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Geschrieben von Erdbeere81 am 07.08.2012, 8:51 Uhr

Von einem Projekt überfordert

Ich arbeite in einer kleinen Gemeindeverwaltung. Wir haben nur ca. 20 Mitarbeiter.

Ich bin als Verwaltungsfachangestellte ausgebildetet worden und kriege auch ein Gehalt vergleichbar mit dem mittleren Dienst.

Ich arbeite 17,5 Stunden und teile mir die Stelle mit einem Kollegen, der schon seit 17 Jahren hier den Job macht (deshalb hat er eine höhere Gehaltsstufe)

Meine Arbeit ist sehr vielseitig, ich muss mehrere Themenbereiche abdecken. (Gewerbe, Feuerwehr, Veranstaltungen, usw) Dadurch ist es aber schwierig in ein Thema tiefer zu gehen.

Das mal zur Vorgeschichte.

Jetzt muss bei uns die Kalkulationsgrundlage für die Abrechnung der Feuerwehreinsätze neu gemacht werden.

Eine Diplombetriebswirtin bei der Kreisstadt hat es in diesem Jahr für 2 kleinere Kommunen im Kreis gemacht. Sie übernimmt aber keinen neuen Auftrag.
Ein Seminar geht über 2 Tage und ist zu teuer lt. Personalamt.

Ich soll mir jetzt Beispiel-Kalkulationen schicken lassen und dann für uns eine fertigen.

Ich fühle mich mit der Sache total überfordert. Es wäre zusätzliche Arbeit (also Überstunden, schwierig mit meiner knappen Kinderbetreuung) und ich habe keine Ahnung von Kalkulationen.
Ich verstehe die Blätter einfach nicht.

Jetzt grübel ich was ich tun soll. Durchkämpfen irgendwie... mit der ständigen Angst im Nacken, dass wir beim ersten Gerichtsverfahren verlieren wegen falscher Kalkulationsgrundlagen.

Und ich ärgere mich, dass ich mit meinem kleinen Gehalt, höherwertige Arbeiten erledigen muss. Und mit der vollen Verantwortung dafür.

Aber dem Chef zu erklären, dass man es nicht kann, hört sich nach "ich will nicht und habe keine Lust mich anzustrengen" an.

Jetzt habe ich die Listen hier auch von anderen kleinen Kommunen, bei der die Kollegen die sonst wie ich die Einsätze abrechnen ebenfalls sagen, dass es ihnen zu schwer gewesen ist (deshalb hat es ja die Dipl.-Verwaltungswirting gemacht.) und ich verstehe nur Bahnhof.

Mein Kollege hält sich absolut raus, da ich immer die Einsätze abrechne.

Hat jemand einen Rat oder Tipp parat?

 
9 Antworten:

Re: Von einem Projekt überfordert

Antwort von rabukki am 07.08.2012, 9:36 Uhr

Wie ist denn der Chef?
Also ich finde, das hört sich alles plausibel an, so wie Du es erklärst. Vielleicht ist es ja tatsächlich Zeit für eine Gehaltserhöhung...?
Alles in sich reinfressen, mit der Angst im Nacken, aufgrund der Überforderung einen Fehler zu machen - das kann ja auch ziemlich schief gehen. So würde ich argumentieren, und dass du das lieber auf den Tisch legen willst, bevor ein Fehler passiert.

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Re: Von einem Projekt überfordert

Antwort von manira am 07.08.2012, 10:42 Uhr

kann deine Situation schon verstehen, aber vlt stehst du selber im Wege mit dem Gedanken " ich schaffe es nicht" und "der andere Kollege will es ja auch nicht machen" und " ich verdiene eh zu wenig".
Zum Chef zu gehen und sagen "ich verstehe es nicht, ich kann es nicht, aber ich will eine gehaltserhöhung"...hhmm, nicht so toll.
Vlt denkst du das so: sie trauen DIR die Arbeit zu. Versuche zu verhandeln, dass du eine SChulung bekommst. Argumente hast du ja selber geliefert (Haftung,...). Dass du bereit bist, dich gerne da einzuarbeiten, aber dass du Starthilfe brauchst um deine Arbeit ordetnlich zu erledigen, was in dem Sinne aller beteiligten sien sollte. Von wegen zu teuer, die externe Kraft Dipl..xy hätten sie bezahlt, aber nicht eine schulung für dich? verstehe ich nicht. Es scheint schon eine wichtige Aufgabe zu sein, die sie dir übergeben wollen. Mach eine win-win Situation daraus, aber zuerst solltest du dich von anfangs genannten Gedanken befreien. Nach diesem Projekt ist vlt die nächste Gehaltserhöhung wahrscheinlicher (kenne mich nicht aus im öffentlichen Dienst, vlt ist dort nicht so). Und Du erhöhst damit auch deine Qualifikation und Deine Erfahrung, und am Ende hast DU was grosses geschafft!
Viel Erfolg!

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Re: Tip

Antwort von Benedikte am 07.08.2012, 11:26 Uhr

Wenn ich es recht verstehe, bist Du eben keine beamtin, sondern angestellte. Dann hast Du fuer deine Arbeit doch eine sog. Taetigkeitsbeschreibung. Und da muesste klar draus hervorgehen, dass das nicht deine Sache ist.

Ich bin Beamtin und habe mich oft darueber geaergert, dass ich in Konkurreny yu den Angestellten um mich herum immer alles machen musste als beamtin waehrend die angestellten, jedenfalls einige und einer meiner besonderen Freunde im speyaiellen, immer bei jeder Arbeit ihre Taetgigkeisbeschreibung gezogen haben und entweder auf die hoeherwertige hingewiesen haben, also gedroht mit dem Hoeherguppierungsanspruch, oder abgelehnt mit dem Hinweis, dass das nicht ihrer TD entspricht.

Ansonsten Personalrat. aber eben zuerst gespraech it Chef. Das muss er docvh verstehen. Und schlimmstenfalls muesst ihr eben eine andere , auch teurere Diplombetriebsiwrtin suchen.

viel erfolg


Benedikte

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Re: Von einem Projekt überfordert

Antwort von Kleine Fee am 07.08.2012, 11:35 Uhr

Ich kann mich in Deine geschilderte Situation reinfühlen und sehe zwei Möglichkeiten:

a) Du willst und kannst nicht, dann musst Du das mit den von Dir aufgelisteten Argumenten gegenüber Deinem Chef so vertreten. Ich denke, dass es nachvollziehbar ist, dass man von einer Verwaltungswirtin (hat im Studium auch BWL usw) etwas erwarten kann, was man an Grundlagenwissen bei einer Verwaltungsfachangestellten nicht voraussetzen kann. Da liest man sich ohne Zugang auch nicht einfach mal so schnell rein.Ich finde es wirklich nicht in Ordnung, wenn den Mitarbeitern aus Kostengründen Arbeit übergeholfen wird, die nicht ihrer Ausbildung und ihrer Gehaltsstufe entspricht. Bei unzumutbarer Mehrarbeit würde man sich ja auch wehren, also sollte man das auch bei inhaltlicher Überforderung.

b) Es wird Dir zugetraut und unter anderen Rahmenbedingungen würdest Du Dir das auch zutrauen, dann fordere eine Anpassung dieser Bedingungen ein. Zum Beispiel indem Dir reguläre Arbeit abgenommen wird, damit Du keine Überstunden machen musst, für die Du keine Kinderbetreuung hast. Nachfragen, ob die besagte Verwaltungswirtin Dir einen zweistündigen Kurzüberblick geben kann. Gibt es Literatur zum Thema, um Dich selbst anzulernen, wenn Dir das Lernen aus Büchern liegt (Schulungsleitfaden oder ähnliches)

Ich drücke Dir die Daumen.

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Re: Von einem Projekt überfordert

Antwort von Steffi528 am 07.08.2012, 14:10 Uhr

Bei den Eingruppierungen in den öffendlichen Dienst gibt es ja Gruppe, man kann unter bestimmten Umständen prüfen lassen, ob man sich höher eingruppiern lassen kann (Personalrat fragen). Ansonsten rutscht man ja eh noch der Berufserfahrung immer ein Stückenchen in der jeweiligen Entgeltstufe weiter.

Ältere Angestellte verdienen deshalb schon mehr, weil sie z.B. noch all die Sonderzuschläge bekommen, die früher üblich waren (meine Kollegin mit wesentlich weniger Qualifikation verdient z.B. 3 Euro die Stunde netto mehr, weil sie rechtzeitig geheiratet hat und zwei Kinder noch "drauf" hat und ich nur noch eins (es wurden irgendwann alle Sonderzuschläge weggekürzt, außer Bestandschutz)

Ansonsten schreibe eine Überlastungsanzeige. Dann muss die obere Etage reagieren und Du bist bei Fehlern "abgesichert".

Überstunden sind aber normal, finde ich und sollten auch geleistet werden, wenn es notwendig ist. Natürlich in einen vernünftigen Maß.

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Re: Von einem Projekt überfordert

Antwort von u_hoernchen am 07.08.2012, 14:13 Uhr

Ich hätte folgende Ideen:

- wenn Du es machen sollst, sollen sie Dich von anderen Aufgaben entlasten.
- ich würde mich der Kollegin, die das bisher gemacht hat, mindestens 2 Tage lang auf den Schoß setzen (das ist billiger, als eine Fortbildung und wahrscheinlich auch effizienter)
- und ich würde mit dem Chef vereinbaren, dass Ihr Euch gemeinsam anschaut, wie sich die Arbeitszeiten entwickeln und dass eine Gehaltserhöhung / Stundenerhöhung nicht ausgeschlossen sein darf.

Aber grundsätzlich würde ich das als Chance sehen, denn man scheint es Dir ja zuzutrauen!!

Ulrike

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Re: Von einem Projekt überfordert

Antwort von Sabet am 08.08.2012, 19:19 Uhr

Hallo!
Habe jetzt nicht alles gelesen.
Wie Benedikte schreibt: Wenn in deiner Tätigkeitsbeschreibung nichts von dieser Kalkulation steht, musst du es nicht machen, und du musst es auch nicht können.
Ich würde mich an deiner Stelle grundsätzlich bereit erklären die Arbeit zu tun, aber auf die Notwendigkeit einer Fortbildung verweisen. Dass dem Personalamt die Kosten dafür zu hoch sind, ist klar, geht aber letztlich zu deinen Lasten, wenn du dich abplagst und Fehler machst. Entweder sie lassen dich die Fortbildung machen, oder bezahlen einen externen Spezialsten, kostet beides! So einfach billig abwälzen auf dich ist für die Verwaltung der bequeme Weg, tut dir aber weder kurz- noch längerfristig gut. Das hat auch nichts mit "anstrengen" zu tun, wenn du die Vorkenntnisse nicht hast (bin selber Diplom-Verwaltungswirtin).
Alles Gute!
Sabet

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Nein sagen!

Antwort von Morgen am 10.08.2012, 9:08 Uhr

"Aber dem Chef zu erklären, dass man es nicht kann, hört sich nach "ich will nicht und habe keine Lust mich anzustrengen" an."

Es ist total legitim zu sagen: Es geht nicht. Ich bin mit meinen Aufgaben voll ausgelastet und kann keine weitere übernehmen. Aus die Maus. Das ist weder "ich kann es nicht" noch "ich habe keine Lust mich anzustrengen" es ist: Ich werde meine Arbeit gut machen und nicht etwas annehmen, was nicht mehr geht und dann zu Lasten meiner bisherigen ARbeit und meiner Leistungsfähigkeit geht. Nein sagen gehört zum Leben. Meist sind die Reaktionen darauf weit weniger schlimm als man es sich ausgemalt hat. Und selbst wenn sich dein Chef aufregt. Was nicht geht geht nicht. Aus die Maus.

Alles Gute!

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Zwei Probleme, die nur scheinbar zusammenhängen

Antwort von Tinai am 15.08.2012, 15:39 Uhr

Hallo,

der Satz: "höherwertige Arbeit zu geringerem Gehalt", macht wenig Sinn, wenn im Anschluss folgt "ich fühle mich damit überfordert, ich kann das nicht".

Denn das kannst Du auch nicht leisten, wenn Du ein höheres Gehalt bekommst.Und der Zusatz "er bekommt höheres GEhalt weil länger da" sagt ja, woran das System krankt, er bekommt kein höheres Gehalt, weil er mehr leistet oder nachweislich besser qualifiziert wäre, sondern weil er länger da ist.

Allerdings ist die Flucht nach vorne hier die einzige Lösung. Sage deinem Chef, dass Du dich fachlich außerstande siehst, diese Kalkulation anzufertigen. Und selbst wenn Du das irgendwie hinbekommst, ist das Risiko groß, dass sie beim nächsten Streitfall in der Luft zerrissen wird.

Gruß und viel Erfolg

Tina

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