Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von carmelot am 17.12.2010, 21:04 Uhr

Seine Mutter

Klischee oder krank?

Im Rahmen der Weihnachts-Umgangszeiten mit dem KV kam seine Mutter wieder zur Sprache... ganz kurz umrissen: der KV hat große Abhängigkeitsschwierigkeiten von/mit seiner Mutter (Ödipus-"Papa böse, Mama doppelt gut"). Seine Rebellion lebt er bei mir aus.

"Alle Jahre wieder" - in diesem Jahr spricht der KV seit Monaten wegen diverser Dinge nicht mehr mit seiner Mutter...

Seine Eltern kümmern sich seit 4 Jahren nicht um ihren Enkel, unseren Sohn.

"Alle Jahre wieder" laden sie UNS zum 2ten Weihnachtstag ein. Er kann ja gehen, aber ohne uns. Wir sind verplant.

Grundaussage: er geht, obgleich er jetzt "endgültig" mal den Kontaktabbruch für lange Zeit von seinen Eltern wollte. Klappte auch seit dem Sommer gut, aber jetzt kam seine Mutter letzte Woche zu ihm, mit einem Stofftier von ihm als Kind, erreichte ihn emotional und zack, er geht wieder hin und macht auf "heile Welt" (das sind ja jetzt nur Peanuts, ich könnte da ganz andere Geschichten aufwarten).

Aber Frage: wie kann es sein, dass so mancher Sohn so abhängig von seiner Mutter ist?

Ehrlich, ich tue alles dafür, dass unser Sohn nicht so wird. Im Leben möchte ich kein Muttersöhnchen großziehen und das subjektive eigene Leid erfahren müssen, indem mein Sohn als erstes an mich ("Mama") denkt, als an sich und sein Leben...

 
10 Antworten:

Re: Seine Mutter

Antwort von bobfahrer am 17.12.2010, 21:15 Uhr

Aber Frage: wie kann es sein, dass so mancher Sohn so abhängig von seiner Mutter ist?

Das solltest du mal die Mütter fragen?!

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Re: Seine Mutter

Antwort von Pamo am 17.12.2010, 21:21 Uhr

Dann lebe deinem Sohn ein selbstaendiges Leben vor, das gibt ihm die besten Chancen dasselbe zu tun.

Und vergeude deine freien Tage nicht mit der kostenlosen Psychoanalyse des Ex.

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Re: Seine Mutter

Antwort von carmelot am 17.12.2010, 21:30 Uhr

Oh, ich lebe unserem Sohn sicher eine freie Entwicklung vor.

Und meine freien Tage vergeude ich sicher nicht permanent mit den Gedanken um meinen Ex. Es stört nur langsam mein Leben, dass ich nur an Muttersöhnchen geraten bin...

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Re: Seine Mutter - Antwort lang

Antwort von Suka73 am 17.12.2010, 21:32 Uhr

ich kann mir das immer so gar nicht richtig vorstellen, denn fast jeder Mensch, und die Jungs/jungen Männer/Männer vielleicht sogar noch eher als die Mädels, kommt ja mal an den Punkt, an dem er unabhängig sein möchte. Wo Mama vielleicht "peinlich" wird, wo man nicht mehr nur daheim hockt, wo man froh ist, wenn man sein eigenes Leben führen und Ravioli aus der Dose fressen kann, und das mit den Fingern.

Ich kannte bisher nur EIN Exemplar, das wirklich sehr sehr stark mamabezogen war und das war einer meiner Freunde in Berlin, wobei ich ihn nicht als "Beziehung" zähle. Dafür wars zu kurz (und zu bescheuert) Er wohnte mit Eltern in einem Hochhaus, soweit kein Problem. Sie im zweiten Stock, er im siebten. Eine Waschmaschine hatte er (damals schon Ü30) nicht, er hat bei Mama gewaschen. Der Herd war noch nagelneu, wurde nach Einzug nie benutzt - er hat bei Mama gegessen. Und auch Mama hat seine Klamotten gekauft. Mama war aber schon weit über 70 und hinkte dem Trend ziemlich hinterher.

Vor mir gab es nur eine Freundin - die hat Mama vergrault. Aber immerhin hat sie ein paar Jahre durchgehalten. Gemeinsame Feiertage mit den Schwiegereltern wurden mir von Anfang an ausgeredet und fanden auch nicht statt. Aus Angst des Sohnes, dass seine Mutter wieder am Tisch, wie bei der Ex, unpassende Fragen stellen oder blöde Kommentare machen könnte (nach seinen Aussagen kamen wirklich bei der Ex Sachen wie "Sie sehen aus wie eine Schlampe..." oder "Es ist ja schön, dass Sie heute bei unserem Sohn übernachten - frühstücken wird er morgen bei UNS")

Auch wenn die Trennung von der Ex meinem Freund damals das Herz brach, er brachte es ebenso wenig über dieses, sich gegen seine Mutter durchzusetzen. Der Typ sah gut aus, hatte einen super Job in einer Führungspostion, fuhr einen phänomenal geilen Sportwagen, hatte einen sehr großen Freundeskreis und war auch sehr beliebt, gab jedem Paroli, war sehr ironisch und zynisch - und direkt. Aber gegen seine MUTTER sagte er NIE was, nie. Lieber nahm er Freundinnen, die die Flucht ergriffen in Kauf oder trug dunkelrote Pullover mit blauen Punkten heldenhaft - denn Mama hatte den gekauft. Er hatte, was diese Frau anging, keinen eigenen Willen. Da gab es auch keine Diskussionen...

Eines Tages aber prallten Vorstellungen von Mama und Wünsche des Sohnes zusammen. Wir planten einen Auslandsaufenthalt über mehrere Wochen. Mama wurde dann krank, kam auch ins Krankenhaus, wurde operiert und es gab im Vorfeld wirklich WÜSTE Beschimpfungen, Beleidigungen - diesmal auch gegen den Sohn selbst und DAS war dann der Punkt, wo mein Freund sagte: jetzt fliege und fahre ich erst recht...

Im Urlaub kauften wir ihr ein schweineteures Parfum und mein Freund brachte es direkt nach der Rückkehr ins Krankenhaus. Sie freute sich, mein Freund meinte damals aber schon: lieber verreckt sie, als das zu benutzen, denn es ist von DIR (also mir)

Dieser Satz bekam einen Tag später eine sehr blöde Note - seine Mutter verstarb... unvorhergesehen, absolut außer Plan - und mein Freund hat sich das nie verziehen... Danach zerbrach auch unsere Beziehung, mein Freund war "haltlos" sozusagen und wußte nicht, wohin.

Heute denke ich rückblickend, dass der Mann, mit dem ich damals zusammen war, nicht besonders stark war. Er wirkte zwar immer so nach außen, aber wenn ich jetzt mal alles auf eine Bank setze, der fette Wagen, der supertolle Job in Führungsposition, ein ständiges Geltungsbedürfnis usw. - dann glaube ich heute, dass mein Ex immer sehr klein gehalten wurde daheim. Alles, was er daheim nicht sein konnte und sagen durfte, machte er dann nach "außen" hin.

Dazu kommen sicherlich noch eine Menge andere Faktoren wie Bequemlichkeit. Und, vor allem bei Einzelkindern, immer der Drang, es recht zu machen bzw. die Angst den Anderen zu verletzen.

LG Sue

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Re: Seine Mutter

Antwort von carmelot am 17.12.2010, 21:35 Uhr

@bobfahrer: ich möchte die Mütter gar nicht befragen, die Muttersöhnchen großgezogen haben... erfahrungsgemäß bin ich charakterlich komplett anders als diese Frauen und latent Streit gefährdet...

Mein Partner vor meinem Ex, dem Vater meines Kindes (den ich seinerzeit lange kritisch beobachtete, aufgrund eigener Erfahrung...), war seiner Mutter quasi hörig. Ich erinnere mich an eine Situation in der höchsten Verliebtheitsphase... ich kochte ganz wunderbar für uns, wie in einem 5 Sterne Lokal... wir verabredeten eine Zeit und ich wartete, wartete und wartete... er rief nicht mal an. 2 Stunden später rief ich ihn auf seinem Handy an und er sagte mir nur "seine Mutter habe Herzflattern, als er sagte er fahre nun zu mir...!" und er ließ sie nicht alleine, weil er Angst hatte, sie bekommt noch einen Infarkt...
... und sobald sie sich sicher war er fährt nicht zu mir, war alles in bester Ordnung und sie wieder "normal".

Ätzend.

Ich habe einen Bruder. Meine Mutter ist nicht so. Und mein Bruder auch kein Muttersöhnchen. Es geht auch anders. Das weiß ich. Mein Bruder steht IMMER hinter seiner Frau und meine Mutter fand das immer vollkommen in Ordnung!!!

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@suka73

Antwort von carmelot am 17.12.2010, 21:38 Uhr

Du hast diesen Mann geliebt, gell?

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Re: @carmelot

Antwort von Suka73 am 17.12.2010, 21:42 Uhr

ganz ehrlich?!
NEIN.

Ich glaube, ich habe es sehr gemocht, dass das wirklich mal einer (und interessanterweise der EINZIGE) war, der mit so Sachen kam wie "ich lege als Überraschung eine Kette aufs Kopfkissen" - hab ich danach nie wieder erlebt. Und anfangs, als wir uns kennenlernten, fand ich die Person, die er darstellte, auch wirklich... faszinierend. Auch das ganze Drumherum (schicker Sportwagen würde mich heute nicht mehr interessieren und die Führungsposition erst recht nicht, ich war damals 21 oder so) - nur ich war nie DIESER Typ. Und ich kann mit solchen Männern nichts anfangen (ach, wo mir gerade noch einer einfällt, der daheim wohnt und den Absprung auch nie geschafft hat muahahaha)

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Re: @carmelot

Antwort von carmelot am 17.12.2010, 21:53 Uhr

OK, dann war es bei Dir wohl nur der Moment der Andersartigkeit (Kette auf Kopfkissen und so).

Der "Mann" vor meinem Ex war auch so drauf und ich habe es so auch nie wieder erlebt, aber doch sind irgendwie "meine Männer" scheinbar IMMER Muttersöhnchen (ich hatte dann sogesehen "ernst zu nehmende" 3 Partnerschaften). Alles Männer deren Leben sich rund um die Mama drehte, wobei der erste den "Sprung" zu mir schaffte, will heíßen: den Absprung von seiner Mutter. Durch seine Liebe zu mir erkannte er seine Abhängigkeit zu seiner Mutter die SIE geschürt hatte und ließ sie los... die Abhängigkeit... aber da war es zu spät für mich... ich trennte mich nach 12 Jahren...

Vor kurzem rief er mich an und sagte mir über 1 Jahrzehnt später, dass es ihm leid tut, mich damals gehen lassen zu haben... so ist wohl das Leben: ein ewiges Auf und Ab und vor allem unvorhersehbar und ungeplant.

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Re: @carmelot

Antwort von Suka73 am 17.12.2010, 22:04 Uhr

Deine Antwort hat mich gerade zum Nachdenken gebracht...

Also bis auf einen Freund hatten tatsächlich alle meine Exfreunde ein absolut gestörtes Verhältnis zu ihrer Mutter ODER waren total mamaabhängig - einer war dabei, der hatte gar keinen Kontakt zu seinen Eltern und wie gesagt einer, der mit Mama noch zusammen lebte ABER das lief alles normal ab, das war eine superherzensgute Frau und da bestand auch nicht sowas wie Pflichtgefühl, an Weihnachten da zu sein usw und das war auch die einzige, mit der ich richtig gut klar kam... meine Mutter und sie sind heute noch ziemlich dicke.

Bei allen anderen Frauen hatte ich tatsächlich immer das Gefühl, als Konkurrentin gesehen zu werden. Da habe ich die dollsten Dinger erlebt. Meine Eltern waren NIE so, alle Freunde wurden immer mit offenen Armen empfangen.

Ich denke wirklich, wie Bobfahrer schon sagt, dass es nicht das Problem der Männer ist sondern das der Mutter - nicht loslassen zu können, ständig ein schlechtes Gewissen einreden zu müssen usw. So eine Art Abhängigkeit kann man ja über die Jahre auch wunderbar aufbauen, Frauen kann man zum Feindbild machen

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Re: Seine Mutter

Antwort von Ceca2 am 18.12.2010, 8:49 Uhr

Ich bezeichne meinen Mann auch als Muttersöhnchen, er sieht das natürlich ganz anders. Er ist in einer Gesellschaft grossgeworden, in der man seine Mutter lieben MUSS. Sie nutzt das meiner Meinung nach unverschämt aus. Wenn er dann selber mal die Bremse ziehen will, wird er von Familienangehörigen wieder in die richtige Bahn gebracht, meist reichen die Worte "Sie ist deine Mutter...."

Ich bin der Meinung dass alle sog. Muttersöhnchen vom schlechten Gewissen getrieben sind.

Man tut seiner Mama nicht weh, man macht seiner Mama alles recht, man enttäuscht seine Mama nicht, Mama ist die Beste etc.

Und ich soll das ertragen können. Ich vermeide den Kotakt zu ihr weitgehendst - und wir sind noch verheiratet.

Gruesse
Ceca2

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