androhung von Strafe - den Grundstein für "etwas verstehen" gelegt haben.
Er will den Schlafanzug nicht anziehen - ja, dann halt nicht. Wenn es ihn dann nicht friert. Und genau das frage ich ihn eben und lasse ihn dann selbst entscheiden.
Er will sich gar nicht erst ausziehen? Jau, wird bestimmt unbequem während des Schlafens - kann er gerne ausprobieren. Aus eigener Erfahrung lernt man ja am Besten. Ich suche mir die Kämpfe halt auch mit Bedacht - ICH muss ja nicht mit Jeans schlafen. Wenn er es ausprobieren möchte - nur zu. Meine Regeln "20 Uhr ist hier Sendepause" ist halt das übergeordnete Ziel und davon ja nicht betroffen. Und auch das weiß er eben auf Grund früherer Konsequenzen und Bemühungen.

Hey, vielleicht sag ich zu Teenie-Zeiten auch "wir haben alles falsch gemacht - hätten wir mal härter durchgegriffen". Ich weiß es nicht. Momentan bilde ich mir ein, wir sind auf einem guten Weg und die Mühe hat sich gelohnt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich versuchs mal anders zu erklären

Antwort von Monroe am 03.04.2019, 13:22 Uhr

Da gibt es bei mir nur Optionen vorgegeben. Möchtest du selbst auf den Toilettendeckel klettern, damit ich dir die Zähne putzen oder soll ich dich hochheben? Das stellt nicht die Frage ob oder ob nicht,sobdern nur die nach dem WIE.
möchtest du den Pyjama holen oder soll ich das machen? Mit welchem Waschlappen soll ich dir das Gesicht waschen, mit dem blauen oder dem roten?
So entschärft man soooo viele Situationen ganz ohne Druck, Maßnahmen, Strafen, Konsequenzen.
Und wenn es dann immer noch nicht klappt, kann man sagen "wenn du nicht herkommst zum Zähneputzen, hole ich dich und trage dich ins Bad".
Für ein 2 Jähriges halte ich das für die beste Lösung und rege mich zudem selbst nicht so auf, wenn "komm Zähneputzen" allein nichts bringt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kinder erkennen diesen Unterschied sowieso nicht! Nachtrag

Antwort von Perspektiven am 03.04.2019, 13:50 Uhr

"Kommunikation muss auf den Gegenüber zugeschnitten sein. Es gibt keine universell gültige, immer funktionierende Art von Kommunikation. Mit jemanden, der keinerlei Empathieempfinden hat z.B. auf empathischer Ebene Kommunizieren zu wollen ist eben Quatsch."

Hier muss ich zustimmen. "Empathieempfinden" ist eine wesentliche Voraussetzung. Deshalb nenne ich meine Angebote bewusst "einfühlsames Beobachten", später auch "einfühlsames Zuhören" in eigenen Gruppen.
Das individuell rüberbringen kann allerdings nicht meine allgemeine afgabe sein, weil ich nicht mit allen interessierten Menschne zusammenleben kann.

Ich-Botschaft und diese einfühlsamen Methoden sind keine getrennte Sachen. Sie gehen ineinander über, wenn man sie ausreichend geübt hat.

Wenn Menschen das "lächerlich, künstlich, dämlich und blöd finden", dann kennen sie das nicht und meinen das sei eine Art gekünstelte Höflichkeit. Es ist aber wesentlich mehr und eine überwiegend Gefühlssache.
Ich muss sie dann eben lachen lassen, will aber konsequent dabei bleiben. Denn, wenn ich das nicht tue, falle ich schnell in die bisher gewohnte Art zurück.
Wichtig ist mir, ich habe das so gut wie möglich in meine Gefühlswelt einbauen können. Dazu muss man leider üben und das eventuell Jahrelang.

Nebenbei: ich bin in diese Art verliebt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich versuchs mal anders zu erklären

Antwort von niccolleen am 03.04.2019, 13:56 Uhr

Ja natuerlich!

Aber die Frage bleibt in dem Konkreten Fall: Gibst du dem Kind die Alternative Bettfertig machen oder Strafe? Ich nicht. Zur Strafe kommt es nicht.

lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Den Grundstein dafür legt man ja schon früher

Antwort von Verwirrt123 am 03.04.2019, 13:58 Uhr

Wir haben da offensichtlich grundlegend andere Ansätze. Ich würde zu meiner fast 5jährigen nie sagen, ok, deine Entscheidung wenn du nicht Zähne putzen willst.Und zu sagen, ohne Zähneputzen nicht ins Bett und wenns zu lange dauert, wird nicht mehr vorgelesen ist ja auch sehr schön. Aber was ist, wenn es schon so spät ist, dass die Schlafenszeit eh schon lange überschritten ist, die Zähne sind aber immer noch nicht geputzt? Wenn es schon 21:00 ist und wir müssen um 6:30 aufstehen, kann ich nicht noch 45 min mit meinem Kind im Bad verbringen und darauf warten, dass es den Sinn von Zähneputzen einsieht. Und wenn kein Pyjama angezogen werden will und das Kind friert in der Nacht, liegt es ja nicht einfach im Bett und ihm ist kalt. Sondern es kommt dann zu mir und schlüpft unter meine Decke. Und dann kann ich es mir aussuchen, ob ich um 3 in der Früh eine Grundsatzdiskussion darüber anfange, ob der Pyjama jetzt doch angezogen wird und das Kind wieder in sein eigenes Bett geht oder ob ich es einfach bei mir schlafen lasse - und damit wird es dann quasi noch belohnt, weil in meinem Bett schlafen ist ja was tolles.

Ich suche mir meine Kämpfe auch aus, aber es gibt Situationen, in denen ich dem Kind nicht die Wahl lassen kann bzw. keine Lust habe, darauf zu warten, dass was aus eigenem Verständnis passiert. Aber all diese Themen hab ich bei einem 2jährigen noch gar nicht. Der muss den Pyjama anziehen. Ich kann ihm erklären, warum, aber letztendlich muss er, weil ich es sage. Und wenn er nicht freiwillig kommt und mir die Nerven ausgehen, dann wird er eben gezwungen. Und ja, dann spiele ich meine Macht aus und das darf er ruhig merken.

Insgesamt führen aber offensichtlich unsere beiden Wege zum Ziel, weil meine fast 5jährige putzt auch ohne Motzen die Zähne.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: ab 20 Uhr Feierabend

Antwort von cube am 03.04.2019, 14:02 Uhr

Nein, natürlich hat er irgendwann versucht, diese Regel außer Kraft zu setzen.
Tatsächlich war es so:
"Ich bin aber noch nicht müde"
"Kein Problem, hab ich auch manchmal - du kannst gerne noch in deinem Zimmer spielen, Hörspiel hören etc bis du müde bist - aber unten ist jetzt Feierabend und ich gehe jetzt runter"
"Dann komme ich mit"
"Nein, du bleibst oben"
"Nein" und trabte mit mir die Treppe runter.
Ich also Kind an die Hand genommen und wieder hoch gebracht.
In Bett verfrachtet, nochmal das Angebot Hörspiel etc gemacht und wieder raus.
Kind wieder aufgestanden usw.
Ganz klare Ansage von mir "Ich kann dich jetzt nochmal ins Bett bringen, zudecken etc - runterkommen ist aber nicht"
Und das haben wir dann eben bis tatsächlich 22.30 Uhr gemacht (wir haben ein sehr ausdauerndes Kind ;-)
Kind wieder raus - ich es wieder ins Zimmer gebracht (bin also schon oben auf dem Gang geblieben) und das letztendlich, bis Kind so müde war, dass es wirklich selbst schlafen wollte.
Glaub mir - ich hätte zwischendurch ausrasten können und habe innerlich alles in Schutt und Asche gelegt, eine Heimplatz organisiert, mich nach Internaten erkundigt und was noch alles ;-) Und auch Kind hatte merklich schnell keinen Spaß mehr daran, wollte aber auch nicht nachgeben bzw hat wohl gedacht, das ich irgendwann einknicke.
Ich habe mich daran hochgezogen, dass ich das jetzt 1 x durchziehe, um meinen Punkt klar zu machen. Freundlich, aber bestimmt.
Es ging mir eben nicht um Macht demonstrieren, sondern klar machen, das ich eine persönliche Grenze habe und diese auch verteidige.
Und was hätte ich denn androhen können? Du bekommst morgen kein Eis? Morgen gibt es kein TV? Und dann? Hätte er gesagt: ok, geritzt - dafür komm ich dann jetzt mit runter :-)
Und ja, das war ätzend anstrengend.
Aber seitdem hatten wir dieses Spiel nie wieder.
Und das ganz ohne Strafe. Sogar mit einer Alternative für ihn (noch im Zimmer auf bleiben)
Und das sind halt die Situationen die mir das Gefühl geben, dass sich diese Mühen lohnen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich versuchs mal anders zu erklären

Antwort von Verwirrt123 am 03.04.2019, 14:03 Uhr

Die Frage versteh ich nicht. Bin da bei Monroe. Es hat ein gewisses Mitspracherecht wie, aber nicht ob. Ich fordere das Kind wenn es sein muss auch mehrmals und in unterschiedlicher Weise auf zu kommen, auch mal spielerisch. Aber irgendwann wird ein Punkt überschritten, da ist es mit freiwillig vorbei. Und dann gibt es entweder ein "wenn du jetzt nicht ..., dann ..." oder ich mache es einfach unter Gegenwehr mit einem "Nachgespräch". Eine echte Strafe gibt es meistens nicht, wobei das gezwungene Anziehen eh schon Strafe an sich ist. Oder ist es jetzt logische Konsequenz?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Also wenn es hier wirklich Mütter gibt

Antwort von niccolleen am 03.04.2019, 14:06 Uhr

Das ist aber ein eher trotziger und polemischer Post.
Ich glaube, dass du sehr wohl verstanden hast, was jeder hier sagen will. Unterschiedliche Standpunkte sind erlaubt, jeder kennt sein Kind am besten, und vielleicht bist du im Alltag ja sehr viel verstaendnisvoller als du es hier zugeben willst.

lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: ab 20 Uhr Feierabend

Antwort von Verwirrt123 am 03.04.2019, 14:08 Uhr

Aber natürlich hast du deine Macht ausgespielt. Die Macht ihm zu sagen, dass er jetzt in seinem Zimmer zu bleiben hat. Du bist vielleicht die ganze Zeit freundlich geblieben (und dafür meine Bewunderung), aber letztendlich hast du deinen Willen durchgesetzt und damit deine Macht als Mutter ein- und durchgesetzt. Die Alternative im Zimmer noch aufbleiben ist ja in Wahrheit keine echte Alternative, weil du ihm einerseits das Einschlafen ja nicht vorschreiben kannst und er andererseits noch immer in seinem Zimmer war.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Gegenfrage

Antwort von niccolleen am 03.04.2019, 14:08 Uhr

Ah, daher weht also der Wind.
Das mit dem Chefsein ist also eher der Wunschgedanke, und im Moment fallen dir halt nur Strafen ein, um das zu erreichen. War es bisher erfolgreich?

lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich versuchs mal anders zu erklären

Antwort von niccolleen am 03.04.2019, 14:14 Uhr

Ja, da habe ich mich schlecht ausgedrueckt.
Ich mache es auch so. Es gibt kein "Ob", sondern nur die Auswahl fuer das "Wie".
Ich habe mich auf die Idee mit Strafen/Konsequenzen bezogen.
Mein Freund bruellt dann z.B. rum: "Mach das jetzt, oder ...." und droht halt irgendwas an.
Das mache ich nicht, denn ein Kleinkind, und sei es auch noch so veraengstigt, hat halt den Drang zu sehen, ob das Oder auch eintritt und wie es sich anfuehlt. Daher habe ich zu deinem vorigen Post gemeint, ob du ihm denn die Alternative zu einer STrafe gibst. Das wuerde ich nicht tun, und somit kommt es nicht zur Strafe. Es muss halt das gemacht werden, was sein muss, auf die eine oder andere Art, und ich kenne viele Moeglichkeiten, dass das auch passiert, ich kann auch als Mutter sehr nervig sein.

lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Den Grundstein dafür legt man ja schon früher

Antwort von Maxikid am 03.04.2019, 14:15 Uhr

Genauso habe ich das auch bei meiner Lütten gemacht. Aber noch heute, mit fast 11 gibt es jeden Tag ein riesen Theater ums Putzen. Selbst wenn der Zahnarzt mit ihr ernst redet kommt nur ein, ist mir egal....Auch nach dem Bohren...ist mir doch egal.
Ich weiß noch, rote Ampeln. Sie ganz klein, wollte natürlich von der Hand los. An jeder Ampel fing sie an zu schreien. Es hat über 6 Monate gedauert, bis sie das abstellte.....meine Nerven. Trotz kurzer Erklärung ...warum man an einer roten Ampel stehen bleiben muss.

Bei meiner Großen hat das wunderbar geklappt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Super-Muttis ;-)

Antwort von Perspektiven am 03.04.2019, 14:17 Uhr

„Ich wage aber mal zu behaupten, dass viele (die meisten?) hier sich einfach bemühen, "richtig" zu erziehen mit Blick auf das Kind.“ Das kann man laut und öffentlich sagen, damit das sollten andere Menschen auch wissen. Wenn man sich nicht speziell interessiert, weiß man nicht was Mütter wertvolles leisten.
Das ist mein familienpolitisches Hauptthema.

„Seine eigenen Motive kritisch zu hinterfragen.“ Daran muss ich auch denken. Gestressten Müttern was anderes anbieten, ist zunächst ein zusätzlicher Stress. Später kann es Erleichterung bedeuten. Aber man muss erst die Umstellung schaffen. Das sehe ich auch als Problem meiner Angebote für die betroffenen Mütter. Sie sind mitten drin.

Ich erlaube mir diese Sätze von cube zu wiederholen, weil diese Aussagen enorm wichtig sind: „In verfahrenen Situationen frage ich mich dann eben: was passiert da eigentlich? Wie kommt es dazu und was kann ich tun, um es wieder in bessere Bahnen zu lenken? Denn mein Kind kann das noch nicht.“
Auch die restlichen Aussagen haben ihren besonderen Wert.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: ab 20 Uhr Feierabend

Antwort von cube am 03.04.2019, 14:25 Uhr

Naja, ich habe natürlich die Bestimmungsmacht und bestimme, das ab 20 Uhr unten Feierabend ist - egal, ob er noch nicht müde ist. Aber er muss eben nicht zwingend im Bett liegen. Unten ist Feierabend - willst du von mir ins Bett gebracht werden oder nach im Zimmer spielen - seine Entscheidungsmacht innerhalb meines vorgegebenen Rahmens.
Wie schon an anderer Stelle gesagt: natürlich üben wir Macht aus. Aber es kommt darauf an, zu welchem Zweck und mit welchen Mitteln.
Ich habe ihm eben nicht angedroht, dass es dafür morgen kein xy gibt oder er 1 Woche lang alleine ins Bett gehen muss.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Monroe am 03.04.2019, 14:41 Uhr

Das "lieb sein" hat die TE nicht direkt benutzt, aber im Grunde ist ja das gleiche gemeint. Tust du was ich wollt, gibt es Naschwerk. Wenn nicht, nicht.
Erziehung mit Essen oder gar beim Essen vermeide ich so gut es geht. Erziehen beim Essen führt bei mir allerdings nur zu "Korrekturen" niemals zum Beenden eienr Mahlzeit wenn das Kind matscht oder bei Tisch kaspert. Es gibt auch keine. Nachtisch, wenn das Kind tut, was ich will. Entweder es gibt ihn bedingungslos für alle oder eben niemanden.
Theater auf langen Autofahrten hat keinen Einfluß darauf, ob wir uns an der nächsten Tanke ein Eis holen und sowas setze ich auch nicht als Druckmittel ein.
Bei der Wertung einer Person stimme ich dir zu. Das geht gar nicht. Liebhaben sollte jeder seine Kinder immer. Egal was sie anstellen.
Und auch das darf NIE ein Druckmittel sein oder das Liebhaben in Frage gestellt werden.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich versuchs mal anders zu erklären

Antwort von Verwirrt123 am 03.04.2019, 14:42 Uhr

Gute Frage. An sich ist das "wenn nicht ..., dann ..." bei mir die letzte Zuflucht, wenn einfach alles andere versagt hat. Und es ist selten notwendig. Und wenn ich jetzt so drüber nachdenke, reicht die Androhung eigentlich fast immer. Ich kann mich jetzt spontan nicht erinnern, dass ich die Strafe jemals einsetzen musste. Aber es passiert, dass ich also eine Alternative zur Strafe gebe. Ich muss aber auch noch dazu sagen, dass ich noch nie das Gefühl hatte, dass sich meine Kinder vor mir fürchten. Liegt vielleicht daran, dass ich nie drohen mit schreien mische. Wenn ich was androhe, passiert das in ruhigem Ton

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Gegenfrage

Antwort von Verwirrt123 am 03.04.2019, 14:51 Uhr

Was heißt hier Wunschgedanke? Jede Mutter (oder Vater) ist der Chef, das ist kein Wunsch, sondern einfach so. Und wenn ich das nicht umsetze, essen die Kinder den ganzen Tag Schokolade und schauen den ganzen Tag fern, putzen nie die Zähne, und und und. Und ja, manchmal fällt mir nichts anderes ein, als mit einer Strafe zu drohen. Wenn dir das noch nie passiert ist, gratuliere. Und danke ja, meine fast 5jährige ist meiner Meinung nach bestens erzogen bzw. entwickelt und hat auch keine Angst vor mir und weiß, dass ich sie lieb habe. Wie es sich bei den Kleinen entwickelt, wird man erst in 2 bzw. 3 Jahren sehen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Monroe am 03.04.2019, 15:03 Uhr

Das Kinder das KÖNNEN, weiß ich. Das war auch nicht meine Frage. Sondern wieso sie das können bzw die Mutter sie nicht daran hindert.
Die anderen Kinder scheinen größer zu sein, so dass das Augenmerk auf dem jüngsten Kind liegen könnte. Zuerst das anschnallen, dann die anderen.
So würde ich es machen

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Darum ging es oben aber erstmal gar nicht

Antwort von DK-Ursel am 03.04.2019, 15:35 Uhr

ich habe bei Dir, verwirrte AP, gelesen, daß Dud en Unterschied zwischen Strafe und Konsequenz nicht (ein-)siehst, aber möchtest, daß das Kind gehorcht. Basta.

Wenn das falsch bei mir angekommen ist, tut es mir leid, aber so hat sich das für mich nicht in Deinem Ausgangsposting, sondern auch später noch dargestellt. Und ja, das fand ich gruselig.

Und dazu haben wir anderen Dir versucht, den Unterschied zwischen eben diesen beiden Dingen/Begriffen,aber eben auch den dahinterliegenden Erziehungsstilen deutlich zu machen.
Das ist schon grundlegend - und keiner hat meines Wissens hier behauptet, nicht auch mal aus der Haut gefahren zu sein - das ist menschlich und düfen Kinder auch erleben.
Aber wenn Strafe Schema ist statt Konsequenz, liegt da eben ein anderer Zugang zu Erziehung und zum Kind generell zugrunde - das hat mit einmaligen Ausrutschern nichts zu tun.

Im übrigen glaube ich bestimmt, daß Dein kleines Kind Dich liebt - sicher spürt es auch Deine Liebe.
Aber fühl Dich nicht zu sicher im Ablesen deines Kindes - Mißverständnisse liegen sehr oft da, wo man sie kaum vermutet, da kann man böse Überraschungen erleben...Und gerade die Motivation, aus der wir heraus etwas tun, wird leicht mißverstanden.
Sie dann auch nur mit "du tust Böses, was mich nervt, ärgert, behindert, also kommt da auchdie Strafe" kann schnel lzu wenig für eni Kind sein, das mitdenkt.
Da bin ich doch froh,wenn ich in Sachen Konsequenz überzeugender argumentieren kann - was auch nicht so gelesen werden, als ob da nie was mißverstanden und als ob es immer gemocht und akzeptiert wird.
Aber ICH könnte vom Strafprinzip als generellem Erziehungsstil nicht überzeugt sein (hätte gerade hierzulande sicher auch wenig Rückendeckung dafür) und könnte dann auch nicht authentisch rüberkommen.

Als Mutter kan man viel dazulernen - vom Kind, aber auch von anderen Müttern.
Aber man muß offen dafür sein.
Und Du hast sicher nicht hier gefragt, um nur Deine Meinung abgenickt zu bekommen, sondern um einen Dialog zu führen.
Und das ist Konsequenz in der Erziehung eben auch: Dialog - nicht - wie bei Strafe - Machtausübung udn Beharrung auf seinem Recht.

Wir können es nie zu 100%so schaffen, wie wir gerne möchten, aber wir können es mehr und mehr versuchen - und uns in solchen Diskussionen, in Büchern, in Gesprächen, immer wieder bewußt machen.

Gruß Ursel, DK

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich versuchs mal anders zu erklären

Antwort von niccolleen am 03.04.2019, 15:50 Uhr

Es ging ja auch nicht darum, dass sie vor dir Angst haben (sollen), sondern vor der Strafe :-)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Also wenn es hier wirklich Mütter gibt

Antwort von Monroe am 03.04.2019, 15:53 Uhr

Ich werde auch Mal laut, wenn mir die Schnur reißt. Ich habe ebenfalls drei kleine Kinder und weiß wovon ich rede, wenn ich sage, dass es wohl was anderes ist, als wenn man ein 10Jähriges und ein Baby hat. Ganz anderes Paar Schuhe! Garantiere ich, so sehe ich es nämlich bei einer Freundin. Mit den Herausforderungen,mit denen ich zu kämpfen habe, hat sie gar nix zu tun.
Aber: ich bemühe mich eben die Nerven zu wahren. Egal, wie schwer es auch gerade ist. Gelingt mir nicht immer, das gebe ich zu. Ich bin auch nur ein Mensch.
Bei dir liest es sich allerdings, als ob du sehr oft an den Punkt kommst, wo es nicht mehr reicht sich zusammenzureißen sondern man eben aus der Haut fährt und laut wird.
Es ist als Tipp gemeint, denn auch ich war Mal an diesem Punkt: hinterfrag dich einmal mehr warum etwas so aus dem Ruder laufen kann. Und nimm dir Auszeiten.
Das hilft tatsächlich. Sorg für schöne Momente zwischen den Kindern und dir. Auch das hilft. Raus und schönes erleben!
Ich weiß nur zu gut, wie es ist, wenn man zwischen Terminen, Haushalt (Arbeit) und Kindern versucht alles irgendwie am Laufen zu halten.
Alles soll und muß funktionieren, weil man alles andere nicht aushalten kann. Wenn man aber erstmal wieder durchatmen, etwas lockerer wird mit allem, läuft es plötzlich von allein wieder besser.
Und ich glaube, vielleicht irre ich, dass dir diese Momente des Durchatmens gerade fehlen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Gegenfrage

Antwort von niccolleen am 03.04.2019, 15:55 Uhr

Das glaube ich nicht.

Ich hab mal von einem recht alten Experiment gelesen (was heute natuerlich aus ethischen Gruenden gar nicht erlaubt waere), wo in einem Kinderheim den Kindern buffetartig alles angeboten wurde. Immer. Und heraus kam, dass sich die Kinder ganz und gar nicht nur von Suessigkeiten ernaehrten, sondern eigentlich alle recht gesund und abwechslungsreich. Das war ziemlich bahnbrechend, denn sogar bis heute haelt sich ja der Gedanke unruettelbar, dass Kinder alles erst per Erziehung lernen muessen, sogar schlafen, essen, gehen und sich nicht von oben bis unten bekacken.
lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Perspektiven am 03.04.2019, 16:56 Uhr

Danke für den Hinweis:
Das Wort "können" führte zu dem Missverständnis.
Können hat also 2 Bedeutungen:
können von möglich machen und
können von fähig sein.
Ich hatte den 2. Fall verstanden.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von mausebär2011 am 03.04.2019, 17:09 Uhr

Haut mich ruhig.
Aber irgendwie habe ich das Gefühl das entweder alle anderen oder ich ein völlig falsches Verständnis zum Unterschied zwischen Strafe und Konsequenz haben.


Angenommen mein Sohn ist zum spielen bei einem Freund und haut ihm sonstwas vor den Kopf.
Strafe wäre "Wenn du X nochmal bewirfst, müssen wir gehen."
Konsequenz wäre "Wenn du X nochmal bewirfst, lädt er dich bestimmt nicht mehr ein."


Dennoch raten (soweit ich mich daran erinnern kann, denn dieses Thema gab es so mal) so gut wie alle dazu. Und es waren recht viele die damals darauf geantwortet hatten.
Es waren sich alle einig daß man den Ort nach einmaliger Verwarnung verlassen soll. Als Konsequenz.
Tut mir ja leid, aber für mich ist das eine Strafe.



Ebenso das irgendwo oben aufgeführte Beispiel mit den geworfenen Gegenständen.
Wirft Kind ein Spielzeug, ist die Konsequenz das dieses Spielzeug kaputt gehen könnte.
Die Strafe wäre das Spielzeug zu nehmen und zu verlegen.



Korrigiert mich ruhig. Ich habe es vielleicht nur missverstanden und sehe dies gerne ein.
Beim Lesen einiger Beiträge fiel es mir nur einfach ein. Vielleicht verstehe ich den Begriff Konsequenz einfach nur falsch.....

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Das hat mit "Macht" nichts zu tun

Antwort von what am 03.04.2019, 17:17 Uhr

Als Elternteil MUSS man Entscheidungen fällen, zum Wohl des Kindes, manchmal auch unpopuläre Entscheidungen. Man hat einen Erziehungsauftrag, muss die Kinder leiten und ihnen das auf den Weg mitgeben, was sie im Zwischenmenschlichen benötigen.
Aber das geht nur durch Vorbild! Ich kann nur Respekt verlangen, wenn ich ihn auch selber vorlebe. In Worten wie in Taten. Cube hat tolle Beiträge geschrieben, denen man nichts zufügen muss.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Perspektiven am 03.04.2019, 17:26 Uhr

Ich könnte das auch Folgen aus dem Handeln des Kindes nennen:
Der Freund will das Kind eventuell nicht mehr bei sich haben. Er fürchtet weiter beworfen zu werden.
Sachen können beim werfen beschädigt werden.

Das wäre jetzt eine Diskussion über die Begriffe Konsequenz und Folgen, falls das jemand will.

Weiter oben habe ich behauptet:
Konsequenz bedeutet nach meinem Verständnis, dass ich in einem vergleichbaren Verhalten nicht heute so und morgen anders reagiere.

Im Zusammenhang mit Thomas Gordon gab es eine Diskussion über die Frage: Muss ich als Elternteil konsequent sein? Er sagt grundsätzlich: nein. Kinder sollen wissen, dass ich morgen anders denke und fühle als heute.
Ich meine: in den Werten konsequent, mit den Gefühlen nicht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ja

Antwort von what am 03.04.2019, 17:35 Uhr

Das ist das Problem: dass viele Leute nicht erkennen, dass Kinder von Anfang an Menschen mit Persönlichkeiten und Gefühlen sind, die uns - normalerweise - nicht ärgern, um uns zu ärgern. Sie spiegeln uns, lernen von uns, werden selbständig, und brauchen dabei Anleitung und Erziehung auf "Augenhöhe".
Eine Trotzphase gibt es nicht, es ist eine Phase, in der Kinder selbständig werden wollen (und es doch in gewisser Weise nicht können bzw. lernen müssen), und man muss sie dabei anleiten und nicht jeglichen "Ausbruch" als persönliche Beleidigung oder "Ärgern" mißinterpretieren. Viel Frust in diesem Alter richten sie gegen sich selbst, die Eltern sind da lediglich ein Ventil.
Oft halten bestimmte Verhaltensweisen uns einen Spiegel vor, und die Kleinen reagieren darauf. Wenn ich erwarte, dass das Kind Streß macht, wird es das tun, denn Kinder erfüllen die Erwartungen, seien sie positiv oder negativ.

Natürlich reagiert man mal unpädagogisch, aber ein Kind, das psychisch gesund ist, wird das verstehen können - wenn man danach kurz erklärt oder sagt, warum man so reagiert hat.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz / Strafe in der Erziehung

Antwort von cube am 03.04.2019, 17:42 Uhr

Konsequenzen sind per Definition folgerichtige, in direktem Zusammenhang stehende Handlungen. Sie sind schlüssig.
Heißt: wenn Kind mit dem Essen matscht und es nach Ansage dieses weggenommen bekommt, ist das eine logische, weil miteinander in direktem Zusammenhang stehende Handlung. Dadurch ist sie nachvollziehbar.

Kind matscht mit dem essen und erhält die Strafe "kein TV" steht in keinem logischen Zusammenhang zueinander. Dadurch ist nicht nachvollziehbar.

Strafe ist per Definition eine Sühne, die jemandem zur Vergeltung einer unrechtmäßig begangenen Tat auferlegt wird. Sie muss gar nicht in logischem Zusammenhang stehen - sie dient lediglich der Sühne, nicht dem "Schmackhaft machen" des alternativ gewünschten Verhaltens.

Strafen in der Erziehung:
"Ein Problem des Strafens ergibt sich auch aus dem Umstand, dass das Strafen allein nicht zwangsläufig die Alternative zum bestraften Verhalten deutlich oder wahrscheinlich macht; der Bestrafte erhält also keine Gewissheit über Möglichkeiten alternativer Verhaltensweisen, deren Bestrafung unterbleibt oder weniger wahrscheinlich wird."

"Von Bedeutung ist auch die zeitliche Distanz zwischen Verhalten (Reaktion) und aversivem Ereignis: Je kürzer diese ist, umso wirkungsvoller ist der aversive Reiz (Kontiguität). Strafen also, die irgendwann nach einem Verhalten gegeben werden, haben wenig oder kaum Wirkung. Die Strafe muss zeitnah erfolgen, wenn sie eine beabsichtigte Wirkung haben soll."

"...dass die Strafandrohung Erzieher und Kind in eine Situation hineinmanövriere, in der sich beide als Feinde betrachteten. Das Kind versuche auch außerhalb von Strafsituationen, einen Kampf gegen den Erwachsenen zu führen, um dessen Macht zu mindern"
Was dann dazu führt, dass man eben immer häufiger Strafen aussprechen muss, da das Kind sich eben grundsätzlich unterlegen fühlt und immer wieder versuchen wird, in irgendeiner Situation auch mal "der Stärkere" zu sein.

Die Unwirksamkeit von Strafen ist wissenschaftlich in vielen Studien belegt. Sie mag zwar eine sofortige Reaktion bewirken und damit in den Augen des Strafenden die gewünschte Wirkung zeigen, trägt aber eben nicht zu einer langfristigen Verhaltensänderung bei.

Strafe (heute Konsequenz) bewirkt nur eine echte Verhaltensänderung wenn folgende Dinge erfüllt sind:

- muss erkennbar mit dem Verhalten zusammenhängen, also u. a. zeitnah erfolgen.
- muss jedes Mal erfolgen, wenn das unerwünschte Verhalten gezeigt wird (nicht nur sporadisch).
- Strafe muss von Anfang an massiv sein, stufenweises Steigern funktioniert nicht.
- Es muss eine alternative, erwünschte Verhaltensweise möglich sein und verstärkt werden

Genau diese Dinge wurden ja von den Strafen der früheren Erziehung überhaupt nicht erfüllt. In der Psychologie ist man daher dazu übergegangen von Konsequenzen als dem, was wirksam ist, im scharfen Kontrast zur Strafe nach früherem Verständnis zu sprechen

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von cube am 03.04.2019, 17:51 Uhr

Nein, das du dann mit ihm gehst, ist die logische Konsequenz.
Die Grundsituation ist der Besuch/das Spielen beim Freund. Das kann aber nicht weiter stattfinden, wenn er ihm weh tut. Macht er weiter, kann als zusätzliche Konsequenz natürlich evt. auch hinzukommen, dass der besagte Freund erst mal keinen Besuch mehr möchte.

Strafe wäre: "wenn du x nochmal haus, darfst du heute Abend kein TV schauen"/"gehen wir morgen doch in den Zoo" - kein Zusammenhang mit der aktuellen Situation "Besuch bei Freund", zeitlich zu weit weg um noch in Zusammenhang gebracht zu werden.

Der Zeitaspekt kann natürlich je nach Alter auch weiter gefasst werden - ein 12-jähriger wird durchaus noch den Zusammenhang zwischen dem zerkratzten Auto und dem nicht stattfindenden Ausflug nächste Woche herstellen können (Ausflug gestrichen, weil Geld in Reparatur fließen muss).

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Perspektiven am 03.04.2019, 18:08 Uhr

Eines sehe ich als wesentliche Voraussetzung im Umgang mit Menschen:

Sich der eigenen Gefühle bewusst machen.

Es kann vorkommen, dass ich bei guter Laune mehr durchgehen lasse, als wenn es mir nicht gut geht.

Bei schlechter Laune kann es sogar sein, dass ich grundsätzlich Kritik übe, unabhängig vom Verhalten von Mitmenschen.

Effektiv und gerecht reagieren kann ich am besten, wenn ich mit mir im reinen bin.

Manchmal müssen Ehefrauen und Mütter einen mürrischen Ehemann ertragen, wenn er z. B. vom Chef was unangenehmes gesagt oder gar eine Abmahnung bekommen hat.
Dann kritisiert er möglicherweise seine Ehefrau unnötig. Das Problem gehört aber zum Arbeitsplatz.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Monroe am 03.04.2019, 18:14 Uhr

Na die Beispiele sehe ich als Haarspalterei.
Der Unterschied zwischen Konsequenz und Strafe ist, dass eine Konsequenz mit der Tat in Verbindung steht bzw diese verhindert (Wurfgeschosse wegnehmen z.B.)
Eine Strafe kann auch Hausarrest sein. Hat mit der Tat nix zu tun, kommt aber trotzdem als Bestrafung zum Einsatz, weil das Kind sich nicht benommen hat.
Bzw ist es da dann ja doppelte Bestrafung, wenn man das Wurfgeschosse wegnimmt UND dann noch straft (Bauklotz weg, Kind muß zur Strafe 5Min im Flur sitzen) denn es würde ja kaum eine Mutter daneben sitzen und dem Kind einfach das Wurfgeschosse lassen oder weiter zusehen, wie ein Kind ein anderes Haut.
Ich halte nichts davon eine Verabredung sausen zu lassen oder verfrüht zu fahren, wenn ein Kind ein anderes schlägt. Zumindest nicht bei einem 2Jährigen. Die lernen ja nur gesellschaftliches miteinander, wenn sie auch in Gesellschaft sind. Das kann man anders lösen, denke ich. Zumal ich selbst ja auch gerne mit Freunden quatsche und es mir durch sowas nicht vermiesen lassen will. Wenn es zwischen 2Kindern nun so gar nicht klappen will, ist gehen evtl die beste Methode. Aber bis dahin sollte man meiner Meinung nach schon andere Wege gehen, Lösungen für die Kinder finden und zwischen ihnen vermitteln. Das ist wichtiger als irgendwelche Regeln durchboxen

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ja

Antwort von Perspektiven am 03.04.2019, 18:14 Uhr

Dazu könnte der Spruch passen:
Ich bin keine Zicke. Du versteht mich nur nicht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Monroe am 03.04.2019, 18:18 Uhr

Dann zu gehen ist doch aber sinnlos. Jetzt Spalte ich vielleicht Haare, weil es ja prinzipiell nicht um diese eine Sache geht, aber es ist doch in eben dieser Situation wichtiger den Kindern andere Wege als das hauen aufzuzeigen und zu vermitteln.
Wie sollen sie es lernen, wenn sie immer aus der Situation herausgeholt werden?
Bei 4 und 5 Jährigen kann man so verfahren. Bei 2 Jährigen ist die Kommunikation meist noch nicht so weit und somit körperliche Aktion weit vorne. Hauen, schubsen, wegnehmen, bewerfen ist da Standard

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Hm

Antwort von mausebär2011 am 03.04.2019, 19:14 Uhr

Nein tut mir leid. Sehe ich nicht so.


Es bleibt eine Strafe dann den Ort zu verlassen.
Lediglich die Sinnhaftigkeit ist eine andere.


1. Haust du, müssen wir gehen. - Strafe die im weitesten Sinne sinnvoll ist
2. Haust du, bekommst du morgen kein Eis. - Strafe die nix mit dem geschehenen zu tun hat und sinnlos ist
3. Haust du, mag x dich vielleicht nicht mehr einladen. - logische Konsequenz nach einer Handlung



Damit will ich nicht Konsequenzen schlecht reden. Mir geht es nur darum das es lediglich ein Wort ist. Und das kann völlig unterschiedlich gemeint sein.
Hier gibt es keine Konsequenzen. Aber Strafen. Logische Strafen. Im Zusammenhang mit der "tat" stehende Strafen.
Hieß hier schon immer so, würde von euch aber Konsequenz genannt werden.
Obwohl es ein und dasselbe ist.
Ich will damit nur sagen das ich es Strafen nenne und wahrscheinlich jedesmal für eine Rabenmutter gehalten wurde, nur weil man es durch das schönere (?) Wort "Konsequenz" ersetzt hat.

Ich finde es daher sehr schade das so viele sagen sie bestrafen nicht, obwohl sie es ja doch tun.
Das geworfene Spielzeug wegnehmen ist nunmal eine Strafe fürs Kind, denn es möchte es ja haben, wird ihm aber weggenommen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Hm

Antwort von stjerne am 03.04.2019, 20:17 Uhr

Dieses Begrifflichkeitsproblem sehe ich auch. Vieles was als Konsequenz bezeichnet wird, ist z.B. in meinen Augen eine Maßnahme, um das Kind vor der eigentlichen Konsequenz zu bewahren: Läufst du auf die Straße, nehme ich dich an die Hand (Maßnahme), damit du nicht vom Auto überfahren wirst (Konsequenz). Willst du die Zähne nicht putzen, streiche ich dir die Süßigkeiten (Maßnahme), damit du keine Löcher bekommst (Konsequenz).

Aber das ist letztlich eine unnötige Diskussion über Begriffe, ich schließe mich ansonsten an, dass erklären und Maßnahmen/Konsequenzen, die mit dem "Vergehen" in Zusammenhang stehen, sich für mich schlüssig anhören und ich willkürliche Strafen sinnlos finde.

P.S.: Das Bsp. mit den gestrichenen Süßigkeiten stammt nicht aus unserem Leben, das finde ich aus verschiedenen Gründen nicht gut. Es passte aber gut zu dem Begrifflichkeitsproblem.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von kirshinka am 03.04.2019, 20:24 Uhr

Wohooo - bin ich froh, nicht dein Kind gewesen zu sein.

Du bist ein Regent mit Launen - und was deine Kinder lernen, ist die Regentin nicht zu verärgern.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von kirshinka am 03.04.2019, 20:30 Uhr

Nein - mein 2-jährigem Kind muss nicht ordentlich essen - es darf das Essen erkunden.
Und nein - ich nehme ihm das Essen nicht weg!
Ich will doch, dass es ein natürliches Verhältnis zu essen entwickelt - und dazu gehört das Gefühl, es ist immer da-ich muss mich jetzt nicht vollstopfen - ich esse wann ich Hunger habe.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Hm

Antwort von cube am 03.04.2019, 20:32 Uhr

Ob du es Maßnahme oder sofort "Konsequenz" nennst, bleibt dir überlassen. Tatsächlich ist deine Maßnahme aber eine logische Konsequenz :-)
Auf die Straße laufen --> du musst an der Hand bleiben ist doch logisch, Straße gleich Gefahr, läufst du einfach auf diese, muss ich dich an die Hand nehmen weil ich dich schützen muss
Zähne nicht putzen --> keine Süßigkeiten ist ebenfalls logisch, Süßigkeiten schädigen die Zähne, wenn man welche ißt, muss man erst recht gründlich putzen, tust du das nicht, kannst du keine Süßigkeiten haben.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von cube am 03.04.2019, 20:36 Uhr

Natürlich zeigt man zuerst andere Handlungsweisen aus. Natürlich werde ich einem 2-jährigen erst erklären, warum man nicht haut und ihm vormachen, wie es anders geht. ZB abwechselnd mit der Schaufel spielen, "Nein" sage, wenn man etwas nicht will.
Das ist die Grundlagenarbeit sozusagen (hatten wir weiter oben schon mal) Verständnis wecken, Erklärungen, Alternativen anbieten. Klappt das auch nach x Mal (bzw. angemessener "Übungsphase") nicht oder aber der 4-jährige, der es eigentlich schon besser weiß und kann, verhält sich so, kündige ich das Nach-Hause gehen an.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Hm

Antwort von stjerne am 03.04.2019, 20:44 Uhr

Die Konsequenz daraus, dass man auf die Straße läuft, ist halt eigentlich, dass man vom Auto überfahren werden kann. Die Konsequenz aus ungeputzten Zähnen sind Löcher. Diese Konsequenzen taugen logischerweise nicht zur Erziehung.
Aber das ist, wie gesagt, das ist eine reine Frage der Begrifflichkeiten, die ich zwar spannend finde, die aber für die Praxis nicht wirklich wichtig ist.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das ist jetzt nicht ernst gemeint, oder?

Antwort von cube am 03.04.2019, 21:19 Uhr

s.o.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Den Grundstein dafür legt man ja schon früher

Antwort von Schniesenase am 03.04.2019, 21:21 Uhr

Woran man wieder sieht, dass es nicht die allumfassende Wahrheit gibt, sondern immer das große Ganze entscheidet: Wie ist das Kind geartet? Wie ticken die Eltern? Wer braucht was?

Ich finde es absolut korrekt, dem Kind zu sagen - nachdem die Erklärerei lange durch ist und das Kind weiß, wozu Zähneputzen wichtig ist - dass es das jetzt machen muss, weil ICH das will. Ich kann auch sagen, dass es kein Eis bekommt, weil ICH es nicht möchte. Das klingt fies, aber am Ende gibt es Dinge, die WIR Eltern bestimmen und lenken müssen, egal, ob das nun verstanden und akzeptiert wird oder nicht. Und manchmal gibt es eben nicht die Möglichkeit, lange drumherumzureden.

Ich vergleiche das immer mit einem Schiff: Auf dem Schiff gibt es einen Kapitän, und der hat immer das Sagen. In der Situation (z.B. Anlegemanöver) hört alles auf den Kapitän, sofort und ohne Diskussion. Alles Andere führt zu teilweise schlimmen Havarien. Aber hinterher kann man über das Manöver sprechen, ob Fehler geschehen sind, ob man dies oder das nicht auch so oder anders hätte machen können. Wenn die Situation vorbei und wieder ruhiges Wasser ist.

Zu Hause gibt es für bestimmte Situationen Kapitäne. Papa z.B. putzt die Zähne. Also ist er hier Kapitän und sagt, wie es läuft. So lange das Wetter ruhig bleibt (genug Zeit ist usw.) kann man ggf. auch über die Art des Prozederes diskutieren, was anderes aushandeln. Ist das Wetter stürmisch (meist schlicht keine Zeit), dann geht diskutieren nur später, z.B. am nächsten Tag. Da könnte Kind sagen: "Gestern fand ich es doof, dass..." Mit etwas Übung kann das Kind dann Alternativen aushandeln.

Auf diese Weise beweisen die Kapitäne, dass sie die Crew und ihre Ideen ernst nehmen - heftiger Motivationsfaktor fürs Funktionieren der genannten Situationen - und zugleich nehmen sie ihre Verantwortung ernst und führen souverän, was der Crew auch Sicherheit und Vertrauen gibt, wenn sie erst einmal verstanden hat, dass sie dabei nicht ungesehen und ungehört bleibt.

Und dann gibt es auch solche Kinder, die einfach nicht auf Erklärungen reagieren. Die brauchen was anderes. Je nach Kind vielleicht mehr Führung, vielleicht mehr Selbstverantwortung, vielleicht auch sehr klare Grenzen, vielleicht den Weg über Körperkontakt (da gibt es gar nicht wenige, bei denen die Empfangskanäle erst dann aufgehen, wenn sie beim Senden angefasst werden, manchmal auch richtig fest fühlbar). Die Kinder sind ja nie gleich, und dazu ändern sie sich auch ständig.

Elternsein ist unheimlich spannend, mit mehreren Kindern hat das dann ganz sicher noch eine andere Dynamik. Da müssen letztendlich alle ihre eigenen Wege finden, und man kann nicht dogmatisch einen bestimmten Weg vorschreiben wollen.

ABER: Die Kinder sollten so wenig wie möglich weichgeklopft und gedeckelt werden, sich so viel wie möglich mächtig und selbstwirksam fühlen und möglichst wenig beschämt werden. Wenn man das nach Kräften versucht, ist doch alles gut.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das ist jetzt nicht ernst gemeint, oder?

Antwort von stjerne am 03.04.2019, 21:22 Uhr

Wieso?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das ist jetzt nicht ernst gemeint, oder?

Antwort von stjerne am 03.04.2019, 21:32 Uhr

Ich verstehe jetzt gerade das Problem nicht. Wieso wollen wir denn nicht, dass ein Kind auf die Straße läuft? Doch genau deshalb, weil das furchtbare Konsequenzen haben könnte. Konsequenzen, die wir das Kind nicht kennenlernen lassen können, sondern vor denen es bewahrt werden muss. Dafür nimmt man das Kind an die Hand und erklärt, warum man das tut. Irgendwann versteht es die Gefahr, aber so lange muss man eben handeln.
Diese Handlung ist in meinen Augen aber eigentlich nicht wirklich die Konsequenz, sondern ein bewahren vor selbiger. Und das ist natürlich wichtig und notwendig.
Letztlich ist es zwar egal, ob ich das Maßnahme oder Konsequenz nenne, Hauptsache dem Kind passiert nichts, aber als ehemalige Sprachwissenschaftsstudentin finde ich den Diskurs über Begriffe durchaus spannend.
Was irritiert Dich denn daran jetzt so?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz / Strafe in der Erziehung

Antwort von Schniesenase am 03.04.2019, 21:59 Uhr

So spannend dieses "Wortklaubereidiskussion" auch ist, es bleibt Wortklauberei.

Konsequenzen muss man doch auch aus verschiedenen Blickwinkeln sehen:

Kind will auf die Straße laufen.
- Konsequenz 1: Kind wird angefahren bzw. es gibt einen Unfall.
- Konsequenz 2: Kein Fahrzeug in Sicht, das Kind kann ohne direkte Folgen auf der Straße laufen.
- Konsequenz 3: Vater/Mutter erkennt die potentielle Gefahr und nimmt das Kind (mit Gewalt, denn das muss zur Not sein) von der Straße und hält es (mit Gewalt, wenn's sein muss) fest.
- Konsequenz 4: Ein Fahrradfahrer muss heftig ausweichen/bremsen, hält an, steigt ab und faltet Vater/Mutter und Kind zusammen, denn er hat sich mächtig erschreckt.
- Konsequenz 5: Vater/Mutter ist daraufhin so sauer, weil das Kind nicht auf die 1000 Mal geübte und besprochene Regel gehört hat, dass er/sie SOFORT ärgerlich mit dem Kind nach Hause geht, den Rest des Tages sauer ist und das Kind keinen Nachtisch bekommt.
- Konsequenz 6: ... Man sieht schon, das kann ewig weitergeführt werden.

Das sind alles Konsequenzen aus dem Verhalten, auf die Straße zu laufen.

Die Frage ist, WIE LERNT DAS KIND AM BESTEN? Und da möchte ich mal behaupten, dass ganz viele Eltern instinktiv die passenden Wege dafür entwickeln und gehen. Weil das nämlich auch IHNEN das Leben leichter macht. Wenn ich so einen Haudrauf habe, der das oben genannte Szenario immer wieder versucht und sich in Lebensgefahr bringt, mir dafür täglich mehrere Herzkasper verpasst (ich habe so ein Kind nicht), dann kann ich mir vorstellen, dass auch ich irgendwann mal die Schockmethode anwende und sauer mit ihm nach Hause gehe, und der Tag ist gelaufen. Wenn DAS dann wirkt, dann brauchte das Kind einfach eben volle Breitseite anstatt nette Plauderei über die Bordkante.

Ich habe zum Glück ein Kind, dem man schon im Kleinkindalter Dinge erklären konnte, sie verstand und machte es dann entsprechend. Das war aber gewiss nicht mein Verdienst, sondern das liegt an dem Kind. Es ist einfach in der Lage kognitiv zu verstehen und das auch noch umzusetzen, und das war es sehr früh schon. Ich kenne Kinder, die ganz anders sind, und ich musste lernen, dass manche Kinder bei Verabredungen bei uns ganz andere Kaliber an Klarheit - und Machtausübung - brauchten als wir sie hier je gebraucht hätten. Ich merkte auch, dass ich viele Dinge vorher in Sicherheit bringen musste, wenn manche Freunde zu Besuch kamen. Einfach, weil die damit nicht umgehen konnten und ich dann nur hinterher gewesen bin. Einem Freund habe ich klipp und klar gesagt, dass er nicht mehr zu uns kommen darf, und zwar wirklich NICHT MEHR, wenn er noch einmal unsere Wohnung ruiniert, wie er es einmal getan hatte. Er fand das bis dahin lustig, aber er sah auch das Funkeln in meinen Augen, und das überzeugte ihn, lieber nicht noch mal so über die Stränge zu schlagen.

Natürlich üben wir Macht aus. Natürlich treffen wir notwendige Entscheidungen für die Kinder. Natürlich hat das Verhalten aller immer Konsequenzen für alle anderen, je nach Sichtweise. Wenn das Kind akzeptiert, dass es nicht auf die Straße laufen soll, dann ist auch eine Konsequenz, dass es mehr Freiheiten bekommt: Es muss nicht an der Hand laufen, es darf auf dem Bürgersteig mit dem Laufrad fahren, es darf vorauslaufen usw.

Ich kann nur wiederholen: Die Kinder sind verschieden. Und wir sind verschieden. Und wir haben alle sehr unterschiedliche Bedingungen. Was beim einen sehr gut funktioniert, bringt die andere nicht weiter. Und der dritte hat schlicht keine Zeit dafür.

Ich sehe es immer noch so, dass "Strafen" keine sinnvolle Methode sind, Kinder auf den Weg zu mündigen Erwachsenen zu begleiten. Aber es mag immer mal Situationen geben, in denen es nur so geht.

Wir haben mal jemanden an Bord gehabt, der so fertig war (nach 3 Tagen und Nächten Sturmsegeln mit viel Seegang und immer wieder aufkommender Seekrankheit), dass er über Bord springen wollte, um die Fußballweltmeisterschaft zu sehen, nachdem er 250 Seemeilen weit zum Land geschwommen ist (im Sturm). Natürlich haben wir ihn angebunden und ihn genötigt, was gegen die Seekrankheit zu tun, zu essen, zu trinken usw. Manchmal muss man zu harten Maßnahmen greifen, weil es auch um LEIB und LEBEN geht. Bei Kindern ist das doch auch so. Es geht um LEBEN beim Begreifen, dass man nicht auf die Straße laufen darf. Es geht um LEIB beim Zähneputzen. Aber eben jedem nach seinen Möglichkeiten und Fähigkeiten.

Es gibt viele Weg zum Ziel. Körperliche Gewalt ist es natürlich nicht, seelische Gewalt auch nicht, und zum Glück spricht sich das ja doch weitläufig herum, aber ansonsten sind die Wege vielfältig und abhängig von denen, die sie gehen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von basis am 03.04.2019, 22:02 Uhr

Das Weggehen durch und mit der Mutter ist für das Kind doch genauso eine Strafe. Das ist Wortklauberei. Eine Konsequenz wäre es eher, wenn der Freund ihn wegschickt. Alles, was die Mutter als nicht getroffene Person, also als dritte, urteilende Instanz verhängt ist per se eine Strafe, sofern das Resultat für das Kind in irgend einer Weise unangenehm ist. Denn Mama ist in diesem Fall dann Ankläger und Richter.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Definition Konsequenz

Antwort von basis am 03.04.2019, 22:12 Uhr

"Konsequenz (von lateinisch consequi ‚folgen‘, ‚erreichen‘) ist eine – oft zwingende, mindestens jedoch mögliche – Folgerung. "

Folgerung, nicht Handlung.

Im Sozalwissenschaftlichen:
"Im Kontext sozialen Handelns spricht man von „Konsequenzen“ im Sinne von positiven oder negativen Sanktionen auf der Grundlage von Normen und Konventionen."

Auch hier wird deutlich, dass Konsequenzen Saktionen sind. Bei negativen Saktionen, letztendlich also wieder Strafen.

"Der Wortbedeutung nach, wie auch im soziologischen Verständnis, können Sanktionen grundsätzlich positiver oder negativer Art sein: Eine positive Sanktion ist eine – nicht zwangsläufig materielle – „Belohnung“; eine negative Sanktion eine „Bestrafung“. In der Soziologie werden Formen der Organisation von sozialen Prozessen damit bezeichnet, siehe Soziale Sanktion."

Wortklauberei. Aber wenn man sich einreden will, dass man ja ohne Bestrafungen auskommt, kann man das so freilich tun. Man redet es sich halt schön.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Lepri89 am 03.04.2019, 22:16 Uhr

Ich muss ehrlich sagen, ich hätte gar kein Bock mich ständig aufzuregen oder wütend zuwerden auch will ich mein Kind gar nich bestrafen. Ich will ihn verstehen, will verstehen warum er etwas tut und wie ich ihn unterstützen kann, sei es eine Situation von Evtl Überforderung die dann zum wutausbruch führt zu vermeiden oder ihm eine Alternative geben zum Sachen werfen, jmd hauen etc.

Mir stellt sich auch die Frage, ob dein Kind in diesen Situationen das "Problem" ist. Denn oft ist so, dass man einfach genervt oder gestresst ist vom Job, Haushalt, einer schlechten Nacht oder sonst irgendwas und dies dann aufs Kind überträgt.

Mein kleiner ist auch 2 und er versteht es definitiv, wenn ich ihm erkläre warum er etwas nicht machen soll. Natürlich gibt es bei uns auch Konsequenzen oder Strafen (will mich jetzt nicht an der Begrifflichkeit aufhängen), wenn er Sachen die durch Gegend schmeißt kommen sie nach Ankündigung weg und wenn er mit dem Essen rum spielt auch aber gleichzeitig frage ich ihn immer warum er das tut was er tut. Ob er das essen nicht mag oder keinen Hunger hat. Und klar bin ich auch mal sauer und sage ihm das zb "Mama ist jetzt sauer, weil du den Baustein geworfen hast. Mama brauch jetzt kurz Pause. Ich hab dich aber trotzdem lieb" und man glaubt es kaum er steht dann da guckt mich an und kommt dann zu mir und nimmt mich in den arm gibt mir einen Kuss oder sonst was und sagt sowas wie "nicht schmeißen Mama aua"

Du sagst du darfst ihm was wegnehmen/verbieten weil du sauer bist, warum sollte er dann nicht was werfen dürfen wenn er sauer ist? Bestrafungen sind reine Symptombehandlung aber es wird sich nie etwas an dem Verhalten ändern, wenn du nicht die Ursache für sein Verhalten herausfindest und das geht nicht über Strafe.

Meine Oma hat immer gesagt "Kinder sind das Spiegelbild ihrer Eltern" und sie hat recht damit. Kinder sind nicht schuld an ihrem "Fehlerhaften" Verhalten, entweder sie haben es einfach noch nicht gelernt, weil wir es ihnen noch nicht beigebracht haben und brauchen noch Zeit und Erklärung oder wir haben es ihnen falsch vorgelebt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kinder erkennen diesen Unterschied sowieso nicht! Nachtrag

Antwort von basis am 03.04.2019, 22:18 Uhr

"
Wenn Menschen das "lächerlich, künstlich, dämlich und blöd finden", dann kennen sie das nicht und meinen das sei eine Art gekünstelte Höflichkeit. Es ist aber wesentlich mehr und eine überwiegend Gefühlssache.
Ich muss sie dann eben lachen lassen, will aber konsequent dabei bleiben. "

Das kannst du mit 3-Jährigen machen, weil die sich irgendwann schon dran gewöhnen, dass du halt ein komischer Opa bist, der manchmal "ein bissl deppert daherredet" aber ansonsten ganz nett ist.

Jeder Kommunikationstrainer wird dir aber sagen, dass man bei Kunden, von denen man was will, nämlich Kohle, darauf eingeht und auf die Form der Kommunikation wechselt, die SIE verstehen und mit der SIE umgehen können. Kommunikation auf Basis des Gegenüber und nicht auf Basis dessen, worin ich verliebt bin.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Naja

Antwort von Verwirrt123 am 03.04.2019, 22:30 Uhr

Ich finde es ja sehr interessant, dass ich hier als autoritäre Urschel wahrgenommen werde, nur weil meine Kinder hin und wieder kein Eis bekommen, wenn sie es einfach zu weit getrieben haben. Oder dass ich als grausig bezeichnet werde, weil ich der Meinung bin, dass meine Kinder folgen sollen und ich mich nicht auf Augenhöhe mit einem Kind unter 5 Jahren sehe. Aber gut. Ich nehme zur Kenntns, dass die moderne Psychologie eine Definiition von Konsequenz gefunden hat und dass Konsequenzen wünschenswert und Strafen abzulehnen sind, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass einzelne Strafen, so willkürlich sie auch sein mögen, eine echte Bindung zwischen Mutter und Kind erschüttern können. Natürlich rede ich hier nicht von körperlichen Strafen.. Die stehen auf einem ganz anderen Blatt.

Aber ich habe von niemandem hier gelesen, dass sie ihre Kinder machen lassen wie sie wollen, sondern jede hier hat ein Konzept, mit dem sie ihr Kind dazu bringt, das zu tun, was sie für richtig hält. Und das ist es, was man Erziehung nennt. Die Zugänge mögen unterschiedlich sein, aber wie bereits geschrieben wurde, auch Kinder sind unterschiedlich und es gibt nicht den einen richtigen Weg, der für jedes Kind gilt. Manche Kinder hören bereits sehr früh auf Erklärungen, andere müssen selbst unangenehme Erfahrungen machen. Daher müssen das die Eltern immer für das Kind individuell entscheiden was der beste Zugang ist. Aber dieser Zugang muss für alle passen, denn ich bin auch Teil der Familie und habe Wünsche und Bedürfnisse, die erfüllt werden müssen und warte deswegen nicht in jeder beliebigen Situation darauf, dass sich das Kindelein mit Argumenten überzeugen lässt. Und daher finde ich Meldungen wie „Ich bin froh nicht dein Kind gewesen zu sein.“ wirklich entbehrlich. Das geht unter die Gürtellinie.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Naja

Antwort von Monroe am 03.04.2019, 22:48 Uhr

Es gibt nicht den einen richtigen Weg und jeder muß den gehen. Das ist klar.
Aber dir muß auch klar sein, dass du hauptsächlich dich siehst, wenn du das Kind anschreist oder Strafen verhängt. Das Kind hat davon nichts, lernt davon nichts und wenn es die Wahl hätte, würde es lieber nicht angeschrien werden.
Das Mittel der Wahl waren hier im Thread keinesfalls immer wohlwollende Kommentare, um dir das naheuubringen. Aber ich denke eins wurde klar: es gibt einen besseren Weg als der, den du eingeschlagen hast.
Das meine ich als konstruktive Kritik und ich hoffe es kommt so auch an.
Vollquatschen und "Zig" Mal etwas sagen ist halt auch kein gutes Mittel, um bei den Zwergen etwas zu bewirken.
Ich denke es kamen Tipps, ob von dir gewollt oder nicht, kann ich nicht einschätzen, daher halte ich mich damit hier zurück.
Ich hoffe aber dennoch, dass dich dieser Thread irgendwie zum Nachdenken bewegt hat.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von niccolleen am 03.04.2019, 23:17 Uhr

Was soll denn das fuer eine Konsequenz sein, zu sagen: "Dann laedt dich der Freund vielleicht nicht mehr ein!" Das ist ueberhaupt keine Konsequenz, sondern eine reine, ungewisse, vielleicht auch leere, Drohung deinerseits.

Ansonsten ist die Definition Strafe - Folge - Konsequenz eine rein willkuerliche, die nirgendwo festgelegt ist. Du siehst allein in diesem Thread, dass jeder seine eigene Interpretation fuer diese Ausdruecke hat. Die Sache selbst wurde ja jetzt von allen Richtungen beleuchtet und diskutiert. Da muss man sich nicht mehr an Begriffen aufhaengen.

lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von niccolleen am 03.04.2019, 23:21 Uhr

Erstens ja, und zweitens ist das doch wahnsinnig situationsabhaengig. Einmal werde ich gelassen sein, gerade nett mit einer anderen Mutter plaudern und das zweite Kind spielt schoen mit einem ganz anderen Kind, da werd ich nicht alle Zelte abrupt abbrechen und nur um an dem einen Kind ein Exempel zu statuieren, es fuer uns alle anderen auch vermiesen. In einer anderen Situation werde ich vielleicht aufgrund von Schlafmangel, anstrengenden Ereignissen, etc. eh schon gestresst und genervt sein und halte das gar nicht mehr aus, dann werd ich vielleicht schnell sagen:Aus jetzt, wir gehen, so geht´s nicht, mir reichts.

lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Hm

Antwort von niccolleen am 03.04.2019, 23:25 Uhr

Das ist aber keine Konsequenz! Das ist eine Androhung, von der du den Ausgang nicht weisst!
Wenn das Kind die naechsten wochen wirklich nicht mehr einlaedt, kann man sagen, vielleicht weil du es damals irgendwann gehaut hast (was beide Kinder eh nicht mehr wissen werden). Ansonsten ist da einfach keine Folge vorhanden ausser deiner vagen Drohung!

Ob man weggehen Strafe nennen kann, kommt wieder darauf an, ob da Kind gern bleiben moechte, oder eh schon gereizt ist und deshalb herumhaut, oder wie ich oben beschrieben hab, wie viele Moeglichkeiten dieser einen Situation es gibt und welche gerade zutrifft. Und ob man das Strafe, Folge, Konsequenz oder Erziehungsmethode nennt... also da wuerde ich mich nicht an Begrifflichkeiten dermassen aufhaengen.

lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Hm

Antwort von niccolleen am 03.04.2019, 23:26 Uhr

"Vieles was als Konsequenz bezeichnet wird, ist z.B. in meinen Augen eine Maßnahme, um das Kind vor der eigentlichen Konsequenz zu bewahren:"

Stimmt, das ist eigentlich die beste Erklaerung!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz / Strafe in der Erziehung

Antwort von niccolleen am 03.04.2019, 23:30 Uhr

Woraus zitierst du da?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von niccolleen am 03.04.2019, 23:37 Uhr

Genau das hat mich auch immer gestoert, wenn mein Freund das so gemacht hat.
Man kann doch nicht einem Kind Werte beibringen versuchen, dass es anderer Leute Sachen nicht wegnimmt, wenn man ihm im Gegenzug auch einfach etwas aus seinem Eigentum wegnimmt. Da gibt es zig Beispiele. Hier gilt einfach vorleben und fuer die Konsequenzen/Folgen/Strafen muss man halt bisschen kreativer werden, ohne Grenzen zu ueberschreiten, die man von einem Kind oder angehenden erwachsenen Menschen auch nicht ueberschritten haben moechte.

lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Lollipups am 04.04.2019, 0:16 Uhr

Also mein Kind (2 Jahre) darf auch das Essen erkunden. Vorallem wenn es etwas neues is(s)t. Darf mit den Händen wühlen etc. Kann super mit Gabel und Löffel umgehen und ebenso wird auch hin und wieder mit den Händen gefuttert. Darf sie alles.
Wenn ich aber merke, es wird nur noch rumgematscht und/oder Essen mutwillig auf den Boden geschmissen, wird dies bis auf Weiteres unterbunden und kommt weg vom Tisch.
Dann warte ich ein wenig und sie bekommt noch mal die Gelegenheit zu essen. Erkundet hat sie es ja schon lange genug. Manchmal isst sie dann vernünftig noch ein paar Happen oder sie ist wirklich satt und das Essen ist beendet. Danach gibt es Nachtisch. Fruchtzwerg oder Obst.

Wenn sie ihren bockigen hat, darf sie diesen gerne ausleben. Bis zu einem gewissen Maß. Ich lasse sie erst machen. Wenn sie es aber regelrecht übertreibt und mir die Ohren wegfliegen, geht sie aus dem Raum, Tür wird zu gemacht, ich warte ein paar Sekunden und lasse sie wieder rein. Sie hat gemerkt, dass ihre Reaktion übertrieben war und ist wieder lieb. Das funktioniert bei ihr prima. Diese paar Sekunden Abstand. Bevor ich ihr Panzertape auf den Mund klebe, mach ich das dann doch lieber so
Minutenlang aussperren bringt meiner Meinung nach nicht viel. Wenn das mit mir damals gemacht wurde, habe ich nur Hass geschürt und vergessen, warum ich überhaupt ausgesperrt wurde.
Wir wurden damals damit bestraft 1 bis 2 Stunden vor einer Wand im Wohnzimmer zu stehen. Mit dem Gesicht zur Wand. Nicht sprechen und am besten nicht bewegen. Jede Kleinigkeit führte dazu. Auch die Jüngste musste. Dieses Spiel zog sich mehrere Jahre. Bis ich 15 war. Mein Verhältnis zu meiner Mutter war damals schon gestört und ist es heute noch. Das war reine Folter. Auf einem Fleck stehen, als Kind. Sie empfand dies als gute Strafe für jedes Vergehen. Ohne Sinn und Bezug auf das eigentliche Vergehen. Die bequemste Variante für sie.
Dieses stundenlange Stehen führte nur dazu, noch mehr Hass und Wut zu empfinden.
Strafen bzw Konsequenzen sollten aus der Tat herausführen.
Kind spielt zulange playstation? - Konsum einstellen bzw Einigung auf Spieldauer.

Kind will unbedingt auf Fahrersitz Platz nehmen? - Kind zuerst im Kindersitz anschnallen, dann die anderen. Kind darf dann gerne mit dem Lenkrad spielen, wenn man wieder zuhause ist.

Usw.
Viel erklären und dementsprechend handeln.
Aber keine zusammenhanglose Verbote.
Kind haut Geschwisterchen? Hauen wir doch mal ein Tv Verbot raus. Passt nicht zusammen. Kind lernt zwar, dass es eine Strafe gibt, aber dass sein Verhalten falsch war und warum, weiß es eben nicht.
Dieses Vorgehen hat bei meiner Schwester dazu geführt, dass sie jahrelang ihre Wutattacken ausleben konnte und uns schlagen konnte, sobald ihr was nicht passte. Das letzte mal schlug sie mich als ich 18 war. Kurz bevor ich von zuhause weg bin. Sie war 14. Weil sie nie eine Konsequenz zu spüren bekommen hat. Damals war es die Strafe vor einer Wand zu stehen und hinterher kam nichts. Keine Therapie, rein gar nichts. Weil es meiner Mutter egal war. Wenn sie wenigstens was mit uns unternommen hätte. Aber nicht mal das gab es. Sie ging nicht arbeiten, bezog hartz vier und hatte Zeit. Es gab nur Strafen.

Deshalb und genau wegen dieser Erfahrung will ich meinem Kind immer erklären was und warum es etwas falsches tut und ggf. muss sie auch die Konsequenzen tragen. Konsequenzen die aber nicht als Strafe ausarten. Verbote wird es bei mir nicht geben. Zumindest keine "ich nehm dir jetzt das und das und das weg".
Für schlechte Noten habe ich keine Hilfen bekommen, sondern Verbote. Hausarrest, handy weg.
Hat mir nichts gebracht. Nur Wut und tiefstes Unverständnis sowie Angst nach Hause zu kommen. Was dazu führte, dass ich schlechte Noten verheimlicht habe, was natürlich herauskam und mir noch mehr Ärger einbrachte. Toll.
Sowas erspare ich meinem Kind dann lieber und helfe, das Defizit auszugleichen.
Ich bin gegen Strafen, die mein Kind prägen und im Endeffekt sinnlos sind. Dem Kind nützt es nämlich gar nichts.
Klar, ich werde auch mal lauter. Bin ja nicht perfekt. Manchmal gerechtfertigt, manchmal aber auch übertrieben. Aber sinnfreie Strafen gibt es hier nicht. So lernen Kinder nicht. Nur das Gegenteil wird dadurch bewirkt

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Naja

Antwort von Häsle am 04.04.2019, 8:46 Uhr

Ich denke ehrlich gesagt nicht jedes Mal darüber nach, ob meine Reaktion Konsequenz oder Strafe ist. Ich denke auch, dass das, was wir als Konsequenz bezeichnen, vom Kind oft trotzdem als Strafe gesehen wird.

Meine 13-Jährige sieht es immer noch als Strafe, wenn sie nach sehr schlechten Noten mit mir lernen muss, obwohl sie es eigentlich schon versteht. Für mich ist das konsequent. Alleine will oder schafft sie es nicht, also helfe ich ihr. (Das hat zumindest dafür gesorgt, dass sie jetzt mehr alleine lernt und mittelmäßige Noten hat. Durchfallen will sie ja auch nicht.)
Wenn es früher Theater beim Zähneputzen gab, bekam das Kind halt so lange keine Süßigkeiten und keinen Kakao, bis es wieder problemlos lief. Für mich Konsequenz zum Schutz ihrer Zähne, für sie Strafe.
Wenn mein Vierjähriger nach Ermahnung nochmal gegen das Trampolinnetz springt, ist das Trampolin für den Rest des Tages verboten. Ist das dann Konsequenz, weil er gerade zu "aufgedreht dafür ist, auf sich selber und das Trampolin aufzupassen, oder Strafe?

Das Verhältnis zu den Eltern hängt auch nicht alleine von Strafen ab. Ich hatte öfter Hausarrest und Fernsehverbot, was nichts mit dem jeweiligen Vorfall zu tun hatte. Trotzdem habe ich zu meiner Mutter schon immer ein sehr gutes Verhältnis. Die Kinder der AP zu bedauern oder sie so hinzustellen, als würde sie ihre Kinder dadurch misshandeln, finde ich arg übertrieben. Da gehört so viel mehr dazu.

Bei meinen Kindern wurde es immer einfacher, sinnvoll zu reagieren. Sobald sie kapierten, dass sie die Wahl hatten, sich weiter wie die Irren aufzuführen oder nicht, gab es auch kaum noch negative Reaktionen von mir (egal ob das dann Konsequenz oder Strafe hieß).

Man sollte nur schauen, dass man seine Reaktionen auch dem Entwicklungsstand des Kindes anpasst. Ein Vierjähriger kann und sollte auf Ansprache ganz anders reagieren als ein Zweijähriger. Bei drei kleinen Kindern ist es vermutlich nicht so einfach, auf jedes Kind immer individuell zu reagieren. Vor allem, wenn sie alle den gleichen Mist bauen und vom Verständnis noch so verschieden sind. Da habe ich es mit acht Jahren Abstand viel leichter.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von niccolleen am 04.04.2019, 9:04 Uhr

Wahnsinn... bewundernswert, wie du das dann geschafft hast, doch dein Gleichgewicht zu finden, offenbar eine gute Bildung, und viel Verstaendnis fuer andere.

lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz / Strafe in der Erziehung

Antwort von basis am 04.04.2019, 9:44 Uhr

Wikipedia

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Nein, das stimmt nicht.

Antwort von DK-Ursel am 04.04.2019, 9:46 Uhr

Nein, das stimmt nicht.
Eine konsequenz istd och nicht zwangsläufig nur dann gegeben,wenn das Opfer sich wehrt - da kannst Du dann womöglich erst recht in Rache und "wie-du-mir-so-ichj-.dir"-Argumentationen verfallen.
Da der andere Junge ja auch noch nicht in der Lage ist, das Kind wegzuschicken, so, daß es auch wegbleibt und ihm nicht mehr auf den Kopf haut, hat die erwachsene Person die Pflicht, so zu handeln, daß das Hauen unterbunden wird.
Du hast ja durchaus auch bei und gerade bei Konsequenzen einen Erziehungsauftrag!

Nicht immer kann sich das "Opfer" wehren und schon gar nicht immer adäquat, trotzdem müssen ja Grenzen und Folgen des eigenen Tuns aufgezeigt werden.
Wenn mein Kidn konsequent bei Rot über die Ampel geht,warte ich ja auch nicht auf die logische folge,daß es dabei irgendwann mal von einem Auto überrollt wird.
Nein, meine Konsequenz ist dann, daß es eben nicht mehr allein auf die Straße geht.

Ihr arbeitet ganz sicher in vielen Bereichen längst mit Konsequenzen:
Zuviel Süßigkeiten sind ungesund, also gibt es die als logische konsequenz nicht in Unmengen/täglich - Ihr wartet nicht auf die andere Konsequenz, daß das Kind krank und dick wird.

Solche Beispiele gibt es zahllose, und die gelten natürlich auch bei Fehlverhalten wie oben,

Wichtig ist natürlich, genau wie Cube beschreibt,daß man vorher verwarnt hat: Hör bitte auf zu stören. Laß das Hauen sein. Warte bis grün kommt.
Und daß man ankündigt,was als Folge bei Nichteinhaltung der Grenze/Regel geschehen muß.
Eine Konsequenz darf ebenso wenig wie eine Strafe wie der Blitz vom Himmel donnern.
Und sie muß eben logisch und vorhersehbar, da inZusammenbar stehend, sein.
Und natürlich lernen Zweijährige daraus:
Der Spaß ist vorbei, wenn ich dem Kameraden weiter auf den Kopf haue - wie so denn icht? Wieso sollte einZweijähriger das besser lernen, wenn Du ihm das Kuscheltier wegnimmst oder das Sandmännchen verbietest?
Oft gilt in diesem Alter auch der Selbstschutz: der des Kindes, der anderer Personen, und der der Umgebung (Wohnung etc.)
Und bei Nichtbefolgung der Ermahnung geht eben nur wirksam: Raus aus der Situation.

Gruß Ursel, DK

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Lollipups am 04.04.2019, 10:02 Uhr

Naja ich bin 23 Jahre alt.. ist also alles noch nicht sooo lange her und es nagt hin und wieder schon noch an mir.
Verständnis habe ich tatsächlich für fast jeden. Solange die Handlungen dessen kontrolliert sind und Sinn machen. Wenn dieser eine andere Meinung hat als ich und diese auch äußert, ohne sich dabei im Recht zu fühlen und ohne mich anzugreifen, kann derjenige auch meinen Respekt sowie Verständnis erwarten.
Anders eben nicht.
Für Leute, die andere grundlos angreifen, habe ich kein Verständnis.
Ich wollte mit meinem Beitrag manchen anderen zeigen, dass Strafen verhängen keinen Sinn macht und kontraproduktiv sind. Für den Moment bewirken sie vielleicht, dass Ruhe einkehrt. Auf lange Sicht gesehen, können diese Strafen aber die Beziehung komplett zerstören. Ich rede jetzt auch nicht von "Das Kind bekommt jetzt kein Eis" Strafen oder sowas. Damit das klar ist. Aber aussperren bzw einsperren oder ähnliches kann ganz schön auf die Psyche gehen.
Ich war übrigens auch schon in einer psychiatrischen Einrichtung, weil mir diese ganzen Jahre psychisch so zugesetzt haben. Nicht wegen Drogen oder sonstigen Geschichten. Damit hatte ich nichts am Hut. (Ok, Gelegentlich gekifft habe ich, muss ja auch ehrlich sein)
Meine Mutter und mein Stiefvater waren Schuld. Ich kann leider nur negatives berichten. Einige finden das bestimmt seltsam, dass ich kein gutes Haar an meiner Mutter lasse und fragen sich, wie man so über die Mama reden kann.
Und genau das will ich von meiner eigenen Tochter nicht, dass sie schlecht über mich redet, mich vielleicht irgendwann hasst.
Sie soll mich als Vorbild sehen und keine Angst davor haben, mir Dinge zu erzählen, weil sie eine Strafe befürchtet.
Ich glaube damit habe ich noch mal deutlich gemacht, wie sehr ich gegen Strafen bin..

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Monroe am 04.04.2019, 10:35 Uhr

Das unterschreiben ich 100%
Meine Kindheit war auch nicht behütet. Aber ich habe den Unterschied zwischen guter und schlechter Erziehung, Verständnis für Kinder und Strafen täglich erlebt
Meine Mutter war früher ganz schlimm. Meine Oma war ein Engel mit viel Verständnis. Bei meiner Oma gab es auch Regeln und Grenzen,nur würden diese eben anders durchgesetzt.
Meine Oma,bei der wir Kinder die meiste Zeitverbrachten, Schnitt z.B. Seife in zwei Teile, damit wir Kinder sie besser benutzen könnten mit unseren winzigen Händen. Meine Mutter ließ die Seifenstücke groß und nicht selten passierte es, dass sie einem von uns aus den Händen flutschte. Dafür sind wir geschlagen worden, weil dann das Bad eben dort, wo die Seife hinrutschte, hlitschig war. Sinnlos, bösartig. Dazwischen reden, wenn sich Erwachsene Unterhalten, führte jedesmal zu einer Ohrfeige. Ohne Erklärung oder Ermahnung.
Ich könnte tausende solcher Beispiele aufzählen. Aber schon in frühester Kindheit habe ich mir geschworen, dass ich meine Kinder anders erziehe.
Es gab keine Zeit mit meinen Eltern, kaum Unternehmungen, kein Verständnis für Kinder, kein Trost von meinen Eltern. Nur Regeln, Verbote, Erwartungen und Druck.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Doch, tut es

Antwort von basis am 04.04.2019, 10:46 Uhr

Ihr haltet euch immer noch daran auf, dass eine Konsequenz keine Strafe wäre und das ist lächerliche Wortklauberei. Und wer mir erzählen will, dass das Kind sich nicht bestraft fühlt, wenn Mama urteilt, dass es etwas so falsch gemacht hat, dass es jetzt den Ort verlassen muss, der redet sich echt nur was ein.

Das ganzes Gelaber ist immer und immer die gleiche Leier. Sorry, ich weiß was ihr mit "Konsequenz" meint, trotzdem redet ihr es euch nur schön und behauptet, dass Strafe und Belohnung bei euch nicht vorkommen würde. Wenn eure ach so tollen Konsequenzen im Endeffekt genau das sind.

Ja, sie sind zielgerichtet und dagegen sage ich doch auch gar nichts, im Gegenteil. Aber sich hinzustellen "Ich regle das mit 'Konsequenzen', Strafen gibt es bei mir nicht", ist lächerlich. Es sind am Ende genauso Strafen für das Kind. Und wer sich das nicht bewusst machen kann, ignoriert die Emotionen seines Kindes mehr als jeder, der die weniger sinnvollen unlogischen und nicht zur Tat des Kindes passenden "Strafen" verhängt.

Und ja, es wäre mMn einzig dann eine Konsequenz, nämlich eine direkte Folgerung aus der eigenen Fehlhandlung, wenn diese durch die betroffene Person bzw. durch IHRE Vertretung und das kann nicht die Mutter des Täters sein, erfolgt.

Sprich, wenn geschlagenes Kind nicht in der Lage ist, des Hauses zu verweisen, dass wäre es entsprechend die Konsequenz, wenn der Gastgeber des Hauses verweist in Vertretung. Aber nicht die Mutter des Täters.

Wenn die eigene Mama es macht ist es für das Kind eine Strafe, auch wenn Du's Konsequenz nennst.

Da bin ich voll bei... weiß nicht mehr wer's geschrieben hat.

Wenn das Kind auf die Straße rennt ist die Konsequenz, dass es vom Auto überfahren werden kann/wird. Die Maßnahme um diese Konsequenz zu verhindern ist das Gehen an der Hand.

Tat: Rennen auf die Straße
Anklage: Das darfst Du nicht, weil es gefährlich ist.
Urteil: Du gehst an der Hand.
Maßnahme: Kind wird an die Hand genommen.
Strafe: Persönliche Freiheit eingeschränkt.

Nur weil man konsequent handelt ist dieses Handeln nicht automatisch eine Konsequenz.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Das sehe ich genauso

Antwort von basis am 04.04.2019, 10:50 Uhr

Und deshalb finde ich es irgendwie albern zu sagen "wenn ich's Konsequenz nenne ist es lieb und geht auf's Kind ein, wenn ich es Strafe nenne, dann ist es böse". ;) Man sollte sich einfach bewusst machen, an welchen Stellen die Maßnahme, die ich als Konsequenz/Strafe einleite mein Kind verletzt, wie gut das Kind es verstehen kann und wie sehr es in seine Persönlichkeit eingreift und dann entscheiden, ob das jetzt der Tat und dem Verständnis des Kindes angemessen ist oder nicht.

Und dann kann ich's nennen wie ich will, entweder das Kind ist "gestraft" oder nicht ;)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Lollipups am 04.04.2019, 11:00 Uhr

Die Seifengeschichte ist ja wirklich sehr krass..
Ich finde es gut, dass du dich nicht hast unterkriegen lassen und vielleicht dadurch noch stärker geworden bist.
Da frage ich mich dann immer, wie man seine Kinder so behandeln kann. Die Kinder die man selbst in die Welt gesetzt hat. Da bekomme ich nur Wut.. ich kanns verstehen wenn einem mal die Hand ausrutscht (nicht ins Gesicht) auf den Popo vielleicht. Aber nicht bis das Kind heult..
Das jedoch als Erziehungsmethode einzusetzen geht überhaupt nicht. Und denjenigen würde ich gerne selbst mal eine verpassen, nur um deren Reaktion zu sehen.
"Leider" kann ich nicht einfach so zuhauen.
Es ist super, dass du einen guten Weg der Erziehung gefunden hast, ohne Gewalt und sinnlose Strafen.. es gibt viele, die werden genauso wie ihre Eltern.
Leute wie deine Oma haben meinen Respekt. Korrekt zu den Kindern sein, verständnisvoll und dabei trotzdem noch konsequent bleiben

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kinder erkennen diesen Unterschied sowieso nicht! Nachtrag

Antwort von Perspektiven am 04.04.2019, 11:09 Uhr

Du kennst den "komischen Opa" nicht!
Das kommt dir nur so vor.
Außerdem empfinde ich diese Äußerung über mich unqualifiziert und unsachlich.
Ich weiß wer ich bin und was ich kann!
Vielleicht sieht du erst mal in die entsprechenden Gruppen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

DerUnterschied

Antwort von DK-Ursel am 04.04.2019, 11:17 Uhr

- für die, die es nicht so ganz sehen (oben) - zwischen Konsequenz und Strafe
ist doch schon gut durchgekommen:

In den allermeisten Fällen hat das Kind die Wahl, ob es bleiben, weiter essen, baden, mit einem Kameraden etc. kann - oder eben nicht,weil es sich angemessen verhält.nicht
Ich komme aus der Mahlzeit, der Badewanne, der Spielumgebung raus, wenn ich so weitermache,wie vorher, nämlich matsche, spritze, haue etc.
das ist vorher angesagt,.
Und das ist verläßlich und eine logische konsequenz:
Ohne Essen, Wasser und Kameraden ist dasMatschen, Spritzen, hauen erstmal vorbei.
Und da jemandanmerkte, daraus lerne ein Kind nch nichts - wie gesagt, was es mehr dabei lernt, wenn das Kuscheltier oder Sandmännchen verschwindet, lasse ich eh dahingestellt:
Doch, es lernt, daß die lustige Chose vorbei ist, wenn Mutter sagt: So nicht.
Und dann ist die u.U. mehrmals vorbei, denn natürlich sind das wiederkehrende Situationen - Kind muß ja essen, baden oder malwieder mit jemandem spielen.
Aber der Abbruch ist eben vorhersehbar, während die unlogische Strafe: heute ist das Sandmännchen weg, morgen evtl. fällt der Mutter in ihrem Zorn erstmal dasKuscheltier ein und übermorgen noch wasanderes - das ist weder berechenbar noch kann Kind es wirklich steuern.
Denn wie - ich glaube Cube - ja auch toll schrieb:
das Essen verschwindet ja zusätzlich, wenn das Kind weitermatscht.
Wozu strafen, wenn doch die Konsequenz das unerwünschte Verhalten bereits unterbindet???
Strafe schafft Unsicherheit, ein Gefühl des Ausgeliefertseins, der Machtlosigkeit - letztendlich auch Angst: Was fällt ihr wohl als nächstes ein?
Wohingegen auch für ein kleines Kind ein Gefühl dafür entstehen kann, daß Mutter die Situation beendet, wenn ich mich nicht angemessen in ihr benehme - und der Vorteil,daß dies ja in zeitlicher Nähe geschieht, ist bei eihnem kleinen eben auch enorm wichtig, da sie ja kaum von 12 bis Mittag planen (können!).

Und insofern ist dies durch eine Grundsatzfrage, welchen Erziehungsstil ich bevorzuge und welchen Menschen ich möchte:
den, der aus Angst vor Willkür wie in einer Diktatur kuscht
oder den, der lernt (!!!), sich zu entscheiden und die Wahl trifft, die für alle gemeinsam tragbar ist.
Daß ein Kind, das man aus der Situation nimmt, dem man das Essen erstmal entzieht etc., dies auch als Strafe auffassen kann, in erster Instanz, ist klar.
Vor allem,wenn man sieht, wieviele hier den Unterschied nicht erkennen als Erwachsene.

Das sollte erwachsene, denkende, weitsichtige Menschen jedoch nicht davon abhalten, es dennoch eher mit Konsequenz als mit Strafe zu versuchen.
Denn eben: Wir sind erwachsen, können weiterdenken und vorauschauen - statt blind unserem Zornimpuls zu folgen: Schluß jetzt!
Das kann man lernen, das kann man üben.
Und nein, es gelingt nicht immer, aber wie alles,was man übt, immer öfter.
Und je mehr man überzeugt davon ist, daß ein denkender, eigenverantwortlicher Mensch letzten Endes das schönere = wünschenswertere Resultat eines Elternhauses ist, umso
leichter fällt die Umsetzung.
Versucht es mal!

Gruß Ursel, DK

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Perspektiven am 04.04.2019, 13:52 Uhr

Ich kann diesen wunderbaren Beitrag nur unterschreiben.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Perspektiven am 04.04.2019, 14:13 Uhr

Eine interesante Geschichte mit Vergleich früher und jetzt.
Ich kann das sehr gut nachvollziehen.
Dabei habe ich auch das Gefühl, dass so manche Mütter damit allein gelassen wird.
Sie müssen ihren Weg selber finden. Davor habe ich Hochachtung!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Perspektiven am 04.04.2019, 14:17 Uhr

Meine Hochachtung für diese Leistung!
Ich kann das gut nachvollziehen.
Der Schmerz hilft manchmal aus dem Tal heraus, wenn ich den festen Willen dazu habe.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Perspektiven am 04.04.2019, 14:20 Uhr

"Aber schon in frühester Kindheit habe ich mir geschworen, dass ich meine Kinder anders erziehe."
Aber woher nimmt man das nötige Wissen?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Perspektiven am 04.04.2019, 14:28 Uhr

Ich kann es mir nicht vorstellen Kinder zu schlagen, wie ich es auch erlebt habe.
Ist das mit Liebe vereinbar?

Gut, manchmal hatte man geschlagen, weil man auch geschlagen wurde. Man war früher hörig erzogen worden.

Ich habe in meiner Jugend die Umbruchzeit erlebt. Es war nicht nur das Jahr 1968. Das begann bereits mindestens in den 1950er Jahren. Wir Kinder wollten Freiheit vom Joch.
In den Folgejahren ging das weiter mit verschiedenen Kursen und Veranstaltungen die ich gern besuchte und davon profitierte.

Heute möchte ich meine positiven Erfahrungen weitergeben.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Monroe am 04.04.2019, 14:36 Uhr

Wie geschrieben, kannte ich eben durch meine Oma "gute Erziehung" und erfuhr viel Verständnis.
Zum anderen fühlt man selbst als Kind ja auch Dinge wir Ungerechtigkeit. Auch Kinder wissen, was sie sich wünschen,nur können sie das eben nicht ausdrücken. In meinem Fall kam halt auch noch Angst dazu. Nicht oft habe ich vor meiner Mutter vermeintliche "Schwäche" gezeigt, indem ich ihr sagte, dass ich mich ungerecht behandelt fühle, es doof finde wie sie mit mir umgeht und mich ungeliebt fühle. Aber die wenigen Male haben mir eben gezeigt,dass das keine kluge Idee war. Ich würde angeschrien und noch kleiner gemacht. Ich hatte stets das Gefühl in ihren Augen nix zu taugen. Und wenn die Mutter so denkt, kann das auch die liebste Oma der Welt nicht kitten. Die Mutter ist und bleibt eben die Mutter. Und ein Knacks bleibt dabei. Und auch irgendwann die Einsicht,dass man selbst gar nicht Schuld an irgendwas war,sondern das dieMutter wahrscheinlich tiefergehende Probleme als "ungezogen" Kinder hatte.
Heute komme ich gut mit meiner Mutter klar. Zum einen liegt viel Zeit dazwischen, zum anderen kamen viele Einsichten ihrerseits, was ich nie für möglich gehalten hätte. Sie hat früher immer alles richzig gemacht, ich immer alles falsch. Selbst als Kind erkannte ich, dass das kaum der Fall war. Aber Widerspruch war tödlich. Also hörte ich mir das Gekeife an und ertrug die Schläge, verkrümelte mich hinterher irgendwo und weinte.

Meine Oma war das komplette Gegenteil. Sie spielte mit uns, kuschelte mit uns, versuchte Lösungen zu suchen, wenn wir uns stritten. Sie möchte für uns, sie erzog uns dahingehend, dass wir sauber, ordentlich rumliegen, höflich waren und uns zu benehmen wussten. Sicherlich zum einen, damit wir in der großen Welt zurecht kamen. Zum Teil sicher auch in der Hoffnung, dass unsere Mutter uns irgendwann Mal anerkennt und uns für irgendwas lobt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Meeresschildkröte am 04.04.2019, 15:14 Uhr

Sag uns einfach in 10 Jahren Bescheid, wie toll sich dein Sohn entwickelt hat und wie gut die Strafen bzw. deren Androhung noch funktionieren. Im Moment kann man dazu ja gar nichts sagen. Kenne es aus meine Verwandtschaftkreis bzw. von Bekannten eigentlich nur so, dass die Strafen immer größer und die Kinder mit zunehmendem Alter so immer bockiger wurden. Ist aber vielleicht bei euch anders.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Perspektiven am 04.04.2019, 15:35 Uhr

Es tut mir aufrichtig leid,was du in deiner Kindheit ertragen mustest. Wenigsten hattes du eine gute Oma, die einen gewissen Ausgleich herstellen konnte. Das hilft.

Du machst es besser, weil du den Unterschied in der Behandlung (Mutter - Oma) hattest. Ich nehme an, das spührt deine Mutter und erkennt dich jetzt besser.

Ich kann das zum Teil nachvollziehen, möchte aber hier nicht über meine Mutter berichten. Wenn, dann nur über die Mail. Ich habe meine Mutter kennen gelernt und das ist gut so.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Monroe am 04.04.2019, 19:20 Uhr

Och nee, Mitleid muß da nun nicht sein. Manchmal blubbert das so alles aus mir raus. Meistens denke ich gar nicht mehr dran

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Perspektiven am 04.04.2019, 20:02 Uhr

Mein Mitleid war vielleicht nicht feinfühlig genug. Ich könnte es auch Verständnis nennen.

Wenn es noch gelegentlich "blubbert", hat es noch eine gewisse Bedeutung. Das ist normal. Die Vergangenheit bleibt gespeichert und ist ständig abrufbereit, wenn es einen Anlass gibt.

Das ist allgemein gemeint.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Monroe am 05.04.2019, 8:06 Uhr

Ja natürlich, deshalb bin ich auch zu dem Schluß gekommen, dass die Kindheit unglaublich wichtig für das gesamte Leben ist. Entweder die Eltern geben sich Mühe und schaffen bestmögliche Stabilität für das Kind und ermöglichen so psychische Gesundheit und einen erstrebenswerten Werdegang oder legen den Grundstein für schwerwiegendere Probleme und ggf ein "Abrutschen".
Kinder die sich geliebt fühlen, denen mit Verständnis begegnet wird und die sich entfalten können, wird schon der Löwenanteil dessen gegeben, was sie zu starken und gesunden Menschen macht.
Umso wütender macht mich dieser Post hier.
Dem Kind wird mit wenig Verständnis begegnet und es geht nur darum, dass irgendwas funktioniert und das am liebsten ohne Mühe.
Ich Stelle mir die AP auf der Couch vor, wie sie zig Mal ruft, dass die Kinder sich nicht schlagen sollen ohne sich hochzumühen und irgendwann platzt ihr der Kragen und sie verhängt Strafen bzw kündigt diese an. Das ist so kalt und so sinnlos. Zumal es irgendwann immer höhere Strafen sein müssen, damit sie überhaupt noch Wirkung zeigen.
Ich weiß das ;-) rate woher ;-)
Ein 10 Jähriger lässt sich nicht mehr mit "kein Eis zum Nachtisch" beeindrucken.
Das Resultat wird sein, dass die Strafen immer höher, immer ungerechter (in Kinderaugen) und das Kind immer rebellischer wird, um auszubrechen.
Rate, woher ich das weiß ;-)
Und auch, wenn die AP meint, dass sie ihren Kindern genug Liebe gibt...meine Eltern sagen das genauso. Das Urteil, wann etwas genug ist, fällt immer das Kind. Bewusst oder unbewusst.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Doch, tut es

Antwort von niccolleen am 05.04.2019, 8:41 Uhr

Du bestreibst hier aber genauso Wortklauberei.
Cube und Ursel haben einfach eine andere Definition der Begriffe als du, das ist doch offensichtlich. Ansonsten seid ihr euch doch eh einig.
lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das sehe ich genauso

Antwort von niccolleen am 05.04.2019, 8:45 Uhr

Ich glaube, was einige hier meinen, ist:
Das, was sie Konsequenz nennen, also eine Strafe, die mit der Tat in direktem sachlichen, zeitlichem und vom Ausmass vergleichbaren Zusammenhang stehen, sind notwendig, oft um das Leben zu schuetzen, oft, um dem Kind Werte zu vermitteln. Und das, was sie Strafen nennen, sind Massnahmen, die keinem anderen Zweck dienen, als dem Kind die Machtverhaeltnisse darzulegen.

Irgendwie redet ihr da hauptsaechlich aneinander vorbei, kommt mir vor, denn von der Sache her habt ihr doch exakt die gleiche Meinung, aber jedem von euch ist die eigene Definition der Begriffe wichtig :-)

lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von niccolleen am 05.04.2019, 8:52 Uhr

Irgendwo habe ich gelesen, dass Kinder bis etwa ungefaehr 6 Jahre die Eltern bedingungslos lieben, weil es die Eltern sind und sie es nur so kennen. Dann beginnt, das Bewusstsein zu wachsen, und sie beginnen auch ihre Eltern kritisch zu sehen. Also in diesem Alter und spaetestens in der Pubertaet kommt der Zeitpunkt, wo man seine Kinder "verlieren" kann.

lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von niccolleen am 05.04.2019, 8:54 Uhr

Zu denken gibt ja auch der Umstand, dass die Oma ihre eigene Tochter offenbar anders erzogen hat, wenn sie das so liebevoll bei den Enkerln kann. Oder lernt man mit dem Alter und moechte Fehler von frueher gut machen? Hab ich in aehnlicher Art bei meiner Schwiegermutter erlebt. Sie war damals als Mutter allerdings noch sehr jung und komplett ueberfordert.

lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von niccolleen am 05.04.2019, 8:57 Uhr

Sowas denke ich mir auch immer, wenn jemand hier schreibt: Bei uns funktioniert *dieser oder jener Erziehungsstil* ausgezeichnet, mein Kind ist jetzt 4 oder 5... Ich denke dann auch immer, die Rechnung kommt doch erst viel spaeter.

lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Perspektiven am 05.04.2019, 9:45 Uhr

"Oder lernt man mit dem Alter und möchte Fehler von früher gut machen?"
Ja, oder: es bei den Enkelkindern besser machen. Ich bin immer noch am lernen. So hole ich mir auch hier im Forum Anregungen.

Ich würde heute manches anders machen, als in meiner frühen Vaterzeit. Das beziehe ich nicht nur auf den zwischenmenschlichen Umgang, sondern auch auf die familiäre Organisation. Z. B. mehr Familienzeit für Väter.

Wenn ich heute zurückblicke, scheint mir das Leben nicht optimal organisiert zu sein:
In den ersten Familienjahren hat man die Kinder, das Geldverdienen und sonst noch einiges. Es gibt keine Garantie, dass Arbeitsplätze sicher sind. Hinzu kommt die Unterhaltspflicht. Man ist mit sehr vielem beschäftigt. Vielleicht habe ich auch noch was übersehen.
Ja, man ist trotz Erlebnissen aus der Elternfamilie auf die Rolle als Eltern zu wenig vorbereitet. Thomas Gordon sagte schon von ca. 50 Jahren: Eltern werden beschuldigt, aber nicht geschult.
Später, wenn die Kinder ein eigenes Einkommen haben, hat man keine Unterhaltspflicht und Verantwortung für die Kinder mehr. Man hat als Rentner ein gesetzlich gesichertes Einkommen, das von der nachfolgenden Generation (junge Eltern und andere) mit den obigen Risiken erwirtschaftet wird.
Man hat wesentlich mehr Zeit für sich selbst und eigentlich auch mehr Zeit für Kinder. Großväter können sich (wenn sie wollen) mehr um die Enkelkinder kümmern als früher um die eigenen Kinder.

Nun frage ich mich, ist das Familienkonform?
Sicherlich, ein allgemeines familienpolitisches Thema. Aber es gehört zum Familienleben dazu. Familien sind in diesem System eingebettet.

Für viele Omas kommt noch hinzu, dass sie kaum Anerkennung spürten. Sie lieben ihre Kinder, waren aufopfernd für sie da und müssen sie für das eigene Leben loslassen. Wenn die Kinder aus dem Haus sind, kommt eine Leere, die auch seelisch belasten kann. Wenn Enkelkinder da sind, blühen diese älteren Mütter erneut auf und wollen den jungen Müttern helfen. Manche beachten dann ihre Grenzen nicht, weil sie andere Methoden gewohnt sind. Dann ist Hilfe nicht gleich Hilfe, wenn sich die jungen Mütter eingeengt fühlen, weil Oma zu gut ist. Das kratzt am Selbstbewusstsein der jungen Mütter. Omas müssten dann gelernt haben empathisch damit umzugehen.
Ich muss als familienpolitisch Aktiver dafür Verständnis haben.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Perspektiven am 05.04.2019, 9:54 Uhr

"Ich weiß das ;-) rate woher ;-)" Eigene Erfahrung!?
Ich bin ganz deiner Meinung.

Die AP verteigt sich hier von Anfang an. Das ist mein Eindruck. So kann man für andere Meinungen wenig offen sein. Jetzt habe ich leider die AP auch kritisiert, was ich eigentlich nicht wollte.

Mein Angebot geht in die andere Richtung.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Perspektiven am 05.04.2019, 9:56 Uhr

"Ich weiß das ;-) rate woher ;-)" Eigene Erfahrung!?
Ich bin ganz deiner Meinung.

Die AP verteidigt sich hier von Anfang an. Das ist mein Eindruck.
So kann man für andere Meinungen wenig offen sein.

Jetzt habe ich leider die AP auch kritisiert, was ich eigentlich nicht wollte.

Mein Angebot geht in eine andere Richtung.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das sehe ich genauso

Antwort von Perspektiven am 05.04.2019, 10:03 Uhr

"aber jedem von euch ist die eigene Definition der Begriffe wichtig :-)"
volle Zustimmung.

"Irgendwie redet ihr da hauptsaechlich aneinander vorbei ...."
Wie kann man das ändern?

Mein Eindruck: deshalb werden diese Themen auch so lang und unübersichtlich.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das sehe ich genauso

Antwort von basis am 05.04.2019, 10:27 Uhr

Ja, genau darum geht es mir letztendlich ;)

Es wird immer darauf rumgehackt, dass "Konsequenzen" keine Strafe sind - und ich finde das ist als pauschale Aussage falsch, weil es das Gefühl, das das Kind dabei empfindet herabsetzt. Das Kind fühlt sich gestraft - und zwar zu recht, denn im Grunde genommen wird es bestraft. Grundsätzlich stimme ich Dir vollkommen zu, dass es dabei total wurscht ist, wie man es nennen mag und ich hätte auch nichts dazu geschrieben, wenn hier nicht von einigen so penetrant darauf bestanden worden wäre, dass eine "Konsequenz" mit bestrafen nichts zu tun hat.

Das ist für mich ein Denkfehler, der genau das, was man mit der "Konsequenz" erreichen will, nämlich nahe am Kind zu sein, auf das Gefühl des Kindes einzugehen und in seiner Gefühlswelt auf das Fehlverhalten zu antworten, ad absurdum führt. Und diesen Denkfehler sollten sich einige (damit meine ich nicht Dich ;)) einfach bitte bewusst machen, deshalb habe ich da nochmal so drauf rumgeritten.

Ich versuche auch mit "Konsequenzen" zu arbeiten, weiß aber dass sie bei meinem Großen mitunter einfach nicht greifen, wie andere auch schon geschrieben haben. Es ist vom Kind abhängig was funktioniert. Dann muss ich anhand des eigentlichen Verhens entscheiden, ob ich zu einer nicht zusammehängenden "Strafe" greife - bzw. diese zumindest androhen (wobei ich mit nichts drohe, was ich nicht auch durchziehen würde) - oder ob ich es gut sein lasse.

In beiden Fällen bin ich mir aber bewusst, das mein Kind bestraft wird für ein Fehlverhalten. Und ich bin mir bewusst, dass das Kind mit dieser Bestrafung umgehen können muss - und ich es dabei ggf. unterstützen muss. Wenn ich für mich selbst davon ausgehen würde, dass eine "Konsequenz" keine Strafe ist, wie will ich dann emotional genug sein um auf den Schmerz und dem Frust des Kindes ob seiner Bestrafung eingehen zu können? Es ist doch gar nicht bestraft worden.

Wie gesagt, mir geht es nicht um die Begriffe per se, sondern darum, dass ich bei einigen (wenigen) den Eindruck habe, dass sie denken, wenn sie mit einer Konsequenz arbeiten, ist das Kind nicht bestraft. Und das finde ich fatal, weil es die Gefühlswelt des Kindes, die ich damit achten will, missachten würde.

Vielleicht täusche ich mich da, das mag sein. Aber solche Illusionen finde ich gefährlich und das wollte ich klarmachen.

So, jetzt ist aber wirklich lange genug darauf rumgeritten worden, der Gaul lahmt allmählich schon ;) Wie Du auch gesagt hast: Im Grunde sind wir uns ja einig, dass es Bestrafungen gibt, die mit der Tat in logischem Zusammenhang stehen und solche, die es nicht tun. Und letztere sind eher nicht so produktiv wie erstere.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Monroe am 05.04.2019, 10:54 Uhr

Ja, denn wenn man Mal überlegt, muß man sich für etwas richtiges nicht rechtfertigen oder gar verteidigen. Und sie hat es dann später immer weiter abgemildert in ihren Schilderungen.
Strafen verhängen, dann war es nur noch ankündigen, dann war es doch nur Mund fusselig reden und dann doch ganz anders und viel seltener, dass Strafen oder deren Ankündigung zum Einsatz kommen.
Ich hoffe, dass es bei ihr wenigstens ein bisschen durchgedrungen ist, was die meisten hier ihr geraten haben.
Wenn nicht umso trauriger für die Kinder.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Perspektiven am 05.04.2019, 11:56 Uhr

Es wird wirken. Manches dauert einige Zeit und kostet Überwindung.

Auf mein Pferd sind auch nur wenige aufgesprungen. Aber die Zeit ist noch lang nicht rum.
Das beweist auch die Tatsache, dass die Bücher, die neben eigenen Erfahrungen Grundlage meiner effektiven Kommunikation sind, eine weitere Auflage nach bis zu ca. 40 Jahren bekommen haben.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Genau!

Antwort von Sille74 am 05.04.2019, 13:14 Uhr

Aber das gilt für alle "Erziehungsstile". Ich muss ja zugeben, dass ich diesen Gedanken eher bei denen habe, die sich selbst bzw. ihre Art für unglaublich pädagogisch wertvoll halten und für "alternativlos"...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Monroe am 05.04.2019, 13:26 Uhr

Das stimmt wohl. Manche Wirkung lässt sich aber Zeit, bis die Kinder groß sind und zu Rebellen werden. Dann ist es zu spät sich zu fragen "was habe ich falsch gemacht?"

Wir werden alle das Resultat unserer Erziehung erst später sehen, das ist klar. Ich möchte mich auch nicht als "Super-Mutti" profilieren. Das bin ich (Leider!!!) nicht. Aber es ist eben ein Unterschied, ob man einige schwache Momente hat, in denen die Zündung geht, und ansonsten sich bemüht den Kindern das zu geben, was sie zu starken Menschen macht oder ob man von Anfang an das, was man tut,als einzig richtige Methode sieht ohne sich selbst und den Erziehungsstil je zu hinterfragen.
Letzteres scheint mir bei der TE der Fall zu sein. Und ich halte das für sehr unklug

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Perspektiven am 05.04.2019, 14:30 Uhr

Zu: "Erziehungsstil". Ich habe mich damit beschäftigt und gefunden, das es sich um eine Art Umgangsform handelt, wie z. B. Autöritär, Antiautoritär, Demokratisch bzw. Partnerschaftlich.
Die partnerschaftliche Art des Umgangs mit Kindern wird vielfach als die bestee Methode gepriesen. Die emotionale Sicherheit der Kinder soll der große Pluspunkt sein, weil sie sich damit zu eigenständigen, selbstbewussten und leistungsbereiten Persönlichkeiten entwickeln können.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Monroe am 05.04.2019, 14:44 Uhr

Darunter Stelle ich mir vor, dass beide gleichberechtigt sind. Das kann so nicht hinkommen,denn die Entscheidungsgewalt obliegt ja immer den Eltern. Und das sehe ich als richtig. Manche (nicht alle) Entscheidungen müssen halt die Eltern übernehmen. Wann ins Bett gegangen wird, wann Zeit für Pausen ist, wo kleine Kinder frei rennen dürfen und wo nicht etcpp. Aber auch Kinder sollten eben Entscheidungsgewalt haben und mitbestimmen dürfen. Das gibt ihnen das Gefühl ernstgenommen zu werden und "gehört" zu werden, wichtig zu sein.
Ich nehme an, das ist damit gemeint?
Partnerschaftlich im Sinne von gleichwertig?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Perspektiven am 05.04.2019, 14:50 Uhr

"Manche Wirkung lässt sich aber Zeit, bis die Kinder groß sind und zu Rebellen werden." Daran denke ich oft, aber leider erkennen wir die Notwendigkeit was zu tun, erst wenn die Herausforderung Kind uns Anlass dazu gibt. Wir werden einfach nicht ausreichend darauf vorbereitet.

Es gibt z. B. Familienbildungsstetten und Mütterschulen. Sie sind aber keine Ausbildungseinrichtungen, wie wir es von den Berufsschulen kennen. Berufsschulen werden als staatlichen Einrichtungen finanziert. Der Staat unterstützt die Einrichtungen der Familienbildung nur zum Teil. Eltern müssen Beiträge zahlen. Der Umgang mit Kindern scheint in unserer Gesellschaft nicht besonders wichtig zu sein. Das stelle ich in meiner familienpolitischen Arbeit seit 30 Jahren fest.

Es gibt Tageseinrichtungen für die Kinderbetreuung. Diese werden Bildungseinrichtungen bezeichnet. Sie machen aber im Grunde genommen das Gleiche wie Eltern, insbesondere Mütter. Das Personal wird aber ausgebildet, also vorbereitet, Eltern nicht. Sie müssen selbst sehen wie sie mit der Herausforderung Kind zurechtkommen.

Ich weiß nicht, ob sich hier schon mal eine Mutter in ihrer Rolle als Erzieherin Rat geholt hat?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Perspektiven am 05.04.2019, 15:04 Uhr

"Partnerschaftlich im Sinne von gleichwertig?"
Ja genau, das habe ich gemeint. Danke für deinen Hinweis.
Gleichwertig als Persönlichkeit.

Ich sehe den einzigen Unterschied zu den Eltern deren Wissen und Erfahrung.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Monroe am 05.04.2019, 15:06 Uhr

Es gibt gute Literatur, Foren und auch im Internet Beiträge zu allen möglichen Themen, die sich mit Kindererziehung befassen. Kurse Schäden auch nicht.
Ich habe das Gefühl man wird an allen Ecken mit Erziehungsratgebern und Gesundheitsratgebern erschlagen. Theoretisch ist es also gar nicht sooo schwer sich einen guten Weg zu suchen.
Wenn ich mich hier im Forum umsehe und feststellen, wie sehr sich hier viele mit Ernährung,Babypflege und Erziehung auskennen, bin ich schon wirklich platt. Und ich bin fast sicher, dass diese Leute auch nicht alle Kurse belegt haben zu diesen Themen.

Man muß nur eben auch offen dafür sein und sich und seine "Gewohnheiten" hinterfragen

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Monroe am 05.04.2019, 15:14 Uhr

Und ja, natürlich hat hier schonmal jemand Rat geholt für die Rolle der Erzieherin. Jeder (oder fast jeder) Beitrag hier tut ja genau das: Rat suchen
Dafür ist so ein Forum ja da. Erfahrungsaustausch, Rat geben, Rat empfangen.
Den großen Vorteil daran sehe ich darin, dass hier wahnsinnig viele unterschiedliche Menschen schreiben und so ein unglaublich großer Erfahrungs- und Ideenschatz zur Verfügung steht

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Nachtrag zuBildungseinrichzung für Mütter

Antwort von Monroe am 05.04.2019, 15:21 Uhr

Den Nachteil sehe ich eben darin bei diesen Bildungsstätten, dass es nur von einer Person (oder mehrere mit gleicher Auffassung/Absicht) geleitet wird. So kann man sich eben nicht raussuchen, was für einen selbst passt, sondern bekommt etwas als einzig richtigen Weg präsentiert (wenn auch mit mehreren Optionen)
Den Weg muß jeder für sich selbst finden und gehen. Das einzige, was hier im Forumz.B. tatsächlich immer passiert ist, den Blick wieder aufs Kind zu richten. Ja,Lösungen oderVorschläge werden auch präsentiert, aber ich glaube hauptsächlich beinhaltet es oft auch (Mal von nur einem antwortenden,Mal von mehreren, Mal von allen) das Versetzen in die Lage des Kindes und Einfühlungsvermögen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Schniesenase am 05.04.2019, 16:44 Uhr

Ich denke, dass die AP gar nicht so weit von Euch weg ist. Es sind Definitionsfragen. Was sie nervt, sind, so glaube ich, diese sehr kontrollierten Erziehungsversuche durch eher aufgesetzte Methoden, die man dann Konsequenzen nennt, obwohl das Kind sich gestraft fühlen mag. Was ich lese, bis auf den AP, hört sich nicht so weit weg von Euch an. ;-) Sie kommt nur aus einer anderen Richtung.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Perspektiven am 05.04.2019, 16:50 Uhr

Danke für deine Info. Ich stimme dir im Prinzip zu, aber es gibt auch Nachteile.

Wenn eine Erzieherin hier Rat geholt hat, muss sie schon in einer außerordentlichen Situation gewesen sein.

Das jeweilige Thema hier im Forum ist einzigartig. Die Personen, die es betriff aber auch. Deshalb kann nicht jeder Rat funktionieren, so gut wie er gemeint ist.

Es kann auch Problematisch werden, wenn sich eine AP persönlich nicht verstanden oder angegriffen fühlen könnte, wie es bei „8jaehriger-droht-einem-7-jaehrigen“ leider passiert sein kann. Man mag dann sagen, sie habe das Problem nicht ausführlich genug dargestellt. Aber auch das muss speziell gelernt sein. In einer Stresssituation ist das kaum möglich.

Ich habe an meinen Beispielen auch eine Weile arbeiten müssen, bis deren Sinngehalt verstanden werden konnte. Können Mütter im Stress den Kopf dafür haben?

Bei meinem Angebot gibt es keinen Rat, sondern Fertigkeiten. Der Begriff Werkzeug ist Handwerkern entlehnt. Ein Werkzeug ist ein Hilfsmittel um die Lage zu kommen, Probleme selbst bzw. in der Familie als Gruppe lösen zu können. Dazu muss das Problem gut bekannt sein. Übungen sind am Anfang leider auch nötig.

Fragen und Hinweise hier im Forum zeigten mir, das eine Lösungsfindung nur begrenzt möglich ist. Manche Threads sind derart lang, dass ich mich frage, ob die betroffene Mutter das überhaupt alles aufnehmen kann. Sie hat, wie wir alle wissen noch anders zu tun und befindet sich im Stress, weil sie die Ursache ihrs Problems bzw. das des Kindes noch nicht kennt.

Weil ich nicht die gleiche Situation wie du und die Anderen habe, versuche ich einen anderen Weg. Dazu möcht ich das spezifische Problem kennen lernen.

Mein Angebot kann aber die Foren hier nicht ersetzen, sondern nur ergänzen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Nachtrag zuBildungseinrichzung für Mütter

Antwort von Perspektiven am 05.04.2019, 17:16 Uhr

Der von dir dargestellte Nachteil trifft zu, wenn man z. B. eine bestimmte Art des Umgangs vorstellt und kaum Altennativen zulässt. Das habe ich auch schon erlebt. Solch einen Kurs habe ich leider nicht anwenden können, weil er nicht gepasst hat. Dort wird die Einzigartigkeit von uns Menschen nicht ausreichend berücksichtigt.

Genau: „Den Weg muss jeder für sich selbst finden und gehen.“

Deshalb widme ich mich den Möglichkeiten, die für möglichst alle einzigartigen Probleme und Menschen angewendet werden können und nur Voraussetzungen bieten, die Menschen in die Lage zu versetzen, Lösungen für Ihre Probleme selber zu finden und zwar solche die nach der Überzeugung der betroffenen Personen auch passen können.

Auch mein Angebot enthält „…. Versetzen in die Lage des Kindes ….“Mit Hilfe von „Einfühlungsvermögen“. Z. B. einfühlsames Zuhören, das noch kommen soll.

Ich will hier nur von meinen Wegen berichten, mehr nicht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Monroe am 05.04.2019, 17:48 Uhr

Aber ein spezifischer Rat muß auch gar nicht immer erfolgen. Viele stellen hier einzig die Sicht des Kindes dar und raten zu mehr Gelassenheit oder bieten "Patent-Werkzeuge" (um in deiner Sprache mit Werkzeugen zu bleiben) an. Oft lese ich hier den Tipp zu mehr Gelassenheit, Einfachheit und Liebeschenken. Besonders beim Thema Schlafen. Und das ist neben selbst erprobten Tipps auch das einzig sinnvolle, denn in der jeweiligen speziellen (und doch für alle irgendwie gleichen) Situation steckt man als Ratgeber der eben nicht.
Und manchmal ist ein bisschen "Erdung" und wieder einfühlsamen und verständnisvollen Blick aufs Kind und dessen derzeitigen Entwicklungsstand schon das einzige, was manche Mütter brauchen.
So meine Beobachtung. Und auch meine Erfahrung, wenn ich schier verzweifelt da saß und einer Freundin klagte, wie blöd gerade alles läuft (beim Zähneputzen, anziehen, schlafen oder was auch immer)
Im Thread mit dem 8Jährigen kamen eben viele Meinungen, viele gutgemeinte Ratschläge,viel Unverständnis. Kommt halt auch vor. Zu fast jedem Thema gibt es so viele Meinungen wie Eltern

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Stimme dir zu - nie mit Essen belohnen oder bestrafen!

Antwort von Lina301 am 06.04.2019, 10:00 Uhr

Unabhängig von der allgemeinen Sinnlosigkeit von Strafen, die nichts mit der Ursprungssituation zu tun haben und Stunden oder gar Tage später zum Tragen kommen, wenn das Kind längst die Ursprungssituation vergessen hat: Gerade Essen sollte man nie als Verstärker verwenden.
Damit macht man Süßkram nur besonders erstrebenswertes und fördert ein ungesundes Verhältnis zum Essen. Man muss dann damit rechnen, dass das Kind sich auch noch im Erwachsenenalter mit Essen belohnt und fördert ungesundes Essen auch später bis hin zu Essstörungen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Na ja ... sie wird ja auch von Anfang an in die P versetzt, sich verteidigen zu müssen ...

Antwort von Sille74 am 06.04.2019, 14:39 Uhr

Letztlich glaube ich, wie es Schniesenase unten auch schreibt, dass die Positionen eigentlich nicht so weit voneinander entfernt sind, sondern es einfach Unterschiede huns. Definitionen und des Blickwinkels gibt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

... "Position versetzt" muss es heißen

Antwort von Sille74 am 06.04.2019, 14:40 Uhr

Und Schniesenases Beitrag ist irgendwo oben.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Huch, und der Beitrag von mir gehört nach unten, unter das Post, in dem ...

Antwort von Sille74 am 06.04.2019, 14:43 Uhr

... die AP kritisiert wird, weil sie sich nur verteidige und daher nicht offen für anderes sei.

Ich sehe hier im übrigen insgesamt wenig Offenheit für andere Aspekte/Ansichten ...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Genau!

Antwort von Sille74 am 06.04.2019, 15:03 Uhr

.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Perspektiven am 06.04.2019, 15:28 Uhr

Ich habe den Eindruck, dass man es hier schon schwer hat, durchzublicken.

Es gibt wunderbare Möglichkeiten, beziehungsgemäße Möglichkeiten aufzuzeigen. Zwischendurch wurden einige Möglichkeiten gezeigt. Nur muss man sie jetzt aufwendig suchen.

Begriffsdiskussionen bringen die Beziehungen zwischen Eltern und Kinder nicht weiter.

Beziehungsarbeit ist eine hoch qualifizierte Angelegenheit.

Kinder verhalten sich von vornherein natürlich.

So, das war sehr allgemein.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Vielleicht wird hier ein bisschen aneinander vorbei geredet ...

Antwort von Sille74 am 06.04.2019, 15:42 Uhr

Es ist aber - mich deucht, es wurde vielleicht schon mal erwähnt von verschiedener Seite ... - nunmal so, dass dieses Forum eben KEIN Erziehungsberatungs- oder gar Therapieangebot ist und sein kann (und solche Angebote auch - um Gottes Willen - in keiner Weise ersetzen kann!), die für jeden in ruhiger Atmosphäre einen passenden Lösungsvorschlag erarbeiten können. Es ist ein Forum zum Erfahrungsaustausch und ja, auch ein Diskussionsforum! Da prallen natürlich unterschiedliche Ansätze und Ansichten aufeinander. Das ist in einem solchen Forum doch normal! Der/die jeweilige AP kann bzw. muss sich dann herausfiltern, was er/sie vielleicht mitnehmen kann. Vielleicht passt ein bestimmtes Vorgehen einer anderen Mutter irgendwie und es wird ausprobiert, vielleicht werden ein paar Denkanstöße mitgenommen oder es war auch nichts Passendes dabei. Na und? Ob und wie viel gelesen wird in einem Faden kann und darf ja jeder selbst entscheiden. Ich lese z.B. Fäden, die ich selbst eröffnet habe oder auch solche, die mich interessieren, meistens ganz. Und meistens kann och irgendetwas daraus mitnehmen! Wie sollte man in einem öffentlichen Forum einen Faden, dessen Thema eben viele bewegt, auch einschränken, solange die Nettiquette noch einigermaßen gewahrt ist (dass, wenn dies nicht mehr der Fall ist, die Redaktion durchaus tatkräftiger sein könnte, ist ein eigenes Thema)? Ich halte es auch für völlig normal, dass in einem Forum wie diesem auch mal Kritik/Gegenwind kommt (und ja, über die Art und Weise kann man oft streiten ...) und auch daraus kann man oft etwas mitnehmen. Ganz ehrlich und das meine ich jetzt wirklich überbaupt nicht böse, sondern stelle das einfach so fest: mich stört Ihre/Deine Therapeuten-Attitüde deutlich mehr als ab und zu ein rauer Ton. Bei einem rauen Ton werde ich als gleich betrachtet und dagegen kann ich mich wehren, wer mir als Therapeut oder auch nur "Berater" gegenüber tritt, stellt sich auf eine höhere Stufe und Therapie/Beratung wird hier (zumondest von mir) eben nicht gesucht. Schniesenase hat es in einem anderen Thread schon geschrieben, cielleocht etwas schöner und diplomatischer, aber in der Sache ähnlich ...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Vielleicht wird hier ein bisschen aneinander vorbei geredet ...

Antwort von stjerne am 06.04.2019, 16:38 Uhr

Ich stimme vollumfänglich zu.
Ich erwarte auch nicht immer eine Lösung meines Problems (außer vielleicht im Haushaltsforum). Manchmal hilft mir ein Denkanstoß, eine Sicht von außen oder auch nur ein "Mensch, stjerne, das ist ja echt blöd gelaufen".

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Natürlich ist das "Macht", wenn ich Entscheidungen für jemand anderes treffe!

Antwort von Sille74 am 06.04.2019, 16:42 Uhr

Was denn sonst? Man spielt seine Überlegenheit aus, nichts anderes! Nur, weil es richtig ist, dass zu tun, und das steht ja wohl außer Frage, ist es deswegen nicht keine Machtausübung. Auch die Verbote, Strafen, Maßnahmen, Regelungen, die z.B. der Staat uns gegenüber trifft und die wir manchmal schxxx finden, sind ja (meistens, wenn wir ehrlich sind ;-)) zu unserem, der Bürger, Wohl, aber trotzdem übt der Staat da seine Macht, ja, Staatsgewalt aus!

Aber vpn mir aus, wenn man sich damit besser fühlt, dass es nicht "Macht" genannt wird, dann solö das so sein ... Man könnte selbst auch darauf verzichten, diejenigen, die sagen, doch ja, für mich ist dasMachtausübung, wenn auch wichtige und notwendige, als aus der Zeit gefallene Idioten darzustellen ...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Natürlich ist das "Macht", wenn ich Entscheidungen für jemand anderes treffe!

Antwort von Perspektiven am 06.04.2019, 17:26 Uhr

Ich stimme hier zu.

Egal, wie es genannt wird. Ich lehne Macht besonders gegen Kinder ab.
Haben wir großen Eltern das nötig?

Vielleicht darf ich auf das Schneckenspiel in der Gruppe einfühlsames Beobachten aufmerksam machen? Ich meine das ist ein Beispiel bei dem ohne Macht Freundschaft entstand. Es handelt sich um ein Kind zu dem der Betreuende während des Spieles und auch sonst nicht der leibliche Großvater war.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von stjerne am 06.04.2019, 17:34 Uhr

***Begriffsdiskussionen bringen die Beziehungen zwischen Eltern und Kinder nicht weiter. ***
Ich denke, es ist für Eltern, die bisher der Meinung waren, nie bestraft zu haben, durchaus eine hilfreiche Anregung, dass ihre Kinder die Konsequenz vielleicht als genau so strafend empfinden. Das kann sicherlich helfen, die Sicht der Kinder zu verstehen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Perspektiven am 06.04.2019, 18:08 Uhr

Ich muss zustimmen.
Konsequent kann ich sein, ob ich strafe oder nicht. Das Kind hat dann das Gefühl ich bin als Elternteil nicht beeinflussbar, also starr. Das empfindet es dann als unangenehm, wenn ich mit dem Verhalten des Kindes nicht einverstanden bin.
Auf dieses Gefühl sollte ich eingehen und klärend wirken, damit das Kind mich verstehen kann. Alles andere wäre Zwang. Also sollte ich nicht mit einer Ich-Botschaft beginnen, sondern zunächst einfühlsam auf das Kind reagieren. Diese beiden Beziehungs-Arten laufen dann wahrscheinlich im Wechsel ab. So stelle ich mir eine Klärung vor.

Konsequenz ist für mich eine Sache eines Menschen in Bezug zu sich selbst. Ich bin konsequent oder nicht egal was mein Kind tut. Mein Kind kann sich mit mir dann sicherer sein.

Ich habe den Eindruck, dass der Vergleich Konsequenz "statt" Strafe hier am meisten gestört hat.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Natürlich ist das "Macht", wenn ich Entscheidungen für jemand anderes treffe!

Antwort von Sille74 am 06.04.2019, 18:20 Uhr

Na ja, aber bei dem Schneckenspiel geht es ja nicht um etwas wirklich Essentielles (wobei och schon finde, dass Kinder ab einem gewissen Alter auch Spielregeln, und wenn es nur für ein Gesellschaftsspiel ist, einzuhalten lernen müssen). Aber wenn es um Dinge wie notwendigd ärztliche Behandlungen, Verhalten im Straßenverkehr, gesunde Ernährung, Medienkonsum o.ä. geht, muss ich im Zweifel die/eine Entscheidung treffen, notfalls, wenn das Kind sich nicht durch Erklärungen überzeugen lässt, auch gegen seinen Willen. Da führt doch oft kein Weg dran vorbei ... und dann übe ich eben Macht aus. Ich bin aber der Überzeugung, dass es keine Machtdemonstration geben muss bei Kindern, wenn man als Eltern Sicherheit, Ruhe und Überzeugung ausstrahlt. Konnte ich an mir selbst schon oft beobachten: wenn ich selbst ruhig, gelassen und selbstsicher bin, "folgen" mir die Kinder im wahrsten Sinne des Wortes auch bei für sie unangenehmen Dingen. Bin ich selbst unsicher, ängstlich und nervös, folgen sie nicht ...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Natürlich ist das "Macht", wenn ich Entscheidungen für jemand anderes treffe!

Antwort von Perspektiven am 06.04.2019, 19:00 Uhr

"Bin ich selbst unsicher, ängstlich und nervös, folgen sie nicht ..."

Das befürchte ich bei machen AP.
Hier brauchen sie Hilfe zur Selbsthilfe. Ihre Persönlichkeit respektien.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Natürlich ist das "Macht", wenn ich Entscheidungen für jemand anderes treffe!

Antwort von Perspektiven am 06.04.2019, 19:04 Uhr

Es ist bei dem genannten Beispiel Schneckenspiel nicht das Spiel selbst gemeint.
Es geht dort um die Art des Miteinander.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Natürlich ist das "Macht", wenn ich Entscheidungen für jemand anderes treffe!

Antwort von Sille74 am 06.04.2019, 20:51 Uhr

Natürlich. Aber so gelassen und abgeklärt zu reagieren, ist eben deutlich einfacher, wenn es letztlich um nichts geht ...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ich glaube nicht, dass da Hilfe benötigt wird, ...

Antwort von Sille74 am 06.04.2019, 21:02 Uhr

... also in Form von professioneller eratung oder gar Therapie.

Ich halte das für völlig normal, dass es Situationen lder zumindest einzelne Momente gibt, in denen man icht so gefestigt ist unddkeseSicherheit eben nicht so ausstrahlen kann.

Ich gebe Dir aber Recht, dass dann Hilfe von Nöten ist, wenn immer, in jeder Situation eine so große Unsicherheit da ist.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Gemeint war hier Konsequenz als logische Folge der Handlung

Antwort von Schniesenase am 06.04.2019, 22:01 Uhr

... nicht im Sinne von "konsequetem Verhalten" der Erziehenden.

DIE "Konsequenz", also das stets unverrückbare Verhalten gegenüber dem Verhalten des Kindes, stiftet an dieser Stelle mehr Verwirrung.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Natürlich ist das "Macht", wenn ich Entscheidungen für jemand anderes treffe!

Antwort von Perspektiven am 06.04.2019, 22:06 Uhr

"wenn es letztlich um nichts geht ..."

Erklären Sie mir bitte, was Sie damit meinen.

Ich hatte ein Beispiel in einer Gruppe hier bei rund-ums-baby gemeint.

Kann es sein, dass wir nicht das selbe meinen?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Natürlich ist das "Macht", wenn ich Entscheidungen für jemand anderes treffe!

Antwort von Sille74 am 06.04.2019, 22:24 Uhr

Doch, doch, wir meinen schon das selbe.

Ich weiß, dass es Dir/Ihnen grds. um den Umgang mit dem Kind geht, also wie man ihm grds. gegenübertritt und nicht konkret um das Schneckenspiel und dieses einfach illustrieren soll, was Sie/Du meinen/meinst. Ich finde aber, dass man die Schneckenspielsituation nicht 1:1 nehmen kann für wirklich Entscheidende dinge, bei denen es um Gesundheit oder Leben geht. Es ist wesentloch einfacher, bei etwas Harmlosem wie so einem Spiel gelassener und "einfühlsam" zu sein als bei einem solchen Spiel. Ijd da kann man einem Kind auch mal seinen willen lassen. In manchen Sktuationen geht das aber nicht und es gibt auch Situationrn, bei denen man einfach schnell reagieren muss, einen Schrei rauslassen oder vielleicht sogar mal etwas fester zupacken (z.B. wenn das Kind drauf und dran kst, über die Straße zu rennen), also seine Überlegenheit ("Macht") ausspielen muss, phne dass man sich über "Einfühlsamkeit" groß Gedanken machen kann. Klar, bei manchem, auch Wichtigem, kann und muss man einfühlsam sein, z.B. wenn man ein Kind auf eine unangenehme ärztloche Behandlung vorbereitet. Aber am Ende des Tages muss ske durchgeführt werden, egal, was das Kind will ...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Huch, Kraut und Rüben ... Paar Korrekturen:

Antwort von Sille74 am 06.04.2019, 22:34 Uhr

... Es ist wesentlich einfacher, bei etwas Harmlosem wie so einem Spiel gelassenund "einfühlsam" zu sein als bei etwas Ernstem. Und bei solch einem Spiel kann man dem Kind z.B. auch mal seinen Willen lassen. ...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Huch, Kraut und Rüben ... Paar Korrekturen:

Antwort von Perspektiven am 06.04.2019, 23:14 Uhr

Vielen Dank. Das war ein Beispiel für das einfühlsame Beobachten, bei dem ich gelernt habe, Menschen am besten kennen zu lernen, mehr nicht.

Ich hoffe, ich darf auf Du übergehen.

Im Falle "(z.B. wenn das Kind drauf und dran ist, über die Straße zu rennen)" muss ich handel. Dann bin ich automatisch einfühlsam, weil ich Sorge um das Kind habe.
Ich kann das anschließend dem Kind annehmend erklären.

Der Gedanke mit dem Beispiel Schneckenspiel ist mir gekommen, weil oben 16:42 Uhr über Macht geschrieben wurde. Ich hatte den Eindruck dass auch du das nicht willst. Ich habe aber den Eindruck, dass wir uns im Grunde einig sind.

Im Notfall muss ich leider Macht ausüben und tun was ich in der Ersten Hilfe gelernt habe. Das ist so ähnlich wie beim Apell.

Vieles von dem was ich hier schreibe, haben andere in ähnlicher Weise geschrieben.

Wenn jemand mit der AP nicht einig oder zufrieden ist, möchte ich sagen: Eine AP hat den Mut ihr Problem so gut sie kann hier darzustellen. Sie zeigt damit ein besonderes Verantwortungsgefühl. Wenn das vielleicht nicht immer leicht verständlich und aus einem Zusammenhang heraus genommen erscheint, möchte ich berücksichtigen das sie im Stress ist und man das dann allgemein nicht immer gut schaffen kann.
Ich würde in solchen Fällen nachfragen.

Es gibt bei mir eine Besonderheit. Manche haben den Eindruck, dass ich nicht hier her passe, weil ich nicht die gleiche Situation, wie eine junge Mutter mit ihrem täglichen Zurechtkommen mit der vielen und wertvollen Arbeit hat.

Ich habe aber auch eine familienpolitische Intuition. Es ist bei vielen Müttern, die ich aus dieser Arbeit kenne, der Eindruck entstanden, dass sie wohl kaum was fertig bringen, weil man politisch und auch in den Medien bei den Tagesstätten von Bildung spricht. Diese Mütter fühlen sich nicht ausreichend anerkannt.
Das kann ich (und viele andere Engagierte) so nicht stehen lassen. Deshalb engagiere ich mich auch zwischenmenschlich. Genau das ist der Kern von Familie, nach dem Spruch: Wie wir heute unsere Kinder erziehen, wird die Gesellschaft später aussehen. So gesehen haben Mütter eine hochqualifizierte Aufgabe als Initialleistung.
Kein Mann kann mehr leisten.

Eigentlich könnte das auch in einen eigenen Thread gehören.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Gemeint war hier Konsequenz als logische Folge der Handlung

Antwort von stjerne am 06.04.2019, 23:20 Uhr

Stimmt, jetzt hab ich auch den Faden verloren.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Huch, Kraut und Rüben ... Paar Korrekturen:

Antwort von Sille74 am 07.04.2019, 9:02 Uhr

"Der Gedanke mit dem Beispiel Schneckenspiel ist mir gekommen, weil oben 16:42 Uhr über Macht geschrieben wurde. Ich hatte den Eindruck dass auch du das nicht willst. Ich habe aber den Eindruck, dass wir uns im Grunde einig sind."

Das verstehe ich jetzt nicht ganz, insbesondere nicht "Ich habe den Eindruck dass auch du das nicht willst."

Ich lehne es in der Tat ab, Kinder die Macht, die man über sie hat/haben könnte, aufgrund seiner Überlegenheit in vielen Belangen willkürlich spüren zu lassen, also seine Macht zu demonstrieren und die Kinder zu unterdrücken. Ich bin aber der Meinung, dass es manchmal einfach nicht anders geht und man seine Macht, die man hat, zum Wohle des Kindes und um seinem Erziehungsauftrag bzw. seinem Auftrag, das Kind auf das Leben vorzubereiten, nachzukommen. Die Userin "what" weiter oben ist der Meinung, dass es sich in dem Fall gar nicht um Machtausübung handelt. Das ist eine ungewöhnliche Vorstellung von Macht, aber ok. Ich bin der Meinung, dass es auch dann Machtausübung ist. Jetzt könnte man wieder sagen, das ist eben Definitionssache und Wortklauberei. Ja, ist es in gewisser Weise und ich würde da auch nicht so dahinter her sein, wenn die "Nicht-Macht- und Nicht-Strafen-Fraktion" nicht zumindest zwischen den Zeilen sich den Touch des "Besseren", pädagogisch Wertvollerem geben würde.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Huch, Kraut und Rüben ... Paar Korrekturen:

Antwort von Perspektiven am 07.04.2019, 9:30 Uhr

"Ich habe den Eindruck, dass auch du das nicht willst." und "Ich lehne es in der Tat ab, Kinder die Macht, die man über sie hat/haben könnte, aufgrund seiner Überlegenheit in vielen Belangen willkürlich spüren zu lassen, ...." passen nach meinem Verständnis.
Mein Eindruck: auch du willst Kinder nicht mit Macht begegnen.

Die AP ist ein wenig wo anders. Ich versuche, mit den Kindern mitzufühlen. Dazu brauche ich die gelernten Methoden "einfühlsam". Ich fühle mich nicht zu alt, um auch von jüngeren Menschen zu lernen.

Ich bin ganz Deiner Meinung, danke.

Viele von euch geben auch mir älteren Menschen wertvolle Gedanken. Ich habe schon manche in meine Ausarbeitungen mit eigenem Durchdenken eingebaut.

Einen schönen Sonntag.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Konsequenz statt Strafe

Antwort von Brummelmama am 08.04.2019, 11:24 Uhr

Im Kleinkindalter fand ich es noch einfacher und jetzt im Tenniealter finde ich es schwieriger. Da rutscht mir dann schon mal der Satz raus: Die PS4 bleibt heute aus....obwohl diese dann evtl. gar nichts mit der Sache zu tun hat und vom Kopf her ist mir das klar aber es ist mir schon rausgerutscht. Also ein Erziehungsfehler meinerseits. Gott sei Dank laufen die meisten Sachen recht gut und ein nein wird akzeptiert oder man hat sich geeinigt und eine Lösung gefunden.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ähnliche Fragen

Ähnliche Beiträge im Forum Rund um die Erziehung:

Konsequenzen / Strafe

Kind A, 12 Jahre, männlich hat ganz klar und zum wiederholten Mal gegen vereinbarte Regeln verstoßen und dazu noch gelogen Die ganze mündliche "Schiene" hab ich durch. Erklärt, Befindlichkeiten geschildert, .....--------Verstanden, mach ich nie wieder........ nochmal und ...

von momoo 23.06.2009

Frage und Antworten lesen

Stichworte: Strafe, Konsequenz

Konsequenzen für 2jährigen

Hallo! Ich möchte mal fragen, was ihr so für Konsequenzen bei unangemessenen Verhalten Eurer Kleinen nutzt? Mein Sohn ist 2 Jahre (26 Monate) und testet gerade aus, wie weit er so gehen kann usw... Jetzt schmeisst er neuerdings mit Sachen durch die Gegend. Spielsachen, mit ...

von binmat 29.03.2019

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Konsequenz

Konsequenz 3 jährige Tochter

Hallo zusammen, wie würdet ihr handeln? Folgende Situationen heute... im Freibad rennt unsre Tochter einfach los zum Kinderbecken und plantscht freudig los, ohne abzuwarten bis Papa mit gehen kann. Er hinter her, will mit ihr besprechen das sie zu warten hat und nicht ...

von Julie-mue 19.07.2017

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Konsequenz

Strafen! Wie vergeben?

Hallo. Ich habe heute einen kleinen Disput mit meinem Mann, weil er Strafen ungerecht verteilt und diese in meinen Augen keinen Sinn ergeben. Ein Bespiel: mein Sohn (10) steht seit zwei Tagen nur schwer zum klingeln seines Weckers auf. Er geht abends nach den Logo ...

von Lilly16 12.01.2016

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Strafe

Konsequenzen bei Dienstverweigerung

Hallo! Unser Sohn ist 9 Jahre alt und hat seit einiger Zeit "feste Dienste", die er eigentlich jeden Tag ausführen soll (Kompost wegbringen, Getränke holen usw.) Jede Woche ist was anderes dran, damit es nicht so langweilig ist. Aber egal, welcher Dienst dran ist, er macht es ...

von Maliki 02.06.2015

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Konsequenz

Als Konsequenz Besuch absagen

Hallo wir haben 2 Kinder im Alter von 3,4 und 1,5 Jahren. Unser großer ist seit einiger Zeit auffällig, Zuhause und auch im Kiga. Er kneift und kratzt , oder ärgert ohne Grund. Alles was er nicht bestimmen darf eskaliert. Wir und seine Schwester sollen so spielen oder etwas ...

von sternchen1410 03.04.2015

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Konsequenz

Was ist so schlimm an Konsequenzen?

Hallo zusammen, ich habe die letzten Beiträge zu diesem Thema verfolgt und mich würden einfach mal eure Meinungen interessieren. (Bitte, bitte sachlich bleiben): Was findet mache von euch so schlimm daran, Kindern Konsequenzen aufzuzeigen? Ich meine, irgendwann muss ...

von Ingata 14.07.2014

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Konsequenz

logische Konsequenzen

Hallo, Habe gerade weiter unten die Diskussion um Konsequenzen gelesen. Ich sehe ein das logische Konsequenzen eigentlich meistens versteckte Strafen sind. Ich will sie eigentlich vermeiden, komme aber manchmal ohne nicht weiter. Bekommt ihr das denn wirklich immer hin? Z. ...

von si1213 14.07.2014

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Konsequenz

Konsequenz und Flasche....

Hallo da draußen, ich hab ein Problem. Seit ein paar Wochen merke ich, dass mein Sohn abends nur noch mit der Flasche einschlafen kann. Selbst wenn er eine Stunde vorher schon 230 ml getrunken hat. Wenn ich merke er ist müde und möchte ihn ins Bett lege fängt er schon auf ...

von DieOl 09.03.2014

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Konsequenz

nochmal zum strafen unten

da habe ich wohl die besonders schlimmen kinder abbekommen, wenn ich sehe, dass bei euch nie was passiert, weswegen ihr eure kinder bestrafen müsstet....ich habe da wohl pech gehabt... kaputte scheiben, heimliche pc-sessions bis nachts um zwei, 5€ aus mamas portemonnaie ...

von belugamax1 02.03.2013

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Strafe

Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.