Rund um die Erziehung

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von kaempferin  am 17.06.2014, 11:23 Uhr

Gewaltfreie Erziehung

Hallo,

bin schon eine etwas "ältere" Schachtel - also nicht mehr eine ganz sooo junge Hüpferin (bin in den früheren 60er Jahren geboren) und kenne auch noch das volle Programm Gewalt in der Erziehung. Und auch ich bekam noch Ohrfeigen, wurde an den Haaren oder am Ohr gezogen (jedoch nicht und nie fest(er), aber das ist egal; gespürt habe ich es auch; auch wenn es überhaupt nicht und kein bisschen wehtat - und eine Demütigung ist es dennoch; da beißt die Maus keinen Faden ab) oder bekam - wenn auch ganz, ganz, ganz selten - den Allerwertesten versohlt, aber weitaus mehr von meiner Mutter als von meinem Vater. Mein Vater hat mich sehr selten bzw. so gut wie nicht gehauen.
Muss sagen, das war damals halt so und galt damals als noch total "salonfähig" und nicht verwerflich (LEIDER!!!) - ganz im Gegensatz zu heute, wo das alles - GOTT _ SEI _ DANK(!!!) - verboten ist. Und das finde ich überhaupt nicht gut, wie das damals (und viele, viele Jahre) gelaufen ist. Aber; wie bereits erwähnt; kannte man es damals halt leider noch nicht anders - und unsere Altvorderen (Eltern und Co.) wurden ja genauso erzogen und haben dies halt mit übernommen (wobei ich diese Aussagen; wie "Eine Ohrfeige und Co. hat noch keinem geschadet!" TOTAL KACKE(!!!) finde!

Und damals (in den 60er und 70er Jahren) "durften" ja noch nicht mal "nur" die eigenen Eltern Kinder körperlich maßregeln, sondern auch noch "fremde"; sprich; andere Erwachsene; wie Lehrer/innen, Nachbarn/innen... usw... usf... Und das fand ich auch mehr als daneben, verwerflich und unterirdisch! Und meine Mutter war da auch ganz dabei und mit einverstanden (hat es zumindest auch angedroht) - und ich kann mich an einen Fall noch sehr gut erinnern: Ich war seinerzeit noch in der Schule (war in den 70er Jahren) und damals klingelte die (damals 6jährige) Nachbarin ab und an bei uns, um ins Haus zu kommen oder was weiß ich, warum. Und an einem Morgen, als wir beim Frühstück saßen, berichtete mein Stiefvater, dass das Nachbarsmädel mal wieder bei uns geschellt hat. Daraufhin meine Mutter: "Was, schon wieder?! - Die verhau' ich mal, wenn die noch mal bei uns schellt!" (Hat sie jedoch - zum Glück(!!!) - nicht gemacht!). Aber trotzdem... alleine schon die Aussage und (An)drohung... Auf solch eine Schnapsidee wäre ich niemals nicht gekommen; davon ab, dass das heutzutage (ebenfalls zum Glück) total undenkbar wäre und ist. Finde diese Reaktion auch total überzogen und übertrieben. Meine Güte, wenn dieses Mädel bei mir ab und an geschellt hätte, hätte ich halt auch mal nicht mehr reagiert und hätte nicht aufgemacht... und gut wäre gewesen. Denn man ist schließlich nicht dazu verpflichtet, immer jedem die Türe aufzumachen. Aber da solch ein Aufriss in Richtung körperliche Maßregeln zu machen... nein; nie und nimmer!

Auch ich kenne das noch, dass Lehrer/innen die Schüler/innen seinerzeit körperlich maßregeln durften - und auch in meiner (Grund)schulzeit gab es noch Ohrfeigen, den Allerwertesten versohlen, am Ohr nehmen/packen... usw... usf... Und später dann "nur"(?) "noch"(?) Schlüssel und Kreide werfen, was ich aber auch überhaupt nicht gut finde. Ich z.B. bekam mal in der 1. oder 2. Klasse eine Ohrfeige von meiner Handarbeitslehrerin, aber warum, weiß ich nach sooo laaanger Zeit nicht mehr.

Ansonsten hatte ich jedoch eine schöne Kindheit und Jugendzeit. Auch wenn mich meine Mutter ab und an gehauen hat, war sie ansonsten nicht streng (auch wenn sie meint, sie wäre streng mit mir gewesen. Sie war konsequent; OK; aber das finde ich nicht streng, sondern total in Ordnung!). Ich hatte wirklich sehr wenige Verbote; da hatten meine Freundinnen und Klassenkameraden/innen doch schon mehr.

Aber das ist ja mit allem so: Früher gab es Dinge, die heute undenkbar sind und die wir heute überhaupt nicht mehr gut finden; wie z.B. nur einmal in der Woche baden oder duschen und die Haare waschen (igitt!), kein Bad und keine Toilette in der Wohnung und ohne Wasser (war damals noch total normal und wurde als nicht "schlimm" und "tragisch" empfunden), total fette Buttercremtorten (sind ja heute ernährungstechnisch auch nicht mehr OK), rauchen (galt ja in den 60er und 70er Jahren als total "schick" und "cool"; während das heute überhaupt nicht mehr "cool" ist (ebenfalls Gott sei Dank).
Und so war es halt leider auch mit der körperlichen Züchtigung und Strafe.

Pumuckl kenne ich natürlich; jedoch nicht diese von Dir erwähnte Folge. Und die würde ich auch nicht (geschweige denn mit jüngeren und sehr jungen Kindern) gucken wollen. Denn das sollten die - gerade in heutiger Zeit - nicht sehen - und ich brauche sowas auch nicht. Und leider war das auch noch in den 80er Jahren noch normal und noch nicht (so) verpönt wie heute.

Einige haben geschrieben, dass seelische (und somit auch verbale und emotionale) Gewalt noch viel, viel schlimmer wäre. Und ja, das unterschreibe ich ebenfalls ganz dick und fett; eben; weil das so ist. Und seelische Narben verheilen auch viel, viel schwerer und langsamer als körperliche (manchmal sogar überhaupt nicht). Aber das ist deswegen dann noch lange kein Freibrief, dass körperliche Gewalt besser ist, denn wenn die eine Sache schlecht ist, muss die andere Sache ja nicht besser sein! - Wäre ja genauso, wenn man sagen würde, dass man ja keinen umbringt, dann aber stiehlt oder betrügt. Geht auch nicht und ist ein und dasselbe in Grün.


Gruß

 
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