Bitte noch ein Baby

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Geschrieben von Lillyfee236 am 28.04.2024, 22:15 Uhr

Familienplanung und Job

Hallo!
Ich bin in einer Zwickmühle: Wir wünschen uns sehr ein drittes Kind. Ich bin Lehrerin einer dritten Klasse. Da die Klasse schon viel Wechsel hatte, wollte ich etwas warten mit dem Kinderwunsch. Ab August wollten wir es probieren. Dann könnte ich die Klasse wenigstens bis zum Übertrittszeugnis begleiten, selbst wenn es sofort klappen sollte mit Nr. 3.
Jetzt hat mich aber mein Chef angesprochen und gebeten, nächstes Jahr die Betreuung für eine Lehramtsanwärterin zu übernehmen. Das ist eine tolle Aufgabe und ja auch ein Vertrauensbeweis. Aber es ist der LAA gegenüber unfair, die Betreuung zu übernehmen und dann mittendrin in Mutterschutz zu gehen. Andererseits will ich meinem Chef auch nicht von unseren Babyplänen erzählen, sondern erst wenn ich schwanger bin Bescheid geben.
Aber den Kinderwunsch noch weiter nach hinten schieben als ich es jetzt eh schon den Schüler*innen zuliebe getan habe, will ich auch nicht. Jetzt bin ich halbwegs verzweifelt
Was würdet ihr an meiner Stelle tun?
Liebe Grüße und vielen Dank fürs Lesen!

 
5 Antworten:

Re: Familienplanung und Job

Antwort von Carrabea am 28.04.2024, 23:28 Uhr

Mach dein Ding, es ist dein Leben!
Dass du auf die Klasse Rücksicht nimmst, finde ich total lieb und verständlich, hätte ich wohl auch so gemacht.

Aber die LAA wird es auch überleben, wenn du plötzlich (falls direkt BV) oder mit Ankündigung (erst im Mutterschutz) weg bist - jemand anders wird dann für dich einspringen und für eine eventuelle Übergangszeit hat sie ja das komplette Kolmegium noch als Ansprechpartner (wenn das nicht komplett doof ist).

Hab ich damals selbst so erlebt, dass meine Mentorin nach ca nem halben Jahr schwanger und direkt raus war wegen irgendwas - alles halb so wild, wenn man grundsätzlich ein selbständiger Mensch ist (wovon ich bei angehenden Lehrern mal ausgehe).

Viel Glück wünsch ich dir!

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Re: Familienplanung und Job

Antwort von Bonnie am 29.04.2024, 9:02 Uhr

Hallo,

letztlich ist dein Familienleben immer das richtige Leben. Der Job kommt an zweiter Stelle. Er darf dich erfüllen, du kannst die Kinder deiner Klasse lieben (geht mir auch so, bin auch Grundschullehrerin), und trotzdem ist das private Leben das eigentliche.

Weißt du, man darf seine Wichtigkeit im Job nicht überschätzen. Weder dein Schulleiter, noch die Eltern noch die Kinder deiner Klasse werden sich abends in den Schlaf weinen, wenn du ausfällst. Sie kommen damit klar, weil das im Schulalltag etwas völlig Normales ist.

Wo du wirklich nicht ersetzbar bist, ist dein privates Leben. Und auch ein weiteres Wunschkind ist durch nichts zu ersetzen, und es sollte auch keine äußeren Jobgründe geben, um es aufzuschieben. Denn die Zeit spielt ja leider biologisch gesehen gegen uns Frauen.

Eine Babypause passt im Job nie. Selbst wenn du nicht die Lehramtsanwärterin betreuen müsstest, würdest du ja nach der vierten Klasse wieder eine erste Klasse bekommen. Und auch hier ist es nicht schön für die kleinen Mäuse, wenn ihre erste Lehrerin gleich ausfällt. Aber eine angehende vierte Klasse kommt natürlich mit einem Lehrerwechsel klar. Meine eigenen Kinder hatten das auch jeweils ein-, zweimal, und natürlich war das nach ein bisschen Traurigkeit kein Problem, zumal die neuen Lehrerinnen auch prima waren.

Nimm nicht zu viele Rücksichten auf andere. Bedenke, dass auch dein Chef umgekehrt niemals deinetwegen seine Familienplanung ändern würde, ebensowenig wie deine Kolleginnen, die Mütter der Schulkinder usw. Jeder weiß nämlich gut, wo seine Prioritäten sind, und da kommt die eigene Lebensplanung (zu recht) immer an erster Stelle. So darf und sollte es auch bei dir sein. Niemand braucht eine Lehrerin, die sich und ihre Lebenspläne aufopfert.

LG

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Re: Familienplanung und Job

Antwort von Meike787 am 29.04.2024, 16:40 Uhr

Ich bin auch Lehrerin und aktuell schwanger mit Nr. 3. Denk bei deiner Planung bitte nur an dich und deine Familie! Für alles andere finden sich andere Lösungen, aber für Klassen würde ich nie meine persönliche Lebensplanung hinten anstellen. Als ich von der Schulleitung gefragt wurde, wie ich mir den Einsatz nach den Sommerferien vorstelle, habe ich offen gesagt „dies uns das wären meine Wünsche, aber wir wünschen uns ehrlicherweise ein drittes Kind“. Ein paar Wochen später war ich schwanger und meine Chefin war sehr dankbar, dass ich mit offenen Karten gespielt habe. Ich finde es aber auch total legitim, die „Kinderwunschzeit“ für sich zu behalten. Auch wenn wir Lehrer uns oft aufopfern wollen: Es ist am Ende nur ein Job und die Familie steht an erster Stelle.

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Re: Familienplanung und Job

Antwort von Lillyfee236 am 29.04.2024, 18:45 Uhr

Danke für eure Antworten. Ihr habt völlig recht. Ich weiß nicht, warum ich mich für alles und jeden in diesem System verantwortlich fühle, aber es wird auch ohne mich weitergehen. Bis August zu warten, damit habe ich mich arrangiert. Einfach weil mir die Klasse sehr am Herzen liegt und ich weiß, wie schlecht manche Kinder den letzten solchen Wechsel verkraftet haben. Aber wenn ich ins Beschäftigungsverbot oder liegen muss, dann ist es so. Und eine LAA wird auch ohne mich überleben.
Danke euch, Rückmeldungen wie diese brauche ich manchmal, denke ich ;-)

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Re: Familienplanung und Job

Antwort von FräuleinMond am 05.05.2024, 18:29 Uhr

Ich bin Erzieherin und habe auch mit offenen Karten gegenüber meiner Kolleginnen und auch meiner Leitung gespielt. Die wussten also von unserer Planung, das es quasi direkt klappt konnte da keiner ahnen. Ich hatte zu dem Zeitpunkt seit einem Jahr die stellvertretende Leitung inne und zusätzlich noch mit einer Kollegin zusammen die Betreuung einer Auszubildenen. Außerdem war es das Jahr in dem meine als ersten alleine eigewöhnten U3 Kinder in die Schule gekommen sind. Es war für mich super schade, weil ich alles verpasst habe, die Kinder haben sich natürlich gefreut, als ich sie besucht habe, aber wirklich vermisst hat mich niemand.

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