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Geschrieben von Zwergenalarm am 29.07.2009, 14:00 Uhr

@ralph-Was ist der Unterschied zwischen Selbstständigkeit und einer normalen Arb

Ohne jetzt Stellung zum Ausgangsposting von weiter unten zu beziehen....

Wie definierst Du den Unterschied zwischen Selbstständigkeit und "normaler" Arbeit?

Worin genau sind Deiner Meinung nach Selbstständige Weltmeister?

Ziehst Du bei Deiner Klassifizierung Grenzen zwischen Ärzten, Anwälten, Versicherungsvertretern, Physiotherapeuten, Kindermädchen, Putzfrauen..............?

Gibt´s da welche, die mehr auf Deiner Tasche liegen, und welche, die´s weniger tun?

Alle gemeinsam haben meiner Meinung nach, dass sie in der Zeit, in der sie im RuB posten oder lesen KEIN Geld verdienen.
Das ist der große Unterschied zur breiten Masse der Angestellten, Beamten, Vertragsbediensteten und freien Dienstnehmer.

LG Zwergenalarm

 
4 Antworten:

Re: @ralph-Was ist der Unterschied zwischen Selbstständigkeit und einer normalen Arb

Antwort von Sabri am 29.07.2009, 15:06 Uhr

Halt!
Ich verdiene auch kein Geld, wenn ich hier lese und schreibe. Bin Beamtin und habe bei meiner Arbeit keinen Internetanschluss. Einen Computer habe ich dort nur, weil ich ihn mir selber mitgebracht habe.
Gruß, Sabri

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Es geht nicht um Selbständige generell...

Antwort von Ralph am 29.07.2009, 15:08 Uhr

Die Regale in unserem Amt hängen voll von Selbständigen, die teilweise schon seit Jahren es nicht gebacken kriegen, ihre Selbständigkeit auf eine wirtschaftlich vernünftige Grundlage zu stellen.

Ich habe keinen einzigen aktiven Arzt, Rechtsanwalt, Steuerberater oder Immobilienmakler im Bestand, weder aktuell noch früher. Ich habe aber z.B. jede Menge Fotographen, Projektentwickler (was auch immer das heißt) oder Künstler im weitesten Sinne unter den Klienten. Solange übergangsweise vom Amt aus nachgeschossen werden muß, z.B. wegen der aktuellen Wirtschaftslage, wird niemand damit wirklich Probleme haben. Aber es gibt eine ganze Menge Selbständige, die seit Jahren vor sich hindümpeln, dabei nie auch nur ansatzweise in Einkommenshöhen gelangten, die bedarfsdeckend wären (500,- € Einkommen, 700,- € Einkommen, dann monatelang gar nichts, dann mal wieder 120,- € usw.), und zwar unabhängig von der Wirtschaftslage (!!!). Diese Gruppe hat sich blendend eingerichtet in ihrer angeblich so stressigen Selbständigkeit mit zusätzlichem Geld vom Staat (inkl. der Krankenversicherung, um die es dann in Wahrheit geht!!). Diese Leute sträuben sich ganz vehement dagegen, die offensichtlich gescheiterte Selbständigkeit aufzugeben, um sich ganztags dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stellen. Da wird lieber weiter der Selbständigkeit gefrönt und das fehlende Geld von der Allgemeinheit eingestrichen. Darin sind sie Weltmeister, das meinte ich damit. Ich hätte herausstreichen sollen, daß es um diese Gruppierung geht.

Und ich frage Dich allen ernstes, was ein Selbständiger am Tage so treibt, der monatelang Einkommen einfährt zwischen 100 - 300,- €. Immer auf Kundenaquise? Komm, hör auf! Das müßte dann doch wirklich irgendwann vom Erfolg gekrönt sein, ist es aber nicht. Und dann ist die Selbständigkeit gescheitert, aus welchen Gründen auch immer, und muß aufgegeben werden.

Andererseits: Wer vollzeit arbeitet und es dennoch nicht reicht... was soll dieser Mensch ändern? Mehr als volle Pulle arbeiten geht nicht. Völlig klar, daß hier aufgestockt werden muß... oder die Politiker sorgen für angemessene Stundenlöhne, dann müßten nicht so viele Menschen zum Amt rennen.
Mir ist aber noch kein Selbständiger untergekommen, der seine 8 Stunden am Tag arbeitet und gleichzeitig "nur" 800,- € verdient.

Und was Deine unterschwellige Unterstellung angeht... auch ich nehme mir bisweilen das Recht zu einer Pause heraus. Wenn der Selbständige das nicht macht, ist das sein Bier. Wir sind Menschen und keine Maschinen.

LG
Ralph/Snoopy

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Re: Es geht nicht um Selbständige generell...

Antwort von Zwergenalarm am 29.07.2009, 15:43 Uhr

Hi!

Danke für Deine ausführliche Antwort. Wär´ich jetzt unterschwellig, würd ich sagen, dass ich mir nichts anderes erwartet habe *grinsundduckundwegrenn*.

Aber in aller Deutlichkeit - Deine Pausen seien Dir, wie jedem anderen, der arbeitet vergönnt (I love emoticons), weil auch das letztendlich qualitative Arbeit ausmacht.

Ich habe schon verstanden, was Du sagen wolltest, aber ich wollte es nur mal herausgestrichen wissen, dass es beim Begriff "selbstständig" große Unterschiede gibt, und das wollte ich so nicht stehen lassen. Denn letztendlich sind es in der Privatwirtschaft die "Selbstständigen", die den "Nichtselbstständigen" Arbeit und Brötchen verschaffen. Mit allen Vor- und Nachteilen (und auch Erwartungen), die damit verbunden sind - von beiden Seiten.

Und was ich noch betonen möchte. Selbstständig heißt "selbst" und "ständig", also auch in der Nacht und am Wochenende, wenn es nötig ist. Das ist aber unter anderem der Grund, warum ich selbstständig bin. Weil ich nicht von der Gunst meines Arbeitgebers abhängig sein wollte, wenn meine Kinder mal krank sind, wenn ich mit ihnen auch mal wochentags was unternehmen will oder schlichtweg, weil die Sonne scheint. Dafür nehme ich jede Menge Nacht- und Wochenendarbeit in Kauf.

Und es war ein hartes Stück Arbeit dahin zu kommen-und ein noch härteres da auch zu bleiben.

Und daher konnte ich mir einem Beamten gegenüber (quasi als "Feindbild " Nr. 1 eines Selbstständigen) eine gewisse Unterschwelligkeit nicht verkneifen. Wir beneiden uns doch alle irgendwie gegenseitig für die eine oder andere Freiheit.

Das Wort zum Schluß und zu Deiner Beruhigung:
Auf Deiner Tasche werde ich nicht landen, schlicht weil ich in Österreich lebe, und auch hier habe ich nicht vor auf irgendeiner Tasche zu landen.

LG Zwergenalarm

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Re: Es geht nicht um Selbständige generell...

Antwort von Leena am 29.07.2009, 20:46 Uhr

...ich könnte schon noch ein paar Rechtsanwälte und Steuerberater und Makler bieten, die es seit Jahren schaffen, irgendwo im Niemandsland finanziell rumzukrauchen, ohne jede echte Ahnung, was sie verdienen und wieviel Geld sie haben. Und irgendwann gibt's den großen Knall, weil sich ihre Steuerschulden summieren oder ihre Buchführung endgültig den Bach runtergeht o.ä., und dann sind sie ganz überrascht, dass sie über Jahre nur Verluste gemacht haben. Nee, nee, die genannten Berufe würde ich da auch nicht ausnehmen wollen...

Aber ansonsten fallen mir auch etliche Fotographen oder ganz besonders "IT-Dienstleister" ein, die fern jeder wirtschaftlichen Ahnung durchs Leben gehen, teilweise dank solventer Eltern (beliebt bei IT'lern) oder dank Ex-Ehepartnern (eher bei Fotographen). Was die den ganzen Tag machen, fragt man sich schon oft, wobei manche sicherlich arbeiten - aber komplett unorganisiert und komplett unwirtschaftlicher, fürchte ich.

Wobei diese Selbständigen / Gewerbetreibenden definitiv nicht die sind, die andere Leute in Lohn und Brot bringen oder unser Sozialsystem durch ihre erbrachten Steuern und Abgaben in irgendeiner Art finanziell unterstützen. (Das sind andere, die von ihrem Gewinn auch leben können, jedenfalls langfristig.) Und diese "gescheiterten" Selbstständigen sind auch nicht gut darin, ihre verlustreiche Tätigkeit aufzugeben, das stimmt!

Andererseits kenne ich auch Fälle, wo die Arge (in welcher Erscheinungsform auch immer) darauf drängt, dass das Gewerbe aufgegeben werden soll - beispielsweise ein kleiner Handwerker (Anfang 60), seit Jahrzehnten selbständig, guter Handwerker, aber wirtschaftlich unbegabt, früher hat sich seine Frau darum gekümmert, jetzt ist er Witwer und in Schieflage geraten, so dass er jetzt seit einiger Zeit (ergänzend) Sozialleistungen benötigt. Die Arge drängelt da auch, er soll seinen Betrieb aufgeben. Ich glaube nicht so wirklich daran, dass dieser Mann (auch wenn er ein guter Handwerker ist) im ersten Arbeitsmarkt jetzt ultimativ gefragt ist und wirklich mehr verdienen könnte als so, wenn man ihn weiter krauten ließe.

Es hat eben alles seine Gesichter... *soifz*

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