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von Leena  am 12.06.2013, 20:10 Uhr

Klar kommt es auf die Art der Arbeit an...

"aber es kommt auch total auf die art der arbeit an. Leena ist Finanzamt, macht Steuererklaerungen. Das macht sie alleine, glaube ich, ohne Zuarbeit von Dritten, jedenfalls in Normalfaellen. Da waere mir als Chef relativ egal, wann und wo sie die macht, meinetwegen nachts zwischen 12 und 2 und nackicht im Handstand, das waere mir egal wenn die Zahlen stimmen."

Ich mache zwar keine Steuererklärungen, sondern gerichtliche und außergerichtliche Rechtsbehelfe, habe da gelegentlich mündliche Verhandlungen vor Gericht und gelegentlich Besprechungen mit der Gegenseite oder mit diversen Kollegen in bestimmten Problemfällen, aber per Mail bin ich in Notfällen eh grundsätzlich erreichbar und auf die festen Termine kann ich mich einstellen und bin, wenn irgend möglich, flexibel. Gerichtstermine haben eh Priorität. ;-)

Aber die meiste Arbeit und das Aufsetzen meiner Schriftsätze kann ich tatsächlich nachts zwischen 12 und 2 nackich im Handstand machen (also - theoretisch, praktisch hätte ich zumindest mit dem Handstand Probleme).

Allerdings erlebe ich z.B. auch bei meinem Mann, dass es auf den Arbeitsort nicht ankommt. Er programmiert Bremssysteme für Fahrzeuge und legt Verfahrensstandards fest, und die letztliche Programmierung übernehmen Kollegen, die irgendwo zwischen USA, Rumänien und Indien sitzen. Da arbeiten eh nie alle gleichzeitig, aber per Mail klappt auch da die Kommunikation. (Und Teamsitzungen sind eh maximal per Videokonferenz möglich.)

Natürlich ist das nicht bei allen Berufen und Aufgaben möglich, das ist mir völlig klar. Eine Bäckereifachverkäuferin oder eine Reinigungsfachkraft in Heimarbeit wäre vermutlich weniger zielführend... klar. Aber es gibt doch auch Bereich, wo es möglich ist!

Und wenn es meinem Chef egal ist, wenn ich nachts nackich im Handstand arbeite und meine Zahlen stimmen - warum haben Kollegen, die eigentlich komplett unbeteiligt sind, damit ein Problem?!? Bei uns ist in sehr vielen Bereichen Telearbeit möglich... aber es hängt immer mehr an der fehlenden Akzeptanz der Kollegen.

Ich arbeite jetzt seit bald 15 Jahren an dem Thema, erst als Gleichstellungsbeauftragte, später als Projektleitung für die Vereinbarkeit Beruf und Familie. Die ersten Jahre haben wir bei den personalverantwortlichen Entscheidungsträgern des Arbeitgebers darum gekämpft, dass variable Teilzeitmodelle eingeführt wurden und flexible Arbeitszeiten, keine festen Kernzeiten, flexible Arbeitsorte und was nicht alles. Jetzt haben wir den Arbeitgeber soweit, und die Chefs sind tatsächlich mehrheitlich überzeugt - jetzt kämpfen wir mit den Kollegen, die jetzt die Bedenkenträger sind... *seufz*

 
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