Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Lian am 24.05.2012, 22:27 Uhr

Es gibt einen schwarzen Mann im Leben meiner Tochter...

Mein Mann war letztens mit der 5jährigen unterwegs und ist im Beisein des Kindes von einem Fremden so angepöbelt worden, dass deutlich war, dass derjenige die körperliche Auseinandersetzung sucht. Da mein Mann das Kind dabei hatte und auch darüber hinaus körperliche Auseinandersetzungen verabscheut hat er sich darauf nicht eingelassen und es ging zum Glück glimpflch aus. Die Kleine war zwar verunsichert weil der Mann auf sie auch recht gruselig wirkte (er trug ein Tuch im Gesicht), aber das war besprechbar. Danach haben wir ihn im Viertel hier immer mal gesehen und ich fand, dass er jedesmal eine ziemlich angespannte Körperhaltung hatte, unterstützt durch das Gesichtstuch ziemlich beängstigend wirkte.
Jetzt ist mein Mann wieder im Beisein des Kindes dazugestossen, als der Mann einen anderen Vater mit Kind bedrohte. Als die Polizei dazugerufen wurde hat mein Mann ebenfalls Anzeige erstattet und von dem ersten Vorfall berichtet. Jetzt weiß der Kerl wo wir wohnen. Meine Tochter hat er zum Glück voraus geschickt als er die Situation gesehen hat, damit sie möglichst wenig mitbekommr und damit der Typ nicht weiß wie sie aussieht und sie mit meinem Mann in Verbindung bringt. Da er sich an meinen Mann nicht erinnern konnte, hoffe ich, dass er sich auch nicht an meine Tochter erinnert.

Sie hat natürlich trotzdem was mitbekommen, wir haben ihr gesagt, sie soll nicht in seine Nähe kommen und wenn er ihr zu nahe kommt soll sie laut um Hilfe rufen und zum Kiosk oder zum Bäcker laufen (die beide hier in der Strasse sind und die sie kennen). Eigentlich war sie gerade so stolz darauf, dass sie schon alleine zum Bäcker, zum Kiosk oder zu ihrer Freundin gehen kann und ich finde es zum Kotzen, dass das im Moment nicht mehr geht. Aber ich will erst abwarten, was mit dem Mann passiert. Aus meiner Erfahrung würde ich sagen: Wahrscheinlich nix relevantes.
Sie sagt zwar, sie hat keine ANgst, aber ich merke auch, dass sie eigentlich überhaupt nicht darüber reden will und nun abends und nachts ganz ängstlich wird und zu mir ins Bett krabbelt (was sie natürlich darf).

Bei allem Verständnis für kranke Menschen - ich bin gerade nur sauer und habe echt gemeine Gedanken.....

So, danke für´s Lesen.

 
9 Antworten:

Re: Es gibt einen schwarzen Mann im Leben meiner Tochter...

Antwort von Fredda am 25.05.2012, 8:57 Uhr

Puh, ist das blöd. Wir hatten im letzten Jahr was Ähnliches, und ich musste den Kindern auch verschärfte Sicherheitsregeln mitgeben und die Kleine zum Aufenthalt hinter dem Gartentor verdonnern. Daher weiß ich, wie du dich fühlst. Ich würde Kontakt zur Polizei halten (bei uns war es sogar die Kripo und wir haben viel telefoniert) und die Nachbarschaft, Freunde, einen Wachdienst, was immer sich anbietet, anheuern, um zu schauen, ob ihnen was auffällt.


Fredda

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Re: Es gibt einen schwarzen Mann im Leben meiner Tochter...

Antwort von kabunovi am 25.05.2012, 12:15 Uhr

Ich kann dich sehr gut verstehen!
Mein Mann ist in meinem Beisein und dem unserer beiden Töchtern von einem Mann in der Straßenbahn bedroht worden, weil er diesen darum bat eine junge Frau in Ruhe zu lassen. Der Kerl wurde so aggressiv - ich sehe noch das entsetzte Gesicht meiner damals 4-jährigen Tochter - und die Situation löste sich nur dadurch auf, dass ich verzweifelt aber geistesgegenwärtig zum Fahrer rief, dass er bitte die Polizei rufen soll. Kaum das Wort "Polizei" genannt sprang dieser Kerl aus der Straßenbahn und war innerhalb von Sekunden verschwunden. Ich hatte so eine Angst um meine Familie!
Und vor kurzem wurde meine mittlerweile achtjährige Tochter in meinem Beisein angepöbelt, aus dem Nichts! Ich wusste kaum wie ich reagieren sollte, dieser Mensch kam uns so nah und ich kannte ihn nicht (manche "merkwürdige" Personen kennt man ja oft vom Sehen) und konnte ihn nicht einschätzen. Er wirkte so extrem explosiv.
Er scheint definitv psychisch krank zu sein und Kinder zu hassen und ich verlangsame meinen Schritt, wenn ich ihn in Entfernung sehe, was zum Glück nicht so oft passiert.

Warum weiß "euer" Mann denn wo ihr wohnt? War die Pöbelei vor eurem Haus? Das würde mir auch nicht behagen...

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Re: Es gibt einen schwarzen Mann im Leben meiner Tochter...

Antwort von RR am 25.05.2012, 20:34 Uhr

Hallo
ehrlich gesagt würde ich eine 5jährige unter diesen Umständen nicht mehr alleine raus lassen. Auch dieses "lauf zum Bäcker" o. ruf laut ist doch in dem Alter wenn ihr die Knie schlottern wenn sie den Kerl sieht kaum umsetzbar.

Das mit dem Anzeigen wenn der Kerl daneben steht war natürlich ein Schuss in die eig. Richtung. Besser wäre es halt gewesen zu sagen ich hätte auch noch etwas aber ich rufe dann an o. komme bei der Polizeidienststelle vorbei.

viele Grüße

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Re: Es gibt einen schwarzen Mann im Leben meiner Tochter...

Antwort von Strudelteigteilchen am 26.05.2012, 12:53 Uhr

Ich kann Deine Ängste verstehen - wir waren auch mal in der Situation. KindGroß war damals aber erst 4 und ging sowieso nirgendwo ohne Erwachsenen hin. Aber wir hatten Angst, daß die Männer (es waren zwei) herausfinden, wo sie in den Kindergarten geht, und sie dann zum Beispiel bei einem Ausflug mit dem KiGa abfangen oder so.

Wir sind dann umgezogen, damit hatte sich das erledigt. Der Umzug war sowieso geplant und hatte damit nichts zu tun, kam uns aber in der Situation sehr gelegen.

Für das dann folgende Gerichtsverfahren hatte unser Anwalt die Anweisung, unsere neue Adresse nicht an die Angeklagten bzw. deren Anwälte rauszugeben. Unser Anwalt hatte das vor Gericht begründet, und dann ging das irgendwie - ist zu lange her, ich weiß nicht mehr, wie das dann konkret ablief.

Trotzdem ist es mir ein Anliegen zu erwähnen, daß ich den Begriff "schwarzer Mann" in dem Zusammenhang sehr unglücklich gewählt finde. In unserem konkreten Fall waren die Täter weiß und das Opfer schwarz.

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Re. und @STT

Antwort von Susi0103 am 26.05.2012, 13:29 Uhr

Hallo.
Ich kann Deine Angst (und die Deiner Tochter!) gut nachvollziehen. Mir ist etwas ähnliches passiert (bedroht mit Messern und Geld "abgezogen"), zum Glück hatte ich damals noch keine Kinder...
Hast Du Dir mal überlegt, ob Du Deine Tochter eventuell bei einem Kampfsport anmeldest? - Klar schützt sowas nicht generell, aber es hilft dem Selbstbewusstsein und später auch tatsächlich bei solchen Gefahren.
Meine 5-jährige werde ich nächstes Jahr zum Karate anmelden.

@ STT wegen "Schwarzer Mann":
Schwarzer Mann
(auch „Böser Mann“) ist als Kinderschreckfigur im ganzen deutschsprachigen Gebiet bekannt. Je nach Region und Zeit verstand man darunter verschiedene Wesen: eine dunkle schattenhafte Gestalt, einen Mann mit schwarzer Kleidung und geschwärztem Gesicht (Schornsteinfeger) oder auch einen dunkelhäutigen Mann. Der Schwarze Mann ist auch aus dem Kinderspiel (Fangen) „Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann?“ bekannt.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Kinderschreckfigur

An sich besagt der "Schwarze Mann" (Eigenname - groß geschrieben) also nicht (unbedingt) etwas über die Hautfarbe und wie wir wohl alle wissen, hat die eh rein gar nichts zu sagen.

Lg

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Re: Re. und @STT

Antwort von Strudelteigteilchen am 26.05.2012, 14:17 Uhr

Ich kennen die Herkunft des Begriffes - und finde ihn in diesem Zusammenhang trotzdem unglücklich gewählt.

Einem 5jährigen Kind wirst Du den Unterschied zwischen dem Begriff in Großgeschrieben und dem Begriff in Kleingeschrieben auch nur schwer vermitteln können - zumal die AP ihn klein geschrieben hat.

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Re: Es gibt einen schwarzen Mann im Leben meiner Tochter...

Antwort von Lian am 26.05.2012, 15:10 Uhr

Hallo,

erst mal vielen Dank für Eure Antworten und Anregungen.

Da wir selber gelb bis hell-gelb sind, bin ich gar nicht davon ausgegangen, dass man das "Schwarz" auf die Hautfarbe beziehen könnte. Ich habe da eher auf die Kinder-Schreck-Figur referiert, was mir in Anbetracht des schwarz-gekleideten und schwarz-vermummten Mannes passend erschien Falls sich dadurch jemand auf den Schlips getreten fühlt sei versichert, dass das nicht in meiner Absicht lag.

Nein, ich lasse sie im Moment auch nicht alleine raus und will erst mal abwarten, was passiert. Genau das macht mich ja so wütend, weil ich es eigentlich schön fand, dass sie gerade selbstständig wird und sehr gerne mal alleine zum Bäcker ging, um z.B. die Sonntagsbrötchen zu holen. Perspektivisch wird sie ja auch im Sommer eingeschult und ich traue ihr an sich auch zu, dass sie nach ein paar Wochen Übung den Schulweg ohne elterliche Aufsicht alleine hinkriegt. Aber da wollten wir sowieso mal nach Kinder-Laufgruppen gucken.
Aber irgendwann wird sie sich wieder draussen alleine bewegen und dann ist es gut, wenn wir besprechen was sie tun kann, wenn ihr jemand Angst macht.

Wegen der Adresse ist mein Gatte davon ausgegangen, dass unsere Adresse über die Anklageschrift für den Angeklagten einsehbar ist, dass man die auch vorenthalten kann wussten wir nicht.

Naja, wir haben auf jeden Fall mal die anderen Eltern in der Strasse informiert. Sollte sich sowas wiederholen ist es auf jeden Fall vorteilhaft, wenn man darauf vorbereitet ist.

Kampfsport hätte ich ihr sehr gerne angeboten, zumal ich selber über lange Jahre intensiv Kung-Fu gemacht habe und es als sehr positiv in Erinnerung habe. Ich mag mich zwar auch nicht körperlich auseinandersetzen (vielleicht auch genau deswegen), aber man lernt die Möglichkeiten und Grenzen des eigenen Körpers doch sehr gut kennen und in der Regel strahlt man dadurch so viel Selbstbewusstsein aus, dass es zu solch blöden Situationen gar nicht erst kommen muss. Aber irgendwie ist das so gar nicht ihr Ding, sie will schwimmt und tanzt lieber. Generell wäre ich damit zufrieden, wenn sie in einer solchen Situation einfach schnell zu unserem Kioskbesitzer rennt, der ziemlich trainiert ist, Kinder mag und auch einen ziemlichen Hals auf den Mann in Schwarz hat, seit der ihm mit Kreide "Kanacke" vor die Tür gemalt hat. Zumindest ist das schneller als vor unserer schweren Holztür zu stehen und darauf zu warten, bis ich oder mein Gatte unten sind. Ist nicht ideal, aber vielleicht fällt mir bis dahin noch was Besseres ein.

Liebe Grüße
Lian

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Re: Re. und @STT

Antwort von Lian am 26.05.2012, 15:12 Uhr

Den Begriff verwenden wir nicht beim Kind. Ungeachtet der rassistischen Missverständnisse hätte ich dann auch eher das Gefühl noch mehr Ängste zu schüren.

Liebe Grüße
Lian

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Ich bin mir ziemlich sicher...

Antwort von Petra28 am 30.05.2012, 8:34 Uhr

...dass meine Kinder mit "schwarzer Mann" aber auch eher einen in schwarz gekleideten Mann verbinden, als einen dunkelhäutigen Mann (es sei denn, dieser steckt ebenfalls in dunkler Kleidung). Vielleicht, weil ich selbst die Kategorien wie "schwarz" oder "weiß" zur Beschreibung eines Menschen nicht mag - ich habe noch nie einen Menschen mit wirklich schwarzer oder weißer Hautfarbe gesehen.

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