Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Ana1 am 15.09.2008, 10:16 Uhr

an Saulute und Bonnie

Hallo,

ich mag Eure Einstellungen. Ich habe noch gar kein Buch zur Kindererziehung gelesen, kenne mich also mit den entsprechenden Methoden nicht aus.

Ich würde gern wissen wie Ihr in den Situationen reagiert?

1. Mein Sohn 3,5 Jahre alt Popelt in der U-Bahn und isst seine Popel auf. Würdet Ihr dazu was sagen?

2. Es gibt bei uns einen sehr schönen Abenteuerspielplatz. Leider ist an diesem Spielplatz eine Wasserpumpe die noch nicht ausgestellt ist. Mein Sohn hat also spätestens nach 20 min. klitsch nasse Ärmel und eine nasse Hose, nun war es gestern ja ganz schön kalt. Nach Hause gehen, trotz Geschrei und dicken Tränen? Den Wunsch auf diesen Spielplatz zu gehen ablehnen? Mein Sohn ist natürlich Wasserfest gekleidet, Gummistiefel, Regenhose + Jacke aber die Arme werden halt trotzdem nass.

3. Wir müssen morgens rechtzeitig zu Hause los um rechtzeitig im KiGa zu sein damit ich rechtzeitig bei der Arbeit sein kann. Es gibt immer wieder Tage an denen mein Sohn sich nicht anziehen lassen will und vor mir weg läuft. Ich komme an solchen Tagen immer zu spät, leider wirkt sich das sehr schlecht auf mein Arbeitsklima aus wenn ich bei wichtigen Terminen am Morgen nicht da bin. Beim Anziehen unter Geschrei festhalten?

4. dürfen eure Kinder TV schauen?

Ich freue mich schon auf eure Antworten.

Grüße
Jana

 
4 Antworten:

Re: an Saulute und Bonnie

Antwort von mama.frosch am 15.09.2008, 11:02 Uhr

auch als weder-saulute-noch-bonnie möchte ich mich an dieser diskussion beteiligen :-)

mich würde interessieren, wie du in den genannten situationen reagierst, bzw. wo du dir unsicher bist und wo nicht.
zentral ist doch die frage, ob es nun ums erziehen oder "nicht-erziehen" geht, welche regeln und grenzen ich wo und warum setze und wer von dem zu er- oder nicht erziehenden verhalten noch betroffen ist. denn wenn ein kind mit seiner gutgemeinten freiheit die räume und rechte anderer verletzt ist m.e. eine regel oder intervention notwendig, da die eigenen freiräume eben da aufhören, wo die anderer beginnen.

1. stört es DICH, wenn er in der bahn popelt?
mein sohn hat in dem alter vehement gepopelt und seine popel gegessen, da half nichts, rein gar nichts. mittlerweile macht er es, aber es hält sich in grenzen, und ich hab es aufgegeben ihm ein taschentuch zu geben da ihm popel offenbar schmeckt. ich erkläre ihm aber auch, dass es viele menschen eklig finden und er deshalb lieber popeln soll, wenn keiner zuschaut.

2. für mich ein klarer fall. wenn ich begründete sorge habe dass mein kind krank wird gehe ich mit ihm nach hause, egal ob es ihm passt oder nicht. oder, eben an dem konkreten tag nicht hingehen. in dem alter wird er bei einer alternativbeschäftigung seinen groll sicher bald vergessen.

3. hatten wir auch. unbequem, aber wir sind einfach früher aufgestanden. denn dauerhaft zu spät kommen bei der arbeit geht nicht. ich glaube auch nicht, dass ein kind dauerhaften schaden davon nimmt, wenn es MAL unter protest angezogen wird. eine alternative mit dreieinhalb wäre, ihm zu sagen dass er dann wohl im schlafanzug in den kindergarten gehen muss. oder du stellst einen wecker, bis dahin kann er weglaufen, aber danach muss er sich anziehen lassen weil du LOSMUSST.

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bin weder saulute noch bonnie, poste trotzdem

Antwort von murmeldrach2 am 15.09.2008, 12:26 Uhr

Hallo Jana,

hoffentlich darf ich mich auch einmischen, denn zu Deinen Situationen würde ich auch gerne antworten. Als Juul-Anhängerin bin ich glaube ich von den Einstellungen der Angesprochenen nicht gaaanz weit entfernt.

1. Popeln. Machen meine Kinder (2 und 4 Jahre) auch. Ich biete ihnen ein Taschentuch an, aber sie wollen nicht. Ich erkläre ihnen, dass manche Leute, z.B. ihr Papa, das eklig finden, und ich hoffe, dass sie irgendwann nicht mehr öffentlich popeln. Mehr (also ganz aufhören) erwarte ich nicht, da ich gestehen muss, dass ich selber Heimlichpopler bin. Drolligerweise ist mein einziges Problem damit, dass ich Sorge habe, von den Kindern beobachtet zu werden und ein schlechtes Vorbild zu sein. Im Sozialleben beeinträchtigt es mich (da heimlich) gar nicht, wie man ja schon daran sieht, dass ich jemanden "angeln" konnte, der es selber eklig findet.

2. Spielplatz: Ich würde einen Satz Wechselkleidung mitnehmen und ihm den anziehen, wenn das Wasser nicht mehr interessant ist. Und ihm dann sagen, wenn die neuen Sachen auch nass sind, müssen wir nach Hause, damit er sich nicht erkältet.

3. Anziehen: Das Problem habe ich mit beiden immer mal wieder. Und hier zeige ich inzwischen ganz klar MEINE Grenze auf, wenn es mir zu blöd wird. Ich sage ihnen, dass ich keine Lust habe, hinter ihnen her zu rennen, sondern dass ich sie dann eben nicht umziehe. Sie sollen es dann eben selber machen. Bisher sind beide dann immer gekommen und haben sich umziehen lassen, teilweise sogar entrüstet, dass ich mich meinen Pflichten entziehen wollte.

4. TV: Dürfen sie sehen, allerdings nur mit uns und nur ausgewählte Sendungen. Das läuft darauf hinaus, dass sie eher "Das perfekte Dinner" sehen und nur zufällig, wenn wir mal reinzappen, "Sponge Bob". Kindersendungen sehen sie eher auf DVD. Und auch nicht in dem Umfang, den sie sich wünschen würden. Allerdings fällt mir da das Begründen schwer. Ich versuche es eher mit attraktiven Alternativen.

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Re: Also, ich würde da...

Antwort von Bonnie am 15.09.2008, 14:17 Uhr

Liebe Jana,

Jesper Juul, den ich persönlich wirklich am besten finde (lies doch mal "Das kompetente Kind") sagt ausdrücklich, dass die Freiheit eines Kindes bis dorthin gehen darf, wo die Grenzen eines anderen berührt werden. Wenn das Popeln also Deine und die Grenzen der anderen Fahrgäste überschreitet - und das tut es - darfst Du seine Hand festhalten und sagen: "Nein, das möchte ich nicht, das finde ich eklig. Hier hast Du ein Tempo-Taschentuch!"

Wegen der Wasserpumpe am Abenteuerspielplatz: Zieh ihm eine Regenkombi MIT Regenjacke an. Wenn die Unterarme des Pullis darunter trotzdem etwas nass werden, macht es nichts, die Hauptsache ist, sein Rumpf bleibt trocken. Bei warmem Wetter würde ich Wechselklamotten mitnehmen. All das ist für Dich wesentlich nervenschonender und einfacher, als ihn mit 100 "Neins" von der Pumpe fernhalten zu wollen. Das wäre auch schade, denn Kinder lieben ja nichts mehr, als mit Wasser zu matschen.

Das Anzieh-Problem morgens ist ja ein Klassiker. Ich habe es mit meinen Kindern gelöst durch zwei Dinge: Zum einen stehen wir - auch wenn es schwer fällt, früher auf. So ist beim Anziehen keine Hetze nötig. Zum anderen lege ich zwei Sortimente zur Auswahl bereit, aus denen das Kind wählen darf. Es darf sich dann auch, so gut es das kann, selbst anziehen - Zeit ist ja genug. Viele Kinder hassen das Anziehen gar nicht. Sondern nur die Tatsache, dass sie es erstens nicht selbst tun dürfen, nicht selbst entscheiden dürfen, was sie tragen und dann auch noch von der Mutter entnervt gehetzt werden - das können Kinder nicht leiden.

Ja, meine Kinder dürfen fernsehen, auch wenn ich dabei immer ein wenig Bauchweh habe. Es wird natürlich nur zeitlich begrenzt geguckt (45 Minuten der Kleine, 60 Minuten die Große), und nur Kindgerechtes.

Grüßle,

Bonnie

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Re: bin weder saulute noch bonnie, poste trotzdem

Antwort von magistra am 15.09.2008, 16:46 Uhr

das könnte von mir sein. ja, so machen wir es hier auch. und fernsehen wird ausschließlich mit dvd verbunden geschaut.

nur beim anziehen bin ich manchmal etwas radikaler, denn auch hier sind meine grenzen recht deutlich.

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