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Geschrieben von Mottentrine am 20.01.2015, 14:58 Uhr

Darf ich euch mal was zu Pegida fragen?

Ich lese hier schon länger mit und habe es jetzt endlich mal geschafft mich anzumelden. Kurz zu mir:

ich heiße Nesla (31), lebe seit 8 Jahren in der Nähe von Bremen und komme eigentlich aus Thüringen. Derzeit mache ich eine Ausbildung zur Sozialarbeiterin. Meine Tochter ist 9 Jahre alt.


Worüber definiert ihr Pegida?

über den Lutz Bachmann und seinem rechtsradikalen Hintergrund?

über das Positionspapier?

oder über die Medien?


Was wäre anders, wenn Bachmann eine weiße Weste hätte?

Wer hat das Positionspapier wirklich gelesen?

Das soll keine Diskussion für oder gegen Pegida sein, mich interessieren eure Beweggründe, wie ihr euch eine Meinung bildet

 
9 Antworten:

Re: Darf ich euch mal was zu Pegida fragen?

Antwort von Hase67 am 20.01.2015, 15:06 Uhr

Worüber definiert ihr Pegida?

über den Lutz Bachmann und seinem rechtsradikalen Hintergrund?

über das Positionspapier?

oder über die Medien?

Über das, was ich darüber gelesen, gesehen und mir in Diskussionen "erarbeitet" habe. Von Bachmann weiß ich erst seit kurzem, wie er aussieht, Frau Oertel habe ich auch am Sonntagabend erstmals live und in Farbe gesehen. Das "Positionspapier" halte ich für eine Farce, ich habe es vor gut zwei Wochen gelesen und auch mehrere Stellungnahmen dazu.

Ausschlaggebend für mich, mich näher damit zu befassen, waren die Interviews mit Teilnehmern vor ein paar Wochen, aus denen am Sonntag bei Jauch auch Ausschnitte gezeigt wurden.


Was wäre anders, wenn Bachmann eine weiße Weste hätte?

Wer hat das Positionspapier wirklich gelesen?

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entschuldigung

Antwort von Mottentrine am 20.01.2015, 15:29 Uhr

ich habe zwar immer "du" und "Ihr", also vertraute Anreden gelesene, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich das als Neue auch darf. Sollte sich jemand daran gestört fühlen, bitte ich, mir das zu sagen

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Re: Darf ich euch mal was zu Pegida fragen?

Antwort von Jessi757 am 20.01.2015, 15:41 Uhr

Der Begriff Pegida fiel mehrfach in den Nachrichten, ehe ich ihn gegoogelt und das Positionspapier gelesen habe.

Das Positionspapier allein fand ich gut.
Der Hintergrund Bachmanns und die Berichte der Medien über rechtradikale Unterwanderung ließen eher Distanz wahren.

Ich habe trotzdem und werde auch weiterhin verfolgen in welche Richtung sich Pegida weiterentwickelt, oder ob sich diese Bewegung einfach zerläuft.

LG

Jessi

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Re: Darf ich euch mal was zu Pegida fragen?

Antwort von Einstein-Mama am 20.01.2015, 15:54 Uhr

Meine Meinung habe ich überwiegend aus Kommentaren der Befürworter bei Facebook. Eigentlich gabs da Pegida noch gar nicht, kam mir schon der schreckliche Verdacht, dass sich da was zusammenbraut.

Der Hogesa-Auftritt in Köln machte den Anfang und dann folgte Pegida, was wohl unter friedlich, aber besorgt laufen sollte, jedoch der gleiche gefährliche Brei war/ist.

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Re: Darf ich euch mal was zu Pegida fragen?

Antwort von Silvia3 am 20.01.2015, 16:18 Uhr

Das Positionspapier habe ich gelesen, einige Punkte darin sind ganz vernünftig, wie z. B. dass Deutschland ein richtiges Einwanderungsgesetz braucht oder die Flüchtlinge dezentral untergebracht werden sollen. Allerdings ist Papier geduldig, es ist ja viel wichtiger welche Ideologie dahinter steht. Da spielt einmal die Biographie der Organisatoren eine Rolle, zweitens die Aussagen der Mitspazierer. Da sind mir zu viele dabei, die meine Überzeugungen von Freiheit, Menschlichkeit und Demokratie offensichtlich ablehnen. Wenn solch eine Bewegung dann auch noch in einer Stadt ihr Zentrum hat, die fast keine Ausländer hat, dann klingeln bei mir alle Alarmglocken. Und nein, die Biographie Bachmanns alleine macht es nicht. Ich wähle auch nicht AFD, auch wenn Lucke und Henkel sicher honorige Herren sind.

Silvia

PS: Hier duzen sich alle

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Re: Darf ich euch mal was zu Pegida fragen?

Antwort von Steffi528 am 20.01.2015, 16:37 Uhr

Das Positionspapier habe ich gelesen, einige Punkte darin sind ganz vernünftig, wie z. B. dass Deutschland ein richtiges Einwanderungsgesetz braucht oder die Flüchtlinge dezentral untergebracht werden sollen.--> bis dahin gehe ich auch noch mit, dann gibt es einige Dinge, die mir da nicht passen, z.B. Punkt 17 und wenn ich dann tiefer hineinschaue, mir die Kommentare in den sozialen Netzwerken antue UND das Verhalten betrachte, dann wird mir übel.

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Re: Darf ich euch mal was zu Pegida fragen?

Antwort von Leena am 20.01.2015, 17:14 Uhr

Ich definiere die Bewegung in erster Linie sicherlich über das Bild, dass der Verein z.B. auf seiner fb-Seite (die ich mir mehrfach angeschaut habe) etc. von sich selber bietet. Ich nehme auch zur Kenntnis, wer was wie kommentiert. Ich habe auch das Positionspapier gelesen (und finde es absolut grauenvoll und bekomme Zustände dabei, nicht nur wegen der sprachlichen Ausdrucksweise und des inflationären Gebrauchs von Großbuchstaben), dazu hatte ich vor einiger Zeit hier auch schon was geschrieben, als das Thema hier im Forum war. Ich sehe im Fernsehen die Statements, die Leute bei den "Spaziergängen" abgehen und teilweise in die Kamera brüllen. Ich habe mir sogar Frau Oertel am Sonntag Abend im Fernsehen angeschaut. Und die rechtsradikalen Hintergründer etlicher "Organisatoren" und "Initiatoren" (wie z.B. auch Gestalten wie Melanie Dittmer bei Bogida) nehme ich auch zur Kenntnis, ja.

Ich bin jedenfalls der Meinung, wenn sie fordern, jedem Asylbewerber so viele zweite Chancen zu geben, wie Lutz Bachmann sie bekommen hat, würden sie anfangen, für mich ansatzweise glaubhaft zu werden.

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Re: Darf ich euch mal was zu Pegida fragen?

Antwort von Johanna3 am 20.01.2015, 18:21 Uhr

Ich habe mich im Internet und über Zeitungen informiert.

Interessant ist auch, dass die Kögida in Köln nur wenige Sympathisanten hat. Zumal es sich hier um eine Stadt mit weitaus höherem Ausländeranteil handelt.

Die Antworten, die die Pegida-Sprecherin bei Jauch gab, fand ich unpassend und oft ausweichend.

Die Statements von den Demonstranten fand ich teilweise erschreckend.

Dennoch fand ich den Teil über Pegida in der Neujahrsansprache der Kanzlerin nicht gut. Ob und welcher Organisation man sich anschließt, sollte jeder selber entscheiden.

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Re: Darf ich euch mal was zu Pegida fragen?

Antwort von Tante Lisbeth am 20.01.2015, 19:23 Uhr

Hallo!

Ich habe von Pegida durch Online-Ausgaben der Zeitungen wie Zeit, Taz, FAZ, Süddeutsche erfahren. Ich wohne nicht in D. Dazu konnte ich auch Eindrücke bekommen durch die Leser-Kommentare unter den Artikeln, die, je nach Zeitung, größtenteils Sympathien für Pegida und starke Kritik an den Journalisten zeigten und manchmal hart an der Grenze zu islamophoben oder rassistischen Äußerungen anzuordnen waren, hin und wieder gemischt mit Verschwörungstheorieromantik. Wobei ich auch nicht leicht einordnen kann, ob es sich in dem Fall ggf. um einige Leute handelt, die teilweise inflationär als Leserkommentatoren "trollen" und ich so ein verzerrtes Bild der Gesamtstimmung in D erhielt. Die Zahl von 17.000 Demoteilnehmern machten mir daraufhin schon zu schaffen, da dies eindeutig zeigte, es gibt ein Problem in Deutschland, vor allem was das Vertrauen in Politik und unabhängige Presse angeht.

Das plus die Bilder von Demos (Plakatparolen) und Äußerungen einiger Demoteilnehmer auf tagesschau.de oder bei anderen Nachrichtensendungen ließen mich ziemlich schnell eine innere Abneigung gegen die Bewegung entwickeln und ich hatte sofort ein schlechtes "Gefühl" plus Befürchtungen, dass rechtsradikales Gedankengut salonfähig wird, gewissermaßen in der "Mitte der Gesellschaft" ankommen könnte. Hintergründe über Bachmann habe ich erst danach gelesen - wobei dies meine Meinung an sich nicht mehr stark beeinflusst hat.

Das Positionspapier habe ich nach meinen ersten Eindrücken extra auf der fb Seite der Pegida gelesen, inklusive Kommentare dieser Community bestärkten mich darin, dass ich vielerlei Forderungen und erst recht die Kommentare auf der Seite recht substanzlos und platt finde, meiner Meinung nach aufgebauschte Gefahren und Ängste geschürt werden, die ich so nicht sehe oder nachvollziehen kann; insbesondere, da diese Bewegung in DD so stark ist, wo es kaum Muslime gibt. Da erkannte ich, wie viel Frust und Ängste sich bei vielen Menschen in dieser Gegend angestaut haben müssen, auch wenn sich dies in teilweise extrem menschenfeindlichen Äußerungen zeigt, habe ich da nicht nur "überzeugte" und politisch motivierte Teilnehmer gesehen, sondern oft vollkommene Unsicherheit und Trotz rauslesen können.

Zumal ich denke, dass sich um einige aufgeführte Punkte des Papiers seitens des "Staates" durchaus "gekümmert" wird. Ich befürchtete vor allem, dass die "Stimmung" im Land kippt - und gewissermaßen Dämme reißen, das Vertrauen in die Demokratie stark und längerfristig beeinträchtigt wird, Parteien wie die AfD oder sogar die NPD bei künftigen Wahlen hohe Gewinne verzeichnen (ja, damit hätte ich ein Problem), und eine allgemeine "Antistimmung" gegen Ausländer verbreitet wird. Und ich hoffe inständig, dass sich langfristig um die Menschen und gewisse Sorgen "gekümmert" wird durch verbesserte Informationspolitik, Einbindung der Menschen, man sollte diese Diskrepanz nicht einfach abtun und ignorieren - und vor allem nicht dem populistisch-rechten "extremen" Rand überlassen.

Ich habe auch online mit einem Mann aus Sachsen geschrieben, der an den Demos teilnahm. Es wusste sehr wohl, dass ich dem Grundtenor der genannten Zeitungen ("Lügenpresse", auch so ein Begriff der mich gruseln lässt) recht häufig zustimme und dass ich Teil der "NoPegida" Seite bin.

Er argumentierte, dass ich mich eindeutig falsch informiere ("du liest ja auch nur linke Blätter"). Ich fragte ihn, warum er dort teilnimmt. Er bezog sich darauf, dass "es kann nicht sein könne, dass Gewaltbereitschaft einfach toleriert werden soll, weil da wo die her kommen das halt so ist. Oder, dass es heisst, da kann man sowieso nichts dagegen tun."

Weiter schrieb er mir, dass er es fürchterlich fände, "wie manche Männer Frauen behandeln und sich durch ihren muslimischen Glauben bzw. islamischen Hintergrund legitimiert sehen." gerade ich "als Frau sollte das doch verstehen".

Weiter: "Interessant finde ich auch, dass z. B. der Spiegel über die Demos in DD und anderen Städten ziemlich einseitig und abfällig berichtet. An andere Stelle warnt eben genau dieses Blatt vor der drohenden Islamisierung."

Sprich, dieser Pegidademo-Teilnehmer hat mit mir ganz bereitwillig, offen und "normal" kommuniziert und er zeigte, dass es in seinem Fall tatsächlich um die Angst einer zunehmenden Islamisierung geht. Er fühlte sich gleichzeitig durch die Berichterstattung angegriffen, da er sich keinesfalls als "rechts" sieht und das auch nicht über sich lesen möchte.

Eine Woche später schrieb er, er habe das Thesenpapier gelesen und fühle sich doch nicht wirklich angesprochen. Aber seine Meinung bleibe, und da es keine wirkliche Alternativbewegung gäbe, sei er lieber "mit auf dieser Seite der Demos als alles abzunicken und zuzuschauen."

Das ist meine bisherige Erfahrung /Kontakt was das Thema angeht.

Viele Grüße!

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