Der erste Brei - die Beikost

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Geschrieben von Marsala am 10.07.2016, 13:16 Uhr

Verdacht auf Kuhmilcheiweissallergie

Hallo,
ich habe diesen Beitrag auch im Fläschchenforum gestellt, aber ich denke er würde auch hier rein passen.
Mein Sohn ist jetzt fast 12 Monate alt und wir haben den Verdacht dass er eine Kuhmilcheiweissallergie hat. Allerdings haben wir bisher keine Tests machen lassen um den Verdacht zu bestätigen.
Schon als mein Sohn ein paar Monate alt war haben wir festgestellt dass er durch Hautkontakt mit Kuhmilch (z.B. wenn ich einen Joghurt esse und ihn anschliessend auf die Stirn küsse) nach ein paar Minuten an derselben Stelle rote Flecken mit weissen Punkten (Nesselausschlag) bekommt, der nach ca. einer Stunde wieder verschwindet. Es scheint ihn nicht zu jucken oder zu schmerzen.
Als er ca. 9 Monate alt war habe ich zum ersten Mal einen Schluck Vollmilch in den Getreidebrei (bisher mit Wasser angerührt) gegeben, da hat er auch um den Mund Ausschlag bekommen. Nach einer Stunde war die Haut wieder gut und Verdauungsbeschwerden hat er nicht davon bekommen. Nach ein paar Tagen habe ich die Vollmilch aber vorsichtshalber wieder weggelassen und seitdem meiden wir Kuhmilchprodukte.
Flaschenmilch hat er bisher keine bekommen, von daher weiss ich nicht ob er die vertragen würde. Ich stille ihn noch morgens und abends.
Nächste Woche haben wir einen U-Termin bei der KiÄ wo wir dieses Thema auch ansprechen werden. Mich würde interessieren wer von euch ähnliche Erfahrungen gemacht hat oder sich mit dem Thema auskennt? Iste es möglich dass diese Hautreaktion keine "richtige" Allergie ist und dass mein Sohn keine Probleme (ausser den kurzzeitigen Ausschlag durch Hautkontakt) durch Kuhmilchverzehr haben würde?
Ich würde auch sehr gerne den Getreidebrei abends mit Milch anrühren satt mit Wasser, und ich habe gelesen dass einige HA Milchen auch von Babys mit leichter Kuhmilchallergie vertragen werden. Hat hier vielleicht jemand Erfahrung und könnte mir eine Marke zum ausprobieren empfehlen?
Wie gesagt, wir werden das Thema mit der KiÄ besprechen und evt. Tests machen lassen, aber ich würde mich scho über einen Erfahrungsaustausch hier im Forum freuen!
LG
Martha

 
4 Antworten:

Re: Verdacht auf Kuhmilcheiweissallergie

Antwort von lanti am 11.07.2016, 10:02 Uhr

Hallo,

wenn es nur ein Hautausschlag ist wie er zB auch häufiger in der Einführungsphase von Obst auftritt, muss es nicht unbedingt eine Allergie sein - kann aber.

Bei Babys und Kleinkindern macht man allerdings keine Allergietest o.ä., sondern testet nur durch Weglassen bzw. Provokation aus, wie sich die Symptome entwickeln und ob ein Zusammenhang erkennbar ist.

Da sie nur eine so kurze Zeit Kuhmilcheiweiß bekommen hat, kann man derzeit nicht sagen, ob sich das gegeben hätte oder stärkere Beschwerden aufgetreten wären.

Es nochmal mit einem Milchbrei aus HA Nahrung (hier ist das Kuhmilcheiweiß Casein aufgespalten) oder eine Ziegenmilchnahrung wie Bambinchen zu versuchen ist eine gute Option. Je nach Reaktion kann man dann in Absprache mit dem Kinderarzt weitersehen.

Eine im Kindesalter auftretende Milchallergie verschwindet nicht selten nach einer Karrenz und anschl. vorsichtiger Einführung über Butter, Sahne in Gerichten, Käse (diese Produkte enthalten wenig Eiweiß und viel Fett, was das Eiweiß oft verträglicher macht) wieder.

Hier findest Du noch weitere Infos dazu:
- http://www.babytipps24.de/kuhmilcheiweissallergie/
- http://www.mein-allergie-portal.com/kuhmilchallergie/193-kuhmilch-allergie-bei-kindern-symptome-diagnose-tipps-fuer-eltern.html

LG & alles Gute

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Ergänzung

Antwort von lanti am 11.07.2016, 10:08 Uhr

Eine milchfreie Ersatz-/Spezialnahrung wie zB Neocate oder milchfreie Brei wie Neocate braucht ein einjähriges Kind nicht mehr - vor allem nicht, wenn es noch gestillt wird.

Wenn eine Kuhmilcheiweißallergie besteht, werden auch Ziegenmilch und Sahne/Käse etc. nicht vertragen. Um auszutesten, ob das tatsächlich der Fall ist, sind HA Nahrung, Ziegenmilch, Butter usw. allerdings mildere Alternativen als ein Vollmilchbrei - vielleicht ist es keine Allergie sondern nur ein leichte Unverträglichkeitsreaktion.

Eine Provokation nach Karrenz sollte immer unter ärztlicher Aufsicht gemacht werden.

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Re: Verdacht auf Kuhmilcheiweissallergie

Antwort von Marsala am 11.07.2016, 13:17 Uhr

Vielen Dank lanti für die ausführlichen Informationen!

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Re: Verdacht auf Kuhmilcheiweissallergie

Antwort von Clivi8 am 11.07.2016, 21:33 Uhr

Hallo,
genau das, was du hier beschrieben hast, haben wir mit unserem Sohn vor sieben Jahren ebenfalls erfahren. Er war damals ein halbes Jahr alt und kam durch uns auch in Kontakt mit Joghurt. Es folgte ein nesselartiger Ausschlag genau an der Stelle, die mit Joghurt in Berührung kam. Wir ließen das ärztlich abklären und erhielten die Diagnose "Kuhmilcheiweißunverträglichkeit". Wir haben unseren Sohn während der gesamten Beikostzeit komplett kuhmilchfrei ernährt. Mit knapp 1 1/2 Jahr haben wir einen Provokationstest im Krankenhaus machen lassen, der die o.g. Diagnose noch einmal bestätigte. Heute ist er ein aufgeweckter 7jähriger, der bis heute noch nie Kuhmilchprodukte gegessen hat und dennoch keinerlei sichtliche "Nahrungs-"Defizite aufweist. Wir haben die Familienkost auf ihn ausgerichtet und kochen und backen komplett milchfrei. Es geht alles, man mag es kaum glauben. Und es gibt heutzutage ja so viele Alternativprodukte zu kaufen.

Es kann gut sein, dass euer Kind auf Kuhmilch reagiert. Es kann auch gut sein, dass sich so eine Unverträglichkeit auch verwächst mit zunehmendem Alter. Es kann aber auch sein, dass euer Kind diese Unverträglichkeit behält. Am besten ist es immer, soetwas ärztlich abklären zu lassen und nicht auf Verdacht hin selbst herumzudoktern ;-) Und ganz wichtig: Ziegenmilch oder Schafsmilch sind keine geeigneten Alternativen, da sich die Eiweiße zur Kuhmilch ähneln und sehr viele eben auch auf diese Alternativen reagieren. Aber wie gesagt, ein guter Arzt bzw. Allergologe und/oder eine Ernährungsberatung kann euch sehr gut weiterhelfen, die wird sogar von der Krankenkasse übernommen.

Wenn du noch weitere konkretere Fragen hast, kannst du mich gern per PN anschreiben. Ich würde von mir mal behaupten, dass ich zwar kein Fachmann auf dem Gebiet Milcheiweißallergie bin, aber immerhin leben wir seit 7 Jahren mit diesem Thema und haben schon so einiges probiert :-)

LG

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