Der erste Brei - die Beikost

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Geschrieben von -15.02.14- am 03.07.2014, 17:10 Uhr

Beikosteinführung

Hallo mein Sohn ist 19 Wochen alt. Er führt seit einiger Zeit vermehrt Hände und Spielzeug in den Mund, hat vermehrten Speichelfluss, schaut neugierig allem hinterher, was wir uns in den Mund schieben und ahmt ständig Kaubebewegungen nach. Seit ca. 2 Wochen schläft er nachts nicht mehr durch und möchte auch tagsüber wieder alle 2 Stunden an die Brust. Er hat in vier Wochen (nur) 200 gramm zugenommen und ist 3 cm gewachsen. Momentan wiegt er 6300 gramm und ist 64 cm groß. Sein Geburtsgewicht war 3600 gramm. Deshalb wollte ich mit der Beikost beginnen und seit 3 Tagen bekommt er mittags ein Gläschen Karottenbrei. Er nimmt etwa 260 ml Flüssigkeit zu sich (Wasser,Tee,verdünnter Saft). Ich würde ihm gerne zur Abendmahlzeit Grießbrei geben wegen der geringen Gewichtszunahme und der Hoffnung das er wieder durchschläft. Sein Stuhlgang ist nicht mehr so regelmäßig wie anfangs, er setzt immer mal ein par Tage aus. Wie kann ich am besten vorgehen?
Danke im voraus & Lieben Gruß

 
7 Antworten:

Re: Beikosteinführung

Antwort von lanti am 03.07.2014, 18:48 Uhr

Hallo,

Beikost hat einen geringeren Energiewert als Muttermilch - Gemüsebrei hat zB nur halb soviel Kalorien wie die Milch und sättigt somit weniger (nicht mehr).

Als Getränk würde ich nur Wasser pur anbieten. Wenn er davon weniger trinkt, ist das nicht schlimm. Er braucht noch nicht viel zusätzliche Flüssigkeit. Der Flüssigkeitsbedarf wird überwiegend über die Milch gedeckt.

Tee und verdünnter Saft liefern keine Nährstoffe und nur wenig Kalorien. Im Hinblick auf die Gewichtszunahme wäre es daher sinnvoller er würde neben Wasser Milch trinken - die liefert alles, was er braucht.

Grießbrei würde ich nicht geben, das Grieß und Reis wenig nährstoffreich sind. Besser geeignet wäre Getreidebrei Hirse, Dinkel oder Hafer zB angerührt mit Wasser plus stillen (auch eine Zubereitung mit Pre Milch oder abgekochter Vollmilch ist möglich - bei Interesse kann ich Dir dazu gerne mehr schreiben). Fertigmilchbreie zum Anrühren mit Wasser oder aus dem Glas, die aus Folgemilch hergestellt werden, sind aufgrund des hohen Zuckergehaltes nicht empfehlenswert..

Wenn Karotten gut vertragen werden, kannst Du entweder noch 1-2 andere Gemüse pur einführen oder sie direkt mit Kartoffeln und Öl kombinieren, um die Mahlzeit gehaltvoller zu machen.

Das Babys mit der Zeit nicht mehr so rasant zunehmen wie zu Beginn ist ganz normal - wo sollte das sonst auch hinführen. Du braucht ihn eigentlich nicht zu wiegen - das macht Dich nur verrückt - verlass Dich einfach auf Dein Gefühl - das Gewicht kontrolliert der Kinderarzt bei den Vorsorgeuntersuchungen.

Und auch unruhigerer Schlaf ist typisch fürs zweite Lebenshalbjahr und meist durch die Entwicklung und nicht die Ernährung bedingt.

Beikost ist meist weder zur Unterstützung der Gewichtszunahme noch des Schlafverhaltes hilfreich (oft ist das Gegenteil der Fall).

LG

http://www.gesund-ins-leben.de/fuer-familien/erstes-lebensjahr/zeit-fuer-breikost/

http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=print&sid=1135

http://www.hebamme4u.net/fileadmin/Image_Archive/Sonstige_Grafiken/WHO/cht_wfa_boys_p_0_2.pdf

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Re: Beikosteinführung

Antwort von -15.02.14- am 04.07.2014, 10:30 Uhr

Hi,

vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich habe bis vor zwei Wochen 6 mal oder maximal 8 mal am Tag gestillt. Jetzt ist es wieder auf 12-13 mal angestiegen. Das hat mich auch glauben lassen, dass meine Milch ihm nicht mehr ausreicht bzw. sättigt. Wenn ich die Gemüsebreie weglasse, kann ich zu einer Mahlzeit tagsüber Pre Nahrung anbieten? Das sich die Milch wieder "sammeln" kann? Ich weiss das MuMi immer nach produziert wird, aber gegen abends kommt meiner Meinung nach nicht so viel raus wie morgens. Meine Brüste werden abends leichter und sind nicht mehr so prall. Oder besteht die Gefahr das er sich an das Milchpulver gewöhnt und er es in Zukunft immer haben möchte? Ich denke und hoffe stark das sich der Zustand wieder normalisiert.
Lieben Gruß

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Re: Beikosteinführung

Antwort von lanti am 04.07.2014, 12:22 Uhr

Hallo,

beim stillen ist es ja so, dass die Nachfrage das Angebot bestimmt. Und das wissen Säuglinge ganz instinktiv - denn nur so kann eine erfolgreiche Stillbeziehung funktionieren. Sprich umso öfter ein Baby stillt umso mehr Milch wird produziert.

Viele Babys stecken mit 5 Monaten in einem großen Wachstumsschub und benötigen auch mehr Milch. Ihre einzige Möglichkeit dafür zu sorgen, dass sie mehr Milch bekommen bzw. mehr zur Verfügung steht ist, häufiger zu stillen. Denn nur so merkt Deine Brust, dass sie die Produktion ankurbeln muss, was schon mal eine Weile dauern kann - denn die Brust ist ein träges Organ - stillen nach Bedarf (häufig anlegen), viel Ruhe, Kohlenhydrate essen und trinken nach eigenem Durstgefühl unterstützten den Vorgang.

Was Du beschreibt ist also ganz normal und so vorgesehen - Dein Kind macht es genau richtig

Dass sich die Brust nicht mehr so prall anfühlt ist nicht ungewöhnlich, sagt aber nichts über die tatsächliche Milchmenge aus. Wie Du schon selbst schreibst: Die Milch wird während des Stillens gebildet.

Wenn es mit dem Karottenbrei gut klappt, kannst Du ihn weiter geben und ggf. um Öl und Kartoffeln ergänzen. Es spricht aber auch nichts dagegen die Beikost nochmal weg zu lassen. Entscheide das am besten ganz nach Deinem Gefühl und lass Dich von Deinem Baby leiten...

Es ist natürlich auch möglich einmal am Tag zB mittags oder abends Pre Milch zu geben. Dabei sind aber einige Dinge zu bedenken:

- Das Baby muss die jeweilige Pre Milch mögen und vertragen
- Das Baby muss die Flasche annehmen
- Das Baby muss zwischen Flasche und Brust wechseln können

Bei manchen Kindern klappt Zwiemilcherährung problemlos - sie kommen damit prima zurecht. Manche Babys nehmen keine Flasche an oder vertragen die Milch nicht.

Einige Babys reagieren auf die unterschiedlichen Trinktechniken an Brust und Flasche mit einer Saugverwirrung und schreien die Brust an bzw. biegen sich nach hinten und sind unruhig beim trinken, was sehr stressig ist und meist dazu führt, dass sie das einfache saugen an der Flasche und den gleichmäßigeren Milchfluss bevorzugen und sich zur Flasche hin abstillen. Alles kann, nichts muss - das müsste man ausprobieren - ob Du das Risiko einer Saugverwirrung bzw. von vorzeitigem Abstillen eingehen möchtest, musst Du selbst entscheiden.

Zur Steigerung der Muttermilchmenge ist Zufüttern allerdings nicht geeignet - im Gegenteil. Wenn das Baby eine Mahlzeit (sagen wir mal als Bsp. 150 ml Pre Milch) aus der Flasche trinkt, sieht/weiß die Brust ja nicht, dass das Kind diese Menge Milch (150 ml) benötigt und sie eigentlich auch noch produziert werden müsste. Das heißt sie produziert dann weniger Milch statt mehr.

Gute Infos zum Stillen findest Du in der RuB Stillberatung

http://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/beitrag.htm?id=110772&suche1=dauerstillen+zuf%FCttern+verringert+milch&seite=1

http://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/beitrag.htm?id=107802&suche1=dauerstillen+zuf%FCttern+verringert+milch&seite=1

http://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/beitrag.htm?id=115885&suche1=dauerstillen+zuf%FCttern+verringert+milch&seite=1

und auch hier
http://www.stillen-und-tragen.de/forum/viewtopic.php?t=124858

Ich persönlich würde mir bzgl. der Pre Milch überlegen, was Du möchtest, weiterhin nach Bedarf stillen und ggf. weiterhin etwas Gemüsebrei füttern, aber keinen Grießbrei anbieten (wenn später Getreide dann Hirse, Hafer oder Dinkel).

Bei Interesse kann ich Dir gerne noch eine pdf Zusammenfassung zur Beikost und den einzelnen Mahlzeiten zukommen lassen (einfach Emailadresse per PN an mich, da man über RuB keine pdf Dokumente hochladen bzw. verschicken kann).

LG

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Re: Beikosteinführung

Antwort von Sullira am 04.07.2014, 12:58 Uhr

Hi!

Ich hatte in dem Alter mit meinem das gleiche Problem. Hatte Abends das Gefühl es reicht nicht und musste Nachst einmal mehr wieder stillen. auch war die Gewichtszunahme nicht so doll.
Aber ich möchte bis zum vollendeten 6 Lebensmonat gerne voll stillen. also habe ich durchgehalten. doch öfter angelegt, wieder selber mehr getrunken.

Mein Kleiner ist heute 21 Wochen und es klappt wieder ganz gut. Er hat ab und an Nächte, da kommt er alle 3 Stunden. (hatten schon 6-7 Stunden)
Ich hoffe aber noch einen Monat zu schaffe, wo ich ihn voll stillen kann.

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Re: Beikosteinführung

Antwort von -15.02.14- am 04.07.2014, 17:44 Uhr

Hallo, vielen Dank für die hilfreichen Antworten. Ich hoffe das es nur eine Phase ist und er bald nachts wieder durchschläft. Ich denke den Gemüsebrei lasse ich weg. Kann ich es einfach absetzen? Und zu einem späteren Zeitpunkt wieder mit Karotte beginnen? Er ist seit zwei Wochen leider auch tagsüber "schwierig". Sobald ich ihn ablege fängt er an zu weinen und möchte sofort wieder getragen werden. Auf der Krabbeldecke spielen wir gemeinsam. Alleine beschäftigen mag er sich auch nicht mehr wie davor. Ein par Minuten kann ich ihn alleine spielen lassen, bis er nach mir ruft. Meistens halte ich mich im selben Zimmer auf, damit er sieht das ich da bin und rege ihn immerwieder zum spielen an. Tagsüber schläft er zwischen 30 und sogar 120 Minuten aber nur noch beim stillen. Ich hoffe stark das sich der Zustand wieder "normalisiert". Ist das ein länger andauernder Schub oder was kann der Grund für sein Verhalten sein?

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Re: Beikosteinführung

Antwort von faenny am 04.07.2014, 22:41 Uhr

Bei uns ging das mit ca. 15 Wochen los. Das fast durchschlafen war passe und tagsüber wurde er sehr quengelig. Es gab Zeiten, da war er nachts stündlich wach und Tags fast ununterbrochen auf meinem Arm. Jetzt ist er 8 monate alt und es ist besser, aber nicht so wie es vorher war. Ich kann dir nicht sagen, warum das bei manchen Babys so ist oder wann es besser wird. Aber einen Zusammenhang mit stillen und essen kann ich nicht sehen. Mein Sohn ist ein sehr guter Esser und garantiert kein hungerhaken. Ich denke, dass es oft beim stillen um Mamas nähe geht.

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Re: Beikosteinführung

Antwort von lanti am 04.07.2014, 23:25 Uhr

Hallo nochmal,

es spricht nichts dagegen die BEIkost (wichtigstes Nahrungsmittel des Säuglings ist im ersten Lebensjahr Milch) nochmal weg zu lassen und später wieder anzubieten - mach das so, wie es für euch am besten passt.

Das anhängliche Verhalten, dass Du beschreibst, würde zu einem großen Entwicklungsschub passen. Übt oder lernt er vielleicht gerade motorisch etwas Neues? Da nehmen die Kleinen viele neue Reize auf und brauchen immer wieder Mama als sichere Basis.

Unruhiger Schlaf ist typisch fürs zweite Lebensjahr - denn irgendwas ist immer: Schub, Zähne, Infekt, motorische Entwicklung, fremdeln etc. etc. Sowas ist fast immer nur eine Phase, aber von dieser Phasen reiht sich bei den Kleinen im Prinzip eine an die nächste...

Was mir geholfen hat ist das nicht allzu sehr zu problematisieren, sondern als normal anzusehen (anstrengende Zeiten gehören dazu und man weiß nicht immer genau was die Ursache ist und kann es sowieso nicht ändern), die angenehmen Zeiten zu genießen (wie bei euch das bisherige durchschlafen) und die schwierigen Phasen gemeinsam durchzustehen so gut es eben geht.

Zum Thema Schlaf hier übrigens ein interessanter Link:
http://kinderverstehen.de/images/Schlaf_Renz-Polster_290909.pdf

Wünsch Dir ganz viel Kraft! Ihr schafft das schon :)

LG

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