Gar nicht!

Hallo,

die Weise, in der Du Strafe siehst, ist eine Auslegung von "Macht". Ich habe Macht Dich zu strafen und ich mache Gebrauch davon. Und ruckzuck ist man in einem Machtkampf. Strafen halte ich für respektlos und ganz besonders, wenn sie gezielt auf einen "wunden Punkt" treffen.

Wenn Dein Sohn spuckt, dann erkläre ihm fest und klar, dass Du das nicht willst und dass das nicht geht. Wenn meine Tochter Tobsuchtsanfälle hatte, habe ich manchmal den Raum verlassen und ihr erklärt, dass ich erst wieder kommen kann, wenn sie sich beruhigt hat. Mancher würde das auch als Strafe auslegen, ich sehe es als Schutz für mich selbst. Nutze auch einfach "ICH"-Botschaften. Nicht "man spuckt nicht", nein "Ich möchte nicht, dass Du spuckst".

Welcher Zusammenhang besteht zwischen Spielsachen in den Keller räumen und spucken? Welcher zwischen planschen und Fernsehverbot?

Dein Sohn ist 4 Jahre, wenn er nur geplantscht hat, fände ich es harmlos, wenn er vorsätzlich Wasser aus der Wanne schöpft, weil er sich an Deiner ärgerlichen Reaktion erfreut, dann beende das Bad doch einfach.

Kinder - im Alter Deines Sohnes ganz besonders - leben hier und jetzt. Was ist gestern, was ist morgen? Was soll ein Fernsehverbot mehr als demonstrieren, dass Du Macht hast? Er wird deswegen kein besserer Mensch.

Und gestraft wird noch genug, in der Schule ganz besonders, weil viele Lehrer glauben, mit Strafarbeiten das Verhalten ihrer Schüler verbessern zu können. Die wenigen, die Respekt genießen, brauchen solche Maßnahmen nicht oder fast nicht.

Erwarte nicht zu viel von ihm, entspanne Dich und erkläre ihm, warum Du willst, dass er etwas lässt oder tun soll und dann kannst Du "Konsequenzen" ziehen, aber lass die Strafen weg (Konsequenz wie oben beschrieben, wenn er partout das Wasser aus der Wanne schöpft, dann muss das Wasser abgelassen werden und das Bad beendet).

Grüße Tina