zurück| Geschrieben von like am 20.01.2015, 14:16 Uhr |
Vorgehensweise - Artikel in Zeitschrift bringen
ich habe eine Reportage über ein bestimmtes Thema geschrieben und möchte diese gerne, da für die Tageszeitung (wo ich öfter was veröffentliche) zu lang und zu speziell, in einer (Hobby)zeitschrift mit dem Gebiet veröffentlichen. Wie geht man denn da vor? Erst mal anfragen, ob Interesse daran besteht? Gleich zuschicken? Kann man auch gleich an mehrere gleichzeitig schicken oder verstößt das gegen Gepflogenheiten?
Danke für Tipps!
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Re: Vorgehensweise - Artikel in Zeitschrift bringen
Antwort von MartaHH am 20.01.2015, 18:39 Uhr
Expose verfassen und an in Frage kommende Verlage schicken (danach die Hoffnung nicht verlieren). Das wäre meine Idee!
LG, M
Re: Vorgehensweise - Artikel in Zeitschrift bringen
Antwort von like am 20.01.2015, 21:49 Uhr
was verstehst du unter einem Exposee? In dem Zusdammenhang?
ups - sehe ich jetzt erst
Antwort von MartaHH am 21.01.2015, 8:54 Uhr
Zu deiner Frage: ich selbst habe nie geschrieben geschweige denn etwas veröffentlicht. Kenne das aber aus meinem engsten Umfeld. Da wurde das so gehandhabt, dass zB die Idee eines Buches vorgestellt und meist ein Kapitel oder auch mehr geschrieben und dann an mehrere Verlage geschickt wurde. Wenn Interesse bestand, kam vom Lektorat eine Nachfrage. Bei Büchern weiss ich, dass die Lektorate von Boden bis Decke vollgestopft sind mit "unverlangt eingesandten Manuskripten", da ist es schwer, Aufmerksamkeit zu erregen. Selbst spätere Bestseller dümpeln in anderen Verlagen noch in irgendwelchen dunklen Kämmerchen. Dürfte sich zwar mittlerweile eher in den virtuellen Raum verlagert haben, ändert aber nichts am eigentlichen Problem.
Mit kurzer Vorstellung das Interesse wecken und zeigen, was du kannst, so dass dann nach mehr gefragt wird, ist mE die sinnvollerere Variante. Und wenn du das zeitgleich an mehrere Verlage schickst, behältst du ja die Kontrolle darüber, wem du - sollte das Interesse mehrerer geweckt sein - letztlich deine Arbeit zur Veröffentlichung gibst.
Es ist halt so, dass Lektoren 1 oder 2 Seiten Text eher vollständig lesen - wenn du es in der Kürze schaffst, Aufmerksamkeit zu erregen, ist die Chance grösser, als wenn du den vollständigen Text schickst und dieser dann auf einem (virtuellen oder tatsächlichen) Stapel landet.
Just my 2 cents, vielleicht meldet sich ja noch jemand, der mehr in der Materie drinsteckt.
Wünsch dir viel Erfolg, lG, M
Re: Vorgehensweise - Artikel in Zeitschrift bringen
Antwort von Hase67 am 21.01.2015, 10:55 Uhr
Hallo like,
ich habe schon ein paar Artikel geschrieben und ehrenamtlich in Redaktionen mitgearbeitet - die Artikel waren aber "Auftragsarbeiten" in enger Zusammenarbeit mit den Chefredakteuren dieser (beruflichen) Fachzeitschriften - zu diesen Themen wurden Artikel gewünscht, und ich hatte vorgegebene Bedingungen (thematische Schwerpunkte, Umfang, Formatierung, Abgabetermin wg. Redaktionsschluss). Stilistisch hatte ich allerdings relativ freie Hand.
Hast du in deinem Fall eine ganz bestimmte Zeitschrift schon im Visier, oder mehrere Zeitschriften, die zu einem bestimmten Thema veröffentlichen? Wenn es ein Spezialthema für eine ganz bestimmte Nische oder Sparte ist, wirst du wahrscheinlich nicht so große Probleme haben, das an den Mann zu bringen wie ein unbekannter Autor, der belletristisch in einem Buchverlag veröffentlichen will und ungefragt ein Manuskript einsendet - der Andrang dürfte nicht ganz so groß sein.
Allerdings kommt es natürlich auch auf das Thema und das Magazin an - als völliger Neuling einen mehrseitigen Artikel in einer auflagenstarken Zeitschrift zu bekommen, die in allen Supermärkten ausliegt, ist weniger wahrscheinlich, aber das weißt du vermutlich selbst. Übst du aber schon jahrelang ein Spezialhobby aus (Tauchen, Angeln, Fotografieren, was weiß ich) und kannst da fundiert zu einem bestimmten Thema berichten, könnte das für eine Fachredaktion interessant sein. Am besten ist es sicher, du sendest nicht gleich den ganzen Artikel ein, sondern schreibst die Redaktion an, beschreibst, um was es geht und schickst einen aussagekräftigen Auszug aus deiner Reportage. Und dann wartest du ein paar Wochen ab, ob sich etwas regt und fasst dann telefonisch nach. Zeitschriften planen relativ langfristig ihre kommenden Hefte, deshalb kann es sein, dass - falls Interesse besteht - erst mal überlegt werden muss, ob und wie sich der Artikel überhaupt unterbringen lässt und in welche Ausgabe er am besten passt.
Entscheidet man sich für deinen Artikel, musst du dich darauf gefasst machen, dass du ihn noch mal umarbeiten musst, damit er bestimmte formale (und evtl. auch stilistische) Kriterien erfüllt. Anschließend erfolgt dann die Redaktion und das Lektorat, und das Endergebnis bekommst du vor Drucklegung noch einmal zu sehen, damit es freigegeben werden kann (damit du also deine Zustimmung erteilst oder noch letzte Einwände anbringen kannst).
Was die formalen Rahmenbedingungen betrifft, wirst du einen Autorenvertrag mit der Redaktion schließen, den du dir genau durchlesen und ihn ggfs. von einem Anwalt prüfen lassen solltest, vor allem im Hinblick auf Urheberrecht und Verwertungsrechte. Und mit dem Thema VGWort solltest du dich befassen. Aber das kommt natürlich alles erst, wenn du jemanden gefunden hast, der das Ganze veröffentlichen will.
Und ich würde, falls du da mehrere Zeitschriften im Visier hast, ruhig mehrere Verlage anschreiben - ein Exklusivrecht auf deine Reportage hat ein Verlag erst dann, wenn ihr einen Vertrag geschlossen habt, bis dahin gehört der Artikel einzig und allein dir.
LG
Nicole
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