Forum Aktuell

Aktuelles und Neuigkeiten

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Leewja am 18.11.2012, 9:51 Uhr

Hallo, hier mein versprochenes Melanom-Update

Ich sage Euch vorweg etwas zu dieser Fortbildung:
Es ist ein Update, von dieser Art Fortbildung gibt es iunzwischen eines für fast jede Fachrichtung.
Sie ist zwar von einer großen Pharmafirma gesponsored, allerdings wirklich ohne Werbung und mit unabhängigen Vorträgen (in denen z.B. auch nur Wirkstoffe genannt werden, keine Medikamentennamen).
Die Fortbildung bietet einen Überblick über die Neuerungen/Forschungsergebnisse und laufenden interessanten Studien des vergangenen Jahres, so dass man als Arzt wirklich "upgedatet" wird.
Es ist anstrengend, aber ungalublich interessant und spannend, sich in zwei Tagen all diese Sachen reinzuziehen, v.a., weil es ja bei vielen themen immer merh um genetik und molekulare Signalwege etc. geht.

ich war jetzt zum zweiten Mal da und werde ganz sicher weiter hingehen, weil man dort wirklich etwas für den klinikalltag mitnimmt und die Patienten einfach besser behandeln kann.

So, nun zum melanom.

Bislang war es umstritten, inwieweit Melanome tatsächlich mit der UV-Exposition zusammenhängen, da man früher keine UV-typischen Schäden in melanomen gefunden hat.

Seit kurzem weiß man, dass man falsch gesucht hat.
Man hat sich bei der Suche auf solche DNA-Abschnitte konzentriert, wo man die Schäden vermutet hat, aber inzwischen kann man viel leichter als früher ganze Genome von zellen sequenzieren und findet so die versteckten UV-Schäden in der DNA.

Somit ist ein zusammenhang zwischen Sonne und melanom definitiv vorhanden.

Zudem ist sowohl UVA wie auch UVB-Strahlung dafür verantwortlich, dabei macht UVB sozusagen vor allem falsche DNA-produkte, UVA macht oxidative Schäden (Trennung aber auch nicht mehr so strikt gesehen, wie früher).

Dabei ist die minimalste UV-Dosis schon DNA-schädigend und die Akkumulation dieser DNA-Schäden ist Basis für die bösartige Entartung der zellen.

Nun wird als nächstes auch die frage oder Meinung beantwortet, die Mondreise untern stellt/vertritt:

Schütz die Bräunung vor melanom?

NEIN, wahrscheinlich ist e es sogar so, dass erworbenes Melanin (also nicht, wie bei farbigen Menschen, angeborenes, sondern durch Bräunung erworbenes) einen zusätzlichen Risikofaktor darstellt.

Leider muss ich dafür einen tierversuch zitieren:
Es gibt eine Mausforschungspopulation, die von sich aus bei einmaliger UV-Bestrahlung hochsosiert nach der geburt Melanome entwickeln (sonst bekommen Mäuse keine, man hat sie früher quasi mit melanomzellen geimpft, um forschen zu können). Die Forscher sehen diese bestrahlung als äquivalent zu sonnenbränden in der kindheit.

eine sponatne albinomutation dieser melanombildenden mäuse bekam nach UV-bestrahlung (über alle wellenlängern, also wie sonnenlicht) wesentlich weniger melanome, als die dunklen mäuse.
Wurde nur mit UVB bestrahlt, war die entwicklung von melanomen bei beiden gruppen gleich.
wurde reines UVA zur bestrahlung genutzt, bekamen albino-Mäuse GAR KEINE melanome.

UVB und UVA tragen also auf unterscheidlichen molekularen wegen zur melanomentstehung bei.
Die UVA-Strahlung ist dabei auf Melanin angewiesen, so dass es nicht als schutz gelten kANN; sondern eher als Risikofaktor.

das widerum liegt daran, dass die pigmentierung, also die melaninbildung erst entsteht bzw. sichtbar wird (und dann auch einen (sehr geringen) Lichtschutzfaktor hat), wenn die DNA-Schäden durch UVA in der tiefe der haut schon entstanden sind.
Bei angeborenen melaninschichten ist der angeborene UV-Schutz so hoch, dass die UV-Strahlen gar nie in der Intensität in den tiefen hautschichten ankommen.


In Europa sind ca. 3.400 Melnaomfälle PRO JAHR auf Solarienbesuche zurückzuführen (ergibt eine Metaanalyse aus insegasamt 27 Studien), davon 2.300 bei Frauen. Das Risiko steigt mit dr Anzahl der Bestrahlungen und mit einem Beginn der Solarienbesuche in jungen Jahren (

 
14 Antworten:

grummel

Antwort von Leewja am 18.11.2012, 10:02 Uhr

maaaaannnnn, zweimal verschwunden!!!!


Somit muss man zusammenfassend sagen:
die propagierte "Abhärtungsbräunung" ist keineswegs ein Schutz, sondern eher ein zusätzlicher Risikofaktor und der beste Schutz vor einer melanomentstehung ist ein konsequenter Sonnenschutz und das absolute (!!!) Vermeiden von Sonnenbränden (maximale DNA-Schäden!)

das ist bei uns schon zu spät, die meisten DNA-schäden entstehen in den ersten 20 Lj., ABER: schützt eure Kinder! Es ist ein garusamer Krebs, an dem man elend versterben kann, aber man kann das ririko wirklich senken!!!

Dazu möchte ich noch (aus einem anderen Vortrag( hinzufügen, was so auch bislang nicht dargestellt wurde: die menschan haben viel weniger Angst vor hautkrebs, als vor anderen sorten. Fakt ist aber, dass das METASTASIERTE Melanom eine ähnlich grauenvolle prognose hat, wie Lungen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs!!!

Low risk melanome sind natürlich harmloser und die werden durch früherkennungsscreenings recht gut erkannt (in Schleswig-Holstein wurde die Mortalität, also die todesrate durch melanome durch screenings um 50% (!!!) gesenkt!

Deshalb ergänze ich meine empfehlung noch um:
GEHT ZUR HAUTKREBSVORSORGE!!!
Vit d und richtiger sonnenschutz mach ich in zwei weiteren beiträgen, ok?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: grummel

Antwort von HellsinkiLove am 18.11.2012, 10:46 Uhr

das klasse...
ich würde gerne gehen.....nur leider kann ich die kosten dafür nciht zahlen.

ja ich weiss die kassen übernehmen die kosten ab einem bestimmten alter (bin alt genug dafür) nur leider macht kein hautarzt das mit.denen ist die zahlung der kasse zu wenig und von daher lehnen sie die kassenleistung hautkrebsvorsorge ab...nach 17 angerufenen ärzten habe ich aufgegeben.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

wirklich? ich kenn mich ja nicht aus im niedergelassenen bereich, ich dachte aber

Antwort von Leewja am 18.11.2012, 11:00 Uhr

die müssen...

ist ja unverschämt

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Hallo, hier mein versprochenes Melanom-Update

Antwort von katja13 am 18.11.2012, 11:28 Uhr

Danke für deine Erklärungen, versteht man auch als Nichtmediziner gut. Und Schock, denn ich bin ehrlich ein Sonnenanbeter. Dunkler Typ und wenig empfindlich, aber kann mich auch an diverse Sonnenbrände als Kind erinnern

Jetzt immer mit LSF 30 unterwegs, aber eben nicht die Sonne meidend. Ich überdenke das jetzt mal...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Vorsorgeuntersuchung? Naja ...

Antwort von fiammetta am 18.11.2012, 12:07 Uhr

Hi,

mein Vater ist vor über 15 Jahren an einem malignem Melanom in seinen frühen 50ern gestorben. Es war ein sehr nordischer Typ, d.h. blond, hellhäutig, blaue Augen. Ein Hauch von Sonnenstrahl und er hatte einen Sonnenbrand. Bewußt gesonnt hat er sich nicht, denn das hätte er nicht lange ausgehalten.
Leider war es in den 50er bis 80er Jahren schwer "in", sonnengebräunt zu sein und ich erinnere mich an eine ganze Reihe von Personen, die jeden Sonnenstrahl stundenlang auf ihrer Liege brutzelnd ausnutzten und sich gelegentlich wie ein Brathähnchen wendeten, um ja rundum Farbe zu bekommen. Einige davon haben Krebs bekommen, das ja, aber nur wenige von diesen Hautkrebs. Die anderen haben bis heute nichts dazugelernt.

Der Dermatologe, den mein Vater regelmäßig wegen seiner diversen Muttermale aufsuchte, behauptete wiederholt und steif und fest, dass wenn auf einem Muttermal Haare wüchsen, dies nicht zum Hautkrebs mutieren könne. Kann es aber sehr wohl, wie wir leidvoll erfahren haben... Hätte sich dieser "Arzt" zwischendurch `mal zu Fortbildungen begeben, dann hätte er gewußt, dass diese Denkweise bereits damals schon lange als überholt galt. Gebüßt für diese Unfähigkeit haben mein Vater und wir, seine Familie. Rechtlich konnte man gegen die Fahrlässigkeit auch nicht vorgehen, zumal mein Vater auch das Ende nicht erlebt hätte.

Vorsorgeuntersuchungen sind grundsätzlich keine dumme Sache und haben mit Sicherheit schon zahlreiche Leben gerettet oder zumindest verlängert - vorausgesetzt, der Arzt war auch fachlich auf dem aktuellsten Stand und übte seinen Job nicht nur zum Geldverdienen aus. Dass es schwarze Schafe überall gibt, ist mir bewußt, nur steht das keinem auf die Stirn tätowiert. Aber gerade weil das Wissen eines Arztes über Leben und Tod entscheiden kann, sollten Fortbildungen auch verpflichtend sein.

LG

Fiammetta

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@Hellsinki

Antwort von fiammetta am 18.11.2012, 12:40 Uhr

Hi,

ich würde die Herrschaften bei meiner KK melden, denn die haben eine Rechtsabteilung und da wird dann so mancher niedergelassene Arzt gehert.

LG

Fiammetta

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Hallo, hier mein versprochenes Melanom-Update

Antwort von kravallie am 18.11.2012, 12:47 Uhr

mein hausarzt macht es kostenlos und ich war letztens dort, denn ja, ich habe angst vor hautkrebs, denn ich mag sonne einfach....schon immer.
kann mich auch nur an einen einzigen sonnenbrand erinnern als kind und der war auf den fussruecken.
ansonsten finde ich die deutsche fruehlingssonne wesentlich aggressiver, als die mallorquinische zb....

meine kinder schuetze ich nach bestem wissen, wenn ich aber das mit der sonnencreme oben lese, war es aber fuer die katz.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @Hellsinki

Antwort von HellsinkiLove am 18.11.2012, 14:25 Uhr

hab ich schon getan...die sind dazu nicht verpflichtet...sie können, aber müssen keine leistungen anbieten.genauso wie praxen ausschiesslich privatpatienten behandeln können wenn sie das so wollen

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: ich hab grundsätzlich angst vor krebs

Antwort von HellsinkiLove am 18.11.2012, 14:30 Uhr

bin völlig panisch in diesen sachen.

ich hab als kind einmal im jahr in italien in den 60ern und 70ern einen fetten sonnenbrand bekommen..da konntest du soviel cremen wie du wolltest.

jetzt garnicht mehr..ich geh seit bestimmt 15 jahren bei sonne nicht mal mehr groß raus weil ich trotz cremerei mit LSF 40 und im schatten sitzen immer sonnenbrand bekommen.
sonnenbank war noch nie ein thema udn wie gesagt raus in dei sonne nur wenn man mich prügelt

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: ich hab grundsätzlich angst vor krebs

Antwort von Steffi528 am 18.11.2012, 16:41 Uhr

Ich bin gerne in der Sonne und hin und wieder gehe ich sogar unters Solarium (so drei bis sechs Mal im Jahr, eher als Winterdepressionsprohylaxe)

Ich muss jetzt im "Alter" mehr aufpassen, aber früher war die Sonne noch Sonnencreme kein Thema ja und ich habe auch Sonnenbrände gehabt, jetzt keine wirklich dollen, aber schon eine Rötung. ich bin vom Hauttyp zwischen drei und vier, also recht mediterran

Angst vor Krebs? Hmmm, ich glaube, ich würde irre werden. Vor ein paar Jahren hatte ich die Diagnose Cervix-Ca in situ.
Ich weiß, das mein Leben endlich ist und selbstverständlich möchte ich nicht elend am Krebs verrecken. Aber es ist nichts, das mein Leben jetzt bestimmt.

Meine Familie war immer viel an der Sonne, ich bin in einem Freibad aufgewachsen, weil mein Vater dort Schwimm(m)eister da war.

Fachwissen, ja, gut, man weiß Bescheid, beschäfftigt sich damit.
Ich bin ehrlich, ich will gar nicht so viel Fach-Wissen. Weder über Krankheiten, der Plaquebildung im Gehirn durch Nanopartikel, noch über die Klimakatastrophe oder potentielle Kriege mit Atomwaffen.
Ich will mein Leben nicht der Angst überstellen, sondern ein gutes und zufriedenes Leben führen.
Alles andere macht Stress und Stress setzt ungute Hormone frei, die die Abwehrkräfte reduzieren. Und wenn die Abwehrkräfte reduziert sind, dann hat die entartete Zelle bessere Chancen, sich durchzusetzen.

Viele Grüße und bleibt alle GESUND!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @steffi...dann sei froh

Antwort von HellsinkiLove am 18.11.2012, 17:06 Uhr

die ewige angst darum ist grauslich.

ich kann diese angst nicht ausblenben, weil ich diesen dreck irgendwann mal bekommen werde.
jeder einzel ein unserer familie ist an krebs verstorben..jeder.

da bleibt dir nicht viel auswahl

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @steffi...dann sei froh

Antwort von Steffi528 am 18.11.2012, 17:35 Uhr

Du hast die Wahl, Dich davon niederdrücken zu lassen und Du hast Dir Wahl, Dein Leben anzunehmen.

Ich gehe selbstverständlich auch zur Krebsvorsorge ;-)
Ich gehe davon aus, das Du das auch tust.
Mehr kannst Du nicht tun, außer mit dem Leben aufzuhören.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @steffi...dann sei froh

Antwort von HellsinkiLove am 18.11.2012, 20:05 Uhr

so einfach kann man sich das leider nicht machen.

wenn sowas sicher ist must du versuchen damit leben zu lernen..aber immer das wissen zu haben DAS es passiert ...sorry aber da kannst du nicht beschwingt fröhlich alles ignorieren und dein leben froh leben.

klar geh ich zur vorsorge und ich lebe und bin auch glücklich...trotzdem ist die angst allgegenwärtig

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: grummel

Antwort von Pamo am 18.11.2012, 21:16 Uhr

Kannst du die Hautkrebsvorsorge nicht innerhalb eines "regulären" Hautarzttermins unterbringen lassen? Ich meine, du gehst wegen eines Juckreizes oder eventuellen Nagelpilzes hin und da macht er die Vorsorge gleich mit?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge

Anzeige

Erfurt

Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.