1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von Claumichmarie am 01.08.2008, 11:44 Uhr

Hilfe, soll ich mir sorgen machen?

Hallo,

ich bin neu hier im Forum, poste normalerweise bei den Kleinen.
Aber jetzt beschäftigt uns eine Frage.

Mein Lebensgefährte hat einen Sohn (7 Jahre) aus erster Ehe, der seit der Trennung der Eltern bei uns wohnt (seit 6 Jahren).
Das Verhältnis von Alexander´s Eltern ist normal, würd ich sagen, aber die Lebensituation konträr.
Wir unternehmen viel miteinander, kuscheln und knuddeln, spielen mit ihm und freuen uns dass er soviele Freunde hat.
Seine Mama (wieder verheiratet, 2 Kinder aus 2. Ehe) verbringt die Zeit mit ihm eher zu Hause, wo er sich ausschließlich mit sich selbst beschäftigen muss. Sie drückt ihn nicht, lobt ihn nicht - läßt ihn einfach machen, wenn ihr versteht. Manchmal spielt seine kleinere Schwester mit ihm.
Eigentlich habe ich ein gutes Verhältnis zu ihr , auch wenn ich nicht verstehen kann, dass ihr der Haushalt und das was andre im Dorf über sie denken wichtiger sind als ihre drei Kinder. Aber Menschen sind halt unterschiedlich. ok

Wenn er vom Besuch bei seiner Mutter (alle 2-3 Wochenenden) nach Hause kommt, fragen wir ihn was er alles unternommen hat und ob es lustig war. Wir machen das nicht, weil wir ihn auspionieren wollen, sondern weil wir uns für ihn und das was er macht interessieren.

Früher hat er gesagt nichts, war langweilig , waren Essen im Gasthaus.. Neuerdings erzählt er allerdings dass seine Mama ihm Geschichten erzählt, Bücher vorliest, mit ihm spielt und sie viel unternehmen.
Ich habe mich mit ihm wirklich gefreut darüber!
Jetzt habe ich aber in einem Gespräch mit seiner Mutter rausgefunden , dass er das alles erfindet, die Sachen nicht stimmen.
Hab ich mir gedacht, ok.. will er die Zeit bei seiner Mama schönreden.

Aber Eltern von Freunden erzählen mir auch oft, dass er eine ausgeprägte Phantasie hat, und manchmal Dinge erzählt , die entweder erfunden sind , oder einfach stark übertrieben sind . Auch uns ist das immer mehr aufgefallen.

Manchmal sprechen wir ihn auf das Erzählte an und fragen ihn (versteckt) ob er nicht ein wenig übertreibt. Da bleibt er total ernst und sagt, dass er nicht lüge, weil er weiß dass man das nicht darf, und dass dies seine Mama macht u er das nicht gut fände. Dann ist er richtig beleidigt dass wir an ihm zweifeln.

Ok, seine Mama lügt manchmal, aber in dieser Situation hat sie bestimmt die Wahrheit gesagt, ausserdem bemerken wir ja seine "schwindeleien" auch oft.

Er bekommt genug Bestätigung von uns, ist ein selbstbewußter, sehr liebevoller Junge.

Ist das in dem Alter normal? Eltern seiner Freunde können mir das nicht bestätigen. Seiner Lehrerin fällt das auch nicht auf.
Sollen wir uns Sorgen machen, dass er die Trennung (6 Jahre her) doch nicht so gut verkraftet?

Bitte um Ratschläge, DANKE

claudia

 
6 Antworten:

Re: Er will damit offenbar...

Antwort von Mijou am 01.08.2008, 12:06 Uhr

Hallo,

es ist prima, dass Du so ein gutes Verhältnis zu Deinem "Stiefsohn" hast. Du musst Dir aber realistischerweise darüber im Klaren sein, dass er natürlich immer zu seiner Mutter halten wird. Und dass er - unbewusst - sogar Dich als Ursache dafür ansieht, dass er nun nicht mehr bei seiner Mutter wohnt. Das hat auch nichts damit zu tun, ob das der Wirklichkeit entspricht.

Er spürt, dass Du bestimmte Erwartungen an die Mutter hast. Er liebt seine Mutter und ist stolz auf sie, deshalb möchte er sie unbewusst Dir gegenüber in Schutz nehmen. Er erzählt Dir also das, was Du hören willst, damit Du Ruhe gibst und zufrieden wirkst. Und damit seine Mutter als tolle Mutter dasteht.
Außerdem sieht er ja durchaus auch, dass Du viel engagierter bist. Er möchte aber gar nicht, dass Du im Vergleich mit seiner Mutter besser dastehst und sie den Kürzeren zieht. Deshalb erzählt er Dir Geschichten unter der unausgesprochenen Überschrift "Meine Mama ist aber trotzdem die tollste!"

Langer Rede kurzer Sinn: Ich finde sein Verhalten nachvollziehbar und für seine Situation normal. Ich würde nicht in ihn dringen (auch nicht sanft), um ihn dazu zu bringen, dass er zugibt, dass er wohl übertrieben hat, denn das beschämt ihn.

Vielleicht sagst Du ihm lieber, dass alle Mamas unterschiedlich sind. Einige sind eher ruhig und nicht so unternehmungslustig, haben ihr Kind aber dennoch ganz soll lieb. Frag' ihn zukünftig auch nur knapp und allgemein, ob es schön war bei der Mama. Frage aber nicht, was sie alles mit ihm unternommen hat. Er kann dann mit der Zeit die Märchen aufgeben und seine Mutter auch selbst so akzeptieren, wie sie nunmal ist.

Grüßle,
Mimi

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Was soll Dir hier jemand dazu sagen? Ehrlich, hier sind soviele Hobbypsychologen...

Antwort von knödelchen00 am 01.08.2008, 12:12 Uhr

...unterwegs!

An Deiner Stelle würde ich eine Beratungsstelle aufsuchen, die haben viel mehr Erfahrung.
Anscheinend verdrängt das Kind etwas.

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Der letzte Absatz von Mijou gefällt mir !

Antwort von knödelchen00 am 01.08.2008, 12:15 Uhr

" Vielleicht sagst Du ihm lieber, dass alle Mamas unterschiedlich sind. Einige sind eher ruhig und nicht so unternehmungslustig, haben ihr Kind aber dennoch ganz soll lieb. Frag' ihn zukünftig auch nur knapp und allgemein, ob es schön war bei der Mama. Frage aber nicht, was sie alles mit ihm unternommen hat. Er kann dann mit der Zeit die Märchen aufgeben und seine Mutter auch selbst so akzeptieren, wie sie nunmal ist. "

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Re: Hilfe, soll ich mir sorgen machen?

Antwort von celmin am 01.08.2008, 12:31 Uhr

Ich verstehe nicht, warum ihr unbedingt fragen müsst, was er dort alles gemacht hat. Natürlich interessiert es Euch, aber das klingt schon ein wenig nach Verhör. Fragt doch lieber nur, ob es schön für ihn war und gut. Dann kommt er auch nicht in die Situation, dass er irgendetwas beschönigen muss.
Was er bei seiner Mutter an dem Wochenende macht, das bleibt denen überlassen. Wenn es dort anders ist, dann ist es eben so. Woher weisst Du denn eigentlich, dass dort so gar nichts herzliches rüberkommt?
Hat der Kleine das von sich aus erzählt?
Mich würde viel mehr interessieren, warum er der Meinung ist, dass seine Mutter lügt. Habt ihr ihn das schonmal gefragt?
Gruß
Iris

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Re: Hilfe, soll ich mir sorgen machen?

Antwort von +emfut+ am 01.08.2008, 12:55 Uhr

Ich bin geschieden, die Kinder leben bei mir und besuchen ihren Vater hin und wieder.

Während der Trennung hat Fumi (damals 8) an einer "Trennungsgruppe" teilgenommen. Das hat ihr sehr geholfen, die Trennung zu verarbeiten.

Aber worauf ich eigentlich hinaus will: Uns Eltern wurde damals dringend geraten, die Kinder nicht zu "befragen". Auch wenn es Interesse ist (wo ist eigentlich die Grenze zwischen Interesse und Neugier?) - die Kinder werden da in eine "Datenträger-Rolle" gedrängt. Man muß es "ertragen", daß die Kinder da einen Bereicht haben, auf den man keinen Zugriff hat. Es liegt ausschließlich und ganz allein im Entscheidungsbereich der Kinder, ob und was sie erzählen.

Mir fiel das am Anfang auch sehr schwer. Man möchte ja sicher sein, daß es den Kindern da gut geht.
Aber ich habe für mich gelernt: Sie sind beim Vater, der ihnen niemals bewußt schaden würde.

Der lustige Nebeneffekt war: Je weniger ich gefragt habe, desto mehr habe ich erfahren. Nicht direkt beim Nachhausekommen, aber in dem einen oder anderen beiläufigen Gespräch in den Tagen und Wochen danach. Der "Schutzschild" fiel ab, und wir konnten besser, unemotionaler und vor allem wertungsfreier über die Zeit bei Papa reden.

Aus jeder Zeile Deines Postings spürt man, daß Du mit der Frau nicht einverstanden bist. Ich bin mir sicher, daß Du das dem Kind gegenüber nicht offen zeigst. Aber er wird es trotzdem merken, Kinder haben ein feines Gespür für sowas.
Aber für ihn ist Deine Ablehnung der Lebensweise seiner Mutter ein Stück weit auch Ablehnung seiner Person. Schließlich ist die Mutter ein Teil von ihm.

Fumi ist inzwischen 12 und kann ihre Gefühle und Ängste natürlich viel differenzierter äußern als ein jüngeres Kind. Sie zeigt mir deutlich, wenn ich meine Abneigung gegen meinen Ex mal wieder durchschimmern lasse - und reagiert dann sehr genervt.

Ach, noch was:
Erkläre ihm, daß es einen Unterschied gibt zwischen Lügen und "Ausschmücken". Temi ist 7 und tendiert auch manchmal dazu, Erlebnisse "auszuschmücken". Ich zeige ihm dann deutlich, daß ich weiß, daß es nicht wirklich so war - aber ich freue mich an seiner tollen Phantasie. Als "Lüge" bezeichne ich das nicht, und er muß es auch nicht "richtigstellen" oder so. Ich betrachte das dann wie eine Geschichte, die er erzählt: Lustig und nett ausgedacht.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Hilfe, soll ich mir sorgen machen?

Antwort von babu am 01.08.2008, 17:32 Uhr

Ich denke nicht, dass Du Dir Sorgen machen musst. Kinder in seinem Alter übertreiben gerne und eine rege Phantasie ist nicht unbedingt ein Nachteil.Wenn ich die Freunde meines Sohnes reden hören bin ich auch "erstaunt", wieviele Astronauten es doch bei den Vätern gibt.

Was ich nicht so ganz verstehe ist, warum Du so sehr untersuchst, was er an den Besuchswochenden mit seiner Mutter macht. Sie wird wohl auch kaum erzählen, ich habe meinen Sohn aussschließlich sich selbst überlassen. Ich nehme eher an, dass sie ihm wahrscheinlich doch mal vorliest oder mit ihm spielt und er das eben besonders genießt und dann evtl auch übertrieben darstellt.

Kinder sind unglaublich clever und ich denke der Kleine hat schon längst bemerkt, dass Du eine bestimmte Erwartungshaltung hast. Auch wenn es Euch brennend interessiert, solange der Junge einen glücklichen Eindruck macht ist es doch vollkommen egal, was er bei seiner Mutter gemacht hat. Auch wenn Du es wahrscheinlich anders machen würde, der Junge scheint zufrieden bei seiner Mutter und möchte wahrscheinlich, dass Du das auch bist..

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