zurück| Geschrieben von SybilleN am 26.10.2020, 15:18 Uhr |
CDU Parteitag in der Pandemie
Das geht ja heute schon den ganzen Tag durch die Presse. Ich kann es unabhängig von der politischen Gesinnung nicht nachvollziehen, dass in CDU geführten Landkreisen die Schulen wieder dicht gemacht werden und es andererseits Entscheider gibt, die den Parteitag in Präsenz durchziehen wollen. Und dann Herr Merz, der meint, dass es nur dazu diene, ihn zuverhindern. Ja is klar.
Die Grünen haben ihren Parteitag ja schon hinter sich- digital. Es geht also.
Wie seht ihr das? Sollten die sich inPräsenz treffen oder digital?Oder verschieben?
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Re: CDU Parteitag in der Pandemie
Antwort von Berlin! am 26.10.2020, 15:22 Uhr
Na ja, wenn Du mich fragst, können die sich auch nie wieder treffen ;-)))
Ernsthaft:
Wer gerade jetzt als Regierungspartei solche Präsenzveranstaltungen durchzieht, der hat wohl nix kapiert.
Wasser predigen und Wein trinken.
Re: CDU Parteitag in der Pandemie
Antwort von DecafLofat am 26.10.2020, 15:35 Uhr
Merz knüpft sich gerade seinen Strick selbst.
Natürlich kann es in diesen Zeiten keinen Präsenzparteitag geben, mit 1001 Teilnehmern. Digital müsste das doch möglich sein, ich verstehe das gar nicht. Seit März wird digital unterrichtet und gearbeitet, weltweit, und Herr Merz meint, die CDU sei davon ausgenommen? Muahaha... Gsd sind nicht alle in seiner Partei so rückständig.
Re: CDU Parteitag in der Pandemie
Antwort von DK-Ursel am 26.10.2020, 15:56 Uhr
Ja, das dachte ich auch. wenn Merz darauf besteht (auch noch mit DIESER Begründung), gräbt er sich sein parteiliches Grab einmal mehr. Man könnte meinen, er sei bei Trump in die Lehre gegangen!
Ich glaube auch nicht, daß die Kanzlerin das trägt.
Es wäre ein ganz schlechtes Signal für Dtld., aber auch in die Welt.
Gruß Ursel, DK
Re: CDU Parteitag in der Pandemie
Antwort von Hase67 am 26.10.2020, 16:23 Uhr
Als ich die Aussage von Friedrich Merz vorhin gehört habe, dachte ich auch, ich spinne. Die debattieren doch seit gestern Abend schon (gestern hätte Merz eigentlich eine Live-Schalte ins heute journal gehabt, saß aber noch in der Tagung, deshalb kam es nicht dazu).
Es gäbe Bestrebungen im "Establishment", seine Kandidatur zu verhindern. 
Auf deutsch heißt das für mich, dass Merkel kein Präsenzmeeting will und auch eher eine Verschiebung der Kandidatenwahl befürwortet. Der Kerl verhält sich wie ein Schuljunge, der behauptet, die Klassenlehrerin hätte ihn "auf dem Kieker". 
Re: CDU Parteitag in der Pandemie
Antwort von Einstein2.0 am 26.10.2020, 16:39 Uhr
Der verhält sich schon länger wie ein AFDler!
Re: CDU Parteitag in der Pandemie
Antwort von SassiStern am 26.10.2020, 17:19 Uhr
Zitat: "Dagegen sprach sich der CDU-Vorsitzbewerber Friedrich Merz erneut deutlich aus. Merz will noch in diesem Jahr die Führungsfrage klären, notfalls in einem digitalen Format oder per Briefwahl. Sollte ein digitaler Parteitag am 4. Dezember nicht möglich sein, "dann lässt sich das mit Corona nicht mehr begründen. Dann gibt es offensichtlich Gründe, die mit Corona wenig oder gar nichts zu tun haben", sagte Merz im ARD-Morgenmagazin. Er bemerke seit einigen Wochen, "es gibt Teile des Partei-Establishments, es sind Teile, es sind nicht alle, aber beachtliche Teile, die verhindern wollen, dass ich Parteivorsitzender werde", so Merz. Er sei deshalb dafür, dass der Parteitag zum angesetzten Termin stattfindet."
https://www.tagesschau.de/inland/cdu-parteitag-209.html
Re: CDU Parteitag in der Pandemie
Antwort von Korya am 27.10.2020, 0:17 Uhr
Und zong! Das war's. So ein Ausspruch, dabei noch der entrüstete Blick - es fehlte nur noch das Aufstampfen.
Warum man keine Live-Schaltung hinbekommen könnte, ist mir schleierhaft. Klar ist Präsenz netter, aber das gilt gerade für andere Dinge ebenso. Dass sich die Erde um die Sonne dreht, nicht das Universum um Merz, hat er augenscheinlich noch nicht ganz intus.
Re: CDU Parteitag in der Pandemie
Antwort von Hase67 am 27.10.2020, 9:01 Uhr
Ich habe mir gestern Abend das Interview zwischen ihm und Bettina Schausten im heute journal angetan, wo er mehrfach betont hat, dass es nicht um seine Person ginge, sondern um die Einhaltung der Parteistatuten. Ein Online-Parteitag an sich wäre nicht das Problem, gewählt werden müsste aber trotzdem per Briefwahl, weil die Gesetzeslage keine digitale Wahl hergibt (und eine diesbezügliche Änderung aus Transparenzgründen wohl auch nicht gewünscht ist). Die Auszählung bei einer Briefwahl würde sich aber auch bis weit ins Frühjahr ziehen.
Mein Eindruck nach dem Interview: Merz hat (nicht sehr glaubwürdig) so getan, als ob es ihm nicht um seine Person ginge und gab sich trotz allem siegessicher, er werde auf jeden Fall weitermachen. Das Problem ist aber scheinbar auch, dass das vermeintliche "Establishment" (wobei er ja kein absoluter Newbie und Quereinsteiger ist wie Trump) der Partei, das ihn aus seiner Sicht nicht im Vorsitz haben möchte, doch recht groß zu sein scheint. Nur an der Parteibasis hat er die Nase sehr weit vorn. Was mich zu der Frage bringt, weshalb man in "eingeweihteren" Kreisen (also die Leute, die ihn persönlich kennen und schon mit ihm gearbeitet haben, nicht nur von einer schönen Rede im Kreistagsgebäude) so skeptisch ihm gegenüber ist.
Für mich hat er gestern eine denkbar schlechte Figur abgegeben, wobei ich natürlich von vornherein nicht neutral war. Aber mich hat die Art, wie er sich im Interview aufgeführt hat (er ist der Interviewerin mehrfach über den Mund gefahren und hat sie nicht ausreden lassen) auch sehr abgestoßen. Der Mann ist einfach ein Relikt aus einer anderen Zeit, autoritär, selbstbezogen, machtzentriert.
Re: CDU Parteitag in der Pandemie
Antwort von Hase67 am 27.10.2020, 15:53 Uhr
Sehr schön finde ich diese satirische Aufbereitung der gestrigen Interviews durch Extra 3:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/extra_3/Buehne-frei-fuer-Friedrich-Mi-Mi-Mi-Merz,extra18580.html
Ein Stück in die Richtige Richtung
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