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Geschrieben von spiky73 am 22.01.2009, 10:43 Uhr

an julifee und mulina

hallo ihr beiden,

ihr habt nicht zufällig irgendwo auf einem "schwangeren-stuhl" gesessen?
(das war damals in einem büro, in dem ich arbeitete, so ein running gag. alle weiblichen angestellten, die an diesem arbeitsplatz sassen, wurden über kurz oder lang schwanger. ich habe noch vehement gesagt "neiiiiiiin, nieeeeeemals, das wird mir nieeeeee passieren!" - und schwupps, war ich schwanger. so einen stuhl scheint es aber in vielen büros zu geben...)

jedenfalls kommen jetzt noch meine 2 cents, auch wenn ich keine neuen erkenntnisse beisteuern kann: ich habe eine tochter, die in wenigen tagen 9 wird. übrigens bin ich schon seit ihrer schwangerschaft hier in den foren unterwegs und durfte hier schon oft freud und leid teilen...
anna war ein wunschkind, obwohl sie sich zu einem zeitpunkt angekündigt hat, wo wir mit einer schwangerschaft nicht (mehr) gerechnet hatten und ich dabei war, mich beruflich neu zu orientieren. seit kurz vor ihrer geburt führten ihr vater und ich eine fernbeziehung, die von ihm beendet wurde, als anna etwa 8 monate alt war. ich bin also mit ihr quasi seit anfang an alleine, und einen festen partner hat es seitdem in unserem leben nicht mehr gegeben.

kurz vor anna's drittem geburtstag wurde ich - trotz pille danach - ungewollt schwanger. der vater war wesentlich jünger als ich und definitiv kein mann, von dem ich ein kind haben wollte. ich konnte mir auf keinen fall vorstellen, dieses kind zu bekommen. es ist schwer, die gefühle und gedanken jemandem zu beschreiben, der in der situation noch nicht selbst gesteckt hat. vom kopf her war ich "nicht schwanger" und vom herz her war das nicht "mein kind", das da in mir heranwuchs, sondern ein unerwünschter zellklumpen.
da nützen auch noch so sinnvolle postings wie das von pocoyo nicht, wenn man eben in einer situation ist, die man so nicht will.
ich habe mich dann ohne wenn und aber zu einem schwangerschaftsabbruch entschieden, und das war in der situation damals für mich die einzige alternative, die ich bisher nicht bereut habe.
es gab auch keine depressionen deswegen. klar, manchmal denke ich schon, "du hättest jetzt 3 kinder, eines davon würde jetzt 6 jahre alt", aber da ist noch nicht mal wehmut dabei.

damit jetzt nicht der gedanke aufkommt, ich sei kinderfeindlich oder gefühlskalt - für mich stand immer fest, dass ich (mindestens) zwei kinder möchte. damals war ich in einer lebenssituation, die für mich selbst ohne zweites kind schon schwer genug war. ich hatte damit zu kämpfen, nicht an depressionen zu erkranken, ich war ausgebrannt und unglücklich, und ein kind hätte mein leben weder bereichert, noch glücklicher gemacht.

2007 wurde ich dann erneut schwanger - von einem onenightstand. spricht alles nicht gerade für mich, nicht wahr? auch ich habe mehrere schwangerschaftstests gemacht, weil ich praktisch von der ersten minute an wusste, dass ich schwanger war, obwohl es logikmässig gar nicht sein konnte.
der vierte test war dann endlich schwach positiv. in den tagen davor hatte ich schon sämtliche szenarien gedanklich durchgespielt und beschlossen, dass ich dieses kind - sollte ich denn schwanger sein - auf keinen fall bekommen könne. ich hatte sogar bei profamilia einen termin und eine frauenärztin angerufen und gesagt, ich brauche sofort einen termin, weil ich das kind auf keinen fall bekommen würde.
als dann der vierte test endlich positiv war, waren diese gedanken wie weggeblasen. ich war einfach nur glücklich, froh und stolz, und ich erinnere mich noch, dass ich damals ein freudentänzchen aufgeführt habe.
ich vermute, diese abwehrgedanken sind anfangs einfach "normal". wie andere schon schrieben: kinder kommen nie zum günstigen zeitpunkt. sie kommen einfach.
die schwangerschaft war beschwerlich und eine risikoschwangerschaft - und als die kleine dann da war, war das alles vergessen.
malena ist ein sonnenschein und wird von allen heiss geliebt.
selbst meinen vater, der so ein alter grantler ist, hat sie im sturm erobert und um den finger gewickelt.

von daher kann ich euch nur den rat geben: hört auf euer herz, hört auf euer bauchgefühl. und trefft die entscheidung für oder gegen das kind unabhängig von anderen meinungen. egal, wie ihr euch entscheidet, IHR müsst damit leben. und so oder so, ein zurück gibt es nicht.
übrigens hätte ich meinen entschluss nie davon abhängig gemacht, was der werdende vater fordert...

liebe grüsse und alles gute,
martina

 
1 Antwort:

Re: an julifee und mulina

Antwort von julifee am 22.01.2009, 16:53 Uhr

Hallo,
ach, das find ich toll, dass ihr alle so Anteil nehmt! Auf einem schwangerenstuhl bin ich nicht gesessen, da wo ich arbeite sind nur Männer, und in meinem Freundeskreis hat eigentlich auch keiner Kinder. vielleicht ist das auch das Problem. Dass ich niemanden kenne, der Kinder hat, oder begeistert in seiner Mutterrolle aufgeht. Oder was auch immer.
Mein Lebensgefährte und ich haben jetzt für nächste Woche einen Frauenarzttermin. Also, wo er auch mit hinkann.
vielleicht hat er die Dringlichkeit verstanden, als ich heute in der Früh ganz ausführlich gereihert habe.
Mir wäre ein Termin heute lieber als morgen. Mir ist schon wieder schlecht,oh je.
Liebe Grüße
Juliane

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