Geschrieben von Sabrina77 am 04.06.2010, 0:23 Uhr |
Bevorstehende räumliche Trennung.... Wie verkraftet es das Kind?
Hallo,
mein Mann ist sei langem depressiv und muss um gesund zu werden ausziehen. Er wird eine halbe Stunde von uns entfernt wohnen.
Ich mache mir nun Sorgen, wie es unser Sohn, 22 Monate alt, verkraften wird, den Papa nur noch ca. einmal pro Woche zu sehen. Es soll keine partnerschaftliche Trennung sein und Ziel ist es, wieder zusammen in eine neue Wohnung zu ziehen, wenn er gesund ist.
Wie haben es eure Kinder in dem Alter verkraftet, als der Papa weg war? Gab es Probleme bei der Loslösung usw.?
Es ist so, dass der Kleine ohnehin so gut wie keinen Papa hatte die ganze Zeit, weil er so unten war, dass er nie eine Aktivität mit uns beiden in Angriff nehmen konnte. Ich war fast ausschließlich nebenan bei meinen Eltern mit dem Kleinen, weil sie nur durch den Garten wohnten und ich von ihnen Unterstützung bekam, die mein Mann nicht geben konnte.
Der Papa war nur abends beim Wickeln und bettfertig machen dabei und betrachtete ab und an noch ein Buch mit dem Söhnchen.
In der nächsten Zeit - wenn mein Mann dann ausgezogen ist - planen wir gemeinsame Zoobesuche usw. und ich hoffe, das die Qualität der gemeinsamen Zeit schwerer wiegt, als die Quantität der täglichen 15 -30 Minuten, in denen er oft gedanklich nicht bei der Sache war.
Was denkt ihr? Ich habe deshalb ziemliche Angst. Die Großeltern sind ja zuverlässige Bezugspersonen und werden sehr geliebt, aber Papa wird eben doch im Haus fehlen.
Ich hoffe, ihr könnt mir meine Angst etwas nehmen?
Danke und viele Grüße
Sabrina
Re: Bevorstehende räumliche Trennung.... Wie verkraftet es das Kind?
Antwort von faya am 04.06.2010, 7:16 Uhr
Mit 22 Monaten und unter den geschilderten Bedingungen wird dein Kind das sicher gut wegstecken. Zumal ja bei euch keine Streitigkeiten u.a. Differenzen dazwischenstehen, die das Kind noch zusätzlich aushalten muß.
Gerade die Großeltern, die bei meinen Kindern eine ähnlich starke Rolle spielen, werden dem Kind eine besondere Hilfe sein, weil sie wahrscheinlich, genau wie bei uns, die Bezugspersonen sind.
Re: Bevorstehende räumliche Trennung.... Wie verkraftet es das Kind?
Antwort von berita am 04.06.2010, 8:27 Uhr
Meine Tochter (damals 3) hat, so traurig es ist, kaum bemerkt, dass ihr Vater ausgezogen war. Sie hat weder geweint, noch nach ihm gefragt. Der KV hatte sich auch vorher wenig um sie gekümmert, hat den halben Tag verschlafen etc.
Aber "das Kind" gibt es nicht, jedes Kind reagiert anders. Aber du kennst deinen Sohn am besten und wirst ihn sicher auffangen können, wenn die räumliche Trennung ihm doch zusetzt.
Re: Bevorstehende räumliche Trennung.... Wie verkraftet es das Kind?
Antwort von Patti1977 am 04.06.2010, 8:53 Uhr
Hallo,
mein Sohn war 23 Monate bei der Trennung. Er hat es relativ gut weggesteckt. Dass er Papa sehen konnte und Zeit mit ihm verbrachte, hat ihm gut getan. Auch aber die gelöstere Situation im Alltag. Die Anspannung in der Wohnung war weg und das merkte er auch, da es mir besser ging. Das hat auch enormen Einfluss. Und dass der Papa krank ist und wieder kommt, wenn er gesund ist, das wird ein Kind in dem Alter schon verstehen und das wird auch helfen. Und dass ihr Papa gesund macht mit Zoobesuchen usw. wird ihn sicher auch motivieren. Wichtig ist:
1. Wie verkaufst du es dem Kind,
2. wie ist dein Lebensgefühl dabei und bist du gelöster, dann wirkt sich das aus, versuch postitiv zu sein;
3. Ihr sagt beide dem Kind: Papa kommt wieder, es liegt nicht am Kind sondern am Papa und mit Besuchen helft ihr ihm. Vorallem muss der Kleine wissen: Ich bin nicht der Grund, Papa ist krank aber wird gesund dadurch.
Bestätigt ihn, dass es was gutes ist.
lg
Re: Bevorstehende räumliche Trennung.... Wie verkraftet es das Kind?
Antwort von Patti1977 am 04.06.2010, 8:53 Uhr
bestätigt ihm, sch.. Gramatik
Re: Bevorstehende räumliche Trennung.... Wie verkraftet es das Kind?
Antwort von Terkey235 am 04.06.2010, 9:46 Uhr
Bin mir sicher, dass es dem Kind, dir und deinem Mann vor allem langfristig besser mit dieser Entscheidung gehen wird. Dein Mann findet Ruhe und kann gesund werden. Du selbst hast nicht täglich die Sorge um den kranken Mann unmittelbar vor dir und kannst zumindest in dem Punkt auch zur Ruhe kommen. Und für den Kleinen ist ein gesunder Papa, der sich einer Auszeit nimmt, viel besser als ein kranker Papa, der im Alltag ohnehin kaum verfügbar ist und zudem sicher auch die Mama ein bisschen traurig macht. Wenn es mit den Zoobesuchen und qualitativ gut genutzter Zeit klappt, dann tut es dem Kind sicher gut.
Kompliment an dich, dass du das alles so gut schaffst!
LG terkey
Re: Bevorstehende räumliche Trennung.... Wie verkraftet es das Kind?
Antwort von mamafürvier am 04.06.2010, 11:16 Uhr
Meine Kinder waren fast 3 und 4 bei der Trennung. Sie liebten und lieben ihren Vater, er brachte sich auch mehr ein als das was ich eben las aber gerade als er die Beziehung satt hatte verzog er sich eh oft. Ich war immer da, er manchmal nur 10min am Tag und gemeinsame Unternehmungen wollte er kaum noch in Familie.
Wichtig für die Kids zu wissen, daß sie ihren Papa weiterhin regelmäßig sehen und als sie merkten, daß es auch tatsächlich so ist war alles gut... es ist nach nun über 3 Jahren Routine, daß Papa zu Besuch kommt oder sie übers WE mitnimmt, sie zurückbringt usw.
lG mf4
Re: Bevorstehende räumliche Trennung.... Wie verkraftet es das Kind?
Antwort von Schnitte78 am 04.06.2010, 12:41 Uhr
Hi Sabrina,
ich denke, wenn er ihn nur abends kurz gesehen hat, wird er es gut ertragen. Anfangs fragt er vielleicht mal, aber das gibt sich.
Macht Dein Mann denn auch eine Therapie und nimmt Antidepressiva? Denn der Tapetenwechsel allein wird nicht reichen, fürchte ich.
Wir haben auch Depressionen in der Familie und eigentlich wäre diese Abkapselung das schlimmste, was ich mir vorstellen könnte für den Betroffenen.
Danke
Antwort von Sabrina77 am 05.06.2010, 9:25 Uhr
Hallo,
und danke für eure aufbauenden Worte! Habe gerade keine Zeit, mehr zu antworten, wollte aber trotzdem kurz danke sagen.
Bis die Tage
Sabrina
Re: Bevorstehende räumliche Trennung.... Wie verkraftet es das Kind?
Antwort von Sabri am 06.06.2010, 0:01 Uhr
Hallo!
Meinem Kind (war beim Auszug des Vaters 24 Monate) habe ich nichts angemerkt. Die Große ( 8 Jahre, ist nicht ihr leiblicher Vater) hat etwa eine Stunde lang geweint.
Mein Kleiner hätte glaube ich, wenn er es sich aussuchen könnte, lieber Eltern, die zusammen wohnen. Die Große eher nicht, aber sie hat auch viel mehr davon mitbekommen, dass es nicht funktioniert hat.
Mein Kleiner war die ersten zwei Lebensjahre sehr schwierig, hat viel geweint, schlecht geschlafen.... Ich weiß nicht, ob es Zufall ist oder damit zusammenhängt, aber seit sein Vater nicht mehr bei uns wohnt, geht es mit ihm eigentlich stetig bergauf.
Gruß, Sabri
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