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von DecafLofat  am 20.02.2023, 20:51 Uhr

in Zeiten des Wandels von einem Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt

äußert die BfA Chefin Nahles, bezugnehmend auf die Arbeitseinstellung junger Menschen, dass "Arbeiten kein Ponyhof" sei...
Wenn wir schon bei Fettnäpfchen sind, das war mein Lacher des Tages!

 
21 Antworten:

Re: in Zeiten des Wandels von einem Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt

Antwort von Berlin! am 20.02.2023, 21:06 Uhr

Na ja, mal losgelöst vom Thema Arbeitnehmer:innenmarkt hat sie aber recht.

Ich habe in den letzten 1ß Jahren etliche Praktikant:innen und Azubis kommenund sehr schnell wieder gehen sehen. Pünktlichkeit, etwas mitdenken, sich Aufgaben merken, so dass man nicht alles 17 Mal erklären muss....da waren gewaltige Defizite.

Und auch, wenn man sich im Moment wirklich die Stellen aussuchen kann und man als Bewerber:in fast alles fordern kann: Arbeiten muss man dann doch. Und das möglichst nicht auf unterstem Niveau. Das kann sich auch (oder gerade?) heutzutage ein betrieb nicht leisten.

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Re: in Zeiten des Wandels von einem Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt

Antwort von Lusiana am 20.02.2023, 21:26 Uhr

Komisch, meine Uni bildet ja aus und alle Azubis kommen während ihrer Lehrzeit zweimal zu mir, ich finde, dass das alles ganz tolle junge Menschen sind, aber ich behandle sie auch wie ganz tolle Menschen.

Abgesehen davon finde ich den Spruch zum Ponyhof sowieso immer extrem dämlich, ich habe von Kindheit an mein Leben auf dem Ponyhof verbracht, misten, Wassereimer schleppen, Heu- und Strohernte, bei jedem Wetter stundenlang draußen arbeiten, egal wie nass, egal wie kalt. Reiten gehörte natürlich auch dazu, war aber Nebensache. Für mich bedeutet Ponyhof: Verantwortung, sehen, was anfällt und anpacken, mitdenken. Das ist das, was die Azubis auch gerne möchten, nicht ständig verbal in den A... getreten werden, sondern vernünftig ausgebildet und vernünftig behandelt werden, dann liebt man auch seinen Beruf

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Re: in Zeiten des Wandels von einem Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt

Antwort von Minimäuschen am 20.02.2023, 21:38 Uhr

...ich glaube, ich habe den Witz nicht verstanden

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Re: in Zeiten des Wandels von einem Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt

Antwort von DecafLofat am 20.02.2023, 22:12 Uhr

Naja, wohl oder wehe der Behörde, der sie vorsteht, hängt von der Kooperationsbereitschaft der Personengruppe ab, die sie diskreditiert mit dieser Aussage. Leuten denen man unterstellt, sie seien faul, finden das bestimmt eher semi.

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Nachtrag

Antwort von DecafLofat am 20.02.2023, 22:20 Uhr

Und vor allem dieses generalisierendeab Abkanzeln einer Generation. So kann sie meinetwegen parteipolitisch reden, um Stimmenfang zu betreiben bei den Boomern. Aber nicht als BfA Chefin.

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Re: Nachtrag

Antwort von Minimäuschen am 20.02.2023, 22:43 Uhr

Die BfA hat nicht mit der ganzen Generation zu tun, sondern nur mit dem Teil der Generation, der dort landet. Jeder, der für den Arbeitsmarkt geeignet ist, kommt damit entweder gar nicht erst in Berührung oder ist zumindest nicht besonders lange präsent.
Was dann noch für Bewerber übrig bleiben, kannst du dir denken.
Ich denke, die Wahrnehmung der Dame ist durch ihren Posten ein wenig verzerrt, aber letztendlich hat sie die Probleme angesprochen, die die BfA mit den Kandidaten aus der Generation hat.

Geschickt war das Interview deswegen natürlich trotzdem nicht.

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Re: in Zeiten des Wandels von einem Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt

Antwort von Tonic2108 am 20.02.2023, 23:11 Uhr

Das ist ein ganz großes Problem heutzutage. Auf der einen Seite stehen Betriebe, die gerne ausbilden möchten, was auch wichtig ist hinsichtlich des Fachkräftemangels. Auf der anderen Seite stehen dem gegenüber junge Menschen, die keinerlei Bock haben zu arbeiten, unpünktlich sind, die bitte morgens nicht so früh raus dafür aber abends nicht so lange bleiben wollen, super Bezahlung und die Work/Life Ballance muß auch stimmen.
Zu bieten haben die Herrschaften oft wenig, können kaum einen geraden Satz schreiben und haben nicht die marginalsten Kenntnisse in Mathematik.

Und jetzt wird eine Ausbildungsgarantie gefordert, ist ja schön, wenn was da ist was man auch ausbilden kann.

Nur damit keine Missverständnisse entstehen, es gibt natürlich viele tolle junge Menschen, die interessiert, engagiert sind und alles mitbringen was man für ein erfolgreiches Berufsleben braucht. Aber es gibt eben auch viele andere.

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Re: in Zeiten des Wandels von einem Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt

Antwort von Neverland am 20.02.2023, 23:15 Uhr

James gibt viele tolle junge Menschen. Je nach Bereich muss man die aber wirklich suchen.

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Re: in Zeiten des Wandels von einem Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt

Antwort von Pamo am 21.02.2023, 6:32 Uhr

Das erlebe ich ähnlich: Unsere Azubis sind großartig, arbeiten selbstständig und ersetzen fast eine Kraft.

Kommt aber sicher auch auf die Umgebung und die Aufgaben an.

Dass es ein Arbeitnehmermarkt ist, mag sein. Die meisten Arbeitgeber scheinen aber nicht zu wissen, was das bedeutet.

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Re: in Zeiten des Wandels von einem Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt

Antwort von Berlin! am 21.02.2023, 7:32 Uhr

Wir haben natürlich richtig tolle Azubis oder Umschüler:innen. Wir haben viele Azubis genommen, die woanders jetzt vielleicht nicht unbedingt eine Chance bekommen haben, aus den verschiedensten Gründen.
Und wir haben für einen eher kleinen Betrieb wirklich viel ausgebildet, sogar in zwei Berufen. Aber bei vielen hat einfach die grundsätzliche Einstellung zur Arbeit nicht gestimmt.

Eine Praktikantin ist malwährend der Arbeit eingeschlafen (kein Witz). Und zwei anderen musste ich sagen, dass sie sich vielleicht etwas weniger sportlich und vor allem: weniger freizügig kleiden sollen.

Das ist aber nur meine Beobachtung aus einem Unternehmen. Und keine übertragbare Erhebung. Aber in den letzten 10 Jahren gab es bei uns mehr, die es nicht geschafft haben als die, die wirklich positiv aufgefallen sind.

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Re: in Zeiten des Wandels von einem Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt

Antwort von Everdin am 21.02.2023, 7:47 Uhr

Auch im Arbeitnehmermarkt kann man es mit der Arroganz übertreiben, das können aber nicht nur junge Menschen, sondern auch die älteren Leute.
Ja, es ist ein bisschen anders geworden. Und beide "Seiten" haben in ihren Teilen auch Recht, aber auch beide Seiten müssen ihre Ansprüche etwas überdenken. Ich habe gestern mal geschaut, im Umkreis von 25 km sind in meinem Beruf 55 Stellen offiziell (also in der Jobbörse) frei. Da würde ich mir dann den passenden AG aussuchen und nicht anders herum.

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Re: in Zeiten des Wandels von einem Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt

Antwort von memory am 21.02.2023, 8:16 Uhr

Tja , erfahrungsgemäß haben die jungen Menschen, die jeder AG gern hätte , wenig mit der BfA zu tun. So kann ich mir schon vorstellen, wie die Meinung zusammen hängt.

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Re: Nachtrag

Antwort von Berlin! am 21.02.2023, 9:22 Uhr

Na ja, dieses Zitat ist ja erstmal ohne Kontext auch nicht besonders aussagekräftig.
Junge Menschen, die schon mit der BfA zu tun hatten, sind vielleicht auch nicht die, die durch besonderen Ehrgeiz, Motivation oder positive Arbeitseinstellung auffallen.

Tatsächlich ist es so, dass sich gerade ein gewaltiger Wandel vollzieht. Auch gut ausgebildete, junge Menschen legen deutlichmehr Wert auf die berühmte Work-Life-Balance. Sie wollen sich nicht mehr krumm arbeiten und nehmend dafür auch ein geringeres Gehalt in kauf.
Das ist aber etwas, was ich gar nicht verurteile. Das ist eine persönliche Entscheidung, aber eben auch eine deutlich andere Einstellung zur Arbeit, also sie bspw. meine Eltern noch hatten. Das ist vollkommen in Ordnung.
was aber für mich nicht diskutabel ist sind Dinge wie Pünktlichkeit, freundliches Auftreten, respektvoller Umgang und eine gewisse Motivation und ein gewisser Ehrgeiz.

Tatsächlich habe ich in meinem alten Unternehmen über 10 Jahre fast monatlich Praktikant:innen erlebt, denen es an einer vernünftigen Einstellung zur Arbeit gefehlt hat. Pünktlich war man auch 5 nach 9 noch, früher gehen ist okay, am handy sitzen, unangemessene Klamotten, keinerlei Lernbereitschaft....es war alles dabei. Und wirklich mehr unter dem Strich als drüber.
Die, die sich positiv gezeigt haben und bei denen eine Bewegung in die richtige Richtung zu sehen war, haben eigentlich alle das Angebot auf eine Ausbildung bekommen.

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Re: in Zeiten des Wandels von einem Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt

Antwort von tonib am 21.02.2023, 11:06 Uhr

Da hat sie doch aber mal recht.

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Re: in Zeiten des Wandels von einem Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt

Antwort von mauspm am 21.02.2023, 11:28 Uhr

pragmatisch und nüchtern betrachtet dient arbeit nur dazu, ( finanziell) zu überleben,es ist einfach notwendig und weit davon entfernt spass zu machen und das sollte eigentllich auch allen jungen menschen klar sein der klar gemacht werden .
nichtsdestotrotz kann man sich natürlich auch etwas aussuchen heutzutage was einem eventuell spass machen würde aber zwingend notwendig ist das nicht.
meinem kind werde ich raten sich nie dort einen job zu suchen was seiner leidenschaft( hobby) entspricht. eine leidenschaft ist unverbindlich und sollte so ausgelebt werden wie und wann man das selber möchte. niemals nie darf man dann davon abhängig sein geld damit verdienen zu müssen- am ende haßt man dann oft was man immer geliebt hat

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Re: in Zeiten des Wandels von einem Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt

Antwort von Berlin! am 21.02.2023, 11:43 Uhr

Doch. Wenn man lange Zeit gute Leistungen bringen will und nicht völlig vertrocknen möchte, sollte Arbeit einen gewissen Spaß machen.

Ist wie Essen: zum Überleben reicht auch Wasser und Brot. Aber es soll ja auch Spass dabei sein.

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Re: in Zeiten des Wandels von einem Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt

Antwort von mauspm am 21.02.2023, 11:46 Uhr

nüchtern betrachtet schrieb ich...
geht man täglich mit grauen zur arbeit sollte man sich schon gedanken machen aber dass meine arbeit mein leben ausfüllen muss, das muss nicht sein

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Re: in Zeiten des Wandels von einem Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt

Antwort von kea2 am 22.02.2023, 8:38 Uhr

Leute, die bei der Arbeit unmotiviert sind und was weiß ich was tun, anstatt zu arbeiten, gibt es wohl seit es Lohnarbeit gibt.
Mein Schwiegervater hat sich vor 20 Jahren schon über die damals aktuellen Dachdecker-Lehrlinge beschwert. Die könnten nichts und hätten zu nichts Bock.

Die jungen Leute, mit denen ich näher zu tun habe, sind größtenteils motiviert. Das ist keine Generationenfrage.

Ich (Generation X) erlebe gerade, dass auf der Arbeit immer mehr Leistung in immer kürzerer Zeit verlangt wird und dass immer realitätsfernere Entscheidungen von Führungskräften getroffen werden, die die Untergebenen dann ausbaden dürfen.

In meinem Umfeld kippen reihenweise Leute mit Burn-Out um oder schrammen daran entlang.
Ich habe die Notbremse gezogen, bevor es mich erwischt hat. Zur Zeit überlege ich, wohin ich mich umorientieren soll. Die Branche, wo ich vorher war, sieht mich jedenfalls nicht wieder.

Die Motivation in meinem Umfeld bezüglich Arbeit befindet sich allgemein schwer im Sinkflug. Als motiviert würde ich noch ca. 30 % bezeichnen. Die Unmotivierten sind alles keine Drückeberger, sondern Leute, die auf der Arbeit mal engagiert waren, bevor die Arbeitsbedingungen eskalierten. Die sind alle 35 aufwärts.

Ich kann voll und ganz verstehen, dass die jungen Leute keinen Bock auf die gleiche Knochenmühle haben. Die sehen ja, wie es ihren Eltern ergeht.
Es ist vollkommen richtig, dass die eine vernünftige Work-Life-Balance fordern. Bei dem derzeitigen Arbeitsbedingungen sind die sonst in 20 Jahren fertig mit der Welt.

Ich sehe auch immer noch keinen Arbeitnehmermarkt.
Zumindest in der IT wird zwar lauthals über den Fachkräftemangel gejammert, aber in Wirklichkeit wird der U40 oder U50 Plug-and-Play-Mitarbeiter für wenig Geld gesucht.
Man will weder Leute passend für die Position weiterbilden, noch ältere Arbeitnehmer, noch angemessen zahlen, noch Teilzeitkräfte.

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So ist es!

Antwort von Sille74 am 22.02.2023, 17:15 Uhr

.

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Re: in Zeiten des Wandels von einem Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt

Antwort von kuestenkind68 am 23.02.2023, 9:00 Uhr

Richtig. So ist es.
Und vermutlich wird es im eigenen Haus auch diverse Mitarbeiter geben, die auch die Arbeit nicht erfunden haben. Nur leider wird man die im ÖD ja nicht wieder los...

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Re: in Zeiten des Wandels von einem Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt

Antwort von Zwergenalarm am 23.02.2023, 9:43 Uhr

Dem schließe ich mich ebenfalls an……und füge hinzu.

- Erwartungshaltung von Kunden, dass aufgrund der Digitalisierung das Endprodukt „ja nur einen Knopfdruck“ entfernt ist und dementsprechend billig sein müsste, und das am besten gestern

- ein Wirrwarr von Vorschriften und der entsprechende bürokratische Aufwand um überhaupt erst mal konstruktiv arbeiten zu können, einhergehend mit der immer uneingeschränkteren Haftung des Dienstleisters um dasselbe Produkt herzustellen, wie noch vor 10-20 Jahren, ebenfalls am besten schon gestern fertig

Auch das macht das Arbeiten nicht unbedingt freudvoller.

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